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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Bergbeamter. Als solcher lebt er jetzt
(1910) in Überruhr bei Essen.

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Rehbein (Lsp.), 1887. - Auf und in
der Erde (Ge.), 1908.

Siemering, Friedrich Wilhelm
August,

* am 8. Febr. 1830 zu Bran-
denburg an der Havel als der Sohn
eines Posamentierers, besuchte die
dortige Bürgerschule, trat 1847 in
das Seminar für Stadtschulen zu
Berlin, das er aber nach zwei Jah-
ren wieder verließ, bestand 1850 die
Lehrerprüfung u. übernahm in Ber-
lin eine Lehrerstelle. Schon im fol-
genden Jahre wanderte er nach Te-
xas aus, wo er zuerst in Neu-Braun-
fels, dann in San Antonio, 1855 in
Fredricksburgh Lehrer war. Doch
gab er diesen Beruf auf, studierte
Jurisprudenz u. wurde 1860 Rechts-
anwalt. Da er sich beim Ausbruch
des Krieges zur Unionspartei schlug,
wurde er von den Konföderierten
bis 1864 gefangen gehalten. 1865
zum Oberrichter ernannt, gründete
er im Juli die "Deutsche Freie
Presse für Texas" in San Antonio,
sowie im Oktober die englische Zei-
tung "San Antonio Expreß", beides
einflußreiche Blätter. 1870 ließ er
ein weiteres Blatt folgen, das "State
Journal", das bald das offizielle
Organ der Staatsregierung wurde.
Seine Haupttätigkeit wandte er jedoch
auf die Redaktion seiner "Freien
Presse", die er bis an seinen Tod,
12. Septbr. 1883, innehatte. S. ist
Verfasser einer "Geschichte der deut-
schen Einwanderung in Texas".

S:


Ein verfehltes Leben (Preisnovelle),
1876.

*Siemes, Tilly,

geb. am 27. Mai
1879 in Dortmund, verlebte dort eine
sonnige, sorgfältig gehütete Kindheit,
nur unterbrochen durch einen einjäh-
rigen Aufenthalt in Köln. Nach dem
Tode des Vaters kam sie, 14 Jahre
alt, zur Vorbereitung auf den Lehre-
rinnenberuf in eine klösterliche Er-
ziehungsanstalt in der Nähe von
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Venlo in Holland und damit in eine
Umgebung, die teils das leidenschaft-
liche Kind mit den wirren u. krausen
Lebensansichten und Plänen an lie-
bende, sorgsam leitende Hand nahm,
teils unwissentlich aber unbarmher-
zig einen hohen Wall von Vorurteil
und Argwohn in seiner Seele auf-
türmten. Glücklicherweise meldete sich
bald bei Fanny die Muse der Dicht-
kunst, und so war es ihr vergönnt,
sich von allem Zwiespalt im Liede frei
zu singen. Nach Erledigung ihres
Examens trat sie als wissenschaftliche
Lehrerin in eine höhere Privat-Mäd-
chenschule in Dortmund ein, wo sie
jetzt noch wirkt.

S:

Wenn die Saiten
klingen (Ge.), 1908.

Siems, August,

geboren am 26.
Novbr. 1846, ist großherzogl. hessi-
scher Hofballettmeister und lebt seit
Jahren in Obernigk (Schlesien). Er
verfaßte seit 1871 zahlreiche Balletts
und Pantomimen und schrieb

S:

Zir-
kusmädchen (R.), 1890. 2. A. 1891. -
Bühnenkünstlerinnen (R.), 1894.

*Siemßen, Hermann Julius,

psd.
Hermann Julius, wurde am 13.
Mai 1817 zu Hamburg als der Sohn
eines Weinhändlers geboren, besuchte
bis 1839 das Gymnasium in Lübeck
u. studierte dann in Heidelberg Me-
dizin, wo er 1842 promoviert ward.
Nach einem halbjährigen Aufenthalt
in Halle ließ er sich 1843 in seiner
Vaterstadt als praktischer Arzt nie-
der. Bald darauf ging er nach Berge-
dorf und nach anderthalb Jahren
als Distriktsarzt nach Ochsenwerder,
einem Marschdorfe auf einer der ham-
burgischen Elbinseln. Von dort sie-
delte er 1848 wieder nach Hamburg
über, wo er seitdem als praktischer
Arzt lebte und am 9. Dezember 1888
starb.

S:

Ein Gedicht- u. Liederbuch
für praktische Ärzte, 1867. - Der
Musikteufel (P.), 1870. - Das Duell,
oder: Angeführt (Lsp.), 1871. - Das
neue Lied der Nibelungen, 1872. -
Aus meinen Mußestunden (Ge.), 1885.

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Bergbeamter. Als ſolcher lebt er jetzt
(1910) in Überruhr bei Eſſen.

S:


Rehbein (Lſp.), 1887. – Auf und in
der Erde (Ge.), 1908.

Siemering, Friedrich Wilhelm
Auguſt,

* am 8. Febr. 1830 zu Bran-
denburg an der Havel als der Sohn
eines Poſamentierers, beſuchte die
dortige Bürgerſchule, trat 1847 in
das Seminar für Stadtſchulen zu
Berlin, das er aber nach zwei Jah-
ren wieder verließ, beſtand 1850 die
Lehrerprüfung u. übernahm in Ber-
lin eine Lehrerſtelle. Schon im fol-
genden Jahre wanderte er nach Te-
xas aus, wo er zuerſt in Neu-Braun-
fels, dann in San Antonio, 1855 in
Fredricksburgh Lehrer war. Doch
gab er dieſen Beruf auf, ſtudierte
Jurisprudenz u. wurde 1860 Rechts-
anwalt. Da er ſich beim Ausbruch
des Krieges zur Unionspartei ſchlug,
wurde er von den Konföderierten
bis 1864 gefangen gehalten. 1865
zum Oberrichter ernannt, gründete
er im Juli die „Deutſche Freie
Preſſe für Texas“ in San Antonio,
ſowie im Oktober die engliſche Zei-
tung „San Antonio Expreß“, beides
einflußreiche Blätter. 1870 ließ er
ein weiteres Blatt folgen, das „State
Journal“, das bald das offizielle
Organ der Staatsregierung wurde.
Seine Haupttätigkeit wandte er jedoch
auf die Redaktion ſeiner „Freien
Preſſe“, die er bis an ſeinen Tod,
12. Septbr. 1883, innehatte. S. iſt
Verfaſſer einer „Geſchichte der deut-
ſchen Einwanderung in Texas“.

S:


Ein verfehltes Leben (Preisnovelle),
1876.

*Siemes, Tilly,

geb. am 27. Mai
1879 in Dortmund, verlebte dort eine
ſonnige, ſorgfältig gehütete Kindheit,
nur unterbrochen durch einen einjäh-
rigen Aufenthalt in Köln. Nach dem
Tode des Vaters kam ſie, 14 Jahre
alt, zur Vorbereitung auf den Lehre-
rinnenberuf in eine klöſterliche Er-
ziehungsanſtalt in der Nähe von
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Sie
Venlo in Holland und damit in eine
Umgebung, die teils das leidenſchaft-
liche Kind mit den wirren u. krauſen
Lebensanſichten und Plänen an lie-
bende, ſorgſam leitende Hand nahm,
teils unwiſſentlich aber unbarmher-
zig einen hohen Wall von Vorurteil
und Argwohn in ſeiner Seele auf-
türmten. Glücklicherweiſe meldete ſich
bald bei Fanny die Muſe der Dicht-
kunſt, und ſo war es ihr vergönnt,
ſich von allem Zwieſpalt im Liede frei
zu ſingen. Nach Erledigung ihres
Examens trat ſie als wiſſenſchaftliche
Lehrerin in eine höhere Privat-Mäd-
chenſchule in Dortmund ein, wo ſie
jetzt noch wirkt.

S:

Wenn die Saiten
klingen (Ge.), 1908.

Siems, Auguſt,

geboren am 26.
Novbr. 1846, iſt großherzogl. heſſi-
ſcher Hofballettmeiſter und lebt ſeit
Jahren in Obernigk (Schleſien). Er
verfaßte ſeit 1871 zahlreiche Balletts
und Pantomimen und ſchrieb

S:

Zir-
kusmädchen (R.), 1890. 2. A. 1891. –
Bühnenkünſtlerinnen (R.), 1894.

*Siemßen, Hermann Julius,

pſd.
Hermann Julius, wurde am 13.
Mai 1817 zu Hamburg als der Sohn
eines Weinhändlers geboren, beſuchte
bis 1839 das Gymnaſium in Lübeck
u. ſtudierte dann in Heidelberg Me-
dizin, wo er 1842 promoviert ward.
Nach einem halbjährigen Aufenthalt
in Halle ließ er ſich 1843 in ſeiner
Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie-
der. Bald darauf ging er nach Berge-
dorf und nach anderthalb Jahren
als Diſtriktsarzt nach Ochſenwerder,
einem Marſchdorfe auf einer der ham-
burgiſchen Elbinſeln. Von dort ſie-
delte er 1848 wieder nach Hamburg
über, wo er ſeitdem als praktiſcher
Arzt lebte und am 9. Dezember 1888
ſtarb.

S:

Ein Gedicht- u. Liederbuch
für praktiſche Ärzte, 1867. – Der
Muſikteufel (P.), 1870. – Das Duell,
oder: Angeführt (Lſp.), 1871. – Das
neue Lied der Nibelungen, 1872. –
Aus meinen Mußeſtunden (Ge.), 1885.

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[430/0434] Sie Sie Bergbeamter. Als ſolcher lebt er jetzt (1910) in Überruhr bei Eſſen. S: Rehbein (Lſp.), 1887. – Auf und in der Erde (Ge.), 1908. Siemering, Friedrich Wilhelm Auguſt, * am 8. Febr. 1830 zu Bran- denburg an der Havel als der Sohn eines Poſamentierers, beſuchte die dortige Bürgerſchule, trat 1847 in das Seminar für Stadtſchulen zu Berlin, das er aber nach zwei Jah- ren wieder verließ, beſtand 1850 die Lehrerprüfung u. übernahm in Ber- lin eine Lehrerſtelle. Schon im fol- genden Jahre wanderte er nach Te- xas aus, wo er zuerſt in Neu-Braun- fels, dann in San Antonio, 1855 in Fredricksburgh Lehrer war. Doch gab er dieſen Beruf auf, ſtudierte Jurisprudenz u. wurde 1860 Rechts- anwalt. Da er ſich beim Ausbruch des Krieges zur Unionspartei ſchlug, wurde er von den Konföderierten bis 1864 gefangen gehalten. 1865 zum Oberrichter ernannt, gründete er im Juli die „Deutſche Freie Preſſe für Texas“ in San Antonio, ſowie im Oktober die engliſche Zei- tung „San Antonio Expreß“, beides einflußreiche Blätter. 1870 ließ er ein weiteres Blatt folgen, das „State Journal“, das bald das offizielle Organ der Staatsregierung wurde. Seine Haupttätigkeit wandte er jedoch auf die Redaktion ſeiner „Freien Preſſe“, die er bis an ſeinen Tod, 12. Septbr. 1883, innehatte. S. iſt Verfaſſer einer „Geſchichte der deut- ſchen Einwanderung in Texas“. S: Ein verfehltes Leben (Preisnovelle), 1876. *Siemes, Tilly, geb. am 27. Mai 1879 in Dortmund, verlebte dort eine ſonnige, ſorgfältig gehütete Kindheit, nur unterbrochen durch einen einjäh- rigen Aufenthalt in Köln. Nach dem Tode des Vaters kam ſie, 14 Jahre alt, zur Vorbereitung auf den Lehre- rinnenberuf in eine klöſterliche Er- ziehungsanſtalt in der Nähe von Venlo in Holland und damit in eine Umgebung, die teils das leidenſchaft- liche Kind mit den wirren u. krauſen Lebensanſichten und Plänen an lie- bende, ſorgſam leitende Hand nahm, teils unwiſſentlich aber unbarmher- zig einen hohen Wall von Vorurteil und Argwohn in ſeiner Seele auf- türmten. Glücklicherweiſe meldete ſich bald bei Fanny die Muſe der Dicht- kunſt, und ſo war es ihr vergönnt, ſich von allem Zwieſpalt im Liede frei zu ſingen. Nach Erledigung ihres Examens trat ſie als wiſſenſchaftliche Lehrerin in eine höhere Privat-Mäd- chenſchule in Dortmund ein, wo ſie jetzt noch wirkt. S: Wenn die Saiten klingen (Ge.), 1908. Siems, Auguſt, geboren am 26. Novbr. 1846, iſt großherzogl. heſſi- ſcher Hofballettmeiſter und lebt ſeit Jahren in Obernigk (Schleſien). Er verfaßte ſeit 1871 zahlreiche Balletts und Pantomimen und ſchrieb S: Zir- kusmädchen (R.), 1890. 2. A. 1891. – Bühnenkünſtlerinnen (R.), 1894. *Siemßen, Hermann Julius, pſd. Hermann Julius, wurde am 13. Mai 1817 zu Hamburg als der Sohn eines Weinhändlers geboren, beſuchte bis 1839 das Gymnaſium in Lübeck u. ſtudierte dann in Heidelberg Me- dizin, wo er 1842 promoviert ward. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Halle ließ er ſich 1843 in ſeiner Vaterſtadt als praktiſcher Arzt nie- der. Bald darauf ging er nach Berge- dorf und nach anderthalb Jahren als Diſtriktsarzt nach Ochſenwerder, einem Marſchdorfe auf einer der ham- burgiſchen Elbinſeln. Von dort ſie- delte er 1848 wieder nach Hamburg über, wo er ſeitdem als praktiſcher Arzt lebte und am 9. Dezember 1888 ſtarb. S: Ein Gedicht- u. Liederbuch für praktiſche Ärzte, 1867. – Der Muſikteufel (P.), 1870. – Das Duell, oder: Angeführt (Lſp.), 1871. – Das neue Lied der Nibelungen, 1872. – Aus meinen Mußeſtunden (Ge.), 1885. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/434>, abgerufen am 30.04.2024.