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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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das Lehrerseminar in Annaberg, das
er 1888 verließ, um seine erste Stelle
in Buchholz im Erzgebirge anzutre-
ten. Nach wohlbestandener Wahl-
fähigkeitsprüfung fand er zu Ostern
1891 Anstellung in Leipzig, wo er
jetzt noch wirkt. Seit 1907 redigierte
er den "Kalender für Erzgebirge,
Vogtland u. die Sächsische Schweiz".

S:

A bieser Traam (Ein böser Traum;
Schw. in erzgebirgischer Mdt.), 1897.
2. A. 1904. - De neie Stroß (Die
neue Straße; desgl.), 1904. - Ge-
schichten aus dem obern Erzgebirge,
1904. Neue Folge, 1909. - Ta-Zappon
(Tannenzapfen; Ge. und Geschn. in
erzgebirg. Mdt.), 1907. - Schwarz-
beer' (Ge. in erzgeb. Mdt.), 1908. -
Erzgebirgs- u. Vogtlandssagen, 1911.

Siegfried, Paul Rudolf,

geb.
am 17. Septbr. 1884 in Dessau (An-
halt) als Sohn des Ersten Staats-
anwalts, Geh. Oberjustizrats Franz
S., absolvierte Ostern 1903 das dor-
tige Gymnasium und wandte sich zu-
nächst dem Studium der Elektrotech-
nik zu. Er arbeitete als Volontär in
den Siemens-Schuckertwerken u. be-
suchte darauf die Technischen Hoch-
schulen in Charlottenburg und Mün-
chen. Später gab er diesen Beruf ab,
studierte in Leipzig und Berlin Phi-
losophie u. Naturwissenschaften und
erwarb sich 1909 den philosophischen
Doktorgrad.

S:

Mein Herz (Ge.),
1908.

*Siegfried, Walther,

* am 20.
März 1858 zu Zofingen im Kanton
Aargau (Schweiz) als der Sohn des
bekannten schweizerischen Staats-
mannes, Oberst Friedrich S., wurde
nach sorgfältiger Erziehung im Hause
des Pfarrers Müri in Schinznach für
den Kaufmannsstand bestimmt und
ging später zu seiner weiteren Aus-
bildung nach Paris, wo er in der
großen Bank Union generale tätig
war. Nach Zusammenbruch der letz-
teren gab S. seinen Beruf auf, be-
schäftigte sich mit dekorativer Kunst
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und kunstgewerblichen Studien und
wirkte mehrere Jahre erfolgreich auf
diesem Gebiete, bis tiefe Eindrücke in
München und Weimar ihn schließlich
auf sein wichtigstes Gebiet, die Poesie,
hinwiesen. Er zog Ende 1886 nach
München und lebte sich schnell in den
Künstlerkreisen ein. Sein erster, aus
der neuen Umgebung geschöpfter Ro-
man machte ihn, namentlich auf Erich
Schmidts günstige Beurteilung hin,
mit einem Schlage bekannt. S. lebt
teils in München, teils in Parten-
kirchen.

S:

Tino Moralt (Kampf u.
Ende eines Künstlers), 1890. 4. A.
1910. - Fermont (R.), 1893. 3. A.
1903. - Um der Heimat willen (N.),
1898. - Die Fremde (N.), 1904. 2. A.
1905. - Gritli. Ein Wohltäter (2 Nn.),
1904. (Die erste sep. 1910).

*Sieglerschmidt, Hermann,

ge-
boren am 12. Mai 1849 in Wald bei
Solingen als der Sohn des Rektors
der dortigen höheren Schule, zeigte
schon frühzeitig große Lust am Lesen
und Freude an eigenen Erzählungen
und Versen. Von den Eltern für den
kaufmännischen Beruf bestimmt, setzte
er als Achtzehnjähriger seine Rückkehr
zur Schule durch u. bestand 1869 auf
dem Realgymnasium in Elberfeld die
Reifeprüfung. Jm Juli 1870 trat er
als Kriegsfreiwilliger ins Heer und
nahm dann an der Belagerung von
Metz und an den Zügen der Nord-
armee teil. Nach dem Frieden stu-
dierte er neuere Sprachen und Ge-
schichte, absolvierte 1875 in Bonn
die Staatsprüfung, erwarb sich 1876
die Doktorwürde und bekleidete Leh-
rerstellungen in Solingen, Goslar,
Otterndorf und Ottensen. Der Auf-
enthalt an letzterem Orte führte zu
reger journalistischer Tätigkeit, sowie
zu lebhafter Beteiligung am politi-
schen und gewerblichen Leben der
Stadt Altona und der Provinz. Jm
Jahre 1885 wurde S. als Ober-
lehrer an die Haupt-Kadetten-An-
stalt in Groß-Lichterfelde herufen

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das Lehrerſeminar in Annaberg, das
er 1888 verließ, um ſeine erſte Stelle
in Buchholz im Erzgebirge anzutre-
ten. Nach wohlbeſtandener Wahl-
fähigkeitsprüfung fand er zu Oſtern
1891 Anſtellung in Leipzig, wo er
jetzt noch wirkt. Seit 1907 redigierte
er den „Kalender für Erzgebirge,
Vogtland u. die Sächſiſche Schweiz“.

S:

A bieſer Traam (Ein böſer Traum;
Schw. in erzgebirgiſcher Mdt.), 1897.
2. A. 1904. – De neie Stroß (Die
neue Straße; desgl.), 1904. – Ge-
ſchichten aus dem obern Erzgebirge,
1904. Neue Folge, 1909. – Ta-Zappon
(Tannenzapfen; Ge. und Geſchn. in
erzgebirg. Mdt.), 1907. – Schwarz-
beer’ (Ge. in erzgeb. Mdt.), 1908. –
Erzgebirgs- u. Vogtlandsſagen, 1911.

Siegfried, Paul Rudolf,

geb.
am 17. Septbr. 1884 in Deſſau (An-
halt) als Sohn des Erſten Staats-
anwalts, Geh. Oberjuſtizrats Franz
S., abſolvierte Oſtern 1903 das dor-
tige Gymnaſium und wandte ſich zu-
nächſt dem Studium der Elektrotech-
nik zu. Er arbeitete als Volontär in
den Siemens-Schuckertwerken u. be-
ſuchte darauf die Techniſchen Hoch-
ſchulen in Charlottenburg und Mün-
chen. Später gab er dieſen Beruf ab,
ſtudierte in Leipzig und Berlin Phi-
loſophie u. Naturwiſſenſchaften und
erwarb ſich 1909 den philoſophiſchen
Doktorgrad.

S:

Mein Herz (Ge.),
1908.

*Siegfried, Walther,

* am 20.
März 1858 zu Zofingen im Kanton
Aargau (Schweiz) als der Sohn des
bekannten ſchweizeriſchen Staats-
mannes, Oberſt Friedrich S., wurde
nach ſorgfältiger Erziehung im Hauſe
des Pfarrers Müri in Schinznach für
den Kaufmannsſtand beſtimmt und
ging ſpäter zu ſeiner weiteren Aus-
bildung nach Paris, wo er in der
großen Bank Union générale tätig
war. Nach Zuſammenbruch der letz-
teren gab S. ſeinen Beruf auf, be-
ſchäftigte ſich mit dekorativer Kunſt
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und kunſtgewerblichen Studien und
wirkte mehrere Jahre erfolgreich auf
dieſem Gebiete, bis tiefe Eindrücke in
München und Weimar ihn ſchließlich
auf ſein wichtigſtes Gebiet, die Poeſie,
hinwieſen. Er zog Ende 1886 nach
München und lebte ſich ſchnell in den
Künſtlerkreiſen ein. Sein erſter, aus
der neuen Umgebung geſchöpfter Ro-
man machte ihn, namentlich auf Erich
Schmidts günſtige Beurteilung hin,
mit einem Schlage bekannt. S. lebt
teils in München, teils in Parten-
kirchen.

S:

Tino Moralt (Kampf u.
Ende eines Künſtlers), 1890. 4. A.
1910. – Fermont (R.), 1893. 3. A.
1903. – Um der Heimat willen (N.),
1898. – Die Fremde (N.), 1904. 2. A.
1905. – Gritli. Ein Wohltäter (2 Nn.),
1904. (Die erſte ſep. 1910).

*Sieglerſchmidt, Hermann,

ge-
boren am 12. Mai 1849 in Wald bei
Solingen als der Sohn des Rektors
der dortigen höheren Schule, zeigte
ſchon frühzeitig große Luſt am Leſen
und Freude an eigenen Erzählungen
und Verſen. Von den Eltern für den
kaufmänniſchen Beruf beſtimmt, ſetzte
er als Achtzehnjähriger ſeine Rückkehr
zur Schule durch u. beſtand 1869 auf
dem Realgymnaſium in Elberfeld die
Reifeprüfung. Jm Juli 1870 trat er
als Kriegsfreiwilliger ins Heer und
nahm dann an der Belagerung von
Metz und an den Zügen der Nord-
armee teil. Nach dem Frieden ſtu-
dierte er neuere Sprachen und Ge-
ſchichte, abſolvierte 1875 in Bonn
die Staatsprüfung, erwarb ſich 1876
die Doktorwürde und bekleidete Leh-
rerſtellungen in Solingen, Goslar,
Otterndorf und Ottenſen. Der Auf-
enthalt an letzterem Orte führte zu
reger journaliſtiſcher Tätigkeit, ſowie
zu lebhafter Beteiligung am politi-
ſchen und gewerblichen Leben der
Stadt Altona und der Provinz. Jm
Jahre 1885 wurde S. als Ober-
lehrer an die Haupt-Kadetten-An-
ſtalt in Groß-Lichterfelde herufen

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[428/0432] Sie Sie das Lehrerſeminar in Annaberg, das er 1888 verließ, um ſeine erſte Stelle in Buchholz im Erzgebirge anzutre- ten. Nach wohlbeſtandener Wahl- fähigkeitsprüfung fand er zu Oſtern 1891 Anſtellung in Leipzig, wo er jetzt noch wirkt. Seit 1907 redigierte er den „Kalender für Erzgebirge, Vogtland u. die Sächſiſche Schweiz“. S: A bieſer Traam (Ein böſer Traum; Schw. in erzgebirgiſcher Mdt.), 1897. 2. A. 1904. – De neie Stroß (Die neue Straße; desgl.), 1904. – Ge- ſchichten aus dem obern Erzgebirge, 1904. Neue Folge, 1909. – Ta-Zappon (Tannenzapfen; Ge. und Geſchn. in erzgebirg. Mdt.), 1907. – Schwarz- beer’ (Ge. in erzgeb. Mdt.), 1908. – Erzgebirgs- u. Vogtlandsſagen, 1911. Siegfried, Paul Rudolf, geb. am 17. Septbr. 1884 in Deſſau (An- halt) als Sohn des Erſten Staats- anwalts, Geh. Oberjuſtizrats Franz S., abſolvierte Oſtern 1903 das dor- tige Gymnaſium und wandte ſich zu- nächſt dem Studium der Elektrotech- nik zu. Er arbeitete als Volontär in den Siemens-Schuckertwerken u. be- ſuchte darauf die Techniſchen Hoch- ſchulen in Charlottenburg und Mün- chen. Später gab er dieſen Beruf ab, ſtudierte in Leipzig und Berlin Phi- loſophie u. Naturwiſſenſchaften und erwarb ſich 1909 den philoſophiſchen Doktorgrad. S: Mein Herz (Ge.), 1908. *Siegfried, Walther, * am 20. März 1858 zu Zofingen im Kanton Aargau (Schweiz) als der Sohn des bekannten ſchweizeriſchen Staats- mannes, Oberſt Friedrich S., wurde nach ſorgfältiger Erziehung im Hauſe des Pfarrers Müri in Schinznach für den Kaufmannsſtand beſtimmt und ging ſpäter zu ſeiner weiteren Aus- bildung nach Paris, wo er in der großen Bank Union générale tätig war. Nach Zuſammenbruch der letz- teren gab S. ſeinen Beruf auf, be- ſchäftigte ſich mit dekorativer Kunſt und kunſtgewerblichen Studien und wirkte mehrere Jahre erfolgreich auf dieſem Gebiete, bis tiefe Eindrücke in München und Weimar ihn ſchließlich auf ſein wichtigſtes Gebiet, die Poeſie, hinwieſen. Er zog Ende 1886 nach München und lebte ſich ſchnell in den Künſtlerkreiſen ein. Sein erſter, aus der neuen Umgebung geſchöpfter Ro- man machte ihn, namentlich auf Erich Schmidts günſtige Beurteilung hin, mit einem Schlage bekannt. S. lebt teils in München, teils in Parten- kirchen. S: Tino Moralt (Kampf u. Ende eines Künſtlers), 1890. 4. A. 1910. – Fermont (R.), 1893. 3. A. 1903. – Um der Heimat willen (N.), 1898. – Die Fremde (N.), 1904. 2. A. 1905. – Gritli. Ein Wohltäter (2 Nn.), 1904. (Die erſte ſep. 1910). *Sieglerſchmidt, Hermann, ge- boren am 12. Mai 1849 in Wald bei Solingen als der Sohn des Rektors der dortigen höheren Schule, zeigte ſchon frühzeitig große Luſt am Leſen und Freude an eigenen Erzählungen und Verſen. Von den Eltern für den kaufmänniſchen Beruf beſtimmt, ſetzte er als Achtzehnjähriger ſeine Rückkehr zur Schule durch u. beſtand 1869 auf dem Realgymnaſium in Elberfeld die Reifeprüfung. Jm Juli 1870 trat er als Kriegsfreiwilliger ins Heer und nahm dann an der Belagerung von Metz und an den Zügen der Nord- armee teil. Nach dem Frieden ſtu- dierte er neuere Sprachen und Ge- ſchichte, abſolvierte 1875 in Bonn die Staatsprüfung, erwarb ſich 1876 die Doktorwürde und bekleidete Leh- rerſtellungen in Solingen, Goslar, Otterndorf und Ottenſen. Der Auf- enthalt an letzterem Orte führte zu reger journaliſtiſcher Tätigkeit, ſowie zu lebhafter Beteiligung am politi- ſchen und gewerblichen Leben der Stadt Altona und der Provinz. Jm Jahre 1885 wurde S. als Ober- lehrer an die Haupt-Kadetten-An- ſtalt in Groß-Lichterfelde herufen *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/432>, abgerufen am 30.04.2024.