Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Kap
(Serb. Ge.), 1874. - Prager Ghetto-
sagen, 1896.

Kappert, Johann,

geb. am 3. April
1856 in Troppau (Österr.-Schlesien),
lebt als Bürgerschuldirektor in Wien.

S:

Gesammelte Gedichte, 1897.

*Kappstein, Anna,

bekannt auch
unter ihrem Mädchennamen Anna
Behnisch
und unter dem Namen
Behnisch-Kappstein, wurde in
Potsdam als das einzige Kind eines
Gymnasiallehrers geboren, den sie
bereits im dritten Lebensjahre durch
den Tod verlor. Sie eignete sich die
übliche Schulbildung einer höheren
Tochter an und begann 1894, nachdem
sie sich in der sie umgebenden Welt
tüchtig umgesehen hatte, ihre ersten
literarischen Versuche, die in der Presse
freundliche Beachtung fanden. Da-
durch ermutigt, hat sie sich dann im
Laufe der Jahre nach verschiedenen
Seiten literarisch betätigt. Sie lebt
seit Jahren in Berlin und hat sich hier
1900 mit dem Schriftsteller Theo-
dor Kappstein
verheiratet. (Dieser
ist am 28. Novbr. 1870 in Berlin als
der Sohn eines Handwerkers geboren,
mußte schwieriger Familienverhält-
nisse wegen das Gymnasium zum
Grauen Kloster vor der Maturität
verlassen, ging nach der Schweiz und
studierte an der "Evangelischen Pre-
digerschule" in Basel 1889-93 Theo-
logie, Philosophie und Literatur.
Nachdem er durch zwei Examina die
Befähigung zum Predigtamt in den
staatlich unabhängigen protestanti-
schen Gemeinden der Schweiz erwor-
ben, kehrte er nach Berlin zurück, stu-
dierte hier an der Universität noch
weitere drei Jahre, kam aber schließ-
lich zu der Überzeugung, daß er für
den Pastorenberuf nicht kirchlich genug
organisiert sei, und wurde deshalb
Schriftsteller und Journalist, später
auch Dozent an der Humboldt-Aka-
demie und an der von ihm ins Leben
gerufenen "Freien Hochschule". Er
hat zahlreiche biographische, theolog.
[Spaltenumbruch]

Kar
u. kirchenpolitische Schriften verfaßt.)

S:

Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. -
Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. -
Wanderkameraden (Ge.), 1902.-Freie
Bahn (R.), 1905. - Das klingende
Fließ (7 Nn.), 1906. - Meine zoolo-
gischen Freundschaften, 1907. - Ehren-
schuldner und andere Erzählungen,
1908. - Der Opferstein (R.), 1911.

Kapri, Mathilde Baronin von,

ge-
borne Freiin von Guretzky-Kor-
nitz,
wurde am 5. Febr. 1832 (nicht
1836) in Santa Maria di Capua bei
Neapel als die Tochter eines k. k. Käm-
merers und Majors geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Salesianer-
kloster zu Wien. Schon als junges
Mädchen sandte sie lyrische und beson-
ders patriotische Gedichte (auf Radetzky
und andere) an Grillparzer, der ihr in
einem längerem Briefe seine Anerken-
nung aussprach und zugleich seine Ver-
wunderung äußerte, in einem so jun-
gen Mädchen eine solch begeisterte
österreichische Patriotin zu finden. Die
eigentliche schriftstellerische Laufbahn
betrat Mathilde erst ziemlich spät. Sie
war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin
der "Neuen illustrierten Zeitung" in
Wien und lieferte Feuilletons für die
verschiedensten Blätter. Jm Jahre
1856 hatte sie sich mit dem Bureau-
chef der Westbahn, Freiherrn von
Kapri, vermählt, mit dem sie in
Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien
ist sie auch am 4. Oktbr. 1889 gestor-
ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode
vorangegangen war.

S:

Uradlig (R.);
III, 1879. - Va banque! (R.); II,
1880. - Aus eigener Schuld (R.), 1888.
- Wittekind (Dr.), 1873. - Der Freund
der Frauen (Lsp.), 1874.

Karbe, Anna,

wurde am 4. Mai
1852 zu Gramzow in der Ukermark
als die Tochter des Amtsrats Her-
mann K. geboren. Das reiche und
glückliche Familienleben im Eltern-
hause und das Landleben mit seinen
mannigfaltigen Reizen und seiner gol-
denen Freiheit waren für ihr poetisch

*


[Spaltenumbruch]

Kap
(Serb. Ge.), 1874. – Prager Ghetto-
ſagen, 1896.

Kappert, Johann,

geb. am 3. April
1856 in Troppau (Öſterr.-Schleſien),
lebt als Bürgerſchuldirektor in Wien.

S:

Geſammelte Gedichte, 1897.

*Kappſtein, Anna,

bekannt auch
unter ihrem Mädchennamen Anna
Behniſch
und unter dem Namen
Behniſch-Kappſtein, wurde in
Potsdam als das einzige Kind eines
Gymnaſiallehrers geboren, den ſie
bereits im dritten Lebensjahre durch
den Tod verlor. Sie eignete ſich die
übliche Schulbildung einer höheren
Tochter an und begann 1894, nachdem
ſie ſich in der ſie umgebenden Welt
tüchtig umgeſehen hatte, ihre erſten
literariſchen Verſuche, die in der Preſſe
freundliche Beachtung fanden. Da-
durch ermutigt, hat ſie ſich dann im
Laufe der Jahre nach verſchiedenen
Seiten literariſch betätigt. Sie lebt
ſeit Jahren in Berlin und hat ſich hier
1900 mit dem Schriftſteller Theo-
dor Kappſtein
verheiratet. (Dieſer
iſt am 28. Novbr. 1870 in Berlin als
der Sohn eines Handwerkers geboren,
mußte ſchwieriger Familienverhält-
niſſe wegen das Gymnaſium zum
Grauen Kloſter vor der Maturität
verlaſſen, ging nach der Schweiz und
ſtudierte an der „Evangeliſchen Pre-
digerſchule“ in Baſel 1889–93 Theo-
logie, Philoſophie und Literatur.
Nachdem er durch zwei Examina die
Befähigung zum Predigtamt in den
ſtaatlich unabhängigen proteſtanti-
ſchen Gemeinden der Schweiz erwor-
ben, kehrte er nach Berlin zurück, ſtu-
dierte hier an der Univerſität noch
weitere drei Jahre, kam aber ſchließ-
lich zu der Überzeugung, daß er für
den Paſtorenberuf nicht kirchlich genug
organiſiert ſei, und wurde deshalb
Schriftſteller und Journaliſt, ſpäter
auch Dozent an der Humboldt-Aka-
demie und an der von ihm ins Leben
gerufenen „Freien Hochſchule“. Er
hat zahlreiche biographiſche, theolog.
[Spaltenumbruch]

Kar
u. kirchenpolitiſche Schriften verfaßt.)

S:

Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. –
Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. –
Wanderkameraden (Ge.), 1902.–Freie
Bahn (R.), 1905. – Das klingende
Fließ (7 Nn.), 1906. – Meine zoolo-
giſchen Freundſchaften, 1907. – Ehren-
ſchuldner und andere Erzählungen,
1908. – Der Opferſtein (R.), 1911.

Kapri, Mathilde Baronin von,

ge-
borne Freiin von Guretzky-Kor-
nitz,
wurde am 5. Febr. 1832 (nicht
1836) in Santa Maria di Capua bei
Neapel als die Tochter eines k. k. Käm-
merers und Majors geboren und er-
hielt ihre Erziehung im Saleſianer-
kloſter zu Wien. Schon als junges
Mädchen ſandte ſie lyriſche und beſon-
ders patriotiſche Gedichte (auf Radetzky
und andere) an Grillparzer, der ihr in
einem längerem Briefe ſeine Anerken-
nung ausſprach und zugleich ſeine Ver-
wunderung äußerte, in einem ſo jun-
gen Mädchen eine ſolch begeiſterte
öſterreichiſche Patriotin zu finden. Die
eigentliche ſchriftſtelleriſche Laufbahn
betrat Mathilde erſt ziemlich ſpät. Sie
war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin
der „Neuen illuſtrierten Zeitung“ in
Wien und lieferte Feuilletons für die
verſchiedenſten Blätter. Jm Jahre
1856 hatte ſie ſich mit dem Bureau-
chef der Weſtbahn, Freiherrn von
Kapri, vermählt, mit dem ſie in
Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien
iſt ſie auch am 4. Oktbr. 1889 geſtor-
ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode
vorangegangen war.

S:

Uradlig (R.);
III, 1879. – Va banque! (R.); II,
1880. – Aus eigener Schuld (R.), 1888.
– Wittekind (Dr.), 1873. – Der Freund
der Frauen (Lſp.), 1874.

Karbe, Anna,

wurde am 4. Mai
1852 zu Gramzow in der Ukermark
als die Tochter des Amtsrats Her-
mann K. geboren. Das reiche und
glückliche Familienleben im Eltern-
hauſe und das Landleben mit ſeinen
mannigfaltigen Reizen und ſeiner gol-
denen Freiheit waren für ihr poetiſch

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0413" n="409"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kap</hi></fw><lb/>
(Serb. Ge.), 1874. &#x2013; Prager Ghetto-<lb/>
&#x017F;agen, 1896.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Kappert,</hi> Johann,</head>
        <p> geb. am 3. April<lb/>
1856 in Troppau (Ö&#x017F;terr.-Schle&#x017F;ien),<lb/>
lebt als Bürger&#x017F;chuldirektor in Wien.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ge&#x017F;ammelte Gedichte, 1897.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>*<hi rendition="#b">Kapp&#x017F;tein,</hi> Anna,</head>
        <p> bekannt auch<lb/>
unter ihrem Mädchennamen <hi rendition="#g">Anna<lb/>
Behni&#x017F;ch</hi> und unter dem Namen<lb/><hi rendition="#g">Behni&#x017F;ch-Kapp&#x017F;tein,</hi> wurde in<lb/>
Potsdam als das einzige Kind eines<lb/>
Gymna&#x017F;iallehrers geboren, den &#x017F;ie<lb/>
bereits im dritten Lebensjahre durch<lb/>
den Tod verlor. Sie eignete &#x017F;ich die<lb/>
übliche Schulbildung einer höheren<lb/>
Tochter an und begann 1894, nachdem<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich in der &#x017F;ie umgebenden Welt<lb/>
tüchtig umge&#x017F;ehen hatte, ihre er&#x017F;ten<lb/>
literari&#x017F;chen Ver&#x017F;uche, die in der Pre&#x017F;&#x017F;e<lb/>
freundliche Beachtung fanden. Da-<lb/>
durch ermutigt, hat &#x017F;ie &#x017F;ich dann im<lb/>
Laufe der Jahre nach ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Seiten literari&#x017F;ch betätigt. Sie lebt<lb/>
&#x017F;eit Jahren in Berlin und hat &#x017F;ich hier<lb/>
1900 mit dem Schrift&#x017F;teller <hi rendition="#g">Theo-<lb/>
dor Kapp&#x017F;tein</hi> verheiratet. (Die&#x017F;er<lb/>
i&#x017F;t am 28. Novbr. 1870 in Berlin als<lb/>
der Sohn eines Handwerkers geboren,<lb/>
mußte &#x017F;chwieriger Familienverhält-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e wegen das Gymna&#x017F;ium zum<lb/>
Grauen Klo&#x017F;ter vor der Maturität<lb/>
verla&#x017F;&#x017F;en, ging nach der Schweiz und<lb/>
&#x017F;tudierte an der &#x201E;Evangeli&#x017F;chen Pre-<lb/>
diger&#x017F;chule&#x201C; in Ba&#x017F;el 1889&#x2013;93 Theo-<lb/>
logie, Philo&#x017F;ophie und Literatur.<lb/>
Nachdem er durch zwei Examina die<lb/>
Befähigung zum Predigtamt in den<lb/>
&#x017F;taatlich unabhängigen prote&#x017F;tanti-<lb/>
&#x017F;chen Gemeinden der Schweiz erwor-<lb/>
ben, kehrte er nach Berlin zurück, &#x017F;tu-<lb/>
dierte hier an der Univer&#x017F;ität noch<lb/>
weitere drei Jahre, kam aber &#x017F;chließ-<lb/>
lich zu der Überzeugung, daß er für<lb/>
den Pa&#x017F;torenberuf nicht kirchlich genug<lb/>
organi&#x017F;iert &#x017F;ei, und wurde deshalb<lb/>
Schrift&#x017F;teller und Journali&#x017F;t, &#x017F;päter<lb/>
auch Dozent an der Humboldt-Aka-<lb/>
demie und an der von ihm ins Leben<lb/>
gerufenen &#x201E;Freien Hoch&#x017F;chule&#x201C;. Er<lb/>
hat zahlreiche biographi&#x017F;che, theolog.<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Kar</hi></fw><lb/>
u. kirchenpoliti&#x017F;che Schriften verfaßt.)<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. &#x2013;<lb/>
Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. &#x2013;<lb/>
Wanderkameraden (Ge.), 1902.&#x2013;Freie<lb/>
Bahn (R.), 1905. &#x2013; Das klingende<lb/>
Fließ (7 Nn.), 1906. &#x2013; Meine zoolo-<lb/>
gi&#x017F;chen Freund&#x017F;chaften, 1907. &#x2013; Ehren-<lb/>
&#x017F;chuldner und andere Erzählungen,<lb/>
1908. &#x2013; Der Opfer&#x017F;tein (R.), 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Kapri,</hi> Mathilde Baronin von,</head>
        <p> ge-<lb/>
borne Freiin von <hi rendition="#g">Guretzky-Kor-<lb/>
nitz,</hi> wurde am 5. Febr. 1832 (nicht<lb/>
1836) in Santa Maria di Capua bei<lb/>
Neapel als die Tochter eines k. k. Käm-<lb/>
merers und Majors geboren und er-<lb/>
hielt ihre Erziehung im Sale&#x017F;ianer-<lb/>
klo&#x017F;ter zu Wien. Schon als junges<lb/>
Mädchen &#x017F;andte &#x017F;ie lyri&#x017F;che und be&#x017F;on-<lb/>
ders patrioti&#x017F;che Gedichte (auf Radetzky<lb/>
und andere) an Grillparzer, der ihr in<lb/>
einem längerem Briefe &#x017F;eine Anerken-<lb/>
nung aus&#x017F;prach und zugleich &#x017F;eine Ver-<lb/>
wunderung äußerte, in einem &#x017F;o jun-<lb/>
gen Mädchen eine &#x017F;olch begei&#x017F;terte<lb/>
ö&#x017F;terreichi&#x017F;che Patriotin zu finden. Die<lb/>
eigentliche &#x017F;chrift&#x017F;telleri&#x017F;che Laufbahn<lb/>
betrat Mathilde er&#x017F;t ziemlich &#x017F;pät. Sie<lb/>
war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin<lb/>
der &#x201E;Neuen illu&#x017F;trierten Zeitung&#x201C; in<lb/>
Wien und lieferte Feuilletons für die<lb/>
ver&#x017F;chieden&#x017F;ten Blätter. Jm Jahre<lb/>
1856 hatte &#x017F;ie &#x017F;ich mit dem Bureau-<lb/>
chef der We&#x017F;tbahn, Freiherrn von<lb/><hi rendition="#g">Kapri,</hi> vermählt, mit dem &#x017F;ie in<lb/>
Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ie auch am 4. Oktbr. 1889 ge&#x017F;tor-<lb/>
ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode<lb/>
vorangegangen war. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Uradlig (R.);<lb/><hi rendition="#aq">III, 1879. &#x2013; Va banque!</hi> (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/>
1880. &#x2013; Aus eigener Schuld (R.), 1888.<lb/>
&#x2013; Wittekind (Dr.), 1873. &#x2013; Der Freund<lb/>
der Frauen (L&#x017F;p.), 1874.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head><hi rendition="#b">Karbe,</hi> Anna,</head>
        <p> wurde am 4. Mai<lb/>
1852 zu Gramzow in der Ukermark<lb/>
als die Tochter des Amtsrats Her-<lb/>
mann K. geboren. Das reiche und<lb/>
glückliche Familienleben im Eltern-<lb/>
hau&#x017F;e und das Landleben mit &#x017F;einen<lb/>
mannigfaltigen Reizen und &#x017F;einer gol-<lb/>
denen Freiheit waren für ihr poeti&#x017F;ch<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0413] Kap Kar (Serb. Ge.), 1874. – Prager Ghetto- ſagen, 1896. Kappert, Johann, geb. am 3. April 1856 in Troppau (Öſterr.-Schleſien), lebt als Bürgerſchuldirektor in Wien. S: Geſammelte Gedichte, 1897. *Kappſtein, Anna, bekannt auch unter ihrem Mädchennamen Anna Behniſch und unter dem Namen Behniſch-Kappſtein, wurde in Potsdam als das einzige Kind eines Gymnaſiallehrers geboren, den ſie bereits im dritten Lebensjahre durch den Tod verlor. Sie eignete ſich die übliche Schulbildung einer höheren Tochter an und begann 1894, nachdem ſie ſich in der ſie umgebenden Welt tüchtig umgeſehen hatte, ihre erſten literariſchen Verſuche, die in der Preſſe freundliche Beachtung fanden. Da- durch ermutigt, hat ſie ſich dann im Laufe der Jahre nach verſchiedenen Seiten literariſch betätigt. Sie lebt ſeit Jahren in Berlin und hat ſich hier 1900 mit dem Schriftſteller Theo- dor Kappſtein verheiratet. (Dieſer iſt am 28. Novbr. 1870 in Berlin als der Sohn eines Handwerkers geboren, mußte ſchwieriger Familienverhält- niſſe wegen das Gymnaſium zum Grauen Kloſter vor der Maturität verlaſſen, ging nach der Schweiz und ſtudierte an der „Evangeliſchen Pre- digerſchule“ in Baſel 1889–93 Theo- logie, Philoſophie und Literatur. Nachdem er durch zwei Examina die Befähigung zum Predigtamt in den ſtaatlich unabhängigen proteſtanti- ſchen Gemeinden der Schweiz erwor- ben, kehrte er nach Berlin zurück, ſtu- dierte hier an der Univerſität noch weitere drei Jahre, kam aber ſchließ- lich zu der Überzeugung, daß er für den Paſtorenberuf nicht kirchlich genug organiſiert ſei, und wurde deshalb Schriftſteller und Journaliſt, ſpäter auch Dozent an der Humboldt-Aka- demie und an der von ihm ins Leben gerufenen „Freien Hochſchule“. Er hat zahlreiche biographiſche, theolog. u. kirchenpolitiſche Schriften verfaßt.) S: Blutstropfen (Nn. u. Sk.), 1897. – Am Zuchthaus vorbei (R.), 1900. – Wanderkameraden (Ge.), 1902.–Freie Bahn (R.), 1905. – Das klingende Fließ (7 Nn.), 1906. – Meine zoolo- giſchen Freundſchaften, 1907. – Ehren- ſchuldner und andere Erzählungen, 1908. – Der Opferſtein (R.), 1911. Kapri, Mathilde Baronin von, ge- borne Freiin von Guretzky-Kor- nitz, wurde am 5. Febr. 1832 (nicht 1836) in Santa Maria di Capua bei Neapel als die Tochter eines k. k. Käm- merers und Majors geboren und er- hielt ihre Erziehung im Saleſianer- kloſter zu Wien. Schon als junges Mädchen ſandte ſie lyriſche und beſon- ders patriotiſche Gedichte (auf Radetzky und andere) an Grillparzer, der ihr in einem längerem Briefe ſeine Anerken- nung ausſprach und zugleich ſeine Ver- wunderung äußerte, in einem ſo jun- gen Mädchen eine ſolch begeiſterte öſterreichiſche Patriotin zu finden. Die eigentliche ſchriftſtelleriſche Laufbahn betrat Mathilde erſt ziemlich ſpät. Sie war etwa 15 Jahre lang Mitarbeiterin der „Neuen illuſtrierten Zeitung“ in Wien und lieferte Feuilletons für die verſchiedenſten Blätter. Jm Jahre 1856 hatte ſie ſich mit dem Bureau- chef der Weſtbahn, Freiherrn von Kapri, vermählt, mit dem ſie in Wien lebte. Jm Frauenheim zu Wien iſt ſie auch am 4. Oktbr. 1889 geſtor- ben, nachdem ihr Gatte ihr im Tode vorangegangen war. S: Uradlig (R.); III, 1879. – Va banque! (R.); II, 1880. – Aus eigener Schuld (R.), 1888. – Wittekind (Dr.), 1873. – Der Freund der Frauen (Lſp.), 1874. Karbe, Anna, wurde am 4. Mai 1852 zu Gramzow in der Ukermark als die Tochter des Amtsrats Her- mann K. geboren. Das reiche und glückliche Familienleben im Eltern- hauſe und das Landleben mit ſeinen mannigfaltigen Reizen und ſeiner gol- denen Freiheit waren für ihr poetiſch *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/413
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon03_1913/413>, abgerufen am 26.04.2024.