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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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muß seng! (Ge. in Schwälmer Mdt.,
mit Heinrich Kranz), 1903.

*Schwanbeck, Auguste,

geborene
Hahn, wurde am 13. Oktober 1852
in Bützow (Mecklenburg), geboren u.
kam bald darauf mit ihren Eltern
nach Schwerin, wo sie zehn Jahre
lang eine höhere Privattöchterschule
besuchte. Jm Sommer 1869 ging sie
als Erzieherin der jüngsten Tochter
des Domänenrats Mierendorf nach
Wardow bei Laage i. M., blieb dort
31/2 Jahre und verheiratete sich dann
mit dem Kaufmann Schw. in Schwe-
rin. Das Schicksal hat oft recht
schwer in ihr Leben eingegriffen: von
vier Kindern ist ihr nur ein Sohn am
Leben geblieben, der seit 1904 in Bra-
silien in Stellung ist. Um das Heim-
weh nach ihm zu lindern, schrieb sie
nach erlebten und selbst empfundenen
Eindrücken plattdeutsche Gedichte, die
sie dann auf Veranlassung des Ober-
bibliothekars, Geh. Rats Dr. Schrö-
der, der Öffentlichkeit übergab. Seit
der Lähmung ihres Gatten infolge
eines Schlaganfalls (1907) hat sie
nur wenig Muße zu weiterer schrift-
stellerischer Tätigkeit gefunden.

S:


Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.),
1911.

*Schwann, Mathieu Franz
Joseph,

wurde am 22. Juni 1859 in
Godesberg bei Bonn als der Sohn
des Sanitätsrats Dr. F. Joseph Sch.
geboren, erhielt seinen ersten Unter-
richt mit seinen Geschwistern durch
eine Erzieherin, besuchte dann seit
seinem 9. Jahre die höhere Knaben-
schule in Godesberg, später ein von
katholischen Geistlichen geleitetes Jn-
stitut in Gaesdonk an der holländi-
schen Grenze und das Progymnasium
in Linz a. Rh., worauf er in Sach-
senhausen bei einem Apotheker in die
Lehre trat. Als dieser nach 21/2 Jah-
ren sein Geschäft verkaufte, absol-
vierte Sch. das letzte Halbjahr seiner
Lehrzeit in Gernsbach und legte sein
Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn
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Schw
Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe
tätig war und wenig Zeit zu seinen
früheren privaten Studien in Litera-
tur und Musik fand, sattelte er um,
bezog das Konservatorium in Köln,
nach 11/4 Jahren dasjenige in Mün-
chen und absolvierte hier gleichzeitig
sein Militärjahr. Nun ließ er die
Vorbereitung auf eine direkt prak-
tische Ausübung seiner Kunst fahren,
um sich wissenschaftlich auszubilden.
Er hörte in Bonn Vorlesungen über
Philosophie, Literatur und Anthro-
pologie und ging 1883 nach München
zurück, wo er sich emsig in private
Studien über Geschichte, Philosophie
und Literatur vertiefte, so daß er sich
in Heidelberg die philosophische Dok-
torwürde erwerben konnte. Jn Mün-
chen und zuletzt in Tölz und Fürsten-
feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift-
steller besonders auf historischem
Gebiet tätig; davon geben seine
"Jllustrierte Geschichte von Bayern"
(III, 1890-92) und sein Buch über
"Johannes Janssen u. die Geschichte
der deutschen Reformation" (1893)
Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als
unabhängiger Schriftsteller in Zü-
rich, seit 1895 in Berlin, seit 1896 in
Frankfurt a. M., seit 1899 in Soden
im Taunus, seit 1901 in Laubenheim
a. Rh. und seit 1903 in Weiden bei
Köln. Jn dieser Zeit wandte er sich
in seinen Schriften "Sophia. Spros-
sen zu einer Philosophie des Lebens"
(1900) und "Liebe" (1901) besonders
der Philosophie zu. Seit 1910 ist er
Archivar des Rhein.-Westfäl. Wirt-
schaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld.

S:


Heinrich Emanuel (R.), 1895.

*Schwanzara, Joseph Rudolf,


pseud. Leo Lenz, wurde am 2. Jan.
1878 in Wien geboren, kam 1887 nach
Bautzen in Sachsen, wo sein Vater
die Stelle eines Generaldirektors der
Vereinigten Bautzener Papierfabri-
ken bis zu seinem Tode bekleidete, be-
suchte das Realgymnasium in Dres-
den, das er 1896 mit dem Reifezeug-

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Schw
muß ſeng! (Ge. in Schwälmer Mdt.,
mit Heinrich Kranz), 1903.

*Schwanbeck, Auguſte,

geborene
Hahn, wurde am 13. Oktober 1852
in Bützow (Mecklenburg), geboren u.
kam bald darauf mit ihren Eltern
nach Schwerin, wo ſie zehn Jahre
lang eine höhere Privattöchterſchule
beſuchte. Jm Sommer 1869 ging ſie
als Erzieherin der jüngſten Tochter
des Domänenrats Mierendorf nach
Wardow bei Laage i. M., blieb dort
3½ Jahre und verheiratete ſich dann
mit dem Kaufmann Schw. in Schwe-
rin. Das Schickſal hat oft recht
ſchwer in ihr Leben eingegriffen: von
vier Kindern iſt ihr nur ein Sohn am
Leben geblieben, der ſeit 1904 in Bra-
ſilien in Stellung iſt. Um das Heim-
weh nach ihm zu lindern, ſchrieb ſie
nach erlebten und ſelbſt empfundenen
Eindrücken plattdeutſche Gedichte, die
ſie dann auf Veranlaſſung des Ober-
bibliothekars, Geh. Rats Dr. Schrö-
der, der Öffentlichkeit übergab. Seit
der Lähmung ihres Gatten infolge
eines Schlaganfalls (1907) hat ſie
nur wenig Muße zu weiterer ſchrift-
ſtelleriſcher Tätigkeit gefunden.

S:


Wenn de Bläder fallen (Plattd. Ge.),
1911.

*Schwann, Mathieu Franz
Joſeph,

wurde am 22. Juni 1859 in
Godesberg bei Bonn als der Sohn
des Sanitätsrats Dr. F. Joſeph Sch.
geboren, erhielt ſeinen erſten Unter-
richt mit ſeinen Geſchwiſtern durch
eine Erzieherin, beſuchte dann ſeit
ſeinem 9. Jahre die höhere Knaben-
ſchule in Godesberg, ſpäter ein von
katholiſchen Geiſtlichen geleitetes Jn-
ſtitut in Gaesdonk an der holländi-
ſchen Grenze und das Progymnaſium
in Linz a. Rh., worauf er in Sach-
ſenhauſen bei einem Apotheker in die
Lehre trat. Als dieſer nach 2½ Jah-
ren ſein Geſchäft verkaufte, abſol-
vierte Sch. das letzte Halbjahr ſeiner
Lehrzeit in Gernsbach und legte ſein
Gehilfenexamen in Karlsruhe ab. Jn
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Schw
Eltville a. Rhein, wo er als Gehilfe
tätig war und wenig Zeit zu ſeinen
früheren privaten Studien in Litera-
tur und Muſik fand, ſattelte er um,
bezog das Konſervatorium in Köln,
nach 1¼ Jahren dasjenige in Mün-
chen und abſolvierte hier gleichzeitig
ſein Militärjahr. Nun ließ er die
Vorbereitung auf eine direkt prak-
tiſche Ausübung ſeiner Kunſt fahren,
um ſich wiſſenſchaftlich auszubilden.
Er hörte in Bonn Vorleſungen über
Philoſophie, Literatur und Anthro-
pologie und ging 1883 nach München
zurück, wo er ſich emſig in private
Studien über Geſchichte, Philoſophie
und Literatur vertiefte, ſo daß er ſich
in Heidelberg die philoſophiſche Dok-
torwürde erwerben konnte. Jn Mün-
chen und zuletzt in Tölz und Fürſten-
feld-Bruck war er bis 1892 als Schrift-
ſteller beſonders auf hiſtoriſchem
Gebiet tätig; davon geben ſeine
„Jlluſtrierte Geſchichte von Bayern“
(III, 1890–92) und ſein Buch über
„Johannes Janſſen u. die Geſchichte
der deutſchen Reformation“ (1893)
Zeugnis. Seit 1892 lebte Sch. als
unabhängiger Schriftſteller in Zü-
rich, ſeit 1895 in Berlin, ſeit 1896 in
Frankfurt a. M., ſeit 1899 in Soden
im Taunus, ſeit 1901 in Laubenheim
a. Rh. und ſeit 1903 in Weiden bei
Köln. Jn dieſer Zeit wandte er ſich
in ſeinen Schriften „Sophia. Sproſ-
ſen zu einer Philoſophie des Lebens“
(1900) und „Liebe“ (1901) beſonders
der Philoſophie zu. Seit 1910 iſt er
Archivar des Rhein.-Weſtfäl. Wirt-
ſchaftsarchivs in Köln-Ehrenfeld.

S:


Heinrich Emanuel (R.), 1895.

*Schwanzara, Joſeph Rudolf,


pſeud. Leo Lenz, wurde am 2. Jan.
1878 in Wien geboren, kam 1887 nach
Bautzen in Sachſen, wo ſein Vater
die Stelle eines Generaldirektors der
Vereinigten Bautzener Papierfabri-
ken bis zu ſeinem Tode bekleidete, be-
ſuchte das Realgymnaſium in Dres-
den, das er 1896 mit dem Reifezeug-

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/371>, abgerufen am 30.04.2024.