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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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großen Pianofortefabrik war, besuchte
die dortige protestantische Volksschule
und absolvierte dann das protestan-
tische Lyceum daselbst, worauf er 1884
die Universität Wien bezog, um Phi-
losophie u. deutsche Literatur zu stu-
dieren. Doch vertauschte er dieses
Studium schon 1885 mit dem der
Theologie, dem er dann an der evan-
gelisch-theolog. Fakultät zu Preßburg
oblag. Seit 1890 ist er evangelischer
Prediger in seiner Vaterstadt und
seit 1906 Lic. theol. Er redigierte
das "Christliche Gesangbuch für evan-
gelische Gemeinden A. B." (1895.
3. Aufl. 1903) und gibt seit 1897 das
kirchliche Volksblatt für evang. Ge-
meinden "Der Friedensbote" heraus.
Außer einer Anzahl theologischer
Schriften veröffentlichte er

S:

Auf
dunklen Pfaden (Ge.), 1885.

*Schmidt, Karl Eugen,

geb. am
31. März 1866 in Kreuznach, besuchte
bis zum 16. Jahre das dortige Gym-
nasium u. erlernte dann die Seifen-
siederei. Jm Jahre 1884 wanderte
er nach England aus, arbeitete ein
Jahr als Seifensieder in London u.
schiffte sich 1885 nach Queensland
in Australien ein, wo er vier Jahre
blieb und nacheinander als Seifen-
sieder, Metzger, Koch, Pferdehirt,
Fuhrmann u. hauptsächlich als Gold-
gräber beschäftigt war. Jm Jahre
1889 ließ er sich in Townsville als
Matrose auf einem kleinen deutschen
Segelschiff anwerben, entlief aber
auf den Samoainseln und hielt sich
vier Wochen im Jnnern der Jnsel
Upola versteckt, bis er endlich ent-
deckt u. auf das Schiff zurückgebracht
wurde, mit dem er nun um das Kap
Horn nach Lissabon und Marseille
fuhr, wo er entlassen wurde. Jn die
Heimat zurückgekehrt, ging er an die
Niederschrift seiner Erlebnisse auf
den australischen Goldfeldern, fuhr
aber schon im Sommer 1890 nach
Nordamerika, wo er in St. Louis
erst als Seifensieder arbeitete, dann
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aber eine Stelle als Redakteur bei
der "Westlichen Post" erhielt. Nach
fünf Jahren kehrte er über Gibraltar
und Spanien, das er sechs Monate
lang nach allen Richtungen durch-
streifte, in die Heimat zurück, ging
aber bald wieder nach Paris, wo er
seitdem seinen festen Wohnsitz hat,
aber nur die Hälfte des Jahres weilt,
während er die übrige Zeit auf große
Reisen verwendet, die ihn durch alle
Länder der Welt führen. Seine Reise-
beobachtungen sucht er als Feuille-
tons für die gelesensten Zeitungen
zu verwerten.

S:

Ein Streifzug ins
Goldland, 1890. - Schlambes Klap-
pergässer (Humor. Erlebnisse eines
Kreuznachers im Paradies, im Fege-
feuer und in der Hölle), 1895. - Vive
Montmartre!
(Sk. u. Bilder a. der
Pariser Boheme), 1899. - Aus dem
Tagebuche eines Säuglings (abge-
schrieben von seinem Vater), 1905. -
Deutschland und die Deutschen in der
französischen Karikatur seit 1848;
1907. - Mein Sohn und ich (Auf-
zeichn. e. Vaters), 1908. - Jm Lande
der Freiheit, Gleichheit und Brüder-
lichkeit, 1908. - Künstler und Knoten
(R. a. d. Pariser Kunstleben), 1909.
- Pariser Typen, 1909.

*Schmidt, Karl Robert,

geb. am
16. Febr. 1879 in Dillingen a. d.
Saar, wo sein Vater Verwalter auf
den Hüttenwerken war, verlor den
letzteren schon 1880 und kam nun mit
der Mutter und einem älteren Bru-
der nach St. Avold in Lothringen.
Aber auch hier blieb er nicht lange.
Um ihn dem evangel. Glauben zu er-
halten, entschloß sich die Mutter zu
dem schweren Schritt, ihn in der
Konfirmandenanstalt auf dem Schmie-
del (im Hunsrück) unterzubringen.
Dort blieb er auch noch nach dem
Tode der Mutter (1884), bis er 1896
in das Lehrerseminar in Neuwied
eintrat, das er 1899 absolvierte. Er
wurde nun Lehrer in Weyerbusch auf
dem Westerwald, dann in Nieder-

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großen Pianofortefabrik war, beſuchte
die dortige proteſtantiſche Volksſchule
und abſolvierte dann das proteſtan-
tiſche Lyceum daſelbſt, worauf er 1884
die Univerſität Wien bezog, um Phi-
loſophie u. deutſche Literatur zu ſtu-
dieren. Doch vertauſchte er dieſes
Studium ſchon 1885 mit dem der
Theologie, dem er dann an der evan-
geliſch-theolog. Fakultät zu Preßburg
oblag. Seit 1890 iſt er evangeliſcher
Prediger in ſeiner Vaterſtadt und
ſeit 1906 Lic. theol. Er redigierte
das „Chriſtliche Geſangbuch für evan-
geliſche Gemeinden A. B.“ (1895.
3. Aufl. 1903) und gibt ſeit 1897 das
kirchliche Volksblatt für evang. Ge-
meinden „Der Friedensbote“ heraus.
Außer einer Anzahl theologiſcher
Schriften veröffentlichte er

S:

Auf
dunklen Pfaden (Ge.), 1885.

*Schmidt, Karl Eugen,

geb. am
31. März 1866 in Kreuznach, beſuchte
bis zum 16. Jahre das dortige Gym-
naſium u. erlernte dann die Seifen-
ſiederei. Jm Jahre 1884 wanderte
er nach England aus, arbeitete ein
Jahr als Seifenſieder in London u.
ſchiffte ſich 1885 nach Queensland
in Auſtralien ein, wo er vier Jahre
blieb und nacheinander als Seifen-
ſieder, Metzger, Koch, Pferdehirt,
Fuhrmann u. hauptſächlich als Gold-
gräber beſchäftigt war. Jm Jahre
1889 ließ er ſich in Townsville als
Matroſe auf einem kleinen deutſchen
Segelſchiff anwerben, entlief aber
auf den Samoainſeln und hielt ſich
vier Wochen im Jnnern der Jnſel
Upola verſteckt, bis er endlich ent-
deckt u. auf das Schiff zurückgebracht
wurde, mit dem er nun um das Kap
Horn nach Liſſabon und Marſeille
fuhr, wo er entlaſſen wurde. Jn die
Heimat zurückgekehrt, ging er an die
Niederſchrift ſeiner Erlebniſſe auf
den auſtraliſchen Goldfeldern, fuhr
aber ſchon im Sommer 1890 nach
Nordamerika, wo er in St. Louis
erſt als Seifenſieder arbeitete, dann
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aber eine Stelle als Redakteur bei
der „Weſtlichen Poſt“ erhielt. Nach
fünf Jahren kehrte er über Gibraltar
und Spanien, das er ſechs Monate
lang nach allen Richtungen durch-
ſtreifte, in die Heimat zurück, ging
aber bald wieder nach Paris, wo er
ſeitdem ſeinen feſten Wohnſitz hat,
aber nur die Hälfte des Jahres weilt,
während er die übrige Zeit auf große
Reiſen verwendet, die ihn durch alle
Länder der Welt führen. Seine Reiſe-
beobachtungen ſucht er als Feuille-
tons für die geleſenſten Zeitungen
zu verwerten.

S:

Ein Streifzug ins
Goldland, 1890. – Schlambes Klap-
pergäſſer (Humor. Erlebniſſe eines
Kreuznachers im Paradies, im Fege-
feuer und in der Hölle), 1895. – Vive
Montmartre!
(Sk. u. Bilder a. der
Pariſer Bohème), 1899. – Aus dem
Tagebuche eines Säuglings (abge-
ſchrieben von ſeinem Vater), 1905. –
Deutſchland und die Deutſchen in der
franzöſiſchen Karikatur ſeit 1848;
1907. – Mein Sohn und ich (Auf-
zeichn. e. Vaters), 1908. – Jm Lande
der Freiheit, Gleichheit und Brüder-
lichkeit, 1908. – Künſtler und Knoten
(R. a. d. Pariſer Kunſtleben), 1909.
– Pariſer Typen, 1909.

*Schmidt, Karl Robert,

geb. am
16. Febr. 1879 in Dillingen a. d.
Saar, wo ſein Vater Verwalter auf
den Hüttenwerken war, verlor den
letzteren ſchon 1880 und kam nun mit
der Mutter und einem älteren Bru-
der nach St. Avold in Lothringen.
Aber auch hier blieb er nicht lange.
Um ihn dem evangel. Glauben zu er-
halten, entſchloß ſich die Mutter zu
dem ſchweren Schritt, ihn in der
Konfirmandenanſtalt auf dem Schmie-
del (im Hunsrück) unterzubringen.
Dort blieb er auch noch nach dem
Tode der Mutter (1884), bis er 1896
in das Lehrerſeminar in Neuwied
eintrat, das er 1899 abſolvierte. Er
wurde nun Lehrer in Weyerbuſch auf
dem Weſterwald, dann in Nieder-

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[231/0235] Schm Schm großen Pianofortefabrik war, beſuchte die dortige proteſtantiſche Volksſchule und abſolvierte dann das proteſtan- tiſche Lyceum daſelbſt, worauf er 1884 die Univerſität Wien bezog, um Phi- loſophie u. deutſche Literatur zu ſtu- dieren. Doch vertauſchte er dieſes Studium ſchon 1885 mit dem der Theologie, dem er dann an der evan- geliſch-theolog. Fakultät zu Preßburg oblag. Seit 1890 iſt er evangeliſcher Prediger in ſeiner Vaterſtadt und ſeit 1906 Lic. theol. Er redigierte das „Chriſtliche Geſangbuch für evan- geliſche Gemeinden A. B.“ (1895. 3. Aufl. 1903) und gibt ſeit 1897 das kirchliche Volksblatt für evang. Ge- meinden „Der Friedensbote“ heraus. Außer einer Anzahl theologiſcher Schriften veröffentlichte er S: Auf dunklen Pfaden (Ge.), 1885. *Schmidt, Karl Eugen, geb. am 31. März 1866 in Kreuznach, beſuchte bis zum 16. Jahre das dortige Gym- naſium u. erlernte dann die Seifen- ſiederei. Jm Jahre 1884 wanderte er nach England aus, arbeitete ein Jahr als Seifenſieder in London u. ſchiffte ſich 1885 nach Queensland in Auſtralien ein, wo er vier Jahre blieb und nacheinander als Seifen- ſieder, Metzger, Koch, Pferdehirt, Fuhrmann u. hauptſächlich als Gold- gräber beſchäftigt war. Jm Jahre 1889 ließ er ſich in Townsville als Matroſe auf einem kleinen deutſchen Segelſchiff anwerben, entlief aber auf den Samoainſeln und hielt ſich vier Wochen im Jnnern der Jnſel Upola verſteckt, bis er endlich ent- deckt u. auf das Schiff zurückgebracht wurde, mit dem er nun um das Kap Horn nach Liſſabon und Marſeille fuhr, wo er entlaſſen wurde. Jn die Heimat zurückgekehrt, ging er an die Niederſchrift ſeiner Erlebniſſe auf den auſtraliſchen Goldfeldern, fuhr aber ſchon im Sommer 1890 nach Nordamerika, wo er in St. Louis erſt als Seifenſieder arbeitete, dann aber eine Stelle als Redakteur bei der „Weſtlichen Poſt“ erhielt. Nach fünf Jahren kehrte er über Gibraltar und Spanien, das er ſechs Monate lang nach allen Richtungen durch- ſtreifte, in die Heimat zurück, ging aber bald wieder nach Paris, wo er ſeitdem ſeinen feſten Wohnſitz hat, aber nur die Hälfte des Jahres weilt, während er die übrige Zeit auf große Reiſen verwendet, die ihn durch alle Länder der Welt führen. Seine Reiſe- beobachtungen ſucht er als Feuille- tons für die geleſenſten Zeitungen zu verwerten. S: Ein Streifzug ins Goldland, 1890. – Schlambes Klap- pergäſſer (Humor. Erlebniſſe eines Kreuznachers im Paradies, im Fege- feuer und in der Hölle), 1895. – Vive Montmartre! (Sk. u. Bilder a. der Pariſer Bohème), 1899. – Aus dem Tagebuche eines Säuglings (abge- ſchrieben von ſeinem Vater), 1905. – Deutſchland und die Deutſchen in der franzöſiſchen Karikatur ſeit 1848; 1907. – Mein Sohn und ich (Auf- zeichn. e. Vaters), 1908. – Jm Lande der Freiheit, Gleichheit und Brüder- lichkeit, 1908. – Künſtler und Knoten (R. a. d. Pariſer Kunſtleben), 1909. – Pariſer Typen, 1909. *Schmidt, Karl Robert, geb. am 16. Febr. 1879 in Dillingen a. d. Saar, wo ſein Vater Verwalter auf den Hüttenwerken war, verlor den letzteren ſchon 1880 und kam nun mit der Mutter und einem älteren Bru- der nach St. Avold in Lothringen. Aber auch hier blieb er nicht lange. Um ihn dem evangel. Glauben zu er- halten, entſchloß ſich die Mutter zu dem ſchweren Schritt, ihn in der Konfirmandenanſtalt auf dem Schmie- del (im Hunsrück) unterzubringen. Dort blieb er auch noch nach dem Tode der Mutter (1884), bis er 1896 in das Lehrerſeminar in Neuwied eintrat, das er 1899 abſolvierte. Er wurde nun Lehrer in Weyerbuſch auf dem Weſterwald, dann in Nieder- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/235>, abgerufen am 30.04.2024.