Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

zug (epithelium) der die Stelle des Oberhäut-
chens vertritt; darauf folgt der Malpighische
Schleim a), und endlich die walzenförmige Haut,
deren Bau von der gemeinen Haut nicht beson-
ders verschieden ist.

a) Bey Hunden und Schaafen von verschiedener
Farbe habe ich auch die Zunge und den Ra-
chen gemeiniglich mit einem buntfärbigen Schlei-
me überzogen gefunden.

§. 234.

Nur darinn unterscheidet sich diese Haut von
der gemeinen, daß das Oberhäutchen nicht mit
einer Hautschmiere, sondern mit einem Schleime
befeuchtet wird, der aus dem sogenannten blin-
den Loche a), und aus der übrigen drüsenförmi-
gen Ausbreitung dieser Haut, wie Morgagni b)
gezeigt hat, abgesondert wird; sie unterscheidet
sich ferner durch die besondere Bildung der Ge-
schmackwärzchen, welche gemeiniglich in gestielte,
stumpfe, und kegelförmige eingetheilt werden c);
die gestielten Wärzchen, deren es nur wenige
gibt, sitzen an dem hintersten Theile der Zunge
in einer halbmondförmigen Reihe; die übrigen
Wärzchen sind von verschiedener Größe, und
sitzen zerstreut auf dem Rücken, besonders aber
an dem Rande und an der Spitze der Zunge,
wo nämlich der Sitz des feinsten Geschmackes
ist d).

a) Schröder Observat. et Histor. e Harvaei L. de
generat. animal.

zug (epithelium) der die Stelle des Oberhäut-
chens vertritt; darauf folgt der Malpighische
Schleim a), und endlich die walzenförmige Haut,
deren Bau von der gemeinen Haut nicht beson-
ders verschieden ist.

a) Bey Hunden und Schaafen von verschiedener
Farbe habe ich auch die Zunge und den Ra-
chen gemeiniglich mit einem buntfärbigen Schlei-
me überzogen gefunden.

§. 234.

Nur darinn unterscheidet sich diese Haut von
der gemeinen, daß das Oberhäutchen nicht mit
einer Hautschmiere, sondern mit einem Schleime
befeuchtet wird, der aus dem sogenannten blin-
den Loche a), und aus der übrigen drüsenförmi-
gen Ausbreitung dieser Haut, wie Morgagni b)
gezeigt hat, abgesondert wird; sie unterscheidet
sich ferner durch die besondere Bildung der Ge-
schmackwärzchen, welche gemeiniglich in gestielte,
stumpfe, und kegelförmige eingetheilt werden c);
die gestielten Wärzchen, deren es nur wenige
gibt, sitzen an dem hintersten Theile der Zunge
in einer halbmondförmigen Reihe; die übrigen
Wärzchen sind von verschiedener Größe, und
sitzen zerstreut auf dem Rücken, besonders aber
an dem Rande und an der Spitze der Zunge,
wo nämlich der Sitz des feinsten Geschmackes
ist d).

a) Schröder Observat. et Histor. e Harvaei L. de
generat. animal.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000071">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0168" xml:id="pb150_0001" n="150"/>
zug (<hi rendition="#aq">epithelium</hi>) der die Stelle des Oberhäut-<lb/>
chens vertritt; darauf folgt der Malpighische<lb/>
Schleim <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), und endlich die walzenförmige Haut,<lb/>
deren Bau von der gemeinen Haut nicht beson-<lb/>
ders verschieden ist.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) Bey Hunden und Schaafen von verschiedener<lb/>
Farbe habe ich auch die Zunge und den Ra-<lb/>
chen gemeiniglich mit einem buntfärbigen Schlei-<lb/>
me überzogen gefunden.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 234.</head><lb/>
          <p>Nur darinn unterscheidet sich diese Haut von<lb/>
der gemeinen, daß das Oberhäutchen nicht mit<lb/>
einer Hautschmiere, sondern mit einem Schleime<lb/>
befeuchtet wird, der aus dem sogenannten blin-<lb/>
den Loche <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), und aus der übrigen drüsenförmi-<lb/>
gen Ausbreitung dieser Haut, wie Morgagni <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>)<lb/>
gezeigt hat, abgesondert wird; sie unterscheidet<lb/>
sich ferner durch die besondere Bildung der Ge-<lb/>
schmackwärzchen, welche gemeiniglich in gestielte,<lb/>
stumpfe, und kegelförmige eingetheilt werden <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c</hi></hi>);<lb/>
die gestielten Wärzchen, deren es nur wenige<lb/>
gibt, sitzen an dem hintersten Theile der Zunge<lb/>
in einer halbmondförmigen Reihe; die übrigen<lb/>
Wärzchen sind von verschiedener Größe, und<lb/>
sitzen zerstreut auf dem Rücken, besonders aber<lb/>
an dem Rande und an der Spitze der Zunge,<lb/>
wo nämlich der Sitz des feinsten Geschmackes<lb/>
ist <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">d</hi></hi>).</p>
          <p rendition="#indent-2"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">a) Schröder</hi> </hi> <hi rendition="#aq">Observat. et Histor. e Harvaei L. de<lb/>
generat. animal.</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0168] zug (epithelium) der die Stelle des Oberhäut- chens vertritt; darauf folgt der Malpighische Schleim a), und endlich die walzenförmige Haut, deren Bau von der gemeinen Haut nicht beson- ders verschieden ist. a) Bey Hunden und Schaafen von verschiedener Farbe habe ich auch die Zunge und den Ra- chen gemeiniglich mit einem buntfärbigen Schlei- me überzogen gefunden. §. 234. Nur darinn unterscheidet sich diese Haut von der gemeinen, daß das Oberhäutchen nicht mit einer Hautschmiere, sondern mit einem Schleime befeuchtet wird, der aus dem sogenannten blin- den Loche a), und aus der übrigen drüsenförmi- gen Ausbreitung dieser Haut, wie Morgagni b) gezeigt hat, abgesondert wird; sie unterscheidet sich ferner durch die besondere Bildung der Ge- schmackwärzchen, welche gemeiniglich in gestielte, stumpfe, und kegelförmige eingetheilt werden c); die gestielten Wärzchen, deren es nur wenige gibt, sitzen an dem hintersten Theile der Zunge in einer halbmondförmigen Reihe; die übrigen Wärzchen sind von verschiedener Größe, und sitzen zerstreut auf dem Rücken, besonders aber an dem Rande und an der Spitze der Zunge, wo nämlich der Sitz des feinsten Geschmackes ist d). a) Schröder Observat. et Histor. e Harvaei L. de generat. animal.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/168
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/168>, abgerufen am 26.04.2024.