Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Schae
wissenschaftliche Vorbildung der
Söhne des Herzogs von Ratibor im
Schloß Rauden, war auch Beistand
und Begleiter des Erbprinzen auf
dem Gymnasium zu Neiße und den
Hochschulen Berlin und Bonn und
vom Herzoge mit dem Titel eines
herzogl. Rats beehrt worden. Jn
dieser Stellung blieb er bis 1867,
wo er zum Stadtpfarrer in Ratibor
berufen ward. Hier hat er durch
42 Jahre eine umfang- und segens-
reiche Tätigkeit entfaltet sowohl auf
kirchlichem wie gemeinnützigem Ge-
biet. Er rief zahlreiche christlich-
katholische Vereine ins Leben, die
unter seiner Leitung zu hoher Blüte
gelangten, gründete das Notburga-
heim, ein Zeugnis seines Verständ-
nisses für soziale Wohlfahrt, erwei-
terte die alte Pfarrkirche, das Ursu-
linenkloster usw. Während der Sessio-
nen 1870-73 und 1876-79 war Sch.
auch Mitglied des preußischen Ab-
geordnetenhauses. Der Fürstbischof
von Breslau verlieh ihm 1878 den
Titel eines Geistlichen Rats, und
aus Anlaß seines Priesterjubiläums
(1905) ernannte ihn der Papst zum
Hausprälaten und die Universität
Breslau zum Dr. theol. Jm Jahre
1909 trat er in den Ruhestand und
zog sich in seine Schöpfung, das Not-
burgaheim, zurück. Hier bleibt von
seinen zahlreichen Schriften nur zu
erwähnen

S:

Für Treue und Glau-
ben (Ge.), 1886.

*Schaeffer, Anna von,

psd. A. v.
S., wurde am 26. August 1840 zu
Pförten in der Niederlausitz geboren,
wo ihr Vater, von Beerfelde,
Patrimonial-Gerichtsdirektor des
Grafen Brühl war, und wo sie im
Schutz u. Segen eines überaus glück-
lichen Elternhauses eine schöne, un-
getrübte Kinderzeit verlebte und eine
sorgfältige Erziehung genoß. Mit
dem Aufhören der Patrimonialge-
richtsbarkeit (1849) wurde der Vater
als Kreisgerichts-Direktor in eine
[Spaltenumbruch]

Schä
kleine Stadt versetzt, und nachdem
hier Anna durch Hauslehrer und
Gouvernanten eine grundlegende
Bildung erhalten, kam sie noch auf
einige Jahre in eine vorzügliche
Herrnhuter Erziehungsanstalt. Jn
ihrem Ehestande hat auch sie, wie es
wohl allen geht, das höchste Glück
neben manchem Weh u. Leid gekostet,
aber in allen Schickungen doch Got-
tes Vaterhand zu erkennen geglaubt.
Erst in späteren Jahren ist sie als
Schriftstellerin aufgetreten, indem
sie zunächst einige freie Bearbeitun-
gen englischer Bücher der Mrs.
Stuart-Phelps nach Verabredung
mit derselben veröffentlichte, dann
aber an selbständige Erzählungen
ging. Die Schriftstellerin lebt in
Frankfurt a. d. Oder.

S:

An den
Pforten der Ewigkeit (Nach dem
Engl.), 1872. - Der stille Teilhaber
(Nach dem Engl.), 1892. - Erich, ein
kurzer Pilgerlauf (Als Manuskript
gedr.), 1885. - Tante U. (Ein Le-
bensbild), 1893. N. A. u. d. T.:
Unsere Tante U. (Ein Lebensbild);
II, 1895.

Schäffer, Heinrich,

geboren am
4. November 1858 in Weimar, lebt
(1897) als Postsekretär in Magde-
burg, (1905) als Oberpostsekretär in
Naumburg (1909) in Weimar.

S:


Anno dazumal (Postalische Dn.),
1890. - Hokus-Pokus in Vers und
Reim (Humor. Dn.), 1898. - Die
alten Germanen (Ein Sang aus der
Väter Zeit), 1905. - Auf der Walze
(Des Deutschtums Werdegang), 1907.
- Leute von heute, 1910. - Kram-
bambuli (Lustige V. a. katzenjämmerl.
Zeit), 1912.

*Schäffer, Wanda,

psd. Trußka
von Bagienski,
welchen Namen sie
nach einem ihrer Urahnen wählte, am
6. Aug. 1875 in Berlin als die Tochter
eines Offiziers namens Hoffmann
geboren, wuchs in Honnef am Rhein
und in Bonn auf und verheiratete
sich 1895 mit einem Offizier in Metz.

*


[Spaltenumbruch]

Schae
wiſſenſchaftliche Vorbildung der
Söhne des Herzogs von Ratibor im
Schloß Rauden, war auch Beiſtand
und Begleiter des Erbprinzen auf
dem Gymnaſium zu Neiße und den
Hochſchulen Berlin und Bonn und
vom Herzoge mit dem Titel eines
herzogl. Rats beehrt worden. Jn
dieſer Stellung blieb er bis 1867,
wo er zum Stadtpfarrer in Ratibor
berufen ward. Hier hat er durch
42 Jahre eine umfang- und ſegens-
reiche Tätigkeit entfaltet ſowohl auf
kirchlichem wie gemeinnützigem Ge-
biet. Er rief zahlreiche chriſtlich-
katholiſche Vereine ins Leben, die
unter ſeiner Leitung zu hoher Blüte
gelangten, gründete das Notburga-
heim, ein Zeugnis ſeines Verſtänd-
niſſes für ſoziale Wohlfahrt, erwei-
terte die alte Pfarrkirche, das Urſu-
linenkloſter uſw. Während der Seſſio-
nen 1870–73 und 1876–79 war Sch.
auch Mitglied des preußiſchen Ab-
geordnetenhauſes. Der Fürſtbiſchof
von Breslau verlieh ihm 1878 den
Titel eines Geiſtlichen Rats, und
aus Anlaß ſeines Prieſterjubiläums
(1905) ernannte ihn der Papſt zum
Hausprälaten und die Univerſität
Breslau zum Dr. theol. Jm Jahre
1909 trat er in den Ruheſtand und
zog ſich in ſeine Schöpfung, das Not-
burgaheim, zurück. Hier bleibt von
ſeinen zahlreichen Schriften nur zu
erwähnen

S:

Für Treue und Glau-
ben (Ge.), 1886.

*Schaeffer, Anna von,

pſd. A. v.
S., wurde am 26. Auguſt 1840 zu
Pförten in der Niederlauſitz geboren,
wo ihr Vater, von Beerfelde,
Patrimonial-Gerichtsdirektor des
Grafen Brühl war, und wo ſie im
Schutz u. Segen eines überaus glück-
lichen Elternhauſes eine ſchöne, un-
getrübte Kinderzeit verlebte und eine
ſorgfältige Erziehung genoß. Mit
dem Aufhören der Patrimonialge-
richtsbarkeit (1849) wurde der Vater
als Kreisgerichts-Direktor in eine
[Spaltenumbruch]

Schä
kleine Stadt verſetzt, und nachdem
hier Anna durch Hauslehrer und
Gouvernanten eine grundlegende
Bildung erhalten, kam ſie noch auf
einige Jahre in eine vorzügliche
Herrnhuter Erziehungsanſtalt. Jn
ihrem Eheſtande hat auch ſie, wie es
wohl allen geht, das höchſte Glück
neben manchem Weh u. Leid gekoſtet,
aber in allen Schickungen doch Got-
tes Vaterhand zu erkennen geglaubt.
Erſt in ſpäteren Jahren iſt ſie als
Schriftſtellerin aufgetreten, indem
ſie zunächſt einige freie Bearbeitun-
gen engliſcher Bücher der Mrs.
Stuart-Phelps nach Verabredung
mit derſelben veröffentlichte, dann
aber an ſelbſtändige Erzählungen
ging. Die Schriftſtellerin lebt in
Frankfurt a. d. Oder.

S:

An den
Pforten der Ewigkeit (Nach dem
Engl.), 1872. – Der ſtille Teilhaber
(Nach dem Engl.), 1892. – Erich, ein
kurzer Pilgerlauf (Als Manuſkript
gedr.), 1885. – Tante U. (Ein Le-
bensbild), 1893. N. A. u. d. T.:
Unſere Tante U. (Ein Lebensbild);
II, 1895.

Schäffer, Heinrich,

geboren am
4. November 1858 in Weimar, lebt
(1897) als Poſtſekretär in Magde-
burg, (1905) als Oberpoſtſekretär in
Naumburg (1909) in Weimar.

S:


Anno dazumal (Poſtaliſche Dn.),
1890. – Hokus-Pokus in Vers und
Reim (Humor. Dn.), 1898. – Die
alten Germanen (Ein Sang aus der
Väter Zeit), 1905. – Auf der Walze
(Des Deutſchtums Werdegang), 1907.
– Leute von heute, 1910. – Kram-
bambuli (Luſtige V. a. katzenjämmerl.
Zeit), 1912.

*Schäffer, Wanda,

pſd. Trußka
von Bagienski,
welchen Namen ſie
nach einem ihrer Urahnen wählte, am
6. Aug. 1875 in Berlin als die Tochter
eines Offiziers namens Hoffmann
geboren, wuchs in Honnef am Rhein
und in Bonn auf und verheiratete
ſich 1895 mit einem Offizier in Metz.

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0140" n="136"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schae</hi></fw><lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftliche Vorbildung der<lb/>
Söhne des Herzogs von Ratibor im<lb/>
Schloß Rauden, war auch Bei&#x017F;tand<lb/>
und Begleiter des Erbprinzen auf<lb/>
dem Gymna&#x017F;ium zu Neiße und den<lb/>
Hoch&#x017F;chulen Berlin und Bonn und<lb/>
vom Herzoge mit dem Titel eines<lb/>
herzogl. Rats beehrt worden. Jn<lb/>
die&#x017F;er Stellung blieb er bis 1867,<lb/>
wo er zum Stadtpfarrer in Ratibor<lb/>
berufen ward. Hier hat er durch<lb/>
42 Jahre eine umfang- und &#x017F;egens-<lb/>
reiche Tätigkeit entfaltet &#x017F;owohl auf<lb/>
kirchlichem wie gemeinnützigem Ge-<lb/>
biet. Er rief zahlreiche chri&#x017F;tlich-<lb/>
katholi&#x017F;che Vereine ins Leben, die<lb/>
unter &#x017F;einer Leitung zu hoher Blüte<lb/>
gelangten, gründete das Notburga-<lb/>
heim, ein Zeugnis &#x017F;eines Ver&#x017F;tänd-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;es für &#x017F;oziale Wohlfahrt, erwei-<lb/>
terte die alte Pfarrkirche, das Ur&#x017F;u-<lb/>
linenklo&#x017F;ter u&#x017F;w. Während der Se&#x017F;&#x017F;io-<lb/>
nen 1870&#x2013;73 und 1876&#x2013;79 war Sch.<lb/>
auch Mitglied des preußi&#x017F;chen Ab-<lb/>
geordnetenhau&#x017F;es. Der Für&#x017F;tbi&#x017F;chof<lb/>
von Breslau verlieh ihm 1878 den<lb/>
Titel eines Gei&#x017F;tlichen Rats, und<lb/>
aus Anlaß &#x017F;eines Prie&#x017F;terjubiläums<lb/>
(1905) ernannte ihn der Pap&#x017F;t zum<lb/>
Hausprälaten und die Univer&#x017F;ität<lb/>
Breslau zum <hi rendition="#aq">Dr. theol.</hi> Jm Jahre<lb/>
1909 trat er in den Ruhe&#x017F;tand und<lb/>
zog &#x017F;ich in &#x017F;eine Schöpfung, das Not-<lb/>
burgaheim, zurück. Hier bleibt von<lb/>
&#x017F;einen zahlreichen Schriften nur zu<lb/>
erwähnen </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Für Treue und Glau-<lb/>
ben (Ge.), 1886.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schaeffer,</hi> Anna von,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;d. A. v.<lb/>
S., wurde am 26. Augu&#x017F;t 1840 zu<lb/>
Pförten in der Niederlau&#x017F;itz geboren,<lb/>
wo ihr Vater, <hi rendition="#g">von Beerfelde,</hi><lb/>
Patrimonial-Gerichtsdirektor des<lb/>
Grafen Brühl war, und wo &#x017F;ie im<lb/>
Schutz u. Segen eines überaus glück-<lb/>
lichen Elternhau&#x017F;es eine &#x017F;chöne, un-<lb/>
getrübte Kinderzeit verlebte und eine<lb/>
&#x017F;orgfältige Erziehung genoß. Mit<lb/>
dem Aufhören der Patrimonialge-<lb/>
richtsbarkeit (1849) wurde der Vater<lb/>
als Kreisgerichts-Direktor in eine<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schä</hi></fw><lb/>
kleine Stadt ver&#x017F;etzt, und nachdem<lb/>
hier Anna durch Hauslehrer und<lb/>
Gouvernanten eine grundlegende<lb/>
Bildung erhalten, kam &#x017F;ie noch auf<lb/>
einige Jahre in eine vorzügliche<lb/>
Herrnhuter Erziehungsan&#x017F;talt. Jn<lb/>
ihrem Ehe&#x017F;tande hat auch &#x017F;ie, wie es<lb/>
wohl allen geht, das höch&#x017F;te Glück<lb/>
neben manchem Weh u. Leid geko&#x017F;tet,<lb/>
aber in allen Schickungen doch Got-<lb/>
tes Vaterhand zu erkennen geglaubt.<lb/>
Er&#x017F;t in &#x017F;päteren Jahren i&#x017F;t &#x017F;ie als<lb/>
Schrift&#x017F;tellerin aufgetreten, indem<lb/>
&#x017F;ie zunäch&#x017F;t einige freie Bearbeitun-<lb/>
gen engli&#x017F;cher Bücher der Mrs.<lb/>
Stuart-Phelps nach Verabredung<lb/>
mit der&#x017F;elben veröffentlichte, dann<lb/>
aber an &#x017F;elb&#x017F;tändige Erzählungen<lb/>
ging. Die Schrift&#x017F;tellerin lebt in<lb/>
Frankfurt a. d. Oder. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>An den<lb/>
Pforten der Ewigkeit (Nach dem<lb/>
Engl.), 1872. &#x2013; Der &#x017F;tille Teilhaber<lb/>
(Nach dem Engl.), 1892. &#x2013; Erich, ein<lb/>
kurzer Pilgerlauf (Als Manu&#x017F;kript<lb/>
gedr.), 1885. &#x2013; Tante U. (Ein Le-<lb/>
bensbild), 1893. N. A. u. d. T.:<lb/>
Un&#x017F;ere Tante U. (Ein Lebensbild);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1895.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Schäffer,</hi> Heinrich,</persName>
        </head>
        <p> geboren am<lb/>
4. November 1858 in Weimar, lebt<lb/>
(1897) als Po&#x017F;t&#x017F;ekretär in Magde-<lb/>
burg, (1905) als Oberpo&#x017F;t&#x017F;ekretär in<lb/>
Naumburg (1909) in Weimar. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p><lb/>
Anno dazumal (Po&#x017F;tali&#x017F;che Dn.),<lb/>
1890. &#x2013; Hokus-Pokus in Vers und<lb/>
Reim (Humor. Dn.), 1898. &#x2013; Die<lb/>
alten Germanen (Ein Sang aus der<lb/>
Väter Zeit), 1905. &#x2013; Auf der Walze<lb/>
(Des Deut&#x017F;chtums Werdegang), 1907.<lb/>
&#x2013; Leute von heute, 1910. &#x2013; Kram-<lb/>
bambuli (Lu&#x017F;tige V. a. katzenjämmerl.<lb/>
Zeit), 1912.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schäffer,</hi> Wanda,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;d. <hi rendition="#g">Trußka<lb/>
von Bagienski,</hi> welchen Namen &#x017F;ie<lb/>
nach einem ihrer Urahnen wählte, am<lb/>
6. Aug. 1875 in Berlin als die Tochter<lb/>
eines Offiziers namens <hi rendition="#g">Hoffmann</hi><lb/>
geboren, wuchs in Honnef am Rhein<lb/>
und in Bonn auf und verheiratete<lb/>
&#x017F;ich 1895 mit einem Offizier in Metz.<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0140] Schae Schä wiſſenſchaftliche Vorbildung der Söhne des Herzogs von Ratibor im Schloß Rauden, war auch Beiſtand und Begleiter des Erbprinzen auf dem Gymnaſium zu Neiße und den Hochſchulen Berlin und Bonn und vom Herzoge mit dem Titel eines herzogl. Rats beehrt worden. Jn dieſer Stellung blieb er bis 1867, wo er zum Stadtpfarrer in Ratibor berufen ward. Hier hat er durch 42 Jahre eine umfang- und ſegens- reiche Tätigkeit entfaltet ſowohl auf kirchlichem wie gemeinnützigem Ge- biet. Er rief zahlreiche chriſtlich- katholiſche Vereine ins Leben, die unter ſeiner Leitung zu hoher Blüte gelangten, gründete das Notburga- heim, ein Zeugnis ſeines Verſtänd- niſſes für ſoziale Wohlfahrt, erwei- terte die alte Pfarrkirche, das Urſu- linenkloſter uſw. Während der Seſſio- nen 1870–73 und 1876–79 war Sch. auch Mitglied des preußiſchen Ab- geordnetenhauſes. Der Fürſtbiſchof von Breslau verlieh ihm 1878 den Titel eines Geiſtlichen Rats, und aus Anlaß ſeines Prieſterjubiläums (1905) ernannte ihn der Papſt zum Hausprälaten und die Univerſität Breslau zum Dr. theol. Jm Jahre 1909 trat er in den Ruheſtand und zog ſich in ſeine Schöpfung, das Not- burgaheim, zurück. Hier bleibt von ſeinen zahlreichen Schriften nur zu erwähnen S: Für Treue und Glau- ben (Ge.), 1886. *Schaeffer, Anna von, pſd. A. v. S., wurde am 26. Auguſt 1840 zu Pförten in der Niederlauſitz geboren, wo ihr Vater, von Beerfelde, Patrimonial-Gerichtsdirektor des Grafen Brühl war, und wo ſie im Schutz u. Segen eines überaus glück- lichen Elternhauſes eine ſchöne, un- getrübte Kinderzeit verlebte und eine ſorgfältige Erziehung genoß. Mit dem Aufhören der Patrimonialge- richtsbarkeit (1849) wurde der Vater als Kreisgerichts-Direktor in eine kleine Stadt verſetzt, und nachdem hier Anna durch Hauslehrer und Gouvernanten eine grundlegende Bildung erhalten, kam ſie noch auf einige Jahre in eine vorzügliche Herrnhuter Erziehungsanſtalt. Jn ihrem Eheſtande hat auch ſie, wie es wohl allen geht, das höchſte Glück neben manchem Weh u. Leid gekoſtet, aber in allen Schickungen doch Got- tes Vaterhand zu erkennen geglaubt. Erſt in ſpäteren Jahren iſt ſie als Schriftſtellerin aufgetreten, indem ſie zunächſt einige freie Bearbeitun- gen engliſcher Bücher der Mrs. Stuart-Phelps nach Verabredung mit derſelben veröffentlichte, dann aber an ſelbſtändige Erzählungen ging. Die Schriftſtellerin lebt in Frankfurt a. d. Oder. S: An den Pforten der Ewigkeit (Nach dem Engl.), 1872. – Der ſtille Teilhaber (Nach dem Engl.), 1892. – Erich, ein kurzer Pilgerlauf (Als Manuſkript gedr.), 1885. – Tante U. (Ein Le- bensbild), 1893. N. A. u. d. T.: Unſere Tante U. (Ein Lebensbild); II, 1895. Schäffer, Heinrich, geboren am 4. November 1858 in Weimar, lebt (1897) als Poſtſekretär in Magde- burg, (1905) als Oberpoſtſekretär in Naumburg (1909) in Weimar. S: Anno dazumal (Poſtaliſche Dn.), 1890. – Hokus-Pokus in Vers und Reim (Humor. Dn.), 1898. – Die alten Germanen (Ein Sang aus der Väter Zeit), 1905. – Auf der Walze (Des Deutſchtums Werdegang), 1907. – Leute von heute, 1910. – Kram- bambuli (Luſtige V. a. katzenjämmerl. Zeit), 1912. *Schäffer, Wanda, pſd. Trußka von Bagienski, welchen Namen ſie nach einem ihrer Urahnen wählte, am 6. Aug. 1875 in Berlin als die Tochter eines Offiziers namens Hoffmann geboren, wuchs in Honnef am Rhein und in Bonn auf und verheiratete ſich 1895 mit einem Offizier in Metz. *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/140
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/140>, abgerufen am 30.04.2024.