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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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vinzen weit gekannten Privat-Er-
ziehungsanstalt war. Mit großen
Gaben für Musik ausgestattet,
wünschte der Sohn sich ganz dieser
Kunst zu widmen; doch gab der Va-
ter seine Zustimmung dazu nur un-
ter der Bedingung, daß jener erst
seine Schulbildung zum Abschluß
bringe. Nach absolviertem Abitu-
rientenexamen begab sich Sch. nach
Leipzig, wo er drei Jahre lang das
Konservatorium besuchte u. zugleich
an der Universität Philosophie und
Ästhetik studierte. Von Leipzig ging
er nach Berlin, wo er in Joachims
Hause lebte u. seine Studien an der
Akademie, besonders unter Kiel, fort-
setzte, und dann auf zwei weitere
Jahre nach Wien. Jn die Heimat
zurückgekehrt, ließ er sich in Riga
nieder, wo er noch jetzt als Leiter
eines Musikvereins und Mitarbeiter
einer Zeitung lebt. Außer verschie-
denen Liederkompositionen veröffent-
lichte er

S:

Gedichte u. Übersetzungen,
1882. - Die letzten Menschen. Ein
Sommernachtstraum. Der Schatten
(3 M. in V.), 1887.

*Schmidt, Hedwig,

bekannt auch
unter ihrem früheren Frauennamen
Hedwig von Below und unter
dem Pseudonym Hans von Be-
low,
wurde am 1. Novbr. 1858 zu
Waldenburg in Schlesien als die
Tochter des Porzellan-Kunstmalers
Karl Hennigs geboren u. verlebte
einen Teil ihrer Kindheit in Warm-
brunn. Als sie sieben Jahre alt war,
starb der Vater, und die Mutter zog
nun mit ihren Kindern erst nach
Breslau, dann nach Berlin. Hier
bildete sich Hedwig für die Bühne
aus, gehörte derselben aber nur kurze
Zeit an. Jm Jahre 1880 vermählte
sie sich mit dem ehemaligen Ritter-
gutsbesitzer Karl von Below, den sie
nach 13 jähriger Ehe durch den Tod
verlor. Seit dieser Zeit widmet sie
sich nun der Schriftstellerei. Jm Jahre
1899 ging sie eine zweite Ehe ein mit
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dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-
lin.

S:

Die kleine Pfirsichblüte (M.),
1894. - Der wilde Alex (R.), 1895. -
Das Gauklerkind (N.), 1896. - Hu-
moresken, 1896. - Der Rächer alter
Schuld (R.), 1897. - Drei Einakter
(Die Herthapriesterin - Lotosblume
- Mater Dolorosa), 1898. - Die Frau
Bürgermeister (Lsp.), 1898. - Das
Gauklerkind (E.), 1900. - Gerte (N.),
1903.

Schmidt, Heinrich,

psd. Poinz,
geb. zu Preßburg in Ungarn am 8.
Dezbr. 1815, studierte in Jena die
Rechte und wurde am 2. Juni 1844
vom evangelischen Oberkonsistorium
zu Hermannstadt in Siebenbürgen
zum Professor der dortigen Rechts-
Akademie berufen. Hier wirkte er,
bis ihn die drohenden Zeitereignisse
mitten ins politische Leben warfen.
Am 29. Juni 1848 wurde er von den
Repräsentanten der sächsischen Na-
tion zum Deputierten an das unga-
rische Ministerium u. an Kaiser Fer-
dinand in Wien gewählt, ging im
Oktober an das kaiserliche Hoflager
nach Olmütz, wo er in Angelegenhei-
ten Siebenbürgens eine rege Tätig-
keit entwickelte, und kehrte nach Un-
terdrückung der ungarischen Erhebung
auf seinen Lehrstuhl nach Hermann-
stadt zurück, den er bis zu seinem
Tode versah, welchen er in einem An-
fall von Melancholie am 3. Mai 1870
in einem Walde bei Hermannstadt
selbst herbeiführte. Von 1849-50 re-
digierte er den "Siebenbürger Boten"
und 1861-65 die "Hermannstädter
Zeitung".

S:

Aus den Ruinen des
Sachsenlandes in Siebenbürgen (Ge.),
1849.

*Schmidt, Hermann Otto,

geb. am
7. August 1861 zu Sayda im sächsi-
schen Erzgebirge, bildete sich auf
einem Seminar zum Volksschullehrer
aus und war als solcher drei Jahre
lang tätig. Dann legte er an einem
Gymnasium sein Abiturientenexamen
ab und studierte nun in Leipzig Phi-

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vinzen weit gekannten Privat-Er-
ziehungsanſtalt war. Mit großen
Gaben für Muſik ausgeſtattet,
wünſchte der Sohn ſich ganz dieſer
Kunſt zu widmen; doch gab der Va-
ter ſeine Zuſtimmung dazu nur un-
ter der Bedingung, daß jener erſt
ſeine Schulbildung zum Abſchluß
bringe. Nach abſolviertem Abitu-
rientenexamen begab ſich Sch. nach
Leipzig, wo er drei Jahre lang das
Konſervatorium beſuchte u. zugleich
an der Univerſität Philoſophie und
Äſthetik ſtudierte. Von Leipzig ging
er nach Berlin, wo er in Joachims
Hauſe lebte u. ſeine Studien an der
Akademie, beſonders unter Kiel, fort-
ſetzte, und dann auf zwei weitere
Jahre nach Wien. Jn die Heimat
zurückgekehrt, ließ er ſich in Riga
nieder, wo er noch jetzt als Leiter
eines Muſikvereins und Mitarbeiter
einer Zeitung lebt. Außer verſchie-
denen Liederkompoſitionen veröffent-
lichte er

S:

Gedichte u. Überſetzungen,
1882. – Die letzten Menſchen. Ein
Sommernachtstraum. Der Schatten
(3 M. in V.), 1887.

*Schmidt, Hedwig,

bekannt auch
unter ihrem früheren Frauennamen
Hedwig von Below und unter
dem Pſeudonym Hans von Be-
low,
wurde am 1. Novbr. 1858 zu
Waldenburg in Schleſien als die
Tochter des Porzellan-Kunſtmalers
Karl Hennigs geboren u. verlebte
einen Teil ihrer Kindheit in Warm-
brunn. Als ſie ſieben Jahre alt war,
ſtarb der Vater, und die Mutter zog
nun mit ihren Kindern erſt nach
Breslau, dann nach Berlin. Hier
bildete ſich Hedwig für die Bühne
aus, gehörte derſelben aber nur kurze
Zeit an. Jm Jahre 1880 vermählte
ſie ſich mit dem ehemaligen Ritter-
gutsbeſitzer Karl von Below, den ſie
nach 13 jähriger Ehe durch den Tod
verlor. Seit dieſer Zeit widmet ſie
ſich nun der Schriftſtellerei. Jm Jahre
1899 ging ſie eine zweite Ehe ein mit
[Spaltenumbruch]

Schm
dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber-
lin.

S:

Die kleine Pfirſichblüte (M.),
1894. – Der wilde Alex (R.), 1895. –
Das Gauklerkind (N.), 1896. – Hu-
moresken, 1896. – Der Rächer alter
Schuld (R.), 1897. – Drei Einakter
(Die Herthaprieſterin – Lotosblume
– Mater Doloroſa), 1898. – Die Frau
Bürgermeiſter (Lſp.), 1898. – Das
Gauklerkind (E.), 1900. – Gerte (N.),
1903.

Schmidt, Heinrich,

pſd. Poinz,
geb. zu Preßburg in Ungarn am 8.
Dezbr. 1815, ſtudierte in Jena die
Rechte und wurde am 2. Juni 1844
vom evangeliſchen Oberkonſiſtorium
zu Hermannſtadt in Siebenbürgen
zum Profeſſor der dortigen Rechts-
Akademie berufen. Hier wirkte er,
bis ihn die drohenden Zeitereigniſſe
mitten ins politiſche Leben warfen.
Am 29. Juni 1848 wurde er von den
Repräſentanten der ſächſiſchen Na-
tion zum Deputierten an das unga-
riſche Miniſterium u. an Kaiſer Fer-
dinand in Wien gewählt, ging im
Oktober an das kaiſerliche Hoflager
nach Olmütz, wo er in Angelegenhei-
ten Siebenbürgens eine rege Tätig-
keit entwickelte, und kehrte nach Un-
terdrückung der ungariſchen Erhebung
auf ſeinen Lehrſtuhl nach Hermann-
ſtadt zurück, den er bis zu ſeinem
Tode verſah, welchen er in einem An-
fall von Melancholie am 3. Mai 1870
in einem Walde bei Hermannſtadt
ſelbſt herbeiführte. Von 1849–50 re-
digierte er den „Siebenbürger Boten“
und 1861–65 die „Hermannſtädter
Zeitung“.

S:

Aus den Ruinen des
Sachſenlandes in Siebenbürgen (Ge.),
1849.

*Schmidt, Hermann Otto,

geb. am
7. Auguſt 1861 zu Sayda im ſächſi-
ſchen Erzgebirge, bildete ſich auf
einem Seminar zum Volksſchullehrer
aus und war als ſolcher drei Jahre
lang tätig. Dann legte er an einem
Gymnaſium ſein Abiturientenexamen
ab und ſtudierte nun in Leipzig Phi-

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[229/0233] Schm Schm vinzen weit gekannten Privat-Er- ziehungsanſtalt war. Mit großen Gaben für Muſik ausgeſtattet, wünſchte der Sohn ſich ganz dieſer Kunſt zu widmen; doch gab der Va- ter ſeine Zuſtimmung dazu nur un- ter der Bedingung, daß jener erſt ſeine Schulbildung zum Abſchluß bringe. Nach abſolviertem Abitu- rientenexamen begab ſich Sch. nach Leipzig, wo er drei Jahre lang das Konſervatorium beſuchte u. zugleich an der Univerſität Philoſophie und Äſthetik ſtudierte. Von Leipzig ging er nach Berlin, wo er in Joachims Hauſe lebte u. ſeine Studien an der Akademie, beſonders unter Kiel, fort- ſetzte, und dann auf zwei weitere Jahre nach Wien. Jn die Heimat zurückgekehrt, ließ er ſich in Riga nieder, wo er noch jetzt als Leiter eines Muſikvereins und Mitarbeiter einer Zeitung lebt. Außer verſchie- denen Liederkompoſitionen veröffent- lichte er S: Gedichte u. Überſetzungen, 1882. – Die letzten Menſchen. Ein Sommernachtstraum. Der Schatten (3 M. in V.), 1887. *Schmidt, Hedwig, bekannt auch unter ihrem früheren Frauennamen Hedwig von Below und unter dem Pſeudonym Hans von Be- low, wurde am 1. Novbr. 1858 zu Waldenburg in Schleſien als die Tochter des Porzellan-Kunſtmalers Karl Hennigs geboren u. verlebte einen Teil ihrer Kindheit in Warm- brunn. Als ſie ſieben Jahre alt war, ſtarb der Vater, und die Mutter zog nun mit ihren Kindern erſt nach Breslau, dann nach Berlin. Hier bildete ſich Hedwig für die Bühne aus, gehörte derſelben aber nur kurze Zeit an. Jm Jahre 1880 vermählte ſie ſich mit dem ehemaligen Ritter- gutsbeſitzer Karl von Below, den ſie nach 13 jähriger Ehe durch den Tod verlor. Seit dieſer Zeit widmet ſie ſich nun der Schriftſtellerei. Jm Jahre 1899 ging ſie eine zweite Ehe ein mit dem Bankdirektor H. Schmidt in Ber- lin. S: Die kleine Pfirſichblüte (M.), 1894. – Der wilde Alex (R.), 1895. – Das Gauklerkind (N.), 1896. – Hu- moresken, 1896. – Der Rächer alter Schuld (R.), 1897. – Drei Einakter (Die Herthaprieſterin – Lotosblume – Mater Doloroſa), 1898. – Die Frau Bürgermeiſter (Lſp.), 1898. – Das Gauklerkind (E.), 1900. – Gerte (N.), 1903. Schmidt, Heinrich, pſd. Poinz, geb. zu Preßburg in Ungarn am 8. Dezbr. 1815, ſtudierte in Jena die Rechte und wurde am 2. Juni 1844 vom evangeliſchen Oberkonſiſtorium zu Hermannſtadt in Siebenbürgen zum Profeſſor der dortigen Rechts- Akademie berufen. Hier wirkte er, bis ihn die drohenden Zeitereigniſſe mitten ins politiſche Leben warfen. Am 29. Juni 1848 wurde er von den Repräſentanten der ſächſiſchen Na- tion zum Deputierten an das unga- riſche Miniſterium u. an Kaiſer Fer- dinand in Wien gewählt, ging im Oktober an das kaiſerliche Hoflager nach Olmütz, wo er in Angelegenhei- ten Siebenbürgens eine rege Tätig- keit entwickelte, und kehrte nach Un- terdrückung der ungariſchen Erhebung auf ſeinen Lehrſtuhl nach Hermann- ſtadt zurück, den er bis zu ſeinem Tode verſah, welchen er in einem An- fall von Melancholie am 3. Mai 1870 in einem Walde bei Hermannſtadt ſelbſt herbeiführte. Von 1849–50 re- digierte er den „Siebenbürger Boten“ und 1861–65 die „Hermannſtädter Zeitung“. S: Aus den Ruinen des Sachſenlandes in Siebenbürgen (Ge.), 1849. *Schmidt, Hermann Otto, geb. am 7. Auguſt 1861 zu Sayda im ſächſi- ſchen Erzgebirge, bildete ſich auf einem Seminar zum Volksſchullehrer aus und war als ſolcher drei Jahre lang tätig. Dann legte er an einem Gymnaſium ſein Abiturientenexamen ab und ſtudierte nun in Leipzig Phi- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/233>, abgerufen am 30.04.2024.