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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fin
*Finckh, Ludwig,

geb. am 21. März
1876 in Reutlingen (Württemberg)
als der Sohn eines Apothekers, ab-
solvierte das dortige Gymnasium u.
studierte an den Universitäten Tü-
bingen, Freiburg i. Br. und Berlin
zehn Jahre lang, und zwar 1894-99
die Rechte u. 1900-04 Medizin. Nach-
dem er approbiert und zum Dr. med.
promoviert worden, war er eine Zeit-
lang in Frankfurt a. M. und Aachen
als Arzt tätig und lebt seit 1905 als
solcher in Gaienhofen am Bodensee.
Jm Jahre 1904 hatte er eine Reise
nach Korsika und nach der Oase Bis-
kra in Algerien gemacht.

S:

Fraue
du, du Süße! (Lr.), 1900. - Rosen
(Ge.), 1905. 3. A. 1909. - Der Rosen-
doktor (R.), 1906. 15. A. 1909. - Bis-
kra (Ein Oasenbuch), 1906. 2. Aufl.
1909. - Rapunzel (E.), 1.-5. T. 1909.

Findeisen, Julius,

* am 3. Juni
1809 zu Leipzig, betrat 1826 die
Bühne daselbst, als sie noch unter der
Leitung des Hofrats Küstner stand.
Als dieser das Leipziger Stadttheater
aufgab, wurde F. bei der Bethmann-
schen Gesellschaft engagiert, deren
Leitung er später übernahm. Er
spielte nun in Halle, Erfurt, Magde-
burg, Halberstadt und auf den Hof-
bühnen zu Dessau, Köthen, Bern-
burg, Meiningen, Rudolstadt usw.,
bis er mit Beginn des Jahres 1840
beim alten Königsstädter Theater in
Berlin neben Beckmann engagiert
wurde. Zwei Jahre später ging er
mit Beckmann nach Wien zum Direk-
tor Carl und trat 1850 zum Theater
an der Wien über, an welchem er
mit Ausnahme eines halben Jahres
(1863), währenddessen er wieder am
Carl-Theater spielte, fortgesetzt tätig
war. Später war er Materialver-
walter am Wiener Stadttheater und
zuletzt artistischer Beirat am Ring-
theater. Er starb in kümmerlichen
Verhältnissen am 13. März 1879.

S:

Eine Jugendsünde (Schw.), 1876.
- Aufgeführt wurden: Die Bräuti-
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Fin
gamsschau (Lsp.), 1840. - Peters
Schicksale, od.: Der Herr Vater (P.),
1849. - Unsere Nachbarin (P.), 1864.
- Die schöne Lene (Volksst.), 1856. -
Eine Landpartie (P.), 1857. - Jch
bin ein Ehrenmann (Volksst.), 1858.
- Die öffentliche Meinung (Volksst.),
1861. - Plan und Zufall (Volksst.),
1864. - Eine passende Partie (Volks-
stück), 1864. - Der Nonnenmüller
(Volksst.), 1865. u. a.

Findel, Gottfr. Joseph Gabriel,


wurde am 21. Oktbr. 1828 zu Kupfer-
berg in Bayern geboren, besuchte das
Gymnasium in Bamberg und bezog
1848 die Universität München, wo er
sich bald an der politischen Bewegung
beteiligte. Wegen einer Rede in einer
Studenten-Versammlung zugunsten
der Reichsverfassung (1849) u. wegen
einiger Artikel im "Gradaus", dessen
Redaktion er in Vertretung führte,
wurde er verhaftet, aber nach zehn-
monatiger Untersuchungshaft frei-
gelassen. Er entsagte nun dem Stu-
dium u. trat 1850 in Heidelberg als
Lehrling in eine Buchhandlung ein.
Jm Jahre 1857 kam er nach Leipzig,
wo er zunächst in der Redaktion der
"Jllustrierten Zeitung" angestellt
war, 1858 aber ein eigenes Verlags-
geschäft gründete und gleichzeitig die
Herausgabe der "Bauhütte" begann,
der weitverbreitetsten und einfluß-
reichsten Freimaurerzeitung, die er
bis 1892 leitete. Seit 1895 gab er
die "Signale für die deutsche Maurer-
welt" heraus. F. war ein besonders
fruchtbarer Schriftsteller auf dem Ge-
biete der Freimaurerei; seine Schrif-
ten umfassen mehr als 40 Werke, dar-
unter die erste vollständig kritische
"Geschichte der Freimaurerei" (6. A.
1893), die in die Sprachen der Kul-
turvölker übersetzt worden ist. Seit
vielen Jahren bekleidete F. auch das
Amt eines Vorsitzenden der deutsch-
katholischen Gemeinde in Leipzig. Er
starb am 27. Jan. 1905.

S:

Schach-
Bismarck, oder: Jesuiten und Frei-

*

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Fin
*Finckh, Ludwig,

geb. am 21. März
1876 in Reutlingen (Württemberg)
als der Sohn eines Apothekers, ab-
ſolvierte das dortige Gymnaſium u.
ſtudierte an den Univerſitäten Tü-
bingen, Freiburg i. Br. und Berlin
zehn Jahre lang, und zwar 1894–99
die Rechte u. 1900–04 Medizin. Nach-
dem er approbiert und zum Dr. med.
promoviert worden, war er eine Zeit-
lang in Frankfurt a. M. und Aachen
als Arzt tätig und lebt ſeit 1905 als
ſolcher in Gaienhofen am Bodenſee.
Jm Jahre 1904 hatte er eine Reiſe
nach Korſika und nach der Oaſe Bis-
kra in Algerien gemacht.

S:

Fraue
du, du Süße! (Lr.), 1900. – Roſen
(Ge.), 1905. 3. A. 1909. – Der Roſen-
doktor (R.), 1906. 15. A. 1909. – Bis-
kra (Ein Oaſenbuch), 1906. 2. Aufl.
1909. – Rapunzel (E.), 1.–5. T. 1909.

Findeiſen, Julius,

* am 3. Juni
1809 zu Leipzig, betrat 1826 die
Bühne daſelbſt, als ſie noch unter der
Leitung des Hofrats Küſtner ſtand.
Als dieſer das Leipziger Stadttheater
aufgab, wurde F. bei der Bethmann-
ſchen Geſellſchaft engagiert, deren
Leitung er ſpäter übernahm. Er
ſpielte nun in Halle, Erfurt, Magde-
burg, Halberſtadt und auf den Hof-
bühnen zu Deſſau, Köthen, Bern-
burg, Meiningen, Rudolſtadt uſw.,
bis er mit Beginn des Jahres 1840
beim alten Königsſtädter Theater in
Berlin neben Beckmann engagiert
wurde. Zwei Jahre ſpäter ging er
mit Beckmann nach Wien zum Direk-
tor Carl und trat 1850 zum Theater
an der Wien über, an welchem er
mit Ausnahme eines halben Jahres
(1863), währenddeſſen er wieder am
Carl-Theater ſpielte, fortgeſetzt tätig
war. Später war er Materialver-
walter am Wiener Stadttheater und
zuletzt artiſtiſcher Beirat am Ring-
theater. Er ſtarb in kümmerlichen
Verhältniſſen am 13. März 1879.

S:

Eine Jugendſünde (Schw.), 1876.
– Aufgeführt wurden: Die Bräuti-
[Spaltenumbruch]

Fin
gamsſchau (Lſp.), 1840. – Peters
Schickſale, od.: Der Herr Vater (P.),
1849. – Unſere Nachbarin (P.), 1864.
– Die ſchöne Lene (Volksſt.), 1856. –
Eine Landpartie (P.), 1857. – Jch
bin ein Ehrenmann (Volksſt.), 1858.
– Die öffentliche Meinung (Volksſt.),
1861. – Plan und Zufall (Volksſt.),
1864. – Eine paſſende Partie (Volks-
ſtück), 1864. – Der Nonnenmüller
(Volksſt.), 1865. u. a.

Findel, Gottfr. Joſeph Gabriel,


wurde am 21. Oktbr. 1828 zu Kupfer-
berg in Bayern geboren, beſuchte das
Gymnaſium in Bamberg und bezog
1848 die Univerſität München, wo er
ſich bald an der politiſchen Bewegung
beteiligte. Wegen einer Rede in einer
Studenten-Verſammlung zugunſten
der Reichsverfaſſung (1849) u. wegen
einiger Artikel im „Gradaus“, deſſen
Redaktion er in Vertretung führte,
wurde er verhaftet, aber nach zehn-
monatiger Unterſuchungshaft frei-
gelaſſen. Er entſagte nun dem Stu-
dium u. trat 1850 in Heidelberg als
Lehrling in eine Buchhandlung ein.
Jm Jahre 1857 kam er nach Leipzig,
wo er zunächſt in der Redaktion der
„Jlluſtrierten Zeitung“ angeſtellt
war, 1858 aber ein eigenes Verlags-
geſchäft gründete und gleichzeitig die
Herausgabe der „Bauhütte“ begann,
der weitverbreitetſten und einfluß-
reichſten Freimaurerzeitung, die er
bis 1892 leitete. Seit 1895 gab er
die „Signale für die deutſche Maurer-
welt“ heraus. F. war ein beſonders
fruchtbarer Schriftſteller auf dem Ge-
biete der Freimaurerei; ſeine Schrif-
ten umfaſſen mehr als 40 Werke, dar-
unter die erſte vollſtändig kritiſche
„Geſchichte der Freimaurerei“ (6. A.
1893), die in die Sprachen der Kul-
turvölker überſetzt worden iſt. Seit
vielen Jahren bekleidete F. auch das
Amt eines Vorſitzenden der deutſch-
katholiſchen Gemeinde in Leipzig. Er
ſtarb am 27. Jan. 1905.

S:

Schach-
Bismarck, oder: Jeſuiten und Frei-

*
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[210/0214] Fin Fin *Finckh, Ludwig, geb. am 21. März 1876 in Reutlingen (Württemberg) als der Sohn eines Apothekers, ab- ſolvierte das dortige Gymnaſium u. ſtudierte an den Univerſitäten Tü- bingen, Freiburg i. Br. und Berlin zehn Jahre lang, und zwar 1894–99 die Rechte u. 1900–04 Medizin. Nach- dem er approbiert und zum Dr. med. promoviert worden, war er eine Zeit- lang in Frankfurt a. M. und Aachen als Arzt tätig und lebt ſeit 1905 als ſolcher in Gaienhofen am Bodenſee. Jm Jahre 1904 hatte er eine Reiſe nach Korſika und nach der Oaſe Bis- kra in Algerien gemacht. S: Fraue du, du Süße! (Lr.), 1900. – Roſen (Ge.), 1905. 3. A. 1909. – Der Roſen- doktor (R.), 1906. 15. A. 1909. – Bis- kra (Ein Oaſenbuch), 1906. 2. Aufl. 1909. – Rapunzel (E.), 1.–5. T. 1909. Findeiſen, Julius, * am 3. Juni 1809 zu Leipzig, betrat 1826 die Bühne daſelbſt, als ſie noch unter der Leitung des Hofrats Küſtner ſtand. Als dieſer das Leipziger Stadttheater aufgab, wurde F. bei der Bethmann- ſchen Geſellſchaft engagiert, deren Leitung er ſpäter übernahm. Er ſpielte nun in Halle, Erfurt, Magde- burg, Halberſtadt und auf den Hof- bühnen zu Deſſau, Köthen, Bern- burg, Meiningen, Rudolſtadt uſw., bis er mit Beginn des Jahres 1840 beim alten Königsſtädter Theater in Berlin neben Beckmann engagiert wurde. Zwei Jahre ſpäter ging er mit Beckmann nach Wien zum Direk- tor Carl und trat 1850 zum Theater an der Wien über, an welchem er mit Ausnahme eines halben Jahres (1863), währenddeſſen er wieder am Carl-Theater ſpielte, fortgeſetzt tätig war. Später war er Materialver- walter am Wiener Stadttheater und zuletzt artiſtiſcher Beirat am Ring- theater. Er ſtarb in kümmerlichen Verhältniſſen am 13. März 1879. S: Eine Jugendſünde (Schw.), 1876. – Aufgeführt wurden: Die Bräuti- gamsſchau (Lſp.), 1840. – Peters Schickſale, od.: Der Herr Vater (P.), 1849. – Unſere Nachbarin (P.), 1864. – Die ſchöne Lene (Volksſt.), 1856. – Eine Landpartie (P.), 1857. – Jch bin ein Ehrenmann (Volksſt.), 1858. – Die öffentliche Meinung (Volksſt.), 1861. – Plan und Zufall (Volksſt.), 1864. – Eine paſſende Partie (Volks- ſtück), 1864. – Der Nonnenmüller (Volksſt.), 1865. u. a. Findel, Gottfr. Joſeph Gabriel, wurde am 21. Oktbr. 1828 zu Kupfer- berg in Bayern geboren, beſuchte das Gymnaſium in Bamberg und bezog 1848 die Univerſität München, wo er ſich bald an der politiſchen Bewegung beteiligte. Wegen einer Rede in einer Studenten-Verſammlung zugunſten der Reichsverfaſſung (1849) u. wegen einiger Artikel im „Gradaus“, deſſen Redaktion er in Vertretung führte, wurde er verhaftet, aber nach zehn- monatiger Unterſuchungshaft frei- gelaſſen. Er entſagte nun dem Stu- dium u. trat 1850 in Heidelberg als Lehrling in eine Buchhandlung ein. Jm Jahre 1857 kam er nach Leipzig, wo er zunächſt in der Redaktion der „Jlluſtrierten Zeitung“ angeſtellt war, 1858 aber ein eigenes Verlags- geſchäft gründete und gleichzeitig die Herausgabe der „Bauhütte“ begann, der weitverbreitetſten und einfluß- reichſten Freimaurerzeitung, die er bis 1892 leitete. Seit 1895 gab er die „Signale für die deutſche Maurer- welt“ heraus. F. war ein beſonders fruchtbarer Schriftſteller auf dem Ge- biete der Freimaurerei; ſeine Schrif- ten umfaſſen mehr als 40 Werke, dar- unter die erſte vollſtändig kritiſche „Geſchichte der Freimaurerei“ (6. A. 1893), die in die Sprachen der Kul- turvölker überſetzt worden iſt. Seit vielen Jahren bekleidete F. auch das Amt eines Vorſitzenden der deutſch- katholiſchen Gemeinde in Leipzig. Er ſtarb am 27. Jan. 1905. S: Schach- Bismarck, oder: Jeſuiten und Frei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon02_1913/214>, abgerufen am 26.04.2024.