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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Fleiß, durch strengste Sparsamkeit,
unterstützt durch günstige Konjunk-
turen, seine Güter nach und nach in
die Höhe, so daß er 1848 das Majo-
rat Schönermark stiften konnte, das
7 Güter umfaßte. Jm Jahre 1838
hatte er sich mit der Gräsin Emma
von Scheel-Plessen vermählt, mit der
er bis zu ihrem Tode (1880) in glück-
lichster Ehe lebte. Jn der Folge
unternahm S., den der König 1840
zum Kammerherrn ernannt hatte,
größere Reisen, die ihn nach Frank-
reich, Jtalien und Portugal führten.
Nach der Heimkehr widmete er sich
dann wieder der Land- und Forst-
wirtschaft, den Jnteressen der Kirche
und Schule und den sozialen Ver-
hältnissen seiner Gutseingesessenen.
Die Muse des Liedes blieb die stete
Begleiterin seiner Tage. An seinem
Geburtstage, dem 26. Dezbr. 1886
starb er.

S:

Gedichte, 1883.

*Schlippenbach, Albert Graf
von,

Großneffe des Vorigen u. Sohn
des preußischen Generals der Jnfan-
terie z. D., Grafen Karl von Schl.,
Majoratsherrn auf Arendsee in der
Ukermark, wurde am 8. Mai 1859 in
Berlin geboren, trat dort 1879 als
Fahnenjunker in die Armee ein,
wurde 1881 zum Offizier befördert
u. 1883 zur Gesandtschaft nach Bern
kommandiert. 1884 trat er in den
diplomatischen Dienst über u. wurde
verschiedenen Gesandtschaften atta-
chiert und auch im Hofdienst ver-
wendet. 1887 nahm er seinen Ab-
schied u. lebte bis 1892 im Auslande
oder auf Reisen, worauf er seinen
Wohnsitz auf dem väterlichen Gute
nahm. Als Schriftsteller beschäftigt
er sich mit besonderer Vorliebe mit
historischen Spezialforschungen, die
sich auf das 17. Jahrh. beziehen, und
die er z. B. in der Schrift "Zur Ge-
schichte der hohenzollernschen Sou-
veränität in Preußen. Diplomati-
scher Briefwechsel des Königs Karl
Gustav von Schweden und des Ge-
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sandten Grafen Chr. K. von Schlip-
penbach aus den Kriegsjahren 1654
bis 1657" (1906) niedergelegt hat.

S:

Als Strohwitwer nach Afrika,
1899. - Die Schweden in Nürnberg
(E. n. alten Familienpapieren), 1901.
- Feuerschein und andere Novellen,
1904.

*Schlippenbach, Brunhilde (Hil-
de) Gräfin von,

pseud. Erdmuthe
von Wels,
wurde am 25. Mai 1876
in Bad Kissingen als älteste Tochter
des (1907 +) bayerischen Kammer-
herrn und Regierungsrats Grafen
Hugo von Pestalozza geboren,
verlebte ihre Jugend meist in Bad
Reichenhall, in München und Ambach
am Starnberger See, wo ihr Vater
ansässig war, und erhielt ihre Er-
ziehung ausschließlich im Elternhause
durch Erzieherinnen und durch ihren
Vater, der selbst poetisch begabt und
vielseitig gebildet war und in der
Tochter frühzeitig die Liebe zur Lite-
ratur und speziell zu philosophischen
Studien weckte. Letztere erstreckten
sich denn auch nicht nur auf die Ge-
schichte der griechischen Philosophie
und des Buddhismus, sondern auch
auf die Werke eines Giordano Bruno,
Spinoza, Kant, Schopenhauer u. a.
moderner Philosophen. Daneben
ging das Studium der modernen
schönen Literatur in vier verschiede-
nen Sprachen und der Besuch von
geeigneten Vorlesungen in München.
Nach ihrer Verheiratung (1897) mit
dem königl. bayer. Kammerherrn
Hans Frhrn. von Welser, der als
Amtsassessor in Reichenhall und als
Regierungsassessor in Speyer beam-
tet war, führte die Einsamkeit jahre-
langen Landlebens sie zu selbständi-
gen Arbeiten, doch trat sie damit, da
sie den Schriftstellerberuf sehr ernst
auffaßte und einen gewissen inneren
Reifegrad für unbedingt notwendig
hielt, erst im 30. Lebensjahre in eini-
gen deutschen Zeitschriften an die
Öffentlichkeit. Seit 1910 ist sie in

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Schl
Fleiß, durch ſtrengſte Sparſamkeit,
unterſtützt durch günſtige Konjunk-
turen, ſeine Güter nach und nach in
die Höhe, ſo daß er 1848 das Majo-
rat Schönermark ſtiften konnte, das
7 Güter umfaßte. Jm Jahre 1838
hatte er ſich mit der Gräſin Emma
von Scheel-Pleſſen vermählt, mit der
er bis zu ihrem Tode (1880) in glück-
lichſter Ehe lebte. Jn der Folge
unternahm S., den der König 1840
zum Kammerherrn ernannt hatte,
größere Reiſen, die ihn nach Frank-
reich, Jtalien und Portugal führten.
Nach der Heimkehr widmete er ſich
dann wieder der Land- und Forſt-
wirtſchaft, den Jntereſſen der Kirche
und Schule und den ſozialen Ver-
hältniſſen ſeiner Gutseingeſeſſenen.
Die Muſe des Liedes blieb die ſtete
Begleiterin ſeiner Tage. An ſeinem
Geburtstage, dem 26. Dezbr. 1886
ſtarb er.

S:

Gedichte, 1883.

*Schlippenbach, Albert Graf
von,

Großneffe des Vorigen u. Sohn
des preußiſchen Generals der Jnfan-
terie z. D., Grafen Karl von Schl.,
Majoratsherrn auf Arendſee in der
Ukermark, wurde am 8. Mai 1859 in
Berlin geboren, trat dort 1879 als
Fahnenjunker in die Armee ein,
wurde 1881 zum Offizier befördert
u. 1883 zur Geſandtſchaft nach Bern
kommandiert. 1884 trat er in den
diplomatiſchen Dienſt über u. wurde
verſchiedenen Geſandtſchaften atta-
chiert und auch im Hofdienſt ver-
wendet. 1887 nahm er ſeinen Ab-
ſchied u. lebte bis 1892 im Auslande
oder auf Reiſen, worauf er ſeinen
Wohnſitz auf dem väterlichen Gute
nahm. Als Schriftſteller beſchäftigt
er ſich mit beſonderer Vorliebe mit
hiſtoriſchen Spezialforſchungen, die
ſich auf das 17. Jahrh. beziehen, und
die er z. B. in der Schrift „Zur Ge-
ſchichte der hohenzollernſchen Sou-
veränität in Preußen. Diplomati-
ſcher Briefwechſel des Königs Karl
Guſtav von Schweden und des Ge-
[Spaltenumbruch]

Schl
ſandten Grafen Chr. K. von Schlip-
penbach aus den Kriegsjahren 1654
bis 1657“ (1906) niedergelegt hat.

S:

Als Strohwitwer nach Afrika,
1899. – Die Schweden in Nürnberg
(E. n. alten Familienpapieren), 1901.
– Feuerſchein und andere Novellen,
1904.

*Schlippenbach, Brunhilde (Hil-
de) Gräfin von,

pſeud. Erdmuthe
von Wels,
wurde am 25. Mai 1876
in Bad Kiſſingen als älteſte Tochter
des (1907 †) bayeriſchen Kammer-
herrn und Regierungsrats Grafen
Hugo von Peſtalozza geboren,
verlebte ihre Jugend meiſt in Bad
Reichenhall, in München und Ambach
am Starnberger See, wo ihr Vater
anſäſſig war, und erhielt ihre Er-
ziehung ausſchließlich im Elternhauſe
durch Erzieherinnen und durch ihren
Vater, der ſelbſt poetiſch begabt und
vielſeitig gebildet war und in der
Tochter frühzeitig die Liebe zur Lite-
ratur und ſpeziell zu philoſophiſchen
Studien weckte. Letztere erſtreckten
ſich denn auch nicht nur auf die Ge-
ſchichte der griechiſchen Philoſophie
und des Buddhismus, ſondern auch
auf die Werke eines Giordano Bruno,
Spinoza, Kant, Schopenhauer u. a.
moderner Philoſophen. Daneben
ging das Studium der modernen
ſchönen Literatur in vier verſchiede-
nen Sprachen und der Beſuch von
geeigneten Vorleſungen in München.
Nach ihrer Verheiratung (1897) mit
dem königl. bayer. Kammerherrn
Hans Frhrn. von Welſer, der als
Amtsaſſeſſor in Reichenhall und als
Regierungsaſſeſſor in Speyer beam-
tet war, führte die Einſamkeit jahre-
langen Landlebens ſie zu ſelbſtändi-
gen Arbeiten, doch trat ſie damit, da
ſie den Schriftſtellerberuf ſehr ernſt
auffaßte und einen gewiſſen inneren
Reifegrad für unbedingt notwendig
hielt, erſt im 30. Lebensjahre in eini-
gen deutſchen Zeitſchriften an die
Öffentlichkeit. Seit 1910 iſt ſie in

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[205/0209] Schl Schl Fleiß, durch ſtrengſte Sparſamkeit, unterſtützt durch günſtige Konjunk- turen, ſeine Güter nach und nach in die Höhe, ſo daß er 1848 das Majo- rat Schönermark ſtiften konnte, das 7 Güter umfaßte. Jm Jahre 1838 hatte er ſich mit der Gräſin Emma von Scheel-Pleſſen vermählt, mit der er bis zu ihrem Tode (1880) in glück- lichſter Ehe lebte. Jn der Folge unternahm S., den der König 1840 zum Kammerherrn ernannt hatte, größere Reiſen, die ihn nach Frank- reich, Jtalien und Portugal führten. Nach der Heimkehr widmete er ſich dann wieder der Land- und Forſt- wirtſchaft, den Jntereſſen der Kirche und Schule und den ſozialen Ver- hältniſſen ſeiner Gutseingeſeſſenen. Die Muſe des Liedes blieb die ſtete Begleiterin ſeiner Tage. An ſeinem Geburtstage, dem 26. Dezbr. 1886 ſtarb er. S: Gedichte, 1883. *Schlippenbach, Albert Graf von, Großneffe des Vorigen u. Sohn des preußiſchen Generals der Jnfan- terie z. D., Grafen Karl von Schl., Majoratsherrn auf Arendſee in der Ukermark, wurde am 8. Mai 1859 in Berlin geboren, trat dort 1879 als Fahnenjunker in die Armee ein, wurde 1881 zum Offizier befördert u. 1883 zur Geſandtſchaft nach Bern kommandiert. 1884 trat er in den diplomatiſchen Dienſt über u. wurde verſchiedenen Geſandtſchaften atta- chiert und auch im Hofdienſt ver- wendet. 1887 nahm er ſeinen Ab- ſchied u. lebte bis 1892 im Auslande oder auf Reiſen, worauf er ſeinen Wohnſitz auf dem väterlichen Gute nahm. Als Schriftſteller beſchäftigt er ſich mit beſonderer Vorliebe mit hiſtoriſchen Spezialforſchungen, die ſich auf das 17. Jahrh. beziehen, und die er z. B. in der Schrift „Zur Ge- ſchichte der hohenzollernſchen Sou- veränität in Preußen. Diplomati- ſcher Briefwechſel des Königs Karl Guſtav von Schweden und des Ge- ſandten Grafen Chr. K. von Schlip- penbach aus den Kriegsjahren 1654 bis 1657“ (1906) niedergelegt hat. S: Als Strohwitwer nach Afrika, 1899. – Die Schweden in Nürnberg (E. n. alten Familienpapieren), 1901. – Feuerſchein und andere Novellen, 1904. *Schlippenbach, Brunhilde (Hil- de) Gräfin von, pſeud. Erdmuthe von Wels, wurde am 25. Mai 1876 in Bad Kiſſingen als älteſte Tochter des (1907 †) bayeriſchen Kammer- herrn und Regierungsrats Grafen Hugo von Peſtalozza geboren, verlebte ihre Jugend meiſt in Bad Reichenhall, in München und Ambach am Starnberger See, wo ihr Vater anſäſſig war, und erhielt ihre Er- ziehung ausſchließlich im Elternhauſe durch Erzieherinnen und durch ihren Vater, der ſelbſt poetiſch begabt und vielſeitig gebildet war und in der Tochter frühzeitig die Liebe zur Lite- ratur und ſpeziell zu philoſophiſchen Studien weckte. Letztere erſtreckten ſich denn auch nicht nur auf die Ge- ſchichte der griechiſchen Philoſophie und des Buddhismus, ſondern auch auf die Werke eines Giordano Bruno, Spinoza, Kant, Schopenhauer u. a. moderner Philoſophen. Daneben ging das Studium der modernen ſchönen Literatur in vier verſchiede- nen Sprachen und der Beſuch von geeigneten Vorleſungen in München. Nach ihrer Verheiratung (1897) mit dem königl. bayer. Kammerherrn Hans Frhrn. von Welſer, der als Amtsaſſeſſor in Reichenhall und als Regierungsaſſeſſor in Speyer beam- tet war, führte die Einſamkeit jahre- langen Landlebens ſie zu ſelbſtändi- gen Arbeiten, doch trat ſie damit, da ſie den Schriftſtellerberuf ſehr ernſt auffaßte und einen gewiſſen inneren Reifegrad für unbedingt notwendig hielt, erſt im 30. Lebensjahre in eini- gen deutſchen Zeitſchriften an die Öffentlichkeit. Seit 1910 iſt ſie in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/209>, abgerufen am 30.04.2024.