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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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mußte nach eingetretener Reaktion
1849 in die Schweiz flüchten u. ging
1852 nach Amerika, wo er 27 Jahre
als Prediger freier protestantischer
Gemeinden tätig war, sich auch viel-
fach als Redakteur und Mitarbeiter
republikanischer Zeitungen u. belle-
tristischer Journale betätigte. Jm
Jahre 1879 kehrte er nach Deutsch-
land zurück und ließ sich zunächst in
Breslau nieder, bis er 1882 einem
Rufe als Prediger der freireligiösen
Gemeinde nach Nordhausen (an Ed.
Baltzers Stelle) folgte, wo er am
17. Oktober 1888 starb.

S:

Paulus
(Ep.), 1842. - Hermann (G.), 1842. -
Mauerschwalben (Ge. a. d. Festung),
1849. - Rückblicke ins Burschenleben,
1875. - XVII Lieder als Anhang zu
allen Kommersbüchern, 1880.

Schramm, Marie,

geb. Beckel,
geb. 1826, gestorben in Leipzig am
9. Mai 1892, schrieb unter dem Psd.
M. Corvus.

S:

Schwester Carmen
(Aus dem Leben einer Herrnhuter
Kolonie). Schein und Sein (E.),
1882. - In omnibus charitas (R.),
1883. 2. A. 1907. - Charakterstudien
(4 N.: Die Mutter. - Der rechte Platz.
- Der Professor. - Um eines Kindes
willen), 1886. - Jm Schlößchen.
Cyane (2 Nn.), 1888. - Doktor Lom-
nitz. Das Geheimnis der Ruperts-
burg (2 Nn.), 1890.

Schramm-Macdonald, Marie,


wurde am 11. April 1845 (n. a. 1846)
zu Berlin als die Tochter des frühe-
ren Spinnereibesitzers Schwendy
geboren. Von der Mutter Luise, geb.
Lässig, die in ihren Jugendjahren
häufig am preußischen Königshofe
als Pianistin gespielt, hat sie das
Talent für Kunst geerbt. Nachdem
die Eltern Mariens von Berlin nach
Dresden übergesiedelt waren, genoß
sie in dieser Stadt eine vorzügliche
Erziehung; später wandte sie ihre
Neigung der dramatischen Kunst zu,
worin sie von dem Hofschauspieler
Ferd. Heyne unterrichtet wurde.
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Außere Verhältnisse, besonders ihre
frühe Verheiratung mit dem Jnge-
nieur Netcke, bestimmten sie zwar,
auf die Bühnenlaufbahn zu verzich-
ten, doch studierte sie stets eifrig,
u. a. auch zwei Jahre hindurch bei
Frau Glaßbrenner-Peroni die Ton-
bildung. Jn zweiter Ehe mit dem
Schriftsteller Dr. Hugo Sch. verhei-
ratet, fand sie in diesem einen Men-
tor, der ihren künstlerischen Bestre-
bungen Verständnis und warmes
Jnteresse entgegenbrachte. Nachdem
sie noch bei dem (1885 +) Weimarer
Hofschauspieler Otto Lehfeld eine
Reihe dramatischer Rollen sich zu
eigen gemacht hatte, trat sie in Ber-
lin, Leipzig, Dresden und anderen
Städten als Rezitatorin auf u. ern-
tete durch ihre Vorträge Aufmerk-
samkeit u. Beifall. Sie lebte in Dres-
den als Schriftstellerin, dramatische
Lehrerin, war auch Mitglied der Re-
daktion der "Dresdener Nachrichten".
Am 7. Februar 1908 ist sie dort ge-
storben.

S:

Für Herz und Haus
(Briefe an deutsche Frauen), 1889. -
Rautenblätter. Bilder a. d. sächsi-
schen Gesch. (Dn.), 1890. - Der neue
Kommandeur (Schsp., mit A. Bock),
1902. - Geschichten für Mütter, 1905.

*Schranka, Eduard Maria,

psd.
Dr. Ems und Egon Rail, wurde
am 21. Septbr. 1850 zu Plan bei
Marienbad in Böhmen als der Sohn
eines Militärarztes geboren, der 1860
nach Theresienstadt versetzt wurde,
besuchte die Gymnasien zu Leitmeritz
u. Prag, unterbrach die begonnenen
medizinischen Studien, um häuslichen
Zwistigkeiten zu entgehen, u. trat in
Militärdienste (1869). Er brachte es
bald zum Offizier, quittierte aber
dann und nahm eine Stellung im
Staatspostdienst an. Daneben be-
gann er sein Studium von neuem,
bezog 1876 die philosophische Fakul-
tät, promovierte 1879 zum Doktor
und trat dann sofort zur juristischen
Fakultät über, in welcher er seine

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Schr
mußte nach eingetretener Reaktion
1849 in die Schweiz flüchten u. ging
1852 nach Amerika, wo er 27 Jahre
als Prediger freier proteſtantiſcher
Gemeinden tätig war, ſich auch viel-
fach als Redakteur und Mitarbeiter
republikaniſcher Zeitungen u. belle-
triſtiſcher Journale betätigte. Jm
Jahre 1879 kehrte er nach Deutſch-
land zurück und ließ ſich zunächſt in
Breslau nieder, bis er 1882 einem
Rufe als Prediger der freireligiöſen
Gemeinde nach Nordhauſen (an Ed.
Baltzers Stelle) folgte, wo er am
17. Oktober 1888 ſtarb.

S:

Paulus
(Ep.), 1842. – Hermann (G.), 1842. –
Mauerſchwalben (Ge. a. d. Feſtung),
1849. – Rückblicke ins Burſchenleben,
1875. – XVII Lieder als Anhang zu
allen Kommersbüchern, 1880.

Schramm, Marie,

geb. Beckel,
geb. 1826, geſtorben in Leipzig am
9. Mai 1892, ſchrieb unter dem Pſd.
M. Corvus.

S:

Schweſter Carmen
(Aus dem Leben einer Herrnhuter
Kolonie). Schein und Sein (E.),
1882. – In omnibus charitas (R.),
1883. 2. A. 1907. – Charakterſtudien
(4 N.: Die Mutter. – Der rechte Platz.
– Der Profeſſor. – Um eines Kindes
willen), 1886. – Jm Schlößchen.
Cyane (2 Nn.), 1888. – Doktor Lom-
nitz. Das Geheimnis der Ruperts-
burg (2 Nn.), 1890.

Schramm-Macdonald, Marie,


wurde am 11. April 1845 (n. a. 1846)
zu Berlin als die Tochter des frühe-
ren Spinnereibeſitzers Schwendy
geboren. Von der Mutter Luiſe, geb.
Läſſig, die in ihren Jugendjahren
häufig am preußiſchen Königshofe
als Pianiſtin geſpielt, hat ſie das
Talent für Kunſt geerbt. Nachdem
die Eltern Mariens von Berlin nach
Dresden übergeſiedelt waren, genoß
ſie in dieſer Stadt eine vorzügliche
Erziehung; ſpäter wandte ſie ihre
Neigung der dramatiſchen Kunſt zu,
worin ſie von dem Hofſchauſpieler
Ferd. Heyne unterrichtet wurde.
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Schr
Außere Verhältniſſe, beſonders ihre
frühe Verheiratung mit dem Jnge-
nieur Netcke, beſtimmten ſie zwar,
auf die Bühnenlaufbahn zu verzich-
ten, doch ſtudierte ſie ſtets eifrig,
u. a. auch zwei Jahre hindurch bei
Frau Glaßbrenner-Peroni die Ton-
bildung. Jn zweiter Ehe mit dem
Schriftſteller Dr. Hugo Sch. verhei-
ratet, fand ſie in dieſem einen Men-
tor, der ihren künſtleriſchen Beſtre-
bungen Verſtändnis und warmes
Jntereſſe entgegenbrachte. Nachdem
ſie noch bei dem (1885 †) Weimarer
Hofſchauſpieler Otto Lehfeld eine
Reihe dramatiſcher Rollen ſich zu
eigen gemacht hatte, trat ſie in Ber-
lin, Leipzig, Dresden und anderen
Städten als Rezitatorin auf u. ern-
tete durch ihre Vorträge Aufmerk-
ſamkeit u. Beifall. Sie lebte in Dres-
den als Schriftſtellerin, dramatiſche
Lehrerin, war auch Mitglied der Re-
daktion der „Dresdener Nachrichten“.
Am 7. Februar 1908 iſt ſie dort ge-
ſtorben.

S:

Für Herz und Haus
(Briefe an deutſche Frauen), 1889. –
Rautenblätter. Bilder a. d. ſächſi-
ſchen Geſch. (Dn.), 1890. – Der neue
Kommandeur (Schſp., mit A. Bock),
1902. – Geſchichten für Mütter, 1905.

*Schranka, Eduard Maria,

pſd.
Dr. Ems und Egon Rail, wurde
am 21. Septbr. 1850 zu Plan bei
Marienbad in Böhmen als der Sohn
eines Militärarztes geboren, der 1860
nach Thereſienſtadt verſetzt wurde,
beſuchte die Gymnaſien zu Leitmeritz
u. Prag, unterbrach die begonnenen
mediziniſchen Studien, um häuslichen
Zwiſtigkeiten zu entgehen, u. trat in
Militärdienſte (1869). Er brachte es
bald zum Offizier, quittierte aber
dann und nahm eine Stellung im
Staatspoſtdienſt an. Daneben be-
gann er ſein Studium von neuem,
bezog 1876 die philoſophiſche Fakul-
tät, promovierte 1879 zum Doktor
und trat dann ſofort zur juriſtiſchen
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[302/0306] Schr Schr mußte nach eingetretener Reaktion 1849 in die Schweiz flüchten u. ging 1852 nach Amerika, wo er 27 Jahre als Prediger freier proteſtantiſcher Gemeinden tätig war, ſich auch viel- fach als Redakteur und Mitarbeiter republikaniſcher Zeitungen u. belle- triſtiſcher Journale betätigte. Jm Jahre 1879 kehrte er nach Deutſch- land zurück und ließ ſich zunächſt in Breslau nieder, bis er 1882 einem Rufe als Prediger der freireligiöſen Gemeinde nach Nordhauſen (an Ed. Baltzers Stelle) folgte, wo er am 17. Oktober 1888 ſtarb. S: Paulus (Ep.), 1842. – Hermann (G.), 1842. – Mauerſchwalben (Ge. a. d. Feſtung), 1849. – Rückblicke ins Burſchenleben, 1875. – XVII Lieder als Anhang zu allen Kommersbüchern, 1880. Schramm, Marie, geb. Beckel, geb. 1826, geſtorben in Leipzig am 9. Mai 1892, ſchrieb unter dem Pſd. M. Corvus. S: Schweſter Carmen (Aus dem Leben einer Herrnhuter Kolonie). Schein und Sein (E.), 1882. – In omnibus charitas (R.), 1883. 2. A. 1907. – Charakterſtudien (4 N.: Die Mutter. – Der rechte Platz. – Der Profeſſor. – Um eines Kindes willen), 1886. – Jm Schlößchen. Cyane (2 Nn.), 1888. – Doktor Lom- nitz. Das Geheimnis der Ruperts- burg (2 Nn.), 1890. Schramm-Macdonald, Marie, wurde am 11. April 1845 (n. a. 1846) zu Berlin als die Tochter des frühe- ren Spinnereibeſitzers Schwendy geboren. Von der Mutter Luiſe, geb. Läſſig, die in ihren Jugendjahren häufig am preußiſchen Königshofe als Pianiſtin geſpielt, hat ſie das Talent für Kunſt geerbt. Nachdem die Eltern Mariens von Berlin nach Dresden übergeſiedelt waren, genoß ſie in dieſer Stadt eine vorzügliche Erziehung; ſpäter wandte ſie ihre Neigung der dramatiſchen Kunſt zu, worin ſie von dem Hofſchauſpieler Ferd. Heyne unterrichtet wurde. Außere Verhältniſſe, beſonders ihre frühe Verheiratung mit dem Jnge- nieur Netcke, beſtimmten ſie zwar, auf die Bühnenlaufbahn zu verzich- ten, doch ſtudierte ſie ſtets eifrig, u. a. auch zwei Jahre hindurch bei Frau Glaßbrenner-Peroni die Ton- bildung. Jn zweiter Ehe mit dem Schriftſteller Dr. Hugo Sch. verhei- ratet, fand ſie in dieſem einen Men- tor, der ihren künſtleriſchen Beſtre- bungen Verſtändnis und warmes Jntereſſe entgegenbrachte. Nachdem ſie noch bei dem (1885 †) Weimarer Hofſchauſpieler Otto Lehfeld eine Reihe dramatiſcher Rollen ſich zu eigen gemacht hatte, trat ſie in Ber- lin, Leipzig, Dresden und anderen Städten als Rezitatorin auf u. ern- tete durch ihre Vorträge Aufmerk- ſamkeit u. Beifall. Sie lebte in Dres- den als Schriftſtellerin, dramatiſche Lehrerin, war auch Mitglied der Re- daktion der „Dresdener Nachrichten“. Am 7. Februar 1908 iſt ſie dort ge- ſtorben. S: Für Herz und Haus (Briefe an deutſche Frauen), 1889. – Rautenblätter. Bilder a. d. ſächſi- ſchen Geſch. (Dn.), 1890. – Der neue Kommandeur (Schſp., mit A. Bock), 1902. – Geſchichten für Mütter, 1905. *Schranka, Eduard Maria, pſd. Dr. Ems und Egon Rail, wurde am 21. Septbr. 1850 zu Plan bei Marienbad in Böhmen als der Sohn eines Militärarztes geboren, der 1860 nach Thereſienſtadt verſetzt wurde, beſuchte die Gymnaſien zu Leitmeritz u. Prag, unterbrach die begonnenen mediziniſchen Studien, um häuslichen Zwiſtigkeiten zu entgehen, u. trat in Militärdienſte (1869). Er brachte es bald zum Offizier, quittierte aber dann und nahm eine Stellung im Staatspoſtdienſt an. Daneben be- gann er ſein Studium von neuem, bezog 1876 die philoſophiſche Fakul- tät, promovierte 1879 zum Doktor und trat dann ſofort zur juriſtiſchen Fakultät über, in welcher er ſeine *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/306>, abgerufen am 30.04.2024.