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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Roh
der die großstädtische Gemeindearbeit
eingehend kennen. Jm Jahre 1895
wurde er Pfarrer in Honnef am
Rhein, wo er in zehnjähriger geseg-
neter Gemeindearbeit der evangel.
Gemeinde eine Kirche, ein Pfarrhaus,
eine höhere Töchterschule und ein
Schwesterheim schuf. Seit 1905 ist er
Pastor an der Erlöserkirche in Pots-
dam. Außer mehreren theologischen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Gustav
Adolf in der Dichtung (zugleich ein
Deklamationsbuch für Gustav-Adolf-
Feste; enthält eine größere Anzahl
eigener Ge.), hrsg. 1905. - Hunsrücker
Liederbuch (Ge.), 1906. - Aus der
Welt der Berge (Schweizer und Ti-
roler Lr.), 1907. - Am Rhein (Ge.),
1909. - Nachtfalter (Ge.), 1910.

*Rohrscheidt, Kurt v.,

wurde am
23. Novbr. 1857 zu Lützen in der
Provinz Sachsen als der Sohn eines
pensionierten Offiziers geboren, kam
1865 mit seinen Eltern nach Weißen-
fels, wo er das Progymnasium bis
1870 besuchte, und brachte seine Vor-
studien in Schulpforta und von 1874
ab auf der Latina der Franckeschen
Stiftungen in Halle zum Abschluß,
worauf er von Michaelis 1877-80 in
Berlin, Halle u. Tübingen die Rechte
studierte. Er absolvierte 1881 sein
erstes juristisches Examen, war als
Referendar in Freiburg a. U., Halle
und Naumburg tätig, trat im April
1884 zur Regierung in Erfurt über
und wurde im Herbst 1887 Regie-
rungsassessor. Als solcher war er
bisher bei der Regierung in Merse-
burg tätig, und wurde daselbst auch
1895 zum Regierungsrat und Ende
1910 zum Geheimen Reg.-Rat er-
nannt. Er gibt heraus "Gewerbe-
Archiv für das Deutsche Reich" -
"Preußisches Volksschularchiv" -
"Preußisches Pfarrarchiv" - "Preu-
ßisches Kommunalarchiv" und "Me-
dizinalarchiv f. d. "Deutsche Reich".

S:

Am deutschen Herd (M.), 1880. -
Sinnen und Weben (M.), 1882. -
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Roi
Sächsisch-Thüringisches Dichterbuch
(Anthol., mit A. Brieger u. G. Emil
Barthel hrsg.), 1885. Neue Folge,
1888. - Am Märchenbrunnen (M.
u. Sk.), 1892. - Gedichte, 1893. -
Satans Erlösung (D. in 6 Ges.),
1894. - Armin u. Thusnelda (Hel-
denlieder), 1897. - Burenlieder, 1902.

*Roi (ursprünglich Roy), Bert-


hold, wurde am 24. August 1840 in
Neutomischel (Posen) als der Sohn
eines kleinen Handwerkers geboren,
besuchte die Stadtschule daselbst und
war nach seiner Konfirmation drei
Jahre lang in den Bureaus eines
Distriktskommissärs, eines Landrats-
amtes und eines Kreisgerichts tätig
und nahm während dieser Zeit noch
Unterricht in der polnischen, lateini-
schen u. französischen Sprache. Mit
17 Jahren mußte er -- ganz gegen
seine Neigung -- nach Bestimmung
eines Oheims in das Militär ein-
treten. Er diente in Breslau, Glogau,
und Luxemburg und benutzte hier
jede Gelegenheit, seine sprachlichen
Kenntnisse zu erweitern. Jm Jahre
1863 schied er aus dem aktiven
Dienst, ließ sich in Erfurt als Sprach-
lehrer nieder u. nahm nebenher eine
Stellung bei der Versicherungsgesell-
schaft Thuringia ein. Während des
Krieges von 1866 war er in den
Bureaus der höchstkommandierenden
Generale in Magdeburg u. Dresden
tätig. Am 1. Juli 1869 siedelte er
nach Berlin über und betrieb an der
Universität philologische und philo-
sophische Studien. Bei Ausbruch des
Krieges 1870 wurde er in das Staats-
kommissariat für die aus Frankreich
ausgewiesenen Deutschen, später zur
Dienstleistung bei der neu zu er-
richtenden Lebensversicherungsan-
stalt für Heer und Marine berufen,
gab aber 1872 diese gesicherte Stel-
lung auf, um eine andere bei dem
neu errichteten Generalkonsulat der
Verein. Staaten von Nordamerika
zu Berlin anzunehmen, die er bis

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Roh
der die großſtädtiſche Gemeindearbeit
eingehend kennen. Jm Jahre 1895
wurde er Pfarrer in Honnef am
Rhein, wo er in zehnjähriger geſeg-
neter Gemeindearbeit der evangel.
Gemeinde eine Kirche, ein Pfarrhaus,
eine höhere Töchterſchule und ein
Schweſterheim ſchuf. Seit 1905 iſt er
Paſtor an der Erlöſerkirche in Pots-
dam. Außer mehreren theologiſchen
Arbeiten veröffentlichte er

S:

Guſtav
Adolf in der Dichtung (zugleich ein
Deklamationsbuch für Guſtav-Adolf-
Feſte; enthält eine größere Anzahl
eigener Ge.), hrsg. 1905. – Hunsrücker
Liederbuch (Ge.), 1906. – Aus der
Welt der Berge (Schweizer und Ti-
roler Lr.), 1907. – Am Rhein (Ge.),
1909. – Nachtfalter (Ge.), 1910.

*Rohrſcheidt, Kurt v.,

wurde am
23. Novbr. 1857 zu Lützen in der
Provinz Sachſen als der Sohn eines
penſionierten Offiziers geboren, kam
1865 mit ſeinen Eltern nach Weißen-
fels, wo er das Progymnaſium bis
1870 beſuchte, und brachte ſeine Vor-
ſtudien in Schulpforta und von 1874
ab auf der Latina der Franckeſchen
Stiftungen in Halle zum Abſchluß,
worauf er von Michaelis 1877–80 in
Berlin, Halle u. Tübingen die Rechte
ſtudierte. Er abſolvierte 1881 ſein
erſtes juriſtiſches Examen, war als
Referendar in Freiburg a. U., Halle
und Naumburg tätig, trat im April
1884 zur Regierung in Erfurt über
und wurde im Herbſt 1887 Regie-
rungsaſſeſſor. Als ſolcher war er
bisher bei der Regierung in Merſe-
burg tätig, und wurde daſelbſt auch
1895 zum Regierungsrat und Ende
1910 zum Geheimen Reg.-Rat er-
nannt. Er gibt heraus „Gewerbe-
Archiv für das Deutſche Reich“ –
„Preußiſches Volksſchularchiv“ –
„Preußiſches Pfarrarchiv“ – „Preu-
ßiſches Kommunalarchiv“ und „Me-
dizinalarchiv f. d. „Deutſche Reich“.

S:

Am deutſchen Herd (M.), 1880. –
Sinnen und Weben (M.), 1882. –
[Spaltenumbruch]

Roi
Sächſiſch-Thüringiſches Dichterbuch
(Anthol., mit A. Brieger u. G. Emil
Barthel hrsg.), 1885. Neue Folge,
1888. – Am Märchenbrunnen (M.
u. Sk.), 1892. – Gedichte, 1893. –
Satans Erlöſung (D. in 6 Geſ.),
1894. – Armin u. Thusnelda (Hel-
denlieder), 1897. – Burenlieder, 1902.

*Roi (urſprünglich Roy), Bert-


hold, wurde am 24. Auguſt 1840 in
Neutomiſchel (Poſen) als der Sohn
eines kleinen Handwerkers geboren,
beſuchte die Stadtſchule daſelbſt und
war nach ſeiner Konfirmation drei
Jahre lang in den Bureaus eines
Diſtriktskommiſſärs, eines Landrats-
amtes und eines Kreisgerichts tätig
und nahm während dieſer Zeit noch
Unterricht in der polniſchen, lateini-
ſchen u. franzöſiſchen Sprache. Mit
17 Jahren mußte er — ganz gegen
ſeine Neigung — nach Beſtimmung
eines Oheims in das Militär ein-
treten. Er diente in Breslau, Glogau,
und Luxemburg und benutzte hier
jede Gelegenheit, ſeine ſprachlichen
Kenntniſſe zu erweitern. Jm Jahre
1863 ſchied er aus dem aktiven
Dienſt, ließ ſich in Erfurt als Sprach-
lehrer nieder u. nahm nebenher eine
Stellung bei der Verſicherungsgeſell-
ſchaft Thuringia ein. Während des
Krieges von 1866 war er in den
Bureaus der höchſtkommandierenden
Generale in Magdeburg u. Dresden
tätig. Am 1. Juli 1869 ſiedelte er
nach Berlin über und betrieb an der
Univerſität philologiſche und philo-
ſophiſche Studien. Bei Ausbruch des
Krieges 1870 wurde er in das Staats-
kommiſſariat für die aus Frankreich
ausgewieſenen Deutſchen, ſpäter zur
Dienſtleiſtung bei der neu zu er-
richtenden Lebensverſicherungsan-
ſtalt für Heer und Marine berufen,
gab aber 1872 dieſe geſicherte Stel-
lung auf, um eine andere bei dem
neu errichteten Generalkonſulat der
Verein. Staaten von Nordamerika
zu Berlin anzunehmen, die er bis

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[30/0034] Roh Roi der die großſtädtiſche Gemeindearbeit eingehend kennen. Jm Jahre 1895 wurde er Pfarrer in Honnef am Rhein, wo er in zehnjähriger geſeg- neter Gemeindearbeit der evangel. Gemeinde eine Kirche, ein Pfarrhaus, eine höhere Töchterſchule und ein Schweſterheim ſchuf. Seit 1905 iſt er Paſtor an der Erlöſerkirche in Pots- dam. Außer mehreren theologiſchen Arbeiten veröffentlichte er S: Guſtav Adolf in der Dichtung (zugleich ein Deklamationsbuch für Guſtav-Adolf- Feſte; enthält eine größere Anzahl eigener Ge.), hrsg. 1905. – Hunsrücker Liederbuch (Ge.), 1906. – Aus der Welt der Berge (Schweizer und Ti- roler Lr.), 1907. – Am Rhein (Ge.), 1909. – Nachtfalter (Ge.), 1910. *Rohrſcheidt, Kurt v., wurde am 23. Novbr. 1857 zu Lützen in der Provinz Sachſen als der Sohn eines penſionierten Offiziers geboren, kam 1865 mit ſeinen Eltern nach Weißen- fels, wo er das Progymnaſium bis 1870 beſuchte, und brachte ſeine Vor- ſtudien in Schulpforta und von 1874 ab auf der Latina der Franckeſchen Stiftungen in Halle zum Abſchluß, worauf er von Michaelis 1877–80 in Berlin, Halle u. Tübingen die Rechte ſtudierte. Er abſolvierte 1881 ſein erſtes juriſtiſches Examen, war als Referendar in Freiburg a. U., Halle und Naumburg tätig, trat im April 1884 zur Regierung in Erfurt über und wurde im Herbſt 1887 Regie- rungsaſſeſſor. Als ſolcher war er bisher bei der Regierung in Merſe- burg tätig, und wurde daſelbſt auch 1895 zum Regierungsrat und Ende 1910 zum Geheimen Reg.-Rat er- nannt. Er gibt heraus „Gewerbe- Archiv für das Deutſche Reich“ – „Preußiſches Volksſchularchiv“ – „Preußiſches Pfarrarchiv“ – „Preu- ßiſches Kommunalarchiv“ und „Me- dizinalarchiv f. d. „Deutſche Reich“. S: Am deutſchen Herd (M.), 1880. – Sinnen und Weben (M.), 1882. – Sächſiſch-Thüringiſches Dichterbuch (Anthol., mit A. Brieger u. G. Emil Barthel hrsg.), 1885. Neue Folge, 1888. – Am Märchenbrunnen (M. u. Sk.), 1892. – Gedichte, 1893. – Satans Erlöſung (D. in 6 Geſ.), 1894. – Armin u. Thusnelda (Hel- denlieder), 1897. – Burenlieder, 1902. *Roi (urſprünglich Roy), Bert- hold, wurde am 24. Auguſt 1840 in Neutomiſchel (Poſen) als der Sohn eines kleinen Handwerkers geboren, beſuchte die Stadtſchule daſelbſt und war nach ſeiner Konfirmation drei Jahre lang in den Bureaus eines Diſtriktskommiſſärs, eines Landrats- amtes und eines Kreisgerichts tätig und nahm während dieſer Zeit noch Unterricht in der polniſchen, lateini- ſchen u. franzöſiſchen Sprache. Mit 17 Jahren mußte er — ganz gegen ſeine Neigung — nach Beſtimmung eines Oheims in das Militär ein- treten. Er diente in Breslau, Glogau, und Luxemburg und benutzte hier jede Gelegenheit, ſeine ſprachlichen Kenntniſſe zu erweitern. Jm Jahre 1863 ſchied er aus dem aktiven Dienſt, ließ ſich in Erfurt als Sprach- lehrer nieder u. nahm nebenher eine Stellung bei der Verſicherungsgeſell- ſchaft Thuringia ein. Während des Krieges von 1866 war er in den Bureaus der höchſtkommandierenden Generale in Magdeburg u. Dresden tätig. Am 1. Juli 1869 ſiedelte er nach Berlin über und betrieb an der Univerſität philologiſche und philo- ſophiſche Studien. Bei Ausbruch des Krieges 1870 wurde er in das Staats- kommiſſariat für die aus Frankreich ausgewieſenen Deutſchen, ſpäter zur Dienſtleiſtung bei der neu zu er- richtenden Lebensverſicherungsan- ſtalt für Heer und Marine berufen, gab aber 1872 dieſe geſicherte Stel- lung auf, um eine andere bei dem neu errichteten Generalkonſulat der Verein. Staaten von Nordamerika zu Berlin anzunehmen, die er bis *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/34>, abgerufen am 30.04.2024.