Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Schi
entwegt getreu (Vaterländ. Fami-
liengesch. aus der Zeit Kaiser Wil-
helms I.), 1908. - Deutscher Sang,
nun brause mächtig (Patriot. Lr.),
1909; 1911.

Schirmer, Frau Klara,

geb. am
28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt),
lebt (1883) als Jnstitutsvorsteherin
in Breslau, (1886) als solche in Ober-
nigk bei Breslau, (1888) in Klein-
Lubin bei Jarotschin, 1891 in Dem-
bow bei Zerkow (Posen), 1892 in
Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau.

S:

Gesiegt (R.), 1886.

*Schirmer, Wilhelm,

psd. Wil-
helm Cajetan,
wurde am 12. Fe-
bruar 1847 in Andrichau (Österreich)
geboren, absolvierte das Gymnasium
in Kremsier und studierte 1868-72
an der Wiener Universität Theologie.
Nach erfolgter Ordination (1872)
wirkte er in der Seelsorge zu Laden-
dorf, Brunn am Gebirge und Wien,
fand aber je länger je mehr, daß die
religiöse Gemeinschaft, der er dienen
sollte, für ihn ein Reich der Jdole,
nicht der Jdeale sei, und so beschloß
er, seinem Leben eine andere Rich-
tung zu geben. Jn Wien widmete
er sich neben seinem Seelsorgeramte
historischen, geographischen und ger-
manistischen Studien an der philo-
sophischen Fakultät der Universität,
übernahm 1877 eine Lehrerstelle
am Staatsgymnasium in Bielitz und
bald darauf am evangelischen Leh-
rerseminar daselbst. Jm Jahre 1884
erhielt Sch. einen Ruf der altkatho-
lischen Gemeinde in Neiße, und da
er in der altkatholischen Kirche jenen
Jdealkatholizismus sah, von dem er
immer geträumt, so folgte er gern
dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah-
ren ging er als Pfarrer der altkathol.
Gemeinde nach Düsseldorf und wirkt
seit 1897 in Konstanz am Bodensee.
Außer zahlreichen Jugendschriften u.
theologischen Werken veröffentlichte
er

S:

Sagen aus Österreich, 1882. -
Veilchen (Ge.), 1885. - Treu und fest
[Spaltenumbruch]

Schi
(E. f. d. Volk), 1887. - Beata (E. a.
d. 3. Jahrh.), 1894. - Um Volkstum
und Glauben (E.), 1895. - Schnee-
flocken (Ge.), 1896. - Um den Messias.
Jesus und Judas (Der Trag. Jesu
letztes Kapitel), 1904, 1906. - Kampf
und Friede (Erinnergn. a. d. Leben
eines Leutpriesters), 1907.

Schirnding, Ferdinand Leopold
Graf,

pseud. F. Gr. Fridolin, geb.
am 7. Juni 1808 als der Sohn des
österr. Rittmeisters Anton Graf Sch.,
erhielt eine vernachlässigte Erziehung
und infolgedessen wohl keinen festen
Halt im Leben, so daß er von einem
Beruf zum andern griff. Er war Sol-
dat, Mönch, Schauspieler, Beamter
und starb nach einem bewegten Leben
am 28. Juli 1845 zu Prag.

S:

Spie-
gelbilder a. d. weiblichen Kunst- und
Berufsleben der modernen Welt; II,
1839. - Camellien. Almanach für das
Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1.
(einziger) Jahrg. 1840.

Schirndinger von Schirnding,
Carola Freiin von,

die Tochter eines
königl. bayr. Forstmeisters, wurde
am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye-
rischen Franken geboren, verlebte ihre
Kindheit unter der liebevollen Für-
sorge ihrer Eltern in reizvoller Land-
schaft und ländlicher Freiheit u. kam,
nachdem sie bis zum 12. Jahre mit
ihrem Bruder gemeinsamen Unter-
richt genossen, zur weiteren Ausbil-
dung in das königliche Max-Joseph-
Stift zu München. Nach drei Jahren
kehrte sie in das Elternhaus zurück
und verwertete hier ihre Kenntnisse,
um eine jüngere Schwester zur Auf-
nahme in das genannte Stift vorzu-
bereiten. Diese erziehliche Tätigkeit
reifte in ihr später den Plan, die ver-
wilderte Dorfjugend zu sich heranzu-
ziehen und ihr die erste Lehrerin zu
werden, und mit Geduld und Aus-
dauer hat sie mehrere Jahre dieses
mühevollen Amtes gewaltet. Als
dann der Vater in den Ruhestand
trat und die Familie nach Nürnberg

*


[Spaltenumbruch]

Schi
entwegt getreu (Vaterländ. Fami-
liengeſch. aus der Zeit Kaiſer Wil-
helms I.), 1908. – Deutſcher Sang,
nun brauſe mächtig (Patriot. Lr.),
1909; 1911.

Schirmer, Frau Klara,

geb. am
28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt),
lebt (1883) als Jnſtitutsvorſteherin
in Breslau, (1886) als ſolche in Ober-
nigk bei Breslau, (1888) in Klein-
Lubin bei Jarotſchin, 1891 in Dem-
bow bei Zerkow (Poſen), 1892 in
Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau.

S:

Geſiegt (R.), 1886.

*Schirmer, Wilhelm,

pſd. Wil-
helm Cajetan,
wurde am 12. Fe-
bruar 1847 in Andrichau (Öſterreich)
geboren, abſolvierte das Gymnaſium
in Kremſier und ſtudierte 1868–72
an der Wiener Univerſität Theologie.
Nach erfolgter Ordination (1872)
wirkte er in der Seelſorge zu Laden-
dorf, Brunn am Gebirge und Wien,
fand aber je länger je mehr, daß die
religiöſe Gemeinſchaft, der er dienen
ſollte, für ihn ein Reich der Jdole,
nicht der Jdeale ſei, und ſo beſchloß
er, ſeinem Leben eine andere Rich-
tung zu geben. Jn Wien widmete
er ſich neben ſeinem Seelſorgeramte
hiſtoriſchen, geographiſchen und ger-
maniſtiſchen Studien an der philo-
ſophiſchen Fakultät der Univerſität,
übernahm 1877 eine Lehrerſtelle
am Staatsgymnaſium in Bielitz und
bald darauf am evangeliſchen Leh-
rerſeminar daſelbſt. Jm Jahre 1884
erhielt Sch. einen Ruf der altkatho-
liſchen Gemeinde in Neiße, und da
er in der altkatholiſchen Kirche jenen
Jdealkatholizismus ſah, von dem er
immer geträumt, ſo folgte er gern
dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah-
ren ging er als Pfarrer der altkathol.
Gemeinde nach Düſſeldorf und wirkt
ſeit 1897 in Konſtanz am Bodenſee.
Außer zahlreichen Jugendſchriften u.
theologiſchen Werken veröffentlichte
er

S:

Sagen aus Öſterreich, 1882. –
Veilchen (Ge.), 1885. – Treu und feſt
[Spaltenumbruch]

Schi
(E. f. d. Volk), 1887. – Beata (E. a.
d. 3. Jahrh.), 1894. – Um Volkstum
und Glauben (E.), 1895. – Schnee-
flocken (Ge.), 1896. – Um den Meſſias.
Jeſus und Judas (Der Trag. Jeſu
letztes Kapitel), 1904, 1906. – Kampf
und Friede (Erinnergn. a. d. Leben
eines Leutprieſters), 1907.

Schirnding, Ferdinand Leopold
Graf,

pſeud. F. Gr. Fridolin, geb.
am 7. Juni 1808 als der Sohn des
öſterr. Rittmeiſters Anton Graf Sch.,
erhielt eine vernachläſſigte Erziehung
und infolgedeſſen wohl keinen feſten
Halt im Leben, ſo daß er von einem
Beruf zum andern griff. Er war Sol-
dat, Mönch, Schauſpieler, Beamter
und ſtarb nach einem bewegten Leben
am 28. Juli 1845 zu Prag.

S:

Spie-
gelbilder a. d. weiblichen Kunſt- und
Berufsleben der modernen Welt; II,
1839. – Camellien. Almanach für das
Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1.
(einziger) Jahrg. 1840.

Schirndinger von Schirnding,
Carola Freiin von,

die Tochter eines
königl. bayr. Forſtmeiſters, wurde
am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye-
riſchen Franken geboren, verlebte ihre
Kindheit unter der liebevollen Für-
ſorge ihrer Eltern in reizvoller Land-
ſchaft und ländlicher Freiheit u. kam,
nachdem ſie bis zum 12. Jahre mit
ihrem Bruder gemeinſamen Unter-
richt genoſſen, zur weiteren Ausbil-
dung in das königliche Max-Joſeph-
Stift zu München. Nach drei Jahren
kehrte ſie in das Elternhaus zurück
und verwertete hier ihre Kenntniſſe,
um eine jüngere Schweſter zur Auf-
nahme in das genannte Stift vorzu-
bereiten. Dieſe erziehliche Tätigkeit
reifte in ihr ſpäter den Plan, die ver-
wilderte Dorfjugend zu ſich heranzu-
ziehen und ihr die erſte Lehrerin zu
werden, und mit Geduld und Aus-
dauer hat ſie mehrere Jahre dieſes
mühevollen Amtes gewaltet. Als
dann der Vater in den Ruheſtand
trat und die Familie nach Nürnberg

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <div type="bibliography" n="2">
          <p><pb facs="#f0190" n="186"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schi</hi></fw><lb/>
entwegt getreu (Vaterländ. Fami-<lb/>
lienge&#x017F;ch. aus der Zeit Kai&#x017F;er Wil-<lb/>
helms <hi rendition="#aq">I.</hi>), 1908. &#x2013; Deut&#x017F;cher Sang,<lb/>
nun brau&#x017F;e mächtig (Patriot. Lr.),<lb/>
1909; 1911.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Schirmer,</hi> Frau Klara,</persName>
        </head>
        <p> geb. am<lb/>
28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt),<lb/>
lebt (1883) als Jn&#x017F;titutsvor&#x017F;teherin<lb/>
in Breslau, (1886) als &#x017F;olche in Ober-<lb/>
nigk bei Breslau, (1888) in Klein-<lb/>
Lubin bei Jarot&#x017F;chin, 1891 in Dem-<lb/>
bow bei Zerkow (Po&#x017F;en), 1892 in<lb/>
Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau.<lb/></p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ge&#x017F;iegt (R.), 1886.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Schirmer,</hi> Wilhelm,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;d. <hi rendition="#g">Wil-<lb/>
helm Cajetan,</hi> wurde am 12. Fe-<lb/>
bruar 1847 in Andrichau (Ö&#x017F;terreich)<lb/>
geboren, ab&#x017F;olvierte das Gymna&#x017F;ium<lb/>
in Krem&#x017F;ier und &#x017F;tudierte 1868&#x2013;72<lb/>
an der Wiener Univer&#x017F;ität Theologie.<lb/>
Nach erfolgter Ordination (1872)<lb/>
wirkte er in der Seel&#x017F;orge zu Laden-<lb/>
dorf, Brunn am Gebirge und Wien,<lb/>
fand aber je länger je mehr, daß die<lb/>
religiö&#x017F;e Gemein&#x017F;chaft, der er dienen<lb/>
&#x017F;ollte, für ihn ein Reich der Jdole,<lb/>
nicht der Jdeale &#x017F;ei, und &#x017F;o be&#x017F;chloß<lb/>
er, &#x017F;einem Leben eine andere Rich-<lb/>
tung zu geben. Jn Wien widmete<lb/>
er &#x017F;ich neben &#x017F;einem Seel&#x017F;orgeramte<lb/>
hi&#x017F;tori&#x017F;chen, geographi&#x017F;chen und ger-<lb/>
mani&#x017F;ti&#x017F;chen Studien an der philo-<lb/>
&#x017F;ophi&#x017F;chen Fakultät der Univer&#x017F;ität,<lb/>
übernahm 1877 eine Lehrer&#x017F;telle<lb/>
am Staatsgymna&#x017F;ium in Bielitz und<lb/>
bald darauf am evangeli&#x017F;chen Leh-<lb/>
rer&#x017F;eminar da&#x017F;elb&#x017F;t. Jm Jahre 1884<lb/>
erhielt Sch. einen Ruf der altkatho-<lb/>
li&#x017F;chen Gemeinde in Neiße, und da<lb/>
er in der altkatholi&#x017F;chen Kirche jenen<lb/>
Jdealkatholizismus &#x017F;ah, von dem er<lb/>
immer geträumt, &#x017F;o folgte er gern<lb/>
dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah-<lb/>
ren ging er als Pfarrer der altkathol.<lb/>
Gemeinde nach Dü&#x017F;&#x017F;eldorf und wirkt<lb/>
&#x017F;eit 1897 in Kon&#x017F;tanz am Boden&#x017F;ee.<lb/>
Außer zahlreichen Jugend&#x017F;chriften u.<lb/>
theologi&#x017F;chen Werken veröffentlichte<lb/>
er </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Sagen aus Ö&#x017F;terreich, 1882. &#x2013;<lb/>
Veilchen (Ge.), 1885. &#x2013; Treu und fe&#x017F;t<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Schi</hi></fw><lb/>
(E. f. d. Volk), 1887. &#x2013; Beata (E. a.<lb/>
d. 3. Jahrh.), 1894. &#x2013; Um Volkstum<lb/>
und Glauben (E.), 1895. &#x2013; Schnee-<lb/>
flocken (Ge.), 1896. &#x2013; Um den Me&#x017F;&#x017F;ias.<lb/>
Je&#x017F;us und Judas (Der Trag. Je&#x017F;u<lb/>
letztes Kapitel), 1904, 1906. &#x2013; Kampf<lb/>
und Friede (Erinnergn. a. d. Leben<lb/>
eines Leutprie&#x017F;ters), 1907.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Schirnding,</hi> Ferdinand Leopold<lb/>
Graf,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;eud. F. <hi rendition="#g">Gr. Fridolin,</hi> geb.<lb/>
am 7. Juni 1808 als der Sohn des<lb/>
ö&#x017F;terr. Rittmei&#x017F;ters Anton Graf Sch.,<lb/>
erhielt eine vernachlä&#x017F;&#x017F;igte Erziehung<lb/>
und infolgede&#x017F;&#x017F;en wohl keinen fe&#x017F;ten<lb/>
Halt im Leben, &#x017F;o daß er von einem<lb/>
Beruf zum andern griff. Er war Sol-<lb/>
dat, Mönch, Schau&#x017F;pieler, Beamter<lb/>
und &#x017F;tarb nach einem bewegten Leben<lb/>
am 28. Juli 1845 zu Prag. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Spie-<lb/>
gelbilder a. d. weiblichen Kun&#x017F;t- und<lb/>
Berufsleben der modernen Welt; <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/>
1839. &#x2013; Camellien. Almanach für das<lb/>
Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1.<lb/>
(einziger) Jahrg. 1840.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Schirndinger von Schirnding,</hi><lb/>
Carola Freiin von,</persName>
        </head>
        <p> die Tochter eines<lb/>
königl. bayr. For&#x017F;tmei&#x017F;ters, wurde<lb/>
am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye-<lb/>
ri&#x017F;chen Franken geboren, verlebte ihre<lb/>
Kindheit unter der liebevollen Für-<lb/>
&#x017F;orge ihrer Eltern in reizvoller Land-<lb/>
&#x017F;chaft und ländlicher Freiheit u. kam,<lb/>
nachdem &#x017F;ie bis zum 12. Jahre mit<lb/>
ihrem Bruder gemein&#x017F;amen Unter-<lb/>
richt geno&#x017F;&#x017F;en, zur weiteren Ausbil-<lb/>
dung in das königliche Max-Jo&#x017F;eph-<lb/>
Stift zu München. Nach drei Jahren<lb/>
kehrte &#x017F;ie in das Elternhaus zurück<lb/>
und verwertete hier ihre Kenntni&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
um eine jüngere Schwe&#x017F;ter zur Auf-<lb/>
nahme in das genannte Stift vorzu-<lb/>
bereiten. Die&#x017F;e erziehliche Tätigkeit<lb/>
reifte in ihr &#x017F;päter den Plan, die ver-<lb/>
wilderte Dorfjugend zu &#x017F;ich heranzu-<lb/>
ziehen und ihr die er&#x017F;te Lehrerin zu<lb/>
werden, und mit Geduld und Aus-<lb/>
dauer hat &#x017F;ie mehrere Jahre die&#x017F;es<lb/>
mühevollen Amtes gewaltet. Als<lb/>
dann der Vater in den Ruhe&#x017F;tand<lb/>
trat und die Familie nach Nürnberg<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186/0190] Schi Schi entwegt getreu (Vaterländ. Fami- liengeſch. aus der Zeit Kaiſer Wil- helms I.), 1908. – Deutſcher Sang, nun brauſe mächtig (Patriot. Lr.), 1909; 1911. Schirmer, Frau Klara, geb. am 28. Febr. 1838 in Grimme (Anhalt), lebt (1883) als Jnſtitutsvorſteherin in Breslau, (1886) als ſolche in Ober- nigk bei Breslau, (1888) in Klein- Lubin bei Jarotſchin, 1891 in Dem- bow bei Zerkow (Poſen), 1892 in Bielow bei Nakel, 1893 in Breslau. S: Geſiegt (R.), 1886. *Schirmer, Wilhelm, pſd. Wil- helm Cajetan, wurde am 12. Fe- bruar 1847 in Andrichau (Öſterreich) geboren, abſolvierte das Gymnaſium in Kremſier und ſtudierte 1868–72 an der Wiener Univerſität Theologie. Nach erfolgter Ordination (1872) wirkte er in der Seelſorge zu Laden- dorf, Brunn am Gebirge und Wien, fand aber je länger je mehr, daß die religiöſe Gemeinſchaft, der er dienen ſollte, für ihn ein Reich der Jdole, nicht der Jdeale ſei, und ſo beſchloß er, ſeinem Leben eine andere Rich- tung zu geben. Jn Wien widmete er ſich neben ſeinem Seelſorgeramte hiſtoriſchen, geographiſchen und ger- maniſtiſchen Studien an der philo- ſophiſchen Fakultät der Univerſität, übernahm 1877 eine Lehrerſtelle am Staatsgymnaſium in Bielitz und bald darauf am evangeliſchen Leh- rerſeminar daſelbſt. Jm Jahre 1884 erhielt Sch. einen Ruf der altkatho- liſchen Gemeinde in Neiße, und da er in der altkatholiſchen Kirche jenen Jdealkatholizismus ſah, von dem er immer geträumt, ſo folgte er gern dem ehrenden Rufe. Nach zwei Jah- ren ging er als Pfarrer der altkathol. Gemeinde nach Düſſeldorf und wirkt ſeit 1897 in Konſtanz am Bodenſee. Außer zahlreichen Jugendſchriften u. theologiſchen Werken veröffentlichte er S: Sagen aus Öſterreich, 1882. – Veilchen (Ge.), 1885. – Treu und feſt (E. f. d. Volk), 1887. – Beata (E. a. d. 3. Jahrh.), 1894. – Um Volkstum und Glauben (E.), 1895. – Schnee- flocken (Ge.), 1896. – Um den Meſſias. Jeſus und Judas (Der Trag. Jeſu letztes Kapitel), 1904, 1906. – Kampf und Friede (Erinnergn. a. d. Leben eines Leutprieſters), 1907. Schirnding, Ferdinand Leopold Graf, pſeud. F. Gr. Fridolin, geb. am 7. Juni 1808 als der Sohn des öſterr. Rittmeiſters Anton Graf Sch., erhielt eine vernachläſſigte Erziehung und infolgedeſſen wohl keinen feſten Halt im Leben, ſo daß er von einem Beruf zum andern griff. Er war Sol- dat, Mönch, Schauſpieler, Beamter und ſtarb nach einem bewegten Leben am 28. Juli 1845 zu Prag. S: Spie- gelbilder a. d. weiblichen Kunſt- und Berufsleben der modernen Welt; II, 1839. – Camellien. Almanach für das Jahr 1840 (mit C. A. Hennig), 1. (einziger) Jahrg. 1840. Schirndinger von Schirnding, Carola Freiin von, die Tochter eines königl. bayr. Forſtmeiſters, wurde am 9. Juli 1850 zu Stauf im baye- riſchen Franken geboren, verlebte ihre Kindheit unter der liebevollen Für- ſorge ihrer Eltern in reizvoller Land- ſchaft und ländlicher Freiheit u. kam, nachdem ſie bis zum 12. Jahre mit ihrem Bruder gemeinſamen Unter- richt genoſſen, zur weiteren Ausbil- dung in das königliche Max-Joſeph- Stift zu München. Nach drei Jahren kehrte ſie in das Elternhaus zurück und verwertete hier ihre Kenntniſſe, um eine jüngere Schweſter zur Auf- nahme in das genannte Stift vorzu- bereiten. Dieſe erziehliche Tätigkeit reifte in ihr ſpäter den Plan, die ver- wilderte Dorfjugend zu ſich heranzu- ziehen und ihr die erſte Lehrerin zu werden, und mit Geduld und Aus- dauer hat ſie mehrere Jahre dieſes mühevollen Amtes gewaltet. Als dann der Vater in den Ruheſtand trat und die Familie nach Nürnberg *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/190
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/190>, abgerufen am 30.04.2024.