Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Menschliche Wissen.
A.
Du bist bemühet, auszufinden
Der Creatur verborg'ne Spur;
Du hast gesuchet, zu ergründen
Die Wissenschaften der Natur;
So sage mir nun einst die Wahrheit,
Doch ohne Dunkelheit, mit Klarheit:
Was ist denn eigentlich das Licht?
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was ist das Wasser? was ist Erde?
Erzehle mir, wie beides werde,
Und wie ein jedes zugericht't!
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was ist das Feu'r? was sind die Lüfte?
Was ist das Trock'ne? was sind Düfte?
Was ist ihr Zweck, was ihre Pflicht?
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was ist doch eigentlich von innen
Die wunderbare Kraft der Sinnen;
Was das Gehör, was das Gesicht?
B.
Das weiß ich nicht.
Wie
II. Theil. J i
Das Menſchliche Wiſſen.
A.
Du biſt bemuͤhet, auszufinden
Der Creatur verborg’ne Spur;
Du haſt geſuchet, zu ergruͤnden
Die Wiſſenſchaften der Natur;
So ſage mir nun einſt die Wahrheit,
Doch ohne Dunkelheit, mit Klarheit:
Was iſt denn eigentlich das Licht?
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was iſt das Waſſer? was iſt Erde?
Erzehle mir, wie beides werde,
Und wie ein jedes zugericht’t!
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was iſt das Feu’r? was ſind die Luͤfte?
Was iſt das Trock’ne? was ſind Duͤfte?
Was iſt ihr Zweck, was ihre Pflicht?
B.
Das weiß ich nicht.
A.
Was iſt doch eigentlich von innen
Die wunderbare Kraft der Sinnen;
Was das Gehoͤr, was das Geſicht?
B.
Das weiß ich nicht.
Wie
II. Theil. J i
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0533" n="497"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das Men&#x017F;chliche Wi&#x017F;&#x017F;en.</hi> </head><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">A.</hi> </speaker>
            <lg n="122">
              <l><hi rendition="#in">D</hi>u bi&#x017F;t bemu&#x0364;het, auszufinden</l><lb/>
              <l>Der Creatur verborg&#x2019;ne Spur;</l><lb/>
              <l>Du ha&#x017F;t ge&#x017F;uchet, zu ergru&#x0364;nden</l><lb/>
              <l>Die Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften der Natur;</l><lb/>
              <l>So &#x017F;age mir nun ein&#x017F;t die Wahrheit,</l><lb/>
              <l>Doch ohne Dunkelheit, mit Klarheit:</l><lb/>
              <l>Was i&#x017F;t denn eigentlich das Licht?</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">B.</hi> </speaker>
            <lg n="123">
              <l> <hi rendition="#fr">Das weiß ich nicht.</hi> </l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">A.</hi> </speaker>
            <lg n="124">
              <l>Was i&#x017F;t das Wa&#x017F;&#x017F;er? was i&#x017F;t Erde?</l><lb/>
              <l>Erzehle mir, wie beides werde,</l><lb/>
              <l>Und wie ein jedes zugericht&#x2019;t!</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">B.</hi> </speaker>
            <lg n="125">
              <l> <hi rendition="#fr">Das weiß ich nicht.</hi> </l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">A.</hi> </speaker>
            <lg n="126">
              <l>Was i&#x017F;t das Feu&#x2019;r? was &#x017F;ind die Lu&#x0364;fte?</l><lb/>
              <l>Was i&#x017F;t das Trock&#x2019;ne? was &#x017F;ind Du&#x0364;fte?</l><lb/>
              <l>Was i&#x017F;t ihr Zweck, was ihre Pflicht?</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">B.</hi> </speaker>
            <lg n="127">
              <l> <hi rendition="#fr">Das weiß ich nicht.</hi> </l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">A.</hi> </speaker>
            <lg n="128">
              <l>Was i&#x017F;t doch eigentlich von innen</l><lb/>
              <l>Die wunderbare Kraft der Sinnen;</l><lb/>
              <l>Was das Geho&#x0364;r, was das Ge&#x017F;icht?</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp>
            <speaker> <hi rendition="#aq">B.</hi> </speaker>
            <lg n="129">
              <l> <hi rendition="#fr">Das weiß ich nicht.</hi> </l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">II.</hi> Theil. J i</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[497/0533] Das Menſchliche Wiſſen. A. Du biſt bemuͤhet, auszufinden Der Creatur verborg’ne Spur; Du haſt geſuchet, zu ergruͤnden Die Wiſſenſchaften der Natur; So ſage mir nun einſt die Wahrheit, Doch ohne Dunkelheit, mit Klarheit: Was iſt denn eigentlich das Licht? B. Das weiß ich nicht. A. Was iſt das Waſſer? was iſt Erde? Erzehle mir, wie beides werde, Und wie ein jedes zugericht’t! B. Das weiß ich nicht. A. Was iſt das Feu’r? was ſind die Luͤfte? Was iſt das Trock’ne? was ſind Duͤfte? Was iſt ihr Zweck, was ihre Pflicht? B. Das weiß ich nicht. A. Was iſt doch eigentlich von innen Die wunderbare Kraft der Sinnen; Was das Gehoͤr, was das Geſicht? B. Das weiß ich nicht. Wie II. Theil. J i

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/533
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 497. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/533>, abgerufen am 19.03.2024.