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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Schö
aller ärztlichen Verordnungen sehr
früh. Er studierte 1870-71 in Zürich,
wo Johannes Scherr u. Kinkel seine
Lehrer waren; dann widmete er sich
dem Soldatenstande, wurde Leutnant
im Kurmärkischen Dragonerregiment
Nr. 14, trat aber sehr bald aus der
Linie in die Reserve über und lebte
als unabhängiger Poet auf Paals-
gaard in Dänemark, meist aber auf
Reisen, die ihn, da er zugleich passio-
nierter Jäger war, wiederholt bis
nach Spanien und Afrika geführt
haben. Seit dem Jahre 1896, wo
ihm das Fideikommiß Haselhorst in
Holstein zufiel, hatte er hier seinen
Wohnsitz, und hier ist er nach langen
und schweren Leiden am 30. April
1908 gestorben.

S:

Lieder an eine
Verlorene, 1878. - Tauwasser (E. in
Prosa), 1881. 3. A. 1908. - Dichtun-
gen, 1883. 9. A. 1908. - Geschichten
aus Moll, 1884. 3. A. 1908. - Bür-
gerlicher Tod, 1894. 2. A. 1895. -
Der Freiherr. Regulus. Der Hei-
land der Tiere (Nn.), 1896. 3. A.
1908. - Lichtlein sind wir. Die Kies-
grube. Die Wildgänse (3 Nn.), 1903.
2. A. 1905. - Gedichte, 1903. 5. A.
1908. - Gesammelte Werke; VII, 1907
(enthält außer den vorgenannten
Schriften im 7. Bde. noch: Des Bett-
lers Weihnachtsgabe). - Fern ragt
ein Land ... (Eine Auswahl a. d.
Dn.), 1907. 2. A. 1910.

Schönau, M.,

Pseud. f. Martha
Kneschke;
s. d.!

Schönberg, Ernst Arwed Frei-
herr von,

pseud. Ernst Arwed,
wurde am 4. Januar 1850 in Schloß
Wilsdruff in Sachsen als der Sohn
des Freiherrn Arthur von Schönberg
auf Rothschönberg bei Nossen gebo-
ren und entstammt einer uralten, seit
der Reformation evangelischen Adels-
familie. Er erhielt seine Erziehung
teils durch Hauslehrer, teils in Dres-
den. Jm Herbst 1868 unternahm er
aus Gesundheitsrücksichten mit seiner
Mutter eine Reise durch die Schweiz
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nach Rom und hier trat er am 21.
Januar 1869 zur katholischen Kirche
über. Alle Proteste seines über diesen
Schritt heftig erzürnten Vaters blie-
ben nutzlos, ja im Mai d. J. konver-
tierte auch die Mutter u. zwei Jahre
später der ältere Bruder. Ernst Ar-
wed v. Sch. behielt vorwiegend sei-
nen Wohnsitz in Rom bei, vermählte
sich 1874 mit Miß Grey Ward, einer
Amerikanerin, und wurde zum päpst-
lichen Geheimkämmerer ernannt. Jm
Sommer weilt er gewöhnlich auf sei-
nem Schlosse Pallaus bei Brixen in
Tirol.

S:

Aus jüngst verflossenen
Tagen, 1873. - Der Saphir, 1876. -
Mario von Martigny, 1880. - Deut-
sche Edelleute (R.), 1884. - Ein
Diplomat (R.), 1891.

*Schönberg, Gustav,

wurde am
4. Septbr. 1880 in Wien geboren,
wo sein (1892 +) Vater von Beruf
Chemiker war, der seinerzeit eine
ganze Reihe fachwissenschaftlicher
Werke veröffentlicht hat. Er erhielt
unter den Augen der Eltern u. später
der Mutter mit seinen Geschwistern
eine vorzügliche Erziehung, besuchte
das Gymnasium in Krumau im Böh-
merwalde und das Franz Josephs-
Gymnasium in Wien, nach dessen
Absolvierung er an der Universität
daselbst rechts- u. staatswissenschaft-
liche Studien betrieb, die er im Herbst
1904 durch Promotion zum Dr. jur.
zum Abschluß brachte. Schon einige
Monate vorher war er in die Ge-
richtspraxis eingetreten.

S:

Zum
Leben verurteilt (N.), 1991. - Wie
ein Lustspiel entsteht (Lsp., Manuskr.),
1902.

Schönberg(-Reichstädt), Marie
von,

pseud. M. von Ruth, geb. am
24. Oktbr. 1839 in Kiel, ist die Toch-
ter des früheren dänischen Kammer-
herrn v. Hedemann, der daselbst
Hofchef der früheren dänischen Kö-
nigstochter, nachmaligen Gattin des
Herzogs Karl von Glücksburg war.
Marie war in erster Ehe mit einem

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Schö
aller ärztlichen Verordnungen ſehr
früh. Er ſtudierte 1870–71 in Zürich,
wo Johannes Scherr u. Kinkel ſeine
Lehrer waren; dann widmete er ſich
dem Soldatenſtande, wurde Leutnant
im Kurmärkiſchen Dragonerregiment
Nr. 14, trat aber ſehr bald aus der
Linie in die Reſerve über und lebte
als unabhängiger Poet auf Paals-
gaard in Dänemark, meiſt aber auf
Reiſen, die ihn, da er zugleich paſſio-
nierter Jäger war, wiederholt bis
nach Spanien und Afrika geführt
haben. Seit dem Jahre 1896, wo
ihm das Fideikommiß Haſelhorſt in
Holſtein zufiel, hatte er hier ſeinen
Wohnſitz, und hier iſt er nach langen
und ſchweren Leiden am 30. April
1908 geſtorben.

S:

Lieder an eine
Verlorene, 1878. – Tauwaſſer (E. in
Proſa), 1881. 3. A. 1908. – Dichtun-
gen, 1883. 9. A. 1908. – Geſchichten
aus Moll, 1884. 3. A. 1908. – Bür-
gerlicher Tod, 1894. 2. A. 1895. –
Der Freiherr. Regulus. Der Hei-
land der Tiere (Nn.), 1896. 3. A.
1908. – Lichtlein ſind wir. Die Kies-
grube. Die Wildgänſe (3 Nn.), 1903.
2. A. 1905. – Gedichte, 1903. 5. A.
1908. – Geſammelte Werke; VII, 1907
(enthält außer den vorgenannten
Schriften im 7. Bde. noch: Des Bett-
lers Weihnachtsgabe). – Fern ragt
ein Land ... (Eine Auswahl a. d.
Dn.), 1907. 2. A. 1910.

Schönau, M.,

Pſeud. f. Martha
Kneſchke;
ſ. d.!

Schönberg, Ernſt Arwed Frei-
herr von,

pſeud. Ernſt Arwed,
wurde am 4. Januar 1850 in Schloß
Wilsdruff in Sachſen als der Sohn
des Freiherrn Arthur von Schönberg
auf Rothſchönberg bei Noſſen gebo-
ren und entſtammt einer uralten, ſeit
der Reformation evangeliſchen Adels-
familie. Er erhielt ſeine Erziehung
teils durch Hauslehrer, teils in Dres-
den. Jm Herbſt 1868 unternahm er
aus Geſundheitsrückſichten mit ſeiner
Mutter eine Reiſe durch die Schweiz
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Schö
nach Rom und hier trat er am 21.
Januar 1869 zur katholiſchen Kirche
über. Alle Proteſte ſeines über dieſen
Schritt heftig erzürnten Vaters blie-
ben nutzlos, ja im Mai d. J. konver-
tierte auch die Mutter u. zwei Jahre
ſpäter der ältere Bruder. Ernſt Ar-
wed v. Sch. behielt vorwiegend ſei-
nen Wohnſitz in Rom bei, vermählte
ſich 1874 mit Miß Grey Ward, einer
Amerikanerin, und wurde zum päpſt-
lichen Geheimkämmerer ernannt. Jm
Sommer weilt er gewöhnlich auf ſei-
nem Schloſſe Pallaus bei Brixen in
Tirol.

S:

Aus jüngſt verfloſſenen
Tagen, 1873. – Der Saphir, 1876. –
Mario von Martigny, 1880. – Deut-
ſche Edelleute (R.), 1884. – Ein
Diplomat (R.), 1891.

*Schönberg, Guſtav,

wurde am
4. Septbr. 1880 in Wien geboren,
wo ſein (1892 †) Vater von Beruf
Chemiker war, der ſeinerzeit eine
ganze Reihe fachwiſſenſchaftlicher
Werke veröffentlicht hat. Er erhielt
unter den Augen der Eltern u. ſpäter
der Mutter mit ſeinen Geſchwiſtern
eine vorzügliche Erziehung, beſuchte
das Gymnaſium in Krumau im Böh-
merwalde und das Franz Joſephs-
Gymnaſium in Wien, nach deſſen
Abſolvierung er an der Univerſität
daſelbſt rechts- u. ſtaatswiſſenſchaft-
liche Studien betrieb, die er im Herbſt
1904 durch Promotion zum Dr. jur.
zum Abſchluß brachte. Schon einige
Monate vorher war er in die Ge-
richtspraxis eingetreten.

S:

Zum
Leben verurteilt (N.), 1991. – Wie
ein Luſtſpiel entſteht (Lſp., Manuſkr.),
1902.

Schönberg(-Reichſtädt), Marie
von,

pſeud. M. von Ruth, geb. am
24. Oktbr. 1839 in Kiel, iſt die Toch-
ter des früheren däniſchen Kammer-
herrn v. Hedemann, der daſelbſt
Hofchef der früheren däniſchen Kö-
nigstochter, nachmaligen Gattin des
Herzogs Karl von Glücksburg war.
Marie war in erſter Ehe mit einem

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[284/0288] Schö Schö aller ärztlichen Verordnungen ſehr früh. Er ſtudierte 1870–71 in Zürich, wo Johannes Scherr u. Kinkel ſeine Lehrer waren; dann widmete er ſich dem Soldatenſtande, wurde Leutnant im Kurmärkiſchen Dragonerregiment Nr. 14, trat aber ſehr bald aus der Linie in die Reſerve über und lebte als unabhängiger Poet auf Paals- gaard in Dänemark, meiſt aber auf Reiſen, die ihn, da er zugleich paſſio- nierter Jäger war, wiederholt bis nach Spanien und Afrika geführt haben. Seit dem Jahre 1896, wo ihm das Fideikommiß Haſelhorſt in Holſtein zufiel, hatte er hier ſeinen Wohnſitz, und hier iſt er nach langen und ſchweren Leiden am 30. April 1908 geſtorben. S: Lieder an eine Verlorene, 1878. – Tauwaſſer (E. in Proſa), 1881. 3. A. 1908. – Dichtun- gen, 1883. 9. A. 1908. – Geſchichten aus Moll, 1884. 3. A. 1908. – Bür- gerlicher Tod, 1894. 2. A. 1895. – Der Freiherr. Regulus. Der Hei- land der Tiere (Nn.), 1896. 3. A. 1908. – Lichtlein ſind wir. Die Kies- grube. Die Wildgänſe (3 Nn.), 1903. 2. A. 1905. – Gedichte, 1903. 5. A. 1908. – Geſammelte Werke; VII, 1907 (enthält außer den vorgenannten Schriften im 7. Bde. noch: Des Bett- lers Weihnachtsgabe). – Fern ragt ein Land ... (Eine Auswahl a. d. Dn.), 1907. 2. A. 1910. Schönau, M., Pſeud. f. Martha Kneſchke; ſ. d.! Schönberg, Ernſt Arwed Frei- herr von, pſeud. Ernſt Arwed, wurde am 4. Januar 1850 in Schloß Wilsdruff in Sachſen als der Sohn des Freiherrn Arthur von Schönberg auf Rothſchönberg bei Noſſen gebo- ren und entſtammt einer uralten, ſeit der Reformation evangeliſchen Adels- familie. Er erhielt ſeine Erziehung teils durch Hauslehrer, teils in Dres- den. Jm Herbſt 1868 unternahm er aus Geſundheitsrückſichten mit ſeiner Mutter eine Reiſe durch die Schweiz nach Rom und hier trat er am 21. Januar 1869 zur katholiſchen Kirche über. Alle Proteſte ſeines über dieſen Schritt heftig erzürnten Vaters blie- ben nutzlos, ja im Mai d. J. konver- tierte auch die Mutter u. zwei Jahre ſpäter der ältere Bruder. Ernſt Ar- wed v. Sch. behielt vorwiegend ſei- nen Wohnſitz in Rom bei, vermählte ſich 1874 mit Miß Grey Ward, einer Amerikanerin, und wurde zum päpſt- lichen Geheimkämmerer ernannt. Jm Sommer weilt er gewöhnlich auf ſei- nem Schloſſe Pallaus bei Brixen in Tirol. S: Aus jüngſt verfloſſenen Tagen, 1873. – Der Saphir, 1876. – Mario von Martigny, 1880. – Deut- ſche Edelleute (R.), 1884. – Ein Diplomat (R.), 1891. *Schönberg, Guſtav, wurde am 4. Septbr. 1880 in Wien geboren, wo ſein (1892 †) Vater von Beruf Chemiker war, der ſeinerzeit eine ganze Reihe fachwiſſenſchaftlicher Werke veröffentlicht hat. Er erhielt unter den Augen der Eltern u. ſpäter der Mutter mit ſeinen Geſchwiſtern eine vorzügliche Erziehung, beſuchte das Gymnaſium in Krumau im Böh- merwalde und das Franz Joſephs- Gymnaſium in Wien, nach deſſen Abſolvierung er an der Univerſität daſelbſt rechts- u. ſtaatswiſſenſchaft- liche Studien betrieb, die er im Herbſt 1904 durch Promotion zum Dr. jur. zum Abſchluß brachte. Schon einige Monate vorher war er in die Ge- richtspraxis eingetreten. S: Zum Leben verurteilt (N.), 1991. – Wie ein Luſtſpiel entſteht (Lſp., Manuſkr.), 1902. Schönberg(-Reichſtädt), Marie von, pſeud. M. von Ruth, geb. am 24. Oktbr. 1839 in Kiel, iſt die Toch- ter des früheren däniſchen Kammer- herrn v. Hedemann, der daſelbſt Hofchef der früheren däniſchen Kö- nigstochter, nachmaligen Gattin des Herzogs Karl von Glücksburg war. Marie war in erſter Ehe mit einem *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/288>, abgerufen am 30.04.2024.