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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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widmen, vernichtete Rat und War-
nung des Prinzen Carolath, der auch
auf die Entwicklung Sch's in dichte-
rischer Beziehung einen großen Ein-
fluß ausübte. Sch. lebt, seit 1895
glücklich verheiratet, in Magdeburg,
u. seit 1911 in Hamburg.

S:

Muße-
stunden (Lyr. Dn.), 1890. - Parnaß
(Spiel in V.), 1898. - Karl IV. in
Magdeburg (Histor. Festsp.), 1903. -
Mit A. Jäger gemeinschaftlich: Der
Brandstifter (Schw.), 1900. - Der
Onkel war's (Sch.), 1901. - Wer ist
Salomo II.? (Schw.), 1900. - Eupidos
Schelmenstreiche (Burl.), 1901. - Ein-
geschneit (Schw.), 1902.

*Schollwöck, Gustav,

geb. am
22. Oktober 1848 zu Annweiler in
der bayerischen Pfalz als der Sohn
eines königl. Forstmeisters, kam mit
seinen Eltern bald darauf nach Kehl-
heim a. d. Donau und verlebte hier
seine Kinderjahre. Der Bau der groß-
artigen Befreiungshalle, der oft ho-
hen Besuch nach Kehlheim führte, hin-
terließ starke Eindrücke auf das
Gemüt des Knaben, während das
herrliche Altmühltal mit seinen Bur-
gen und Sagen weitere Momente
bot, die Phantasie und Gemütswelt
zu bereichern. Jm Jahre 1858 kam
Sch. auf das Gymnasium im Bene-
diktinerstift Metten, das er Anfang
Juli 1866 absolvierte, bezog darauf
die Universität München, um Philo-
sophie und Kulturgeschichte zu stu-
dieren, und genügte 1868-69 seiner
Militärpflicht beim Jnfanterie-Leib-
regiment. Den Winter 1869-70 ver-
lebte er auf den Rat der Ärzte in der
Riviera, wo es ihm möglich ward,
durch persönlichen Umgang mit An-
gehörigen fremder Nationen in deren
Gefühls- u. Denkweise einzudringen.
Jm April 1870 heimgekehrt, nahm
er seine Studien wieder auf, die er
aber wieder unterbrechen mußte, als
der Krieg mit Frankreich ausbrach,
wohin Sch. am 1. Septbr. als Leut-
nant mit einer Ersatzabteilung den
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Scho
Marsch antrat. Er nahm noch an
9 Schlachten und Gefechten des 1.
bayer. Armeekorps und an der Be-
lagerung von Paris teil und wurde
mit dem Eisernen Kreuze und dem
königl. bayer. Militärverdienstorden
dekoriert. Mit einem heftigen rheu-
matischen Hüftleiden heimgekehrt,
war er gezwungen, 1871 seinen Ab-
schied zu nehmen. Er lebte nun als
Privatmann ganz seinen literari-
schen und schriftstellerischen Neigun-
gen, und wurde diese Tätigkeit nur
auf 9 Monate unterbrochen (1891
bis 1892), während welcher Zeit er
als Theatersekretär am Mannheimer
Hoftheater fungierte. Seinen Wohn-
sitz hat Sch. in Neu-Pasing bei
München.

S:

Vevi (E. a. Oberam-
mergau), 1890. - Festprolog (f. d.
40 jährige Regier.-Jubil. des Groß-
herzogs v. Baden), 1892. - Die Wel-
fin von Elmsrode (R.), 1894.

*Schöltgen, Herman Julius,


wurde am 18. März 1855 zu Rem-
scheid in Westfalen geboren, widmete
sich nach erlangter Schulbildung dem
Handelsstande u. hat seitdem, mit
wenig Unterbrechung, im elterlichen
Hause gelebt. Erst vom Jahre 1883
ab führte ihn sein kaufmännischer
Beruf hinaus in die Welt u. ge-
währte ihm auf größeren Reisen
herrliche Genüsse. Seit 1884 lebte er
in Godesberg a. Rhein und seit 1890
in Krefeld.

S:

Jn Freud und Leid
(Ge.), 1883.

Scholz, Bernhard,

wurde am 16.
Septbr. 1831 zu Wiesbaden geboren,
besuchte das Realgymnasium daselbst
und beschloß, sich dem Bergfach zu
widmen. Er machte einen praktischen
Kursus in Holzappel durch und stu-
dierte dann in Marburg und Bonn
Naturwissenschaften. Allein der Trieb
zu seinem wahren Berufe, der Kunst-
u. Literatur, machte sich bald geltend;
er ging nach München, um dort (von
1853-56) sich gänzlich mit Kunststu-
dien zu beschäftigen. Nach Beendi-

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Scho
widmen, vernichtete Rat und War-
nung des Prinzen Carolath, der auch
auf die Entwicklung Sch’s in dichte-
riſcher Beziehung einen großen Ein-
fluß ausübte. Sch. lebt, ſeit 1895
glücklich verheiratet, in Magdeburg,
u. ſeit 1911 in Hamburg.

S:

Muße-
ſtunden (Lyr. Dn.), 1890. – Parnaß
(Spiel in V.), 1898. – Karl IV. in
Magdeburg (Hiſtor. Feſtſp.), 1903. –
Mit A. Jäger gemeinſchaftlich: Der
Brandſtifter (Schw.), 1900. – Der
Onkel war’s (Sch.), 1901. – Wer iſt
Salomo II.? (Schw.), 1900. – Eupidos
Schelmenſtreiche (Burl.), 1901. – Ein-
geſchneit (Schw.), 1902.

*Schollwöck, Guſtav,

geb. am
22. Oktober 1848 zu Annweiler in
der bayeriſchen Pfalz als der Sohn
eines königl. Forſtmeiſters, kam mit
ſeinen Eltern bald darauf nach Kehl-
heim a. d. Donau und verlebte hier
ſeine Kinderjahre. Der Bau der groß-
artigen Befreiungshalle, der oft ho-
hen Beſuch nach Kehlheim führte, hin-
terließ ſtarke Eindrücke auf das
Gemüt des Knaben, während das
herrliche Altmühltal mit ſeinen Bur-
gen und Sagen weitere Momente
bot, die Phantaſie und Gemütswelt
zu bereichern. Jm Jahre 1858 kam
Sch. auf das Gymnaſium im Bene-
diktinerſtift Metten, das er Anfang
Juli 1866 abſolvierte, bezog darauf
die Univerſität München, um Philo-
ſophie und Kulturgeſchichte zu ſtu-
dieren, und genügte 1868–69 ſeiner
Militärpflicht beim Jnfanterie-Leib-
regiment. Den Winter 1869–70 ver-
lebte er auf den Rat der Ärzte in der
Riviera, wo es ihm möglich ward,
durch perſönlichen Umgang mit An-
gehörigen fremder Nationen in deren
Gefühls- u. Denkweiſe einzudringen.
Jm April 1870 heimgekehrt, nahm
er ſeine Studien wieder auf, die er
aber wieder unterbrechen mußte, als
der Krieg mit Frankreich ausbrach,
wohin Sch. am 1. Septbr. als Leut-
nant mit einer Erſatzabteilung den
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Scho
Marſch antrat. Er nahm noch an
9 Schlachten und Gefechten des 1.
bayer. Armeekorps und an der Be-
lagerung von Paris teil und wurde
mit dem Eiſernen Kreuze und dem
königl. bayer. Militärverdienſtorden
dekoriert. Mit einem heftigen rheu-
matiſchen Hüftleiden heimgekehrt,
war er gezwungen, 1871 ſeinen Ab-
ſchied zu nehmen. Er lebte nun als
Privatmann ganz ſeinen literari-
ſchen und ſchriftſtelleriſchen Neigun-
gen, und wurde dieſe Tätigkeit nur
auf 9 Monate unterbrochen (1891
bis 1892), während welcher Zeit er
als Theaterſekretär am Mannheimer
Hoftheater fungierte. Seinen Wohn-
ſitz hat Sch. in Neu-Paſing bei
München.

S:

Vevi (E. a. Oberam-
mergau), 1890. – Feſtprolog (f. d.
40 jährige Regier.-Jubil. des Groß-
herzogs v. Baden), 1892. – Die Wel-
fin von Elmsrode (R.), 1894.

*Schöltgen, Herman Julius,


wurde am 18. März 1855 zu Rem-
ſcheid in Weſtfalen geboren, widmete
ſich nach erlangter Schulbildung dem
Handelsſtande u. hat ſeitdem, mit
wenig Unterbrechung, im elterlichen
Hauſe gelebt. Erſt vom Jahre 1883
ab führte ihn ſein kaufmänniſcher
Beruf hinaus in die Welt u. ge-
währte ihm auf größeren Reiſen
herrliche Genüſſe. Seit 1884 lebte er
in Godesberg a. Rhein und ſeit 1890
in Krefeld.

S:

Jn Freud und Leid
(Ge.), 1883.

Scholz, Bernhard,

wurde am 16.
Septbr. 1831 zu Wiesbaden geboren,
beſuchte das Realgymnaſium daſelbſt
und beſchloß, ſich dem Bergfach zu
widmen. Er machte einen praktiſchen
Kurſus in Holzappel durch und ſtu-
dierte dann in Marburg und Bonn
Naturwiſſenſchaften. Allein der Trieb
zu ſeinem wahren Berufe, der Kunſt-
u. Literatur, machte ſich bald geltend;
er ging nach München, um dort (von
1853–56) ſich gänzlich mit Kunſtſtu-
dien zu beſchäftigen. Nach Beendi-

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[280/0284] Scho Scho widmen, vernichtete Rat und War- nung des Prinzen Carolath, der auch auf die Entwicklung Sch’s in dichte- riſcher Beziehung einen großen Ein- fluß ausübte. Sch. lebt, ſeit 1895 glücklich verheiratet, in Magdeburg, u. ſeit 1911 in Hamburg. S: Muße- ſtunden (Lyr. Dn.), 1890. – Parnaß (Spiel in V.), 1898. – Karl IV. in Magdeburg (Hiſtor. Feſtſp.), 1903. – Mit A. Jäger gemeinſchaftlich: Der Brandſtifter (Schw.), 1900. – Der Onkel war’s (Sch.), 1901. – Wer iſt Salomo II.? (Schw.), 1900. – Eupidos Schelmenſtreiche (Burl.), 1901. – Ein- geſchneit (Schw.), 1902. *Schollwöck, Guſtav, geb. am 22. Oktober 1848 zu Annweiler in der bayeriſchen Pfalz als der Sohn eines königl. Forſtmeiſters, kam mit ſeinen Eltern bald darauf nach Kehl- heim a. d. Donau und verlebte hier ſeine Kinderjahre. Der Bau der groß- artigen Befreiungshalle, der oft ho- hen Beſuch nach Kehlheim führte, hin- terließ ſtarke Eindrücke auf das Gemüt des Knaben, während das herrliche Altmühltal mit ſeinen Bur- gen und Sagen weitere Momente bot, die Phantaſie und Gemütswelt zu bereichern. Jm Jahre 1858 kam Sch. auf das Gymnaſium im Bene- diktinerſtift Metten, das er Anfang Juli 1866 abſolvierte, bezog darauf die Univerſität München, um Philo- ſophie und Kulturgeſchichte zu ſtu- dieren, und genügte 1868–69 ſeiner Militärpflicht beim Jnfanterie-Leib- regiment. Den Winter 1869–70 ver- lebte er auf den Rat der Ärzte in der Riviera, wo es ihm möglich ward, durch perſönlichen Umgang mit An- gehörigen fremder Nationen in deren Gefühls- u. Denkweiſe einzudringen. Jm April 1870 heimgekehrt, nahm er ſeine Studien wieder auf, die er aber wieder unterbrechen mußte, als der Krieg mit Frankreich ausbrach, wohin Sch. am 1. Septbr. als Leut- nant mit einer Erſatzabteilung den Marſch antrat. Er nahm noch an 9 Schlachten und Gefechten des 1. bayer. Armeekorps und an der Be- lagerung von Paris teil und wurde mit dem Eiſernen Kreuze und dem königl. bayer. Militärverdienſtorden dekoriert. Mit einem heftigen rheu- matiſchen Hüftleiden heimgekehrt, war er gezwungen, 1871 ſeinen Ab- ſchied zu nehmen. Er lebte nun als Privatmann ganz ſeinen literari- ſchen und ſchriftſtelleriſchen Neigun- gen, und wurde dieſe Tätigkeit nur auf 9 Monate unterbrochen (1891 bis 1892), während welcher Zeit er als Theaterſekretär am Mannheimer Hoftheater fungierte. Seinen Wohn- ſitz hat Sch. in Neu-Paſing bei München. S: Vevi (E. a. Oberam- mergau), 1890. – Feſtprolog (f. d. 40 jährige Regier.-Jubil. des Groß- herzogs v. Baden), 1892. – Die Wel- fin von Elmsrode (R.), 1894. *Schöltgen, Herman Julius, wurde am 18. März 1855 zu Rem- ſcheid in Weſtfalen geboren, widmete ſich nach erlangter Schulbildung dem Handelsſtande u. hat ſeitdem, mit wenig Unterbrechung, im elterlichen Hauſe gelebt. Erſt vom Jahre 1883 ab führte ihn ſein kaufmänniſcher Beruf hinaus in die Welt u. ge- währte ihm auf größeren Reiſen herrliche Genüſſe. Seit 1884 lebte er in Godesberg a. Rhein und ſeit 1890 in Krefeld. S: Jn Freud und Leid (Ge.), 1883. Scholz, Bernhard, wurde am 16. Septbr. 1831 zu Wiesbaden geboren, beſuchte das Realgymnaſium daſelbſt und beſchloß, ſich dem Bergfach zu widmen. Er machte einen praktiſchen Kurſus in Holzappel durch und ſtu- dierte dann in Marburg und Bonn Naturwiſſenſchaften. Allein der Trieb zu ſeinem wahren Berufe, der Kunſt- u. Literatur, machte ſich bald geltend; er ging nach München, um dort (von 1853–56) ſich gänzlich mit Kunſtſtu- dien zu beſchäftigen. Nach Beendi- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/284>, abgerufen am 30.04.2024.