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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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1849-53 im theologischen Stift zu
Tübingen, an das er dann auch 1858
als Repetent berufen wurde, u. er-
hielt seine erste Anstellung 1862 als
Pfarrer in Berg bei Stuttgart, von
wo er Anfang 1867 als Archidiako-
nus nach Reutlingen versetzt wurde.
Jm Jahre 1871 ward er Pfarrer in
Stammheim, O.-A. Ludwigsburg,
1875 theologischer Lehrer am Mis-
sionshause in Basel und 1879 Jn-
spektor desselben, kam 1884 als Pfar-
rer nach Ruith bei Stuttgart und
1887 als Dekan nach Nagold. Hier
lebte er, nachdem er 1895 in den Ruhe-
stand getreten war, noch einige Jahre
und zog dann nach Schorndorf, wo
er am 9. Januar 1901 starb.

S:

Täg-
liche Nahrung (366 Ge. über die
Morgen- und Abendandachten Joh.
Fr. Starks), 1868. - Die sieben
Worte am Kreuz (Lr.), 1869. - Aus
der Stille (G.), 1897.

*Schott, Richard,

geb. am 26. De-
zember 1860 in Oberschmohn bei
Querfurt als der Sohn des dortigen
Rittergutsbesitzers Konstanz Sch.,
absolvierte das Luisenstädtische Real-
gymnasium in Berlin, bezog Ostern
1880 die Universität, um Natur-
wissenschaften zu studieren, wandte
sich aber schon im ersten Semester der
Bühne zu, der er als Schauspieler
(Halle a. S., Dortmund, Berliner
Schauspielhaus) vom Herbst 1880
bis zum Frühjahr 1885 angehörte.
Nachdem er darauf zur Universität
zurückgekehrt war und noch fünf Se-
mester neuere Philologie studiert
hatte, widmete er sich vom Herbst
1887 ab ausschließlich dem schrift-
stellerischen Berufe. Er gehörte seit
dieser Zeit mehrere Jahre hindurch
der Redaktion der "Staatsbürger-
Zeitung" und seit 1889 auch der-
jenigen der "Deutschen Frauenzei-
tung" an, war auch als Dramaturg
an verschiedenen Bühnen tätig und
gab seit 1905 die Zeitschrift "Aus
fremden Zungen" heraus. Große Rei-
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sen haben ihn zweimal nach Ägypten,
Palästina, Griechenland und die Tür-
kei, sowie nach Jtalien und Rußland
geführt. Er hat noch jetzt seinen
Wohnsitz in Berlin.

S:

Hero und
Leander (Schw.), 1887. - Höhere
Töchter (P., mit W. Mannstädt),
1887. - Die Philosophen (Schw.),
1888. - Der Automat (Lsp.), 1888. -
Der Maulwurf (Schw.), 1889. - Ein
Husarenstreich (Lsp.), 1889. - Auf
goldenem Boden (Volksst., mit Frer-
king), 1890. - Der Eisonkel (P., mit
Odemar), 1890. - Das graue Ge-
spenst (Lsp.), 1892. - Alarm (Lustige
Gesch.), 1893. - Eine Fahrt nach dem
Orient, 1898. - Beduinenblut (E. a.
d. heil. Lande), 1902. - Der Seiden-
händler von Damaskus (E.), 1903. -
Hanna Gerold (R.), 1904. - Der
Flug ins Romantische (R. a. d. Büh-
nenwelt), 1906, - Der schwarze Jun-
ker (E. a. d. Kreuzzügen), 1906. - Der
Buschläufer (R.), 1907. - Die Wün-
schelrute (Dr.), 1907. - Verschiedene
Operetten.

Schott, Sigmund,

Bruder des
vorhin genannten Arthur Sch., wurde
am 5. Januar 1818 in Stuttgart ge-
boren und durch den erziehlichen Ein-
fluß seines Vaters, eines Freundes
und Gesinnungsgenossen Ludwig Uh-
lands, für weltbürgerliche Bildung,
für die um ihre Freiheit kämpfenden
Griechen und Polen, vor allem aber
für die Einigung Deutschlands be-
geistert. Nachdem er in Heidelberg
und Jena die Rechte studiert hatte,
ließ er sich in Stuttgart 1840 als
Advokat nieder, wurde später auch
Justiz-Prokurator daselbst und in
den Verwaltungsrat großer Unter-
nehmungen gewählt. Von 1850-70
war er Mitglied der württemberg.
Ständeversammlung, erst für Freu-
denstadt, dann für Böblingen, zuletzt
für Tübingen, und wirkte darin als
Mitglied der Volkspartei im Sinne
seines Vaters. Jn den Jahren 1881
bis 1887 vertrat er seine Vaterstadt

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Scho
1849–53 im theologiſchen Stift zu
Tübingen, an das er dann auch 1858
als Repetent berufen wurde, u. er-
hielt ſeine erſte Anſtellung 1862 als
Pfarrer in Berg bei Stuttgart, von
wo er Anfang 1867 als Archidiako-
nus nach Reutlingen verſetzt wurde.
Jm Jahre 1871 ward er Pfarrer in
Stammheim, O.-A. Ludwigsburg,
1875 theologiſcher Lehrer am Miſ-
ſionshauſe in Baſel und 1879 Jn-
ſpektor desſelben, kam 1884 als Pfar-
rer nach Ruith bei Stuttgart und
1887 als Dekan nach Nagold. Hier
lebte er, nachdem er 1895 in den Ruhe-
ſtand getreten war, noch einige Jahre
und zog dann nach Schorndorf, wo
er am 9. Januar 1901 ſtarb.

S:

Täg-
liche Nahrung (366 Ge. über die
Morgen- und Abendandachten Joh.
Fr. Starks), 1868. – Die ſieben
Worte am Kreuz (Lr.), 1869. – Aus
der Stille (G.), 1897.

*Schott, Richard,

geb. am 26. De-
zember 1860 in Oberſchmohn bei
Querfurt als der Sohn des dortigen
Rittergutsbeſitzers Konſtanz Sch.,
abſolvierte das Luiſenſtädtiſche Real-
gymnaſium in Berlin, bezog Oſtern
1880 die Univerſität, um Natur-
wiſſenſchaften zu ſtudieren, wandte
ſich aber ſchon im erſten Semeſter der
Bühne zu, der er als Schauſpieler
(Halle a. S., Dortmund, Berliner
Schauſpielhaus) vom Herbſt 1880
bis zum Frühjahr 1885 angehörte.
Nachdem er darauf zur Univerſität
zurückgekehrt war und noch fünf Se-
meſter neuere Philologie ſtudiert
hatte, widmete er ſich vom Herbſt
1887 ab ausſchließlich dem ſchrift-
ſtelleriſchen Berufe. Er gehörte ſeit
dieſer Zeit mehrere Jahre hindurch
der Redaktion der „Staatsbürger-
Zeitung“ und ſeit 1889 auch der-
jenigen der „Deutſchen Frauenzei-
tung“ an, war auch als Dramaturg
an verſchiedenen Bühnen tätig und
gab ſeit 1905 die Zeitſchrift „Aus
fremden Zungen“ heraus. Große Rei-
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Scho
ſen haben ihn zweimal nach Ägypten,
Paläſtina, Griechenland und die Tür-
kei, ſowie nach Jtalien und Rußland
geführt. Er hat noch jetzt ſeinen
Wohnſitz in Berlin.

S:

Hero und
Leander (Schw.), 1887. – Höhere
Töchter (P., mit W. Mannſtädt),
1887. – Die Philoſophen (Schw.),
1888. – Der Automat (Lſp.), 1888. –
Der Maulwurf (Schw.), 1889. – Ein
Huſarenſtreich (Lſp.), 1889. – Auf
goldenem Boden (Volksſt., mit Frer-
king), 1890. – Der Eisonkel (P., mit
Odemar), 1890. – Das graue Ge-
ſpenſt (Lſp.), 1892. – Alarm (Luſtige
Geſch.), 1893. – Eine Fahrt nach dem
Orient, 1898. – Beduinenblut (E. a.
d. heil. Lande), 1902. – Der Seiden-
händler von Damaskus (E.), 1903. –
Hanna Gerold (R.), 1904. – Der
Flug ins Romantiſche (R. a. d. Büh-
nenwelt), 1906, – Der ſchwarze Jun-
ker (E. a. d. Kreuzzügen), 1906. – Der
Buſchläufer (R.), 1907. – Die Wün-
ſchelrute (Dr.), 1907. – Verſchiedene
Operetten.

Schott, Sigmund,

Bruder des
vorhin genannten Arthur Sch., wurde
am 5. Januar 1818 in Stuttgart ge-
boren und durch den erziehlichen Ein-
fluß ſeines Vaters, eines Freundes
und Geſinnungsgenoſſen Ludwig Uh-
lands, für weltbürgerliche Bildung,
für die um ihre Freiheit kämpfenden
Griechen und Polen, vor allem aber
für die Einigung Deutſchlands be-
geiſtert. Nachdem er in Heidelberg
und Jena die Rechte ſtudiert hatte,
ließ er ſich in Stuttgart 1840 als
Advokat nieder, wurde ſpäter auch
Juſtiz-Prokurator daſelbſt und in
den Verwaltungsrat großer Unter-
nehmungen gewählt. Von 1850–70
war er Mitglied der württemberg.
Ständeverſammlung, erſt für Freu-
denſtadt, dann für Böblingen, zuletzt
für Tübingen, und wirkte darin als
Mitglied der Volkspartei im Sinne
ſeines Vaters. Jn den Jahren 1881
bis 1887 vertrat er ſeine Vaterſtadt

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[296/0300] Scho Scho 1849–53 im theologiſchen Stift zu Tübingen, an das er dann auch 1858 als Repetent berufen wurde, u. er- hielt ſeine erſte Anſtellung 1862 als Pfarrer in Berg bei Stuttgart, von wo er Anfang 1867 als Archidiako- nus nach Reutlingen verſetzt wurde. Jm Jahre 1871 ward er Pfarrer in Stammheim, O.-A. Ludwigsburg, 1875 theologiſcher Lehrer am Miſ- ſionshauſe in Baſel und 1879 Jn- ſpektor desſelben, kam 1884 als Pfar- rer nach Ruith bei Stuttgart und 1887 als Dekan nach Nagold. Hier lebte er, nachdem er 1895 in den Ruhe- ſtand getreten war, noch einige Jahre und zog dann nach Schorndorf, wo er am 9. Januar 1901 ſtarb. S: Täg- liche Nahrung (366 Ge. über die Morgen- und Abendandachten Joh. Fr. Starks), 1868. – Die ſieben Worte am Kreuz (Lr.), 1869. – Aus der Stille (G.), 1897. *Schott, Richard, geb. am 26. De- zember 1860 in Oberſchmohn bei Querfurt als der Sohn des dortigen Rittergutsbeſitzers Konſtanz Sch., abſolvierte das Luiſenſtädtiſche Real- gymnaſium in Berlin, bezog Oſtern 1880 die Univerſität, um Natur- wiſſenſchaften zu ſtudieren, wandte ſich aber ſchon im erſten Semeſter der Bühne zu, der er als Schauſpieler (Halle a. S., Dortmund, Berliner Schauſpielhaus) vom Herbſt 1880 bis zum Frühjahr 1885 angehörte. Nachdem er darauf zur Univerſität zurückgekehrt war und noch fünf Se- meſter neuere Philologie ſtudiert hatte, widmete er ſich vom Herbſt 1887 ab ausſchließlich dem ſchrift- ſtelleriſchen Berufe. Er gehörte ſeit dieſer Zeit mehrere Jahre hindurch der Redaktion der „Staatsbürger- Zeitung“ und ſeit 1889 auch der- jenigen der „Deutſchen Frauenzei- tung“ an, war auch als Dramaturg an verſchiedenen Bühnen tätig und gab ſeit 1905 die Zeitſchrift „Aus fremden Zungen“ heraus. Große Rei- ſen haben ihn zweimal nach Ägypten, Paläſtina, Griechenland und die Tür- kei, ſowie nach Jtalien und Rußland geführt. Er hat noch jetzt ſeinen Wohnſitz in Berlin. S: Hero und Leander (Schw.), 1887. – Höhere Töchter (P., mit W. Mannſtädt), 1887. – Die Philoſophen (Schw.), 1888. – Der Automat (Lſp.), 1888. – Der Maulwurf (Schw.), 1889. – Ein Huſarenſtreich (Lſp.), 1889. – Auf goldenem Boden (Volksſt., mit Frer- king), 1890. – Der Eisonkel (P., mit Odemar), 1890. – Das graue Ge- ſpenſt (Lſp.), 1892. – Alarm (Luſtige Geſch.), 1893. – Eine Fahrt nach dem Orient, 1898. – Beduinenblut (E. a. d. heil. Lande), 1902. – Der Seiden- händler von Damaskus (E.), 1903. – Hanna Gerold (R.), 1904. – Der Flug ins Romantiſche (R. a. d. Büh- nenwelt), 1906, – Der ſchwarze Jun- ker (E. a. d. Kreuzzügen), 1906. – Der Buſchläufer (R.), 1907. – Die Wün- ſchelrute (Dr.), 1907. – Verſchiedene Operetten. Schott, Sigmund, Bruder des vorhin genannten Arthur Sch., wurde am 5. Januar 1818 in Stuttgart ge- boren und durch den erziehlichen Ein- fluß ſeines Vaters, eines Freundes und Geſinnungsgenoſſen Ludwig Uh- lands, für weltbürgerliche Bildung, für die um ihre Freiheit kämpfenden Griechen und Polen, vor allem aber für die Einigung Deutſchlands be- geiſtert. Nachdem er in Heidelberg und Jena die Rechte ſtudiert hatte, ließ er ſich in Stuttgart 1840 als Advokat nieder, wurde ſpäter auch Juſtiz-Prokurator daſelbſt und in den Verwaltungsrat großer Unter- nehmungen gewählt. Von 1850–70 war er Mitglied der württemberg. Ständeverſammlung, erſt für Freu- denſtadt, dann für Böblingen, zuletzt für Tübingen, und wirkte darin als Mitglied der Volkspartei im Sinne ſeines Vaters. Jn den Jahren 1881 bis 1887 vertrat er ſeine Vaterſtadt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/300>, abgerufen am 30.04.2024.