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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rit
das Elternhaus durch den Rauch-
fang übers Dach, schwamm über die
Moldau u. rettete so seine Freiheit.
Jn Amerika, wohin er sich wandte,
machte er sich als Schriftsteller und
Theaterkritiker der Ottendorferschen
Neuyorker Staatszeitung bekannt.
Er starb am 17. Juli 1885 während
einer Fahrt von Amerika nach Eu-
ropa auf dem Dampfer "Neckar".

S:


Federzeichnungen aus dem amerika-
nischen Städteleben, 2. A. 1885.

Rittland, Klaus,

Pseudon. für
Elisabeth Heinroth; s. d.!

Rittlingen, Leo,

Pseud. für Leo
Felicie Gibara; s. d.!

Rittner, Rudolf,

geb. am 30. Juni
1869 in Weißbach (Österr. Schlesien)
als Sohn eines Gutsbesitzers, be-
suchte seit 1881 das Konservatorium
in Wien, wo er sechs Jahre hindurch
im Violin-, Klavier-, Oboespiel,
in der Harmonielehre, im Kontra-
punkt und in der Komposition sich
auszubilden suchte, und trat zu An-
fang d. J. 1887 ohne alle Veranlas-
sung in die Schauspielschule desselben
Jnstituts über, wo er sich bei Emil
Bürde, Karl von Bukowics, Arns-
burg und Krastel für den Beruf
eines Schauspielers entsprechend
vorbereitete. Sein erstes Engage-
ment fand er 1888 am Residenzthea-
ter in Hannover, spielte dann 1889
in Olmütz und Karlsbad, 1890 in
Preßburg, Temesvar und Köln und
kam 1891 nach Berlin, wo er zuerst
am Residenztheater und seit 1894 am
Deutschen Theater wirkte. Seit 1904
gehörte er dem Lessingtheater an, zog
sich aber im April 1907 gänzlich von
der Bühne auf sein Gut Weißbach in
Schlesien zurück.

S:

Wiederfinden
(Schsp.), 1901. - Narrenglanz (Spiel-
mannsdrama), 1906.

*Rittweger, Betty,

geboren am
2. März 1856 in Hildburghausen als
die Tochter eines damaligen Gymna-
siallehrers, späteren (1901 +) Gym-
ansialdirektors, verlebte in ihrem
[Spaltenumbruch]

Rit
Elternhause, das außer den Kindern
eine lange Reihe von Jahren auch
Pensionäre beherbergte, eine fröh-
liche und glückliche Kindheit und
Jugend und hat bis heute ihre Vater-
stadt auch dauernd nie verlassen. Sie
besuchte bis zu ihrer Konfirmation
eine höhere Privattöchterschule und
erhielt dann von ihrem Vater, einem
Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren
Unterricht im Deutschen, in Geschichte
u. Literatur, ihren Lieblingsfächern.
Nebenher ging der Unterricht in den
neueren Sprachen und in der Musik,
während die Mutter Unterweisung
in der Führung des Haushalts er-
teilte. Der erste große Schmerz er-
griff sie, als ihr der Tod ihren Gelieb-
ten nach zweijährigem Brautstand
von der Seite riß (1881); doch gab
eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die
Liebe zum Leben wieder. Diese Tä-
tigkeit erstreckte sich seit Anfang der
neunziger Jahre auf die Schriftstel-
lerei und erhielt nachhaltige An-
regung und Ermutigung, als gleich
ihre erste Novelle von der "Allge-
meinen Modenzeitung" in Leipzig der
Veröffentlichung für wert gehalten
wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt
mit ihrer Mutter ein vom Vater selbst
geschaffenes Heim in Hildburghausen.

S:

Aus der Kleinstadt (Sk.), 1902. -
's Oberstüble und andere Erzählun-
gen und Skizzen, 1903.

Rittweger, Franz,

entstammt
einer alten Familie in Frankfurt am
Main und wurde daselbst am 21.
März 1828 geboren. Mitten aus sei-
nen Studien heraus, die besonders
der Geschichte und Literatur zuge-
wandt waren, nahm er 1848 als
Freischärler im von der Tann'schen
Freikorps an dessen Zuge durch
Schleswig bis Jütland teil u. wid-
mete sich nach seiner Heimkehr der
Schriftstellerei und Journalistik. Jm
Jahre 1850 ging er nach England
u. 1851 nach den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika, wo er drei

*


[Spaltenumbruch]

Rit
das Elternhaus durch den Rauch-
fang übers Dach, ſchwamm über die
Moldau u. rettete ſo ſeine Freiheit.
Jn Amerika, wohin er ſich wandte,
machte er ſich als Schriftſteller und
Theaterkritiker der Ottendorferſchen
Neuyorker Staatszeitung bekannt.
Er ſtarb am 17. Juli 1885 während
einer Fahrt von Amerika nach Eu-
ropa auf dem Dampfer „Neckar“.

S:


Federzeichnungen aus dem amerika-
niſchen Städteleben, 2. A. 1885.

Rittland, Klaus,

Pſeudon. für
Eliſabeth Heinroth; ſ. d.!

Rittlingen, Leo,

Pſeud. für Leo
Felicie Gibara; ſ. d.!

Rittner, Rudolf,

geb. am 30. Juni
1869 in Weißbach (Öſterr. Schleſien)
als Sohn eines Gutsbeſitzers, be-
ſuchte ſeit 1881 das Konſervatorium
in Wien, wo er ſechs Jahre hindurch
im Violin-, Klavier-, Oboeſpiel,
in der Harmonielehre, im Kontra-
punkt und in der Kompoſition ſich
auszubilden ſuchte, und trat zu An-
fang d. J. 1887 ohne alle Veranlaſ-
ſung in die Schauſpielſchule desſelben
Jnſtituts über, wo er ſich bei Emil
Bürde, Karl von Bukowics, Arns-
burg und Kraſtel für den Beruf
eines Schauſpielers entſprechend
vorbereitete. Sein erſtes Engage-
ment fand er 1888 am Reſidenzthea-
ter in Hannover, ſpielte dann 1889
in Olmütz und Karlsbad, 1890 in
Preßburg, Temesvar und Köln und
kam 1891 nach Berlin, wo er zuerſt
am Reſidenztheater und ſeit 1894 am
Deutſchen Theater wirkte. Seit 1904
gehörte er dem Leſſingtheater an, zog
ſich aber im April 1907 gänzlich von
der Bühne auf ſein Gut Weißbach in
Schleſien zurück.

S:

Wiederfinden
(Schſp.), 1901. – Narrenglanz (Spiel-
mannsdrama), 1906.

*Rittweger, Betty,

geboren am
2. März 1856 in Hildburghauſen als
die Tochter eines damaligen Gymna-
ſiallehrers, ſpäteren (1901 †) Gym-
anſialdirektors, verlebte in ihrem
[Spaltenumbruch]

Rit
Elternhauſe, das außer den Kindern
eine lange Reihe von Jahren auch
Penſionäre beherbergte, eine fröh-
liche und glückliche Kindheit und
Jugend und hat bis heute ihre Vater-
ſtadt auch dauernd nie verlaſſen. Sie
beſuchte bis zu ihrer Konfirmation
eine höhere Privattöchterſchule und
erhielt dann von ihrem Vater, einem
Lehrer von Gottes Gnaden, weiteren
Unterricht im Deutſchen, in Geſchichte
u. Literatur, ihren Lieblingsfächern.
Nebenher ging der Unterricht in den
neueren Sprachen und in der Muſik,
während die Mutter Unterweiſung
in der Führung des Haushalts er-
teilte. Der erſte große Schmerz er-
griff ſie, als ihr der Tod ihren Gelieb-
ten nach zweijährigem Brautſtand
von der Seite riß (1881); doch gab
eine rege, nützliche Tätigkeit ihr die
Liebe zum Leben wieder. Dieſe Tä-
tigkeit erſtreckte ſich ſeit Anfang der
neunziger Jahre auf die Schriftſtel-
lerei und erhielt nachhaltige An-
regung und Ermutigung, als gleich
ihre erſte Novelle von der „Allge-
meinen Modenzeitung“ in Leipzig der
Veröffentlichung für wert gehalten
wurde. Betty R. bewohnt noch jetzt
mit ihrer Mutter ein vom Vater ſelbſt
geſchaffenes Heim in Hildburghauſen.

S:

Aus der Kleinſtadt (Sk.), 1902. –
’s Oberſtüble und andere Erzählun-
gen und Skizzen, 1903.

Rittweger, Franz,

entſtammt
einer alten Familie in Frankfurt am
Main und wurde daſelbſt am 21.
März 1828 geboren. Mitten aus ſei-
nen Studien heraus, die beſonders
der Geſchichte und Literatur zuge-
wandt waren, nahm er 1848 als
Freiſchärler im von der Tann’ſchen
Freikorps an deſſen Zuge durch
Schleswig bis Jütland teil u. wid-
mete ſich nach ſeiner Heimkehr der
Schriftſtellerei und Journaliſtik. Jm
Jahre 1850 ging er nach England
u. 1851 nach den Vereinigten Staa-
ten von Nordamerika, wo er drei

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/12>, abgerufen am 30.04.2024.