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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1871. - Liebe aus Laune (Lsp., als
Manuskr. gedruckt), 1856.

*Schlieben, Gottwalt Georg Er-
win,

wurde am 6. April 1831 zu
Gumbinnen in Ostpreußen geboren,
wo sein Vater, ein Veteran aus den
Befreiungskriegen, Regierungsbe-
amter war u., was auf die Entwick-
lung des Knaben nicht ohne Einfluß
blieb, das Nebenamt eines Bibliothe-
kars bei der königl. Regierung ver-
waltete. Seiner Eltern frühe be-
raubt, vertauschte er, um sich von
seiner Stiefmutter zu trennen, das
heimische Gymnasium mit dem Alt-
städtischen Gymnasium zu Königs-
berg i. Pr., von wo er 1850 zur Uni-
versität entlassen wurde. Er begann
Theologie zu studieren, vertauschte
indessen dieses Studium bald mit dem
der deutschen Sprachwissenschaft, das
er in Leipzig und Berlin, später in
Bonn fortsetzte. Auf der letztgenann-
ten Universität leitete er zugleich das
Studium des Baron A. S. von
Rothschild, des späteren Chefs des
Wiener Hauses. Seitdem lebte er
als Privatgelehrter zum Teil auf
Reisen, dann in Berlin, Weimar,
Jena u. zuletzt wieder in Berlin, wo
er inzwischen gestorben ist.

S:

Way-
dote, Prinz von Litauen (Dr.), 1856.
- Theodor, König von Korsika (Kom.),
1860. - Johanna (Jd.), 1868. - Halb-
menschen (R.); II, 1871. - Moderne
Freier (R.); II, 1872. - Hinter der
Front (R.); III, 1875. - Das Juden-
schloß (R.); III, 1876. - Der Kirchen-
bau zu Hennersdorf (E.), 1877. -
Drei Novellen, 1877. - Die Kronen-
braut (E.), 1877.

Schlieben, (auch Schlieben-
Borngräber)
Gerda von,

siehe
Gertrud Borngräber im Nach-
trag!

*Schlieker, Friedrich,

geb. am
13. Oktbr. 1876 in Hannover, be-
suchte die Realschule daselbst und be-
reitete sich 1895-98 auf dem Lehrer-
seminar in Hannover auf den Volks-
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schuldienst vor. 1899 erhielt er eine
Anstellung als Lehrer in Pennigsehl
(Kr. Nienburg a. d. Weser). Die
Heidelandschaft u. das unverfälschte
niedersächsische Bauerntum regten ihn
hier zu Dichtungen und Novellen
niedersächsischen Gepräges an, die er
in Zeitschriften veröffentlichte. Seit
1906 ist Sch. Lehrer in Barsinghausen
bei Hannover.

S:

Aus Hösen und
Katen (Heidegeschichten), 1909.

*Schlieker, Wilhelm,

jüngerer
Bruder des Vorigen, wurde am 27.
April 1878 in Hannover geboren u,
widmete sich nach Besuch der Real-
schule dem Berufe eines Kaufmanns.
Als solcher lebt er noch jetzt in seiner
Vaterstadt.

S:

Buern un Stadtvolk
(Humor. Vortragsreime), 1. u. 2. A.
1908.

Schliemann der Jüngere,

Psd.
für August Ebrard; s. d.!

*Schliepmann, Hans,

pseudon.
Eberhard Treubier, wurde am
26. Nov. 1855 zu Strausberg (Mark
Brandenburg) als der Sohn des
dortigen Apothekers geboren, kam
1862 mit seinen Eltern nach Ber-
lin, besuchte das Dorotheenstädtische
Realgymnasium in Berlin, wurde
1875 Baueleve bei Hubert Stier und
studierte seit 1876 an der Kgl. Bau-
akademie in Berlin. Seit 1881 Bau-
führer, war er im Atelier von Joh.
E. Jacobsthal bei den Entwürfen
der Bahnhofsgebäude von Metz und
Straßburg sowie für die Berliner
Stadtbahn tätig, arbeitete nach Erle-
digung seiner Militärpflicht 1882-84
in Frankfurt a. M. beim Bau des
Zentralbahnhofes, wurde 1886 Re-
gierungsbaumeister u. begann nun, in
gemeinverständlichen Aufsätzen seine
Fachkunst etwas volkstümlicher zu
machen; später versuchte er sich auch
auf dem Gebiete der Belletristik. Er
trat 1886 in den Staatsdienst zurück,
war drei Jahre lang als Hilfs-
arbeiter bei der Baupolizei, dann
fast sieben Jahre lang als Hilfs-

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Schl
1871. – Liebe aus Laune (Lſp., als
Manuſkr. gedruckt), 1856.

*Schlieben, Gottwalt Georg Er-
win,

wurde am 6. April 1831 zu
Gumbinnen in Oſtpreußen geboren,
wo ſein Vater, ein Veteran aus den
Befreiungskriegen, Regierungsbe-
amter war u., was auf die Entwick-
lung des Knaben nicht ohne Einfluß
blieb, das Nebenamt eines Bibliothe-
kars bei der königl. Regierung ver-
waltete. Seiner Eltern frühe be-
raubt, vertauſchte er, um ſich von
ſeiner Stiefmutter zu trennen, das
heimiſche Gymnaſium mit dem Alt-
ſtädtiſchen Gymnaſium zu Königs-
berg i. Pr., von wo er 1850 zur Uni-
verſität entlaſſen wurde. Er begann
Theologie zu ſtudieren, vertauſchte
indeſſen dieſes Studium bald mit dem
der deutſchen Sprachwiſſenſchaft, das
er in Leipzig und Berlin, ſpäter in
Bonn fortſetzte. Auf der letztgenann-
ten Univerſität leitete er zugleich das
Studium des Baron A. S. von
Rothſchild, des ſpäteren Chefs des
Wiener Hauſes. Seitdem lebte er
als Privatgelehrter zum Teil auf
Reiſen, dann in Berlin, Weimar,
Jena u. zuletzt wieder in Berlin, wo
er inzwiſchen geſtorben iſt.

S:

Way-
dote, Prinz von Litauen (Dr.), 1856.
– Theodor, König von Korſika (Kom.),
1860. – Johanna (Jd.), 1868. – Halb-
menſchen (R.); II, 1871. – Moderne
Freier (R.); II, 1872. – Hinter der
Front (R.); III, 1875. – Das Juden-
ſchloß (R.); III, 1876. – Der Kirchen-
bau zu Hennersdorf (E.), 1877. –
Drei Novellen, 1877. – Die Kronen-
braut (E.), 1877.

Schlieben, (auch Schlieben-
Borngräber)
Gerda von,

ſiehe
Gertrud Borngräber im Nach-
trag!

*Schlieker, Friedrich,

geb. am
13. Oktbr. 1876 in Hannover, be-
ſuchte die Realſchule daſelbſt und be-
reitete ſich 1895–98 auf dem Lehrer-
ſeminar in Hannover auf den Volks-
[Spaltenumbruch]

Schl
ſchuldienſt vor. 1899 erhielt er eine
Anſtellung als Lehrer in Pennigſehl
(Kr. Nienburg a. d. Weſer). Die
Heidelandſchaft u. das unverfälſchte
niederſächſiſche Bauerntum regten ihn
hier zu Dichtungen und Novellen
niederſächſiſchen Gepräges an, die er
in Zeitſchriften veröffentlichte. Seit
1906 iſt Sch. Lehrer in Barſinghauſen
bei Hannover.

S:

Aus Höſen und
Katen (Heidegeſchichten), 1909.

*Schlieker, Wilhelm,

jüngerer
Bruder des Vorigen, wurde am 27.
April 1878 in Hannover geboren u,
widmete ſich nach Beſuch der Real-
ſchule dem Berufe eines Kaufmanns.
Als ſolcher lebt er noch jetzt in ſeiner
Vaterſtadt.

S:

Buern un Stadtvolk
(Humor. Vortragsreime), 1. u. 2. A.
1908.

Schliemann der Jüngere,

Pſd.
für Auguſt Ebrard; ſ. d.!

*Schliepmann, Hans,

pſeudon.
Eberhard Treubier, wurde am
26. Nov. 1855 zu Strausberg (Mark
Brandenburg) als der Sohn des
dortigen Apothekers geboren, kam
1862 mit ſeinen Eltern nach Ber-
lin, beſuchte das Dorotheenſtädtiſche
Realgymnaſium in Berlin, wurde
1875 Baueleve bei Hubert Stier und
ſtudierte ſeit 1876 an der Kgl. Bau-
akademie in Berlin. Seit 1881 Bau-
führer, war er im Atelier von Joh.
E. Jacobsthal bei den Entwürfen
der Bahnhofsgebäude von Metz und
Straßburg ſowie für die Berliner
Stadtbahn tätig, arbeitete nach Erle-
digung ſeiner Militärpflicht 1882–84
in Frankfurt a. M. beim Bau des
Zentralbahnhofes, wurde 1886 Re-
gierungsbaumeiſter u. begann nun, in
gemeinverſtändlichen Aufſätzen ſeine
Fachkunſt etwas volkstümlicher zu
machen; ſpäter verſuchte er ſich auch
auf dem Gebiete der Belletriſtik. Er
trat 1886 in den Staatsdienſt zurück,
war drei Jahre lang als Hilfs-
arbeiter bei der Baupolizei, dann
faſt ſieben Jahre lang als Hilfs-

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[203/0207] Schl Schl 1871. – Liebe aus Laune (Lſp., als Manuſkr. gedruckt), 1856. *Schlieben, Gottwalt Georg Er- win, wurde am 6. April 1831 zu Gumbinnen in Oſtpreußen geboren, wo ſein Vater, ein Veteran aus den Befreiungskriegen, Regierungsbe- amter war u., was auf die Entwick- lung des Knaben nicht ohne Einfluß blieb, das Nebenamt eines Bibliothe- kars bei der königl. Regierung ver- waltete. Seiner Eltern frühe be- raubt, vertauſchte er, um ſich von ſeiner Stiefmutter zu trennen, das heimiſche Gymnaſium mit dem Alt- ſtädtiſchen Gymnaſium zu Königs- berg i. Pr., von wo er 1850 zur Uni- verſität entlaſſen wurde. Er begann Theologie zu ſtudieren, vertauſchte indeſſen dieſes Studium bald mit dem der deutſchen Sprachwiſſenſchaft, das er in Leipzig und Berlin, ſpäter in Bonn fortſetzte. Auf der letztgenann- ten Univerſität leitete er zugleich das Studium des Baron A. S. von Rothſchild, des ſpäteren Chefs des Wiener Hauſes. Seitdem lebte er als Privatgelehrter zum Teil auf Reiſen, dann in Berlin, Weimar, Jena u. zuletzt wieder in Berlin, wo er inzwiſchen geſtorben iſt. S: Way- dote, Prinz von Litauen (Dr.), 1856. – Theodor, König von Korſika (Kom.), 1860. – Johanna (Jd.), 1868. – Halb- menſchen (R.); II, 1871. – Moderne Freier (R.); II, 1872. – Hinter der Front (R.); III, 1875. – Das Juden- ſchloß (R.); III, 1876. – Der Kirchen- bau zu Hennersdorf (E.), 1877. – Drei Novellen, 1877. – Die Kronen- braut (E.), 1877. Schlieben, (auch Schlieben- Borngräber) Gerda von, ſiehe Gertrud Borngräber im Nach- trag! *Schlieker, Friedrich, geb. am 13. Oktbr. 1876 in Hannover, be- ſuchte die Realſchule daſelbſt und be- reitete ſich 1895–98 auf dem Lehrer- ſeminar in Hannover auf den Volks- ſchuldienſt vor. 1899 erhielt er eine Anſtellung als Lehrer in Pennigſehl (Kr. Nienburg a. d. Weſer). Die Heidelandſchaft u. das unverfälſchte niederſächſiſche Bauerntum regten ihn hier zu Dichtungen und Novellen niederſächſiſchen Gepräges an, die er in Zeitſchriften veröffentlichte. Seit 1906 iſt Sch. Lehrer in Barſinghauſen bei Hannover. S: Aus Höſen und Katen (Heidegeſchichten), 1909. *Schlieker, Wilhelm, jüngerer Bruder des Vorigen, wurde am 27. April 1878 in Hannover geboren u, widmete ſich nach Beſuch der Real- ſchule dem Berufe eines Kaufmanns. Als ſolcher lebt er noch jetzt in ſeiner Vaterſtadt. S: Buern un Stadtvolk (Humor. Vortragsreime), 1. u. 2. A. 1908. Schliemann der Jüngere, Pſd. für Auguſt Ebrard; ſ. d.! *Schliepmann, Hans, pſeudon. Eberhard Treubier, wurde am 26. Nov. 1855 zu Strausberg (Mark Brandenburg) als der Sohn des dortigen Apothekers geboren, kam 1862 mit ſeinen Eltern nach Ber- lin, beſuchte das Dorotheenſtädtiſche Realgymnaſium in Berlin, wurde 1875 Baueleve bei Hubert Stier und ſtudierte ſeit 1876 an der Kgl. Bau- akademie in Berlin. Seit 1881 Bau- führer, war er im Atelier von Joh. E. Jacobsthal bei den Entwürfen der Bahnhofsgebäude von Metz und Straßburg ſowie für die Berliner Stadtbahn tätig, arbeitete nach Erle- digung ſeiner Militärpflicht 1882–84 in Frankfurt a. M. beim Bau des Zentralbahnhofes, wurde 1886 Re- gierungsbaumeiſter u. begann nun, in gemeinverſtändlichen Aufſätzen ſeine Fachkunſt etwas volkstümlicher zu machen; ſpäter verſuchte er ſich auch auf dem Gebiete der Belletriſtik. Er trat 1886 in den Staatsdienſt zurück, war drei Jahre lang als Hilfs- arbeiter bei der Baupolizei, dann faſt ſieben Jahre lang als Hilfs- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/207>, abgerufen am 30.04.2024.