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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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verwirklichte, so wandte er sich der
Schriftstellerei zu. Er redigierte nach-
einander den "Deutschen Boten,"
den "Deutschen Dichterfreund", die
"Wacht am Rhein"; doch hatten diese
Blätter nicht lange Bestand. Jm
September 1881 gründete er in Dier-
dorf eine Verlags- und Sortiments-
buchhandlung u. Buchdruckerei, die
er aber zu Anfang der neunziger
Jahre wieder aufgab. Er begab sich
nun nach Leipzig und ist hier nach
einigen Jahren (wann?) gestorben.

S:


Röschen u. Rosa, od.: Des Großvaters
Segen (N.), 1882. - Des Pfarrers
Töchterlein (R.), 1882. - Gedichte,
1883. - Der Rätselfreund, 2. A., 1883.

*Schneller, Ludwig,

wurde am
9. April 1858 in Jerusalem geboren,
und in der Nacht seiner Geburt wur-
den seine Eltern von Arabern über-
fallen u. ausgeplündert. Der Vater
war der Begründer des Syrischen
Waisenhauses daselbst und Direktor
desselben, Johann Ludwig Schneller,
ein Mann von großen Verdiensten,
dem der Sohn später in seiner Schrift
"Vater Schneller" (1900) ein schönes
Denkmal setzte. Dieser verlebte seine
Kindheit im Heiligen Lande, lernte
das Arabische wie seine Muttersprache,
u. damit wurde denn auch der Grund
gelegt zu der begeisterten Liebe zum
Heil. Lande, die sich in seinen späte-
ren Büchern so anschaulich und glän-
zend kundgibt. Er besuchte teils in
Württemberg, teils in Züllichau (Mark
Brandenburg) das Gymnasium, stu-
dierte in Tübingen u. Berlin Theo-
logie, war hier Mitglied des Dom-
kandidatenstifts, dann Hilfsprediger
an der Garnisonkirche, als welcher er
zu Emil Frommel (s. d.!) in ein enges
und zeitlebens währendes Freund-
schaftsverhältnis trat, und erhielt
darauf das erste Pfarramt in Neu-
tornow in der Mark. Von hier be-
rief ihn der Jerusalemsverein 1883
als ersten evang. Pastor an die evan-
gelisch-arabische Gemeinde in Beth-
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Schn
lehem, wo er mit großer Liebe und
Hingabe seiner kleinen Gemeinde
diente, bis er 1889 einem Rufe als
Pfarrer der evang. Gemeinde in Köln
a. Rh. folgte. Hier begann in seinen
Mußestunden auch seine schriftstelle-
rische Tätigkeit, wozu ihm seine viel-
fachen Reisen genügenden Stoff boten.
Daneben war er rastlos für die Mis-
sion im Heiligen Lande, speziell für
die Arbeit des Syrischen Waisenhau-
ses, tätig, u. als diese Tätigkeit von
Jahr zu Jahr wuchs, legte Schn.,
um sich ihr ausschließlich widmen zu
können, 1906 sein Amt als Gemeinde-
pfarrer nieder. Für seine vielseitige,
segensreiche Arbeit verlieh ihm 1908
die Universität Heidelberg die Würde
eines Dr. theol. Außer mehreren
theolog. Schriften veröffentlichte er

S:

Kennst du das Land? 20. A. 1905.
- Die Kaiserfahrt durchs Heilige
Land, 9. A. 1905. - Aus meiner Reise-
tasche (Eine Reise durch d. Heil. Land),
1900. - Evangelienfahrten (Bilder a.
d. Leben Jesu in der Beleuchtung des
Heil. Landes), 10. A. 1904. - Bis zur
Sahara (Welt- und kirchengeschichtl.
Streifzüge), 1905. - Nizäa u. Byzanz
(desgl.), 1907. - Durch die Wüste zum
Sinai (Jn Moses Spuren vom Schilf-
meer zum Nebo), 1910. - Adolf Cla-
renbach. Ein Sang vom Rhein (Ep.
G.), 1911.

*Schnerich, Gotthard,

geb. auf
dem [v]äterlichen Gute Baierhofen b.
Wolfsberg in Kärnten am 5. Mai
1821, besuchte das Gymnasium in
Klagenfurt, die höheren Schulen u.
Universität in Graz, an der er die
Rechte studierte, und widmete sich seit
1851 der Advokatur. 17 Jahre lang
war er Notar in Kärnten und seit
1868 Advokat in Kärnten u. Steier-
mark. Seinen Wohnsitz hatte er seit
1877 in Wolfsberg; in den letzten Jah-
ren lebte er in Graz u. ist hier am 3.
Okt. 1907 gestorben.

S:

Gedichte, 1880.

Schneyer, Johannes,

geb. am
13. Januar 1819 zu Hildburghausen,

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verwirklichte, ſo wandte er ſich der
Schriftſtellerei zu. Er redigierte nach-
einander den „Deutſchen Boten,“
den „Deutſchen Dichterfreund“, die
„Wacht am Rhein“; doch hatten dieſe
Blätter nicht lange Beſtand. Jm
September 1881 gründete er in Dier-
dorf eine Verlags- und Sortiments-
buchhandlung u. Buchdruckerei, die
er aber zu Anfang der neunziger
Jahre wieder aufgab. Er begab ſich
nun nach Leipzig und iſt hier nach
einigen Jahren (wann?) geſtorben.

S:


Röschen u. Roſa, od.: Des Großvaters
Segen (N.), 1882. – Des Pfarrers
Töchterlein (R.), 1882. – Gedichte,
1883. – Der Rätſelfreund, 2. A., 1883.

*Schneller, Ludwig,

wurde am
9. April 1858 in Jeruſalem geboren,
und in der Nacht ſeiner Geburt wur-
den ſeine Eltern von Arabern über-
fallen u. ausgeplündert. Der Vater
war der Begründer des Syriſchen
Waiſenhauſes daſelbſt und Direktor
desſelben, Johann Ludwig Schneller,
ein Mann von großen Verdienſten,
dem der Sohn ſpäter in ſeiner Schrift
„Vater Schneller“ (1900) ein ſchönes
Denkmal ſetzte. Dieſer verlebte ſeine
Kindheit im Heiligen Lande, lernte
das Arabiſche wie ſeine Mutterſprache,
u. damit wurde denn auch der Grund
gelegt zu der begeiſterten Liebe zum
Heil. Lande, die ſich in ſeinen ſpäte-
ren Büchern ſo anſchaulich und glän-
zend kundgibt. Er beſuchte teils in
Württemberg, teils in Züllichau (Mark
Brandenburg) das Gymnaſium, ſtu-
dierte in Tübingen u. Berlin Theo-
logie, war hier Mitglied des Dom-
kandidatenſtifts, dann Hilfsprediger
an der Garniſonkirche, als welcher er
zu Emil Frommel (ſ. d.!) in ein enges
und zeitlebens währendes Freund-
ſchaftsverhältnis trat, und erhielt
darauf das erſte Pfarramt in Neu-
tornow in der Mark. Von hier be-
rief ihn der Jeruſalemsverein 1883
als erſten evang. Paſtor an die evan-
geliſch-arabiſche Gemeinde in Beth-
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Schn
lehem, wo er mit großer Liebe und
Hingabe ſeiner kleinen Gemeinde
diente, bis er 1889 einem Rufe als
Pfarrer der evang. Gemeinde in Köln
a. Rh. folgte. Hier begann in ſeinen
Mußeſtunden auch ſeine ſchriftſtelle-
riſche Tätigkeit, wozu ihm ſeine viel-
fachen Reiſen genügenden Stoff boten.
Daneben war er raſtlos für die Miſ-
ſion im Heiligen Lande, ſpeziell für
die Arbeit des Syriſchen Waiſenhau-
ſes, tätig, u. als dieſe Tätigkeit von
Jahr zu Jahr wuchs, legte Schn.,
um ſich ihr ausſchließlich widmen zu
können, 1906 ſein Amt als Gemeinde-
pfarrer nieder. Für ſeine vielſeitige,
ſegensreiche Arbeit verlieh ihm 1908
die Univerſität Heidelberg die Würde
eines Dr. theol. Außer mehreren
theolog. Schriften veröffentlichte er

S:

Kennſt du das Land? 20. A. 1905.
– Die Kaiſerfahrt durchs Heilige
Land, 9. A. 1905. – Aus meiner Reiſe-
taſche (Eine Reiſe durch d. Heil. Land),
1900. – Evangelienfahrten (Bilder a.
d. Leben Jeſu in der Beleuchtung des
Heil. Landes), 10. A. 1904. – Bis zur
Sahara (Welt- und kirchengeſchichtl.
Streifzüge), 1905. – Nizäa u. Byzanz
(desgl.), 1907. – Durch die Wüſte zum
Sinai (Jn Moſes Spuren vom Schilf-
meer zum Nebo), 1910. – Adolf Cla-
renbach. Ein Sang vom Rhein (Ep.
G.), 1911.

*Schnerich, Gotthard,

geb. auf
dem [v]äterlichen Gute Baierhofen b.
Wolfsberg in Kärnten am 5. Mai
1821, beſuchte das Gymnaſium in
Klagenfurt, die höheren Schulen u.
Univerſität in Graz, an der er die
Rechte ſtudierte, und widmete ſich ſeit
1851 der Advokatur. 17 Jahre lang
war er Notar in Kärnten und ſeit
1868 Advokat in Kärnten u. Steier-
mark. Seinen Wohnſitz hatte er ſeit
1877 in Wolfsberg; in den letzten Jah-
ren lebte er in Graz u. iſt hier am 3.
Okt. 1907 geſtorben.

S:

Gedichte, 1880.

Schneyer, Johannes,

geb. am
13. Januar 1819 zu Hildburghauſen,

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[270/0274] Schn Schn verwirklichte, ſo wandte er ſich der Schriftſtellerei zu. Er redigierte nach- einander den „Deutſchen Boten,“ den „Deutſchen Dichterfreund“, die „Wacht am Rhein“; doch hatten dieſe Blätter nicht lange Beſtand. Jm September 1881 gründete er in Dier- dorf eine Verlags- und Sortiments- buchhandlung u. Buchdruckerei, die er aber zu Anfang der neunziger Jahre wieder aufgab. Er begab ſich nun nach Leipzig und iſt hier nach einigen Jahren (wann?) geſtorben. S: Röschen u. Roſa, od.: Des Großvaters Segen (N.), 1882. – Des Pfarrers Töchterlein (R.), 1882. – Gedichte, 1883. – Der Rätſelfreund, 2. A., 1883. *Schneller, Ludwig, wurde am 9. April 1858 in Jeruſalem geboren, und in der Nacht ſeiner Geburt wur- den ſeine Eltern von Arabern über- fallen u. ausgeplündert. Der Vater war der Begründer des Syriſchen Waiſenhauſes daſelbſt und Direktor desſelben, Johann Ludwig Schneller, ein Mann von großen Verdienſten, dem der Sohn ſpäter in ſeiner Schrift „Vater Schneller“ (1900) ein ſchönes Denkmal ſetzte. Dieſer verlebte ſeine Kindheit im Heiligen Lande, lernte das Arabiſche wie ſeine Mutterſprache, u. damit wurde denn auch der Grund gelegt zu der begeiſterten Liebe zum Heil. Lande, die ſich in ſeinen ſpäte- ren Büchern ſo anſchaulich und glän- zend kundgibt. Er beſuchte teils in Württemberg, teils in Züllichau (Mark Brandenburg) das Gymnaſium, ſtu- dierte in Tübingen u. Berlin Theo- logie, war hier Mitglied des Dom- kandidatenſtifts, dann Hilfsprediger an der Garniſonkirche, als welcher er zu Emil Frommel (ſ. d.!) in ein enges und zeitlebens währendes Freund- ſchaftsverhältnis trat, und erhielt darauf das erſte Pfarramt in Neu- tornow in der Mark. Von hier be- rief ihn der Jeruſalemsverein 1883 als erſten evang. Paſtor an die evan- geliſch-arabiſche Gemeinde in Beth- lehem, wo er mit großer Liebe und Hingabe ſeiner kleinen Gemeinde diente, bis er 1889 einem Rufe als Pfarrer der evang. Gemeinde in Köln a. Rh. folgte. Hier begann in ſeinen Mußeſtunden auch ſeine ſchriftſtelle- riſche Tätigkeit, wozu ihm ſeine viel- fachen Reiſen genügenden Stoff boten. Daneben war er raſtlos für die Miſ- ſion im Heiligen Lande, ſpeziell für die Arbeit des Syriſchen Waiſenhau- ſes, tätig, u. als dieſe Tätigkeit von Jahr zu Jahr wuchs, legte Schn., um ſich ihr ausſchließlich widmen zu können, 1906 ſein Amt als Gemeinde- pfarrer nieder. Für ſeine vielſeitige, ſegensreiche Arbeit verlieh ihm 1908 die Univerſität Heidelberg die Würde eines Dr. theol. Außer mehreren theolog. Schriften veröffentlichte er S: Kennſt du das Land? 20. A. 1905. – Die Kaiſerfahrt durchs Heilige Land, 9. A. 1905. – Aus meiner Reiſe- taſche (Eine Reiſe durch d. Heil. Land), 1900. – Evangelienfahrten (Bilder a. d. Leben Jeſu in der Beleuchtung des Heil. Landes), 10. A. 1904. – Bis zur Sahara (Welt- und kirchengeſchichtl. Streifzüge), 1905. – Nizäa u. Byzanz (desgl.), 1907. – Durch die Wüſte zum Sinai (Jn Moſes Spuren vom Schilf- meer zum Nebo), 1910. – Adolf Cla- renbach. Ein Sang vom Rhein (Ep. G.), 1911. *Schnerich, Gotthard, geb. auf dem väterlichen Gute Baierhofen b. Wolfsberg in Kärnten am 5. Mai 1821, beſuchte das Gymnaſium in Klagenfurt, die höheren Schulen u. Univerſität in Graz, an der er die Rechte ſtudierte, und widmete ſich ſeit 1851 der Advokatur. 17 Jahre lang war er Notar in Kärnten und ſeit 1868 Advokat in Kärnten u. Steier- mark. Seinen Wohnſitz hatte er ſeit 1877 in Wolfsberg; in den letzten Jah- ren lebte er in Graz u. iſt hier am 3. Okt. 1907 geſtorben. S: Gedichte, 1880. Schneyer, Johannes, geb. am 13. Januar 1819 zu Hildburghauſen, *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/274>, abgerufen am 30.04.2024.