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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schn
der Zillerthaler (N.), 1850. - Der
letzte Mensch (Dr. G.), 1854.

*Schnellbach, Peter,

geb. am 21.
Januar 1865 in Neckargemünd bei
Heidelberg, besuchte die höheren Bür-
gerschulen in Heidelberg und Wimp-
fen und widmete sich während meh-
rerer Jahre in Mannheim dem Kauf-
mannsstande. Das Bestreben, sich
eine höhere Bildung anzueignen,
führte ihn dem Universitätsstudium
zu, und zwar ergriff er im Hinblick
auf seine kaufmännische Vorbildung
das Studium der Volkswirtschaft,
Rechtswissenschaft, Staatslehre und
des Völkerrechts. Er genügte zugleich
in Heidelberg seiner Militärpflicht
und promovierte auch daselbst 1889.
Eine Anstellung bei der Mannheimer
Handelskammer fand durch den
Wunsch nach weiterer geistiger Aus-
bildung und dichterischer Betätigung
eine baldige Unterbrechung. Um sei-
nem 1895 begründeten Hausstand die
Stütze eines festen Lebensberufs zu
geben, trat Sch. dem Jnstitut für
Gemeinwohl zu Frankfurt a. M. bei,
wo ihm das Gebiet der Armenpflege,
der Arbeiterwohlfahrtseinrichtun-
gen, sowie der Volkslungenheilstät-
ten und Genesungsheime zuerteilt
war. Seit 1900 lebt Sch. wieder in
Mannheim, zuerst einen vom Vater
überkommenen kleinen Schiffahrts-
betrieb auf dem Rhein leitend, seit
1904 aber in der großen Maschinen-
fabrik von Heinrich Lanz u. ist hier für
Statistik u. literarische Arbeiten tätig.

S:

Gedichte, 1903. - Wanderungen
und Bootfahrten durch Mannheims
Hafengebiet (Feuilletons), 1. u. 2. A.
1904. - Lieder eines Schiffsknechts
auf dem Rhein (zusammengestellt u.
hrsg.), 1903. - Städte der Heimat
(Ge.), 1904. - Robinson (G.), 1908.

Schneller, Christian,

* zu Holzgau
im Lechtale als der Sohn eines
Bauern am 5. November 1831, be-
suchte die Gymnasien zu Hall und zu
Jnnsbruck, wo Adolf Pichlers Lei-
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Schn
tung höchst günstig auf seine poeti-
sche Entwicklung einwirkte, und be-
zog 1855 die Universität Wien, um
Medizin zu studieren. Doch gab er
diesen Vorsatz bald wieder auf und
bereitete sich für das Lehramt vor.
Jm Jahre 1856 erhielt er eine An-
stellung am Gymnasium zu Rovereto,
rückte auch an demselben bis zum Pro-
fessor auf; 1867 wurde er in gleicher
Eigenschaft an das Gymnasium zu
Jnnsbruck berufen, 1869 zum Lan-
desschulinspektor für die Volksschu-
len Deutschtirols und 1874 für die
Mittelschulen in Deutschtirol und
Voralberg ernannt. Jn dieser Stel-
lung blieb er bis 1898, wo er unter
Verleihung des Titels "Hofrat" in
den Ruhestand trat. Seinen Wohnsitz
hat er in Jnnsbruck beibehalten. Er
starb im August 1908 in Cornocalda
(Tirol).

S:

Aus den Tiroler Ber-
gen (Ge.), 1857. - Am Alpsee (D.),
1860. - Jenseit des Brenners (Ge.),
1864. - Märchen und Sagen aus
Welschtirol, 1867. - Die romanischen
Volksmundarten in Südtirol, 1. Tl.
1870. - Eldorado (Ep. G.), 1872. -
Skizzen und Kulturbilder aus Tirol,
1877. - Der Knappe von Schwyz (Tr.),
1880. - Sankt Valentin (D.), 1890.
- Blüten und Garben (Dn.), 1897. -
Südtirolische Landschaften; II, 1899
bis 1900. - Scherz und Laune (Neue
Ge.), 1901. - Aus alter und neuer
Zeit (Geschn. u. En.), 1902. - Jnns-
brucker Namenbuch, 1905.

*Schneller, Friedrich,

geb. am
8. Novbr. 1857 zu Dierdorf im Reg.-
Bez. Koblenz als der Sohn armer
Eltern, erhielt eine gute Schulbil-
dung, entschloß sich aber, um seine
Eltern unterstützen zu können, ein
Handwerk zu erlernen. Beim Bau
eines Bierkellers verunglückte er, u.
mehrfache Beinbrüche fesselten ihn
monatelang ans Krankenlager. Wie-
derhergestellt, nahm er Privatunter-
richt, um sich zum Lehrer auszubil-
den; da sich aber dieser Plan nicht

*


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Schn
der Zillerthaler (N.), 1850. – Der
letzte Menſch (Dr. G.), 1854.

*Schnellbach, Peter,

geb. am 21.
Januar 1865 in Neckargemünd bei
Heidelberg, beſuchte die höheren Bür-
gerſchulen in Heidelberg und Wimp-
fen und widmete ſich während meh-
rerer Jahre in Mannheim dem Kauf-
mannsſtande. Das Beſtreben, ſich
eine höhere Bildung anzueignen,
führte ihn dem Univerſitätsſtudium
zu, und zwar ergriff er im Hinblick
auf ſeine kaufmänniſche Vorbildung
das Studium der Volkswirtſchaft,
Rechtswiſſenſchaft, Staatslehre und
des Völkerrechts. Er genügte zugleich
in Heidelberg ſeiner Militärpflicht
und promovierte auch daſelbſt 1889.
Eine Anſtellung bei der Mannheimer
Handelskammer fand durch den
Wunſch nach weiterer geiſtiger Aus-
bildung und dichteriſcher Betätigung
eine baldige Unterbrechung. Um ſei-
nem 1895 begründeten Hausſtand die
Stütze eines feſten Lebensberufs zu
geben, trat Sch. dem Jnſtitut für
Gemeinwohl zu Frankfurt a. M. bei,
wo ihm das Gebiet der Armenpflege,
der Arbeiterwohlfahrtseinrichtun-
gen, ſowie der Volkslungenheilſtät-
ten und Geneſungsheime zuerteilt
war. Seit 1900 lebt Sch. wieder in
Mannheim, zuerſt einen vom Vater
überkommenen kleinen Schiffahrts-
betrieb auf dem Rhein leitend, ſeit
1904 aber in der großen Maſchinen-
fabrik von Heinrich Lanz u. iſt hier für
Statiſtik u. literariſche Arbeiten tätig.

S:

Gedichte, 1903. – Wanderungen
und Bootfahrten durch Mannheims
Hafengebiet (Feuilletons), 1. u. 2. A.
1904. – Lieder eines Schiffsknechts
auf dem Rhein (zuſammengeſtellt u.
hrsg.), 1903. – Städte der Heimat
(Ge.), 1904. – Robinſon (G.), 1908.

Schneller, Chriſtian,

* zu Holzgau
im Lechtale als der Sohn eines
Bauern am 5. November 1831, be-
ſuchte die Gymnaſien zu Hall und zu
Jnnsbruck, wo Adolf Pichlers Lei-
[Spaltenumbruch]

Schn
tung höchſt günſtig auf ſeine poeti-
ſche Entwicklung einwirkte, und be-
zog 1855 die Univerſität Wien, um
Medizin zu ſtudieren. Doch gab er
dieſen Vorſatz bald wieder auf und
bereitete ſich für das Lehramt vor.
Jm Jahre 1856 erhielt er eine An-
ſtellung am Gymnaſium zu Rovereto,
rückte auch an demſelben bis zum Pro-
feſſor auf; 1867 wurde er in gleicher
Eigenſchaft an das Gymnaſium zu
Jnnsbruck berufen, 1869 zum Lan-
desſchulinſpektor für die Volksſchu-
len Deutſchtirols und 1874 für die
Mittelſchulen in Deutſchtirol und
Voralberg ernannt. Jn dieſer Stel-
lung blieb er bis 1898, wo er unter
Verleihung des Titels „Hofrat“ in
den Ruheſtand trat. Seinen Wohnſitz
hat er in Jnnsbruck beibehalten. Er
ſtarb im Auguſt 1908 in Cornocalda
(Tirol).

S:

Aus den Tiroler Ber-
gen (Ge.), 1857. – Am Alpſee (D.),
1860. – Jenſeit des Brenners (Ge.),
1864. – Märchen und Sagen aus
Welſchtirol, 1867. – Die romaniſchen
Volksmundarten in Südtirol, 1. Tl.
1870. – Eldorado (Ep. G.), 1872. –
Skizzen und Kulturbilder aus Tirol,
1877. – Der Knappe von Schwyz (Tr.),
1880. – Sankt Valentin (D.), 1890.
– Blüten und Garben (Dn.), 1897. –
Südtiroliſche Landſchaften; II, 1899
bis 1900. – Scherz und Laune (Neue
Ge.), 1901. – Aus alter und neuer
Zeit (Geſchn. u. En.), 1902. – Jnns-
brucker Namenbuch, 1905.

*Schneller, Friedrich,

geb. am
8. Novbr. 1857 zu Dierdorf im Reg.-
Bez. Koblenz als der Sohn armer
Eltern, erhielt eine gute Schulbil-
dung, entſchloß ſich aber, um ſeine
Eltern unterſtützen zu können, ein
Handwerk zu erlernen. Beim Bau
eines Bierkellers verunglückte er, u.
mehrfache Beinbrüche feſſelten ihn
monatelang ans Krankenlager. Wie-
derhergeſtellt, nahm er Privatunter-
richt, um ſich zum Lehrer auszubil-
den; da ſich aber dieſer Plan nicht

*
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[269/0273] Schn Schn der Zillerthaler (N.), 1850. – Der letzte Menſch (Dr. G.), 1854. *Schnellbach, Peter, geb. am 21. Januar 1865 in Neckargemünd bei Heidelberg, beſuchte die höheren Bür- gerſchulen in Heidelberg und Wimp- fen und widmete ſich während meh- rerer Jahre in Mannheim dem Kauf- mannsſtande. Das Beſtreben, ſich eine höhere Bildung anzueignen, führte ihn dem Univerſitätsſtudium zu, und zwar ergriff er im Hinblick auf ſeine kaufmänniſche Vorbildung das Studium der Volkswirtſchaft, Rechtswiſſenſchaft, Staatslehre und des Völkerrechts. Er genügte zugleich in Heidelberg ſeiner Militärpflicht und promovierte auch daſelbſt 1889. Eine Anſtellung bei der Mannheimer Handelskammer fand durch den Wunſch nach weiterer geiſtiger Aus- bildung und dichteriſcher Betätigung eine baldige Unterbrechung. Um ſei- nem 1895 begründeten Hausſtand die Stütze eines feſten Lebensberufs zu geben, trat Sch. dem Jnſtitut für Gemeinwohl zu Frankfurt a. M. bei, wo ihm das Gebiet der Armenpflege, der Arbeiterwohlfahrtseinrichtun- gen, ſowie der Volkslungenheilſtät- ten und Geneſungsheime zuerteilt war. Seit 1900 lebt Sch. wieder in Mannheim, zuerſt einen vom Vater überkommenen kleinen Schiffahrts- betrieb auf dem Rhein leitend, ſeit 1904 aber in der großen Maſchinen- fabrik von Heinrich Lanz u. iſt hier für Statiſtik u. literariſche Arbeiten tätig. S: Gedichte, 1903. – Wanderungen und Bootfahrten durch Mannheims Hafengebiet (Feuilletons), 1. u. 2. A. 1904. – Lieder eines Schiffsknechts auf dem Rhein (zuſammengeſtellt u. hrsg.), 1903. – Städte der Heimat (Ge.), 1904. – Robinſon (G.), 1908. Schneller, Chriſtian, * zu Holzgau im Lechtale als der Sohn eines Bauern am 5. November 1831, be- ſuchte die Gymnaſien zu Hall und zu Jnnsbruck, wo Adolf Pichlers Lei- tung höchſt günſtig auf ſeine poeti- ſche Entwicklung einwirkte, und be- zog 1855 die Univerſität Wien, um Medizin zu ſtudieren. Doch gab er dieſen Vorſatz bald wieder auf und bereitete ſich für das Lehramt vor. Jm Jahre 1856 erhielt er eine An- ſtellung am Gymnaſium zu Rovereto, rückte auch an demſelben bis zum Pro- feſſor auf; 1867 wurde er in gleicher Eigenſchaft an das Gymnaſium zu Jnnsbruck berufen, 1869 zum Lan- desſchulinſpektor für die Volksſchu- len Deutſchtirols und 1874 für die Mittelſchulen in Deutſchtirol und Voralberg ernannt. Jn dieſer Stel- lung blieb er bis 1898, wo er unter Verleihung des Titels „Hofrat“ in den Ruheſtand trat. Seinen Wohnſitz hat er in Jnnsbruck beibehalten. Er ſtarb im Auguſt 1908 in Cornocalda (Tirol). S: Aus den Tiroler Ber- gen (Ge.), 1857. – Am Alpſee (D.), 1860. – Jenſeit des Brenners (Ge.), 1864. – Märchen und Sagen aus Welſchtirol, 1867. – Die romaniſchen Volksmundarten in Südtirol, 1. Tl. 1870. – Eldorado (Ep. G.), 1872. – Skizzen und Kulturbilder aus Tirol, 1877. – Der Knappe von Schwyz (Tr.), 1880. – Sankt Valentin (D.), 1890. – Blüten und Garben (Dn.), 1897. – Südtiroliſche Landſchaften; II, 1899 bis 1900. – Scherz und Laune (Neue Ge.), 1901. – Aus alter und neuer Zeit (Geſchn. u. En.), 1902. – Jnns- brucker Namenbuch, 1905. *Schneller, Friedrich, geb. am 8. Novbr. 1857 zu Dierdorf im Reg.- Bez. Koblenz als der Sohn armer Eltern, erhielt eine gute Schulbil- dung, entſchloß ſich aber, um ſeine Eltern unterſtützen zu können, ein Handwerk zu erlernen. Beim Bau eines Bierkellers verunglückte er, u. mehrfache Beinbrüche feſſelten ihn monatelang ans Krankenlager. Wie- derhergeſtellt, nahm er Privatunter- richt, um ſich zum Lehrer auszubil- den; da ſich aber dieſer Plan nicht *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/273>, abgerufen am 30.04.2024.