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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Hundertjahrfeier des Dichters J. E.
Hilscher (s. d.) gab er dessen sämtliche
Dichtungen in 3. verm. und verb.
Aufl. (1906) heraus.

S:

Opfer
(2 Gesch.: Zwei Hergelaufene. - Die
leere Truhe), 1908. - Sebastian Tute-
wohls Meinungen und Kümmernisse
(Heitere Erinnerungen an einen Un-
bekannten), 1911.

Schandein, Ludwig,

geb. am 26.
n. a. am 27. Juni 1813 zu Kaisers-
lautern in der Pfalz als der Sohn
eines städtischen Rats, besuchte die
Volksschule und das Progymnasium
daselbst und trat 1829 in das dortige
Schullehrerseminar ein, das er 1831
mit einem vorzüglichen Zeugnisse ab-
solvierte. Nachdem er einige Lehrer-
stellen auf dem Lande bekleidet, er-
hielt er eine Anstellung in seiner
Vaterstadt. Hier nahm er die Gym-
nasialstudien wieder auf, bereitete
sich privatim auf die Maturitätsprü-
fung vor und bezog dann die Hoch-
schule in München, wo er besonders
vergleichende Sprachforschung, Go-
tisch, Alt- und Angelsächsisch, die ver-
schiedenen deutschen Mundarten und
Handschriftenkunde studierte. Danach
praktizierte er ein halbes Jahr auf
der Münchner Universitätsbibliothek
und trat dann als Funktionär in das
Reichsarchiv zu München ein. Jm
Jahre 1867 wurde Sch. Kreisarchivar
in Speier und im Jahre 1883 an
seinem 70. Geburtstage zum königl.
Reichsarchivrat ernannt. Er lebte,
nachdem er 1889 in den Ruhestand
getreten war, in Speier und ist da-
selbst am 26. Oktober 1894 (n. a. am
25. Oktober 1893) gestorben. Außer
mehreren kulturhistorischen Arbeiten
veröffentlichte er

S:

Gedichte in West-
richer Mundart, 1854. - Westrich u.
Rheinpfalz (Fastnachtssp.), 1858. -
Wilhelm Molitor (Lebensbild), 1882.

*Schanil, Albin,

geb. am 27. Mai
1867 in Wien als Sohn eines Staats-
beamten, absolvierte die Real- und
Jnfanterie-Kadettenschule daselbst,
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Scha
wurde Kadett-Offiziers-Stellvertre-
ter, trat aber, einem Drange nach
geistiger Betätigung folgend, bald
als Schriftsteller in den Zivilstand
über. Er war zunächst als Mitarbei-
ter an Tagesblättern und Zeitungen
tätig, wandte sich dann aber der Er-
forschung älterer österr. Literatur zu.
Während seiner Wirksamkeit als Re-
dakteur der "Vorarlberger Landes-
zeitung" in Bregenz schuf er seine
unten genannten Bodenseewerke.
Jetzt lebt er als freier Schriftsteller
wieder in Wien.

S:

Das schwäbische
Meer und seine Dichter, 1912. - See-
rosen (Lr., Sg. u. Geschn. vom Bo-
densee und seiner Umgebung), 1912.
- Herzensrauschen (Ge.), 1912.

Schanz, Frida,

s. Frida So-
yaux!

*Schanz, Julius

(oder, wie er sich
später nannte, Uli), wurde am 19.
Septbr. 1828 zu Ölsnitz im Vogtlande
geboren, erhielt auf dem Gymnasium
zu Plauen eine gründliche klassische
Bildung und bezog dann die Univer-
sität Leipzig. Als Student mit in die
nationalen Bestrebungen der Jahre
1848 u. 1849 verwickelt, zog er sich
eine mehrjährige Haft zu, die er in
Zwickau verbüßte. Nach seiner Frei-
lassung ließ er sich 1853 in Dresden
nieder, von wo aus er zunächst an
mehreren Journalen tätig war, dann
aber 1856 die Redaktion der von ihm
mit begründeten "Dresdener Nach-
richten" übernahm und bis 1859 die
"Saxonia" leitete. Darauf privati-
sierte er einige Jahre. Seine Festgabe
"Zur Dantefeier" u. seine persönliche
Anwesenheit bei dem Dantefest in
Florenz (1865) hatten zur Folge, daß
ihm die italienische Regierung eine
Professur am technischen Jnstitut in
Como verlieh, von wo er im Jahre
1868 in gleicher Eigenschaft an die
höhere Handelsschule in Venedig ver-
setzt wurde. Später kam er als Pro-
fessor an das landwirtschaftliche Jn-
stitut zu Jesi bei Rom und wurde im

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Scha
Hundertjahrfeier des Dichters J. E.
Hilſcher (ſ. d.) gab er deſſen ſämtliche
Dichtungen in 3. verm. und verb.
Aufl. (1906) heraus.

S:

Opfer
(2 Geſch.: Zwei Hergelaufene. – Die
leere Truhe), 1908. – Sebaſtian Tute-
wohls Meinungen und Kümmerniſſe
(Heitere Erinnerungen an einen Un-
bekannten), 1911.

Schandein, Ludwig,

geb. am 26.
n. a. am 27. Juni 1813 zu Kaiſers-
lautern in der Pfalz als der Sohn
eines ſtädtiſchen Rats, beſuchte die
Volksſchule und das Progymnaſium
daſelbſt und trat 1829 in das dortige
Schullehrerſeminar ein, das er 1831
mit einem vorzüglichen Zeugniſſe ab-
ſolvierte. Nachdem er einige Lehrer-
ſtellen auf dem Lande bekleidet, er-
hielt er eine Anſtellung in ſeiner
Vaterſtadt. Hier nahm er die Gym-
naſialſtudien wieder auf, bereitete
ſich privatim auf die Maturitätsprü-
fung vor und bezog dann die Hoch-
ſchule in München, wo er beſonders
vergleichende Sprachforſchung, Go-
tiſch, Alt- und Angelſächſiſch, die ver-
ſchiedenen deutſchen Mundarten und
Handſchriftenkunde ſtudierte. Danach
praktizierte er ein halbes Jahr auf
der Münchner Univerſitätsbibliothek
und trat dann als Funktionär in das
Reichsarchiv zu München ein. Jm
Jahre 1867 wurde Sch. Kreisarchivar
in Speier und im Jahre 1883 an
ſeinem 70. Geburtstage zum königl.
Reichsarchivrat ernannt. Er lebte,
nachdem er 1889 in den Ruheſtand
getreten war, in Speier und iſt da-
ſelbſt am 26. Oktober 1894 (n. a. am
25. Oktober 1893) geſtorben. Außer
mehreren kulturhiſtoriſchen Arbeiten
veröffentlichte er

S:

Gedichte in Weſt-
richer Mundart, 1854. – Weſtrich u.
Rheinpfalz (Faſtnachtsſp.), 1858. –
Wilhelm Molitor (Lebensbild), 1882.

*Schanil, Albin,

geb. am 27. Mai
1867 in Wien als Sohn eines Staats-
beamten, abſolvierte die Real- und
Jnfanterie-Kadettenſchule daſelbſt,
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Scha
wurde Kadett-Offiziers-Stellvertre-
ter, trat aber, einem Drange nach
geiſtiger Betätigung folgend, bald
als Schriftſteller in den Zivilſtand
über. Er war zunächſt als Mitarbei-
ter an Tagesblättern und Zeitungen
tätig, wandte ſich dann aber der Er-
forſchung älterer öſterr. Literatur zu.
Während ſeiner Wirkſamkeit als Re-
dakteur der „Vorarlberger Landes-
zeitung“ in Bregenz ſchuf er ſeine
unten genannten Bodenſeewerke.
Jetzt lebt er als freier Schriftſteller
wieder in Wien.

S:

Das ſchwäbiſche
Meer und ſeine Dichter, 1912. – See-
roſen (Lr., Sg. u. Geſchn. vom Bo-
denſee und ſeiner Umgebung), 1912.
– Herzensrauſchen (Ge.), 1912.

Schanz, Frida,

ſ. Frida So-
yaux!

*Schanz, Julius

(oder, wie er ſich
ſpäter nannte, Uli), wurde am 19.
Septbr. 1828 zu Ölsnitz im Vogtlande
geboren, erhielt auf dem Gymnaſium
zu Plauen eine gründliche klaſſiſche
Bildung und bezog dann die Univer-
ſität Leipzig. Als Student mit in die
nationalen Beſtrebungen der Jahre
1848 u. 1849 verwickelt, zog er ſich
eine mehrjährige Haft zu, die er in
Zwickau verbüßte. Nach ſeiner Frei-
laſſung ließ er ſich 1853 in Dresden
nieder, von wo aus er zunächſt an
mehreren Journalen tätig war, dann
aber 1856 die Redaktion der von ihm
mit begründeten „Dresdener Nach-
richten“ übernahm und bis 1859 die
„Saxonia“ leitete. Darauf privati-
ſierte er einige Jahre. Seine Feſtgabe
„Zur Dantefeier“ u. ſeine perſönliche
Anweſenheit bei dem Dantefeſt in
Florenz (1865) hatten zur Folge, daß
ihm die italieniſche Regierung eine
Profeſſur am techniſchen Jnſtitut in
Como verlieh, von wo er im Jahre
1868 in gleicher Eigenſchaft an die
höhere Handelsſchule in Venedig ver-
ſetzt wurde. Später kam er als Pro-
feſſor an das landwirtſchaftliche Jn-
ſtitut zu Jeſi bei Rom und wurde im

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[142/0146] Scha Scha Hundertjahrfeier des Dichters J. E. Hilſcher (ſ. d.) gab er deſſen ſämtliche Dichtungen in 3. verm. und verb. Aufl. (1906) heraus. S: Opfer (2 Geſch.: Zwei Hergelaufene. – Die leere Truhe), 1908. – Sebaſtian Tute- wohls Meinungen und Kümmerniſſe (Heitere Erinnerungen an einen Un- bekannten), 1911. Schandein, Ludwig, geb. am 26. n. a. am 27. Juni 1813 zu Kaiſers- lautern in der Pfalz als der Sohn eines ſtädtiſchen Rats, beſuchte die Volksſchule und das Progymnaſium daſelbſt und trat 1829 in das dortige Schullehrerſeminar ein, das er 1831 mit einem vorzüglichen Zeugniſſe ab- ſolvierte. Nachdem er einige Lehrer- ſtellen auf dem Lande bekleidet, er- hielt er eine Anſtellung in ſeiner Vaterſtadt. Hier nahm er die Gym- naſialſtudien wieder auf, bereitete ſich privatim auf die Maturitätsprü- fung vor und bezog dann die Hoch- ſchule in München, wo er beſonders vergleichende Sprachforſchung, Go- tiſch, Alt- und Angelſächſiſch, die ver- ſchiedenen deutſchen Mundarten und Handſchriftenkunde ſtudierte. Danach praktizierte er ein halbes Jahr auf der Münchner Univerſitätsbibliothek und trat dann als Funktionär in das Reichsarchiv zu München ein. Jm Jahre 1867 wurde Sch. Kreisarchivar in Speier und im Jahre 1883 an ſeinem 70. Geburtstage zum königl. Reichsarchivrat ernannt. Er lebte, nachdem er 1889 in den Ruheſtand getreten war, in Speier und iſt da- ſelbſt am 26. Oktober 1894 (n. a. am 25. Oktober 1893) geſtorben. Außer mehreren kulturhiſtoriſchen Arbeiten veröffentlichte er S: Gedichte in Weſt- richer Mundart, 1854. – Weſtrich u. Rheinpfalz (Faſtnachtsſp.), 1858. – Wilhelm Molitor (Lebensbild), 1882. *Schanil, Albin, geb. am 27. Mai 1867 in Wien als Sohn eines Staats- beamten, abſolvierte die Real- und Jnfanterie-Kadettenſchule daſelbſt, wurde Kadett-Offiziers-Stellvertre- ter, trat aber, einem Drange nach geiſtiger Betätigung folgend, bald als Schriftſteller in den Zivilſtand über. Er war zunächſt als Mitarbei- ter an Tagesblättern und Zeitungen tätig, wandte ſich dann aber der Er- forſchung älterer öſterr. Literatur zu. Während ſeiner Wirkſamkeit als Re- dakteur der „Vorarlberger Landes- zeitung“ in Bregenz ſchuf er ſeine unten genannten Bodenſeewerke. Jetzt lebt er als freier Schriftſteller wieder in Wien. S: Das ſchwäbiſche Meer und ſeine Dichter, 1912. – See- roſen (Lr., Sg. u. Geſchn. vom Bo- denſee und ſeiner Umgebung), 1912. – Herzensrauſchen (Ge.), 1912. Schanz, Frida, ſ. Frida So- yaux! *Schanz, Julius (oder, wie er ſich ſpäter nannte, Uli), wurde am 19. Septbr. 1828 zu Ölsnitz im Vogtlande geboren, erhielt auf dem Gymnaſium zu Plauen eine gründliche klaſſiſche Bildung und bezog dann die Univer- ſität Leipzig. Als Student mit in die nationalen Beſtrebungen der Jahre 1848 u. 1849 verwickelt, zog er ſich eine mehrjährige Haft zu, die er in Zwickau verbüßte. Nach ſeiner Frei- laſſung ließ er ſich 1853 in Dresden nieder, von wo aus er zunächſt an mehreren Journalen tätig war, dann aber 1856 die Redaktion der von ihm mit begründeten „Dresdener Nach- richten“ übernahm und bis 1859 die „Saxonia“ leitete. Darauf privati- ſierte er einige Jahre. Seine Feſtgabe „Zur Dantefeier“ u. ſeine perſönliche Anweſenheit bei dem Dantefeſt in Florenz (1865) hatten zur Folge, daß ihm die italieniſche Regierung eine Profeſſur am techniſchen Jnſtitut in Como verlieh, von wo er im Jahre 1868 in gleicher Eigenſchaft an die höhere Handelsſchule in Venedig ver- ſetzt wurde. Später kam er als Pro- feſſor an das landwirtſchaftliche Jn- ſtitut zu Jeſi bei Rom und wurde im *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/146>, abgerufen am 30.04.2024.