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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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b) Moscati nuove osservaz. ed experienze sul san-
gve etc. In scelta di opusc. interessanti. Me-
diol. Vol
. XVI. p. 102.

§. 12.

Außer den übrigen Eigenschaften des Blut-
wassers, ist auch dies noch merkwürdig, was ich
nach Priestley's a) Versuchen so oft bestättigt
gefunden habe: nähmlich die schnelle Einwirkung
der äußern Luft auf den Blutkuchen, die sich so-
gar durch das darüberstehende Blutwasser er-
streckt, und die Farbe des rothen Theils zu ver-
ändern im Stande ist; dahingegen die Luft auf
denselben Blutkuchen eine sehr unmerkliche, oder
gar keine Wirkung äussert, wenn der Blutkuchen,
anstatt des Blutwassers, mit andern Flüßigkei-
ten, z. B. Wasser oder Oel, oder mit andern
thierischen Säften, z. B. mit Speichel oder Urin
bedeckt ist.

a) Philosoph. Transact. Vol. LXVI. P. I. p. 244.

§. 13.

Ein anderer uns höchst merkwürdiger Be-
standtheil des Blutes ist der Cruor, oder rothe
Theil des Blutes, der sich sowohl durch seine
Farbe, als durch die Figur seiner Theilchen,
und sogar durch die Elemente, welche durch die
Gewalt des Feuers ausgeschieden werden, beson-
ders auszeichnet. Dieser rothe Theil des Blutes
scheint einer der ausgearbeitetsten Säfte des thie-
rischen Körpers zu seyn, denn er kommt bey dem
noch zarten ungebohrnen Kinde kaum vor der
vierten Woche nach der Empfängniß, in dem un-
ausgebrüteten Hühnchen aber kaum vor der vier-

b) Moscati nuove osservaz. ed experienze sul san-
gve ꝛc. In scelta di opusc. interessanti. Me-
diol. Vol
. XVI. p. 102.

§. 12.

Außer den übrigen Eigenschaften des Blut-
wassers, ist auch dies noch merkwürdig, was ich
nach Priestley's a) Versuchen so oft bestättigt
gefunden habe: nähmlich die schnelle Einwirkung
der äußern Luft auf den Blutkuchen, die sich so-
gar durch das darüberstehende Blutwasser er-
streckt, und die Farbe des rothen Theils zu ver-
ändern im Stande ist; dahingegen die Luft auf
denselben Blutkuchen eine sehr unmerkliche, oder
gar keine Wirkung äussert, wenn der Blutkuchen,
anstatt des Blutwassers, mit andern Flüßigkei-
ten, z. B. Wasser oder Oel, oder mit andern
thierischen Säften, z. B. mit Speichel oder Urin
bedeckt ist.

a) Philosoph. Transact. Vol. LXVI. P. I. p. 244.

§. 13.

Ein anderer uns höchst merkwürdiger Be-
standtheil des Blutes ist der Cruor, oder rothe
Theil des Blutes, der sich sowohl durch seine
Farbe, als durch die Figur seiner Theilchen,
und sogar durch die Elemente, welche durch die
Gewalt des Feuers ausgeschieden werden, beson-
ders auszeichnet. Dieser rothe Theil des Blutes
scheint einer der ausgearbeitetsten Säfte des thie-
rischen Körpers zu seyn, denn er kommt bey dem
noch zarten ungebohrnen Kinde kaum vor der
vierten Woche nach der Empfängniß, in dem un-
ausgebrüteten Hühnchen aber kaum vor der vier-

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[9/0029] b) Moscati nuove osservaz. ed experienze sul san- gve ꝛc. In scelta di opusc. interessanti. Me- diol. Vol. XVI. p. 102. §. 12. Außer den übrigen Eigenschaften des Blut- wassers, ist auch dies noch merkwürdig, was ich nach Priestley's a) Versuchen so oft bestättigt gefunden habe: nähmlich die schnelle Einwirkung der äußern Luft auf den Blutkuchen, die sich so- gar durch das darüberstehende Blutwasser er- streckt, und die Farbe des rothen Theils zu ver- ändern im Stande ist; dahingegen die Luft auf denselben Blutkuchen eine sehr unmerkliche, oder gar keine Wirkung äussert, wenn der Blutkuchen, anstatt des Blutwassers, mit andern Flüßigkei- ten, z. B. Wasser oder Oel, oder mit andern thierischen Säften, z. B. mit Speichel oder Urin bedeckt ist. a) Philosoph. Transact. Vol. LXVI. P. I. p. 244. §. 13. Ein anderer uns höchst merkwürdiger Be- standtheil des Blutes ist der Cruor, oder rothe Theil des Blutes, der sich sowohl durch seine Farbe, als durch die Figur seiner Theilchen, und sogar durch die Elemente, welche durch die Gewalt des Feuers ausgeschieden werden, beson- ders auszeichnet. Dieser rothe Theil des Blutes scheint einer der ausgearbeitetsten Säfte des thie- rischen Körpers zu seyn, denn er kommt bey dem noch zarten ungebohrnen Kinde kaum vor der vierten Woche nach der Empfängniß, in dem un- ausgebrüteten Hühnchen aber kaum vor der vier-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/29>, abgerufen am 26.04.2024.