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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sie
Sienkiewicz, Thusnelda,

bekannt
unter ihren Mädchennamen Thus-
nelda Vortmann,
wurde am 7.
Juni 1846 in Triest geboren und in
der Nähe dieser Stadt auf dem Land-
gute ihres Vaters in der Einsamkeit
des Landlebens erzogen. Sehr jung
nach Lemberg in Galizien verheira-
tet, fand sie in der Folge eine zweite
geliebte Heimat in Wien, wo sie sich
niederließ. Jn der heiteren Um-
gebung daselbst fand sie Anregung
und lernte sie Lebensfreude kennen.
Jnfolge einer späteren Übersiedelung
nach Moskau wurde sie von einer
Lungenkrankheit befallen, die sie erst
nach jahrelangem Aufenthalt in süd-
lichen Kurorten verlor. Sie lebt jetzt
als Gattin des Direktors S. in Meran.

S:

Erste Gedichte, 1883. - Bergkri-
stalle (Lyr. Dn.), 1890. - Nadelstiche
(Ge.), 1891.

*Siercke, Adolsine,

psd. Ada Se-
rano,
geb. 1828, ist die Tochter eines
alten Militärs und Veteranen der
Freiheitskriege, der später beim 2.
Dragonerregiment diente und 1850
seinen Abschied nahm. Er zog dann
mit seiner Familie nach Frankfurt
a. O., und hier lebt auch die Schrift-
stellerin mit ihren Schwestern noch
jetzt. Obwohl ihre ersten schrift-
stellerischen Versuche bereitwilligst
Aufnahme fanden, ließ sich ein glei-
cher Erfolg bei ihren folgenden Ro-
manen nicht verzeichnen, und so
gab sie denn bald die Schriftstellerei
ganz auf.

S:

Erinnerungen einer
alten Frau (E.), 1874. - Das Braut-
kleid (E.), 1875.

Siering, Johann Emil,

geb. am
11. Oktbr. 1841 zu Hamm i. W. als
der Sohn eines Oberkanzlisten am
Oberlandesgericht, absolvierte das
Paulinische Gymnasium zu Münster,
studierte dort 1861-63 Philosophie
und Theologie und vollendete seine
Studien in Bonn. Jm Frühjahr
1864 trat er in das Priesterseminar
in Limburg ein, erhielt Ende d. J.
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die Priesterweihe und wirkte dann
als Kaplan in Lahr und Frankfurt
a. M. Jm Jahre 1870 wurde er
Pfarrer in Rüdesheim und verwal-
tete hier im Nebenamt seit 1884 das
Kreisschulinspektorat für den unte-
ren Rheingaukreis. Seit 1887 war er
Stadtpfarrer in Höchst a. Main und
wurde hier auch zum Definitor des
Landkapitels erwählt (1896). Er +
dort am 12. März 1899.

S:

Ehren-
preis auf die heilige Hildegard, 1879.
- Pilgerfahrt nach Jerusalem und
Rom, 1882. - Lieder und Gedichte,
1897.

*Sieß, Anna,

geb. Fähndrich,
wurde am 5. August 1854 in Berlin
geboren, verlor in den Jahren 1866
bis 1867 bereits ihre Eltern u. wurde
nun bei Verwandten in Frankfurt
a. O., in Potsdam u. Wien erzogen.
Jm Jahre 1881 vermählte sie sich
mit dem aus Bayern stammenden
Apothekenbesitzer Karl Sieß in Ham-
burg, den sie indessen schon nach
zwölfjähriger glücklicher Ehe (1893)
durch den Tod verlor. Seitdem wid-
mete sie sich der Erziehung ihrer Kin-
der und der Beschäftigung mit der
Literatur und Kunst, besonders der
Malerei.

S:

Ausgewählte Gedichte,
1896.

Sievers, Johann Heinrich,

Dr.
phil.,
* am 17. Mai 1811 in Lübeck,
widmete sich dem Buchhandel und
lebte als Buchhändler von 1844-52
in Wismar. Dann privatisierte er
und hielt sich längere Zeit in der
Schweiz, in Paris u. London auf u.
lebte seit 1866 in Weimar.

S:

Kinder
der Zeit (Ge.), 1843. - Zehn Lieder
(Manuskr. f. Freunde), 1844. - Wla-
dyslav u. Dissepli (Tscherkessische E.),
1846.

Sievers, August Heinrich Theodor,


* am 31. Dezember 1824 zu Heiligen-
hafen in Holstein als der Sohn des
dortigen Geistlichen, kam in seinem
fünften Jahre, als der Vater starb,
zu seinem Großvater, einem Orga-

*

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Sie
Sienkiewicz, Thusnelda,

bekannt
unter ihren Mädchennamen Thus-
nelda Vortmann,
wurde am 7.
Juni 1846 in Trieſt geboren und in
der Nähe dieſer Stadt auf dem Land-
gute ihres Vaters in der Einſamkeit
des Landlebens erzogen. Sehr jung
nach Lemberg in Galizien verheira-
tet, fand ſie in der Folge eine zweite
geliebte Heimat in Wien, wo ſie ſich
niederließ. Jn der heiteren Um-
gebung daſelbſt fand ſie Anregung
und lernte ſie Lebensfreude kennen.
Jnfolge einer ſpäteren Überſiedelung
nach Moskau wurde ſie von einer
Lungenkrankheit befallen, die ſie erſt
nach jahrelangem Aufenthalt in ſüd-
lichen Kurorten verlor. Sie lebt jetzt
als Gattin des Direktors S. in Meran.

S:

Erſte Gedichte, 1883. – Bergkri-
ſtalle (Lyr. Dn.), 1890. – Nadelſtiche
(Ge.), 1891.

*Siercke, Adolſine,

pſd. Ada Se-
rano,
geb. 1828, iſt die Tochter eines
alten Militärs und Veteranen der
Freiheitskriege, der ſpäter beim 2.
Dragonerregiment diente und 1850
ſeinen Abſchied nahm. Er zog dann
mit ſeiner Familie nach Frankfurt
a. O., und hier lebt auch die Schrift-
ſtellerin mit ihren Schweſtern noch
jetzt. Obwohl ihre erſten ſchrift-
ſtelleriſchen Verſuche bereitwilligſt
Aufnahme fanden, ließ ſich ein glei-
cher Erfolg bei ihren folgenden Ro-
manen nicht verzeichnen, und ſo
gab ſie denn bald die Schriftſtellerei
ganz auf.

S:

Erinnerungen einer
alten Frau (E.), 1874. – Das Braut-
kleid (E.), 1875.

Siering, Johann Emil,

geb. am
11. Oktbr. 1841 zu Hamm i. W. als
der Sohn eines Oberkanzliſten am
Oberlandesgericht, abſolvierte das
Pauliniſche Gymnaſium zu Münſter,
ſtudierte dort 1861–63 Philoſophie
und Theologie und vollendete ſeine
Studien in Bonn. Jm Frühjahr
1864 trat er in das Prieſterſeminar
in Limburg ein, erhielt Ende d. J.
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Sie
die Prieſterweihe und wirkte dann
als Kaplan in Lahr und Frankfurt
a. M. Jm Jahre 1870 wurde er
Pfarrer in Rüdesheim und verwal-
tete hier im Nebenamt ſeit 1884 das
Kreisſchulinſpektorat für den unte-
ren Rheingaukreis. Seit 1887 war er
Stadtpfarrer in Höchſt a. Main und
wurde hier auch zum Definitor des
Landkapitels erwählt (1896). Er †
dort am 12. März 1899.

S:

Ehren-
preis auf die heilige Hildegard, 1879.
– Pilgerfahrt nach Jeruſalem und
Rom, 1882. – Lieder und Gedichte,
1897.

*Sieß, Anna,

geb. Fähndrich,
wurde am 5. Auguſt 1854 in Berlin
geboren, verlor in den Jahren 1866
bis 1867 bereits ihre Eltern u. wurde
nun bei Verwandten in Frankfurt
a. O., in Potsdam u. Wien erzogen.
Jm Jahre 1881 vermählte ſie ſich
mit dem aus Bayern ſtammenden
Apothekenbeſitzer Karl Sieß in Ham-
burg, den ſie indeſſen ſchon nach
zwölfjähriger glücklicher Ehe (1893)
durch den Tod verlor. Seitdem wid-
mete ſie ſich der Erziehung ihrer Kin-
der und der Beſchäftigung mit der
Literatur und Kunſt, beſonders der
Malerei.

S:

Ausgewählte Gedichte,
1896.

Sievers, Johann Heinrich,

Dr.
phil.,
* am 17. Mai 1811 in Lübeck,
widmete ſich dem Buchhandel und
lebte als Buchhändler von 1844–52
in Wismar. Dann privatiſierte er
und hielt ſich längere Zeit in der
Schweiz, in Paris u. London auf u.
lebte ſeit 1866 in Weimar.

S:

Kinder
der Zeit (Ge.), 1843. – Zehn Lieder
(Manuſkr. f. Freunde), 1844. – Wla-
dyslav u. Diſſepli (Tſcherkeſſiſche E.),
1846.

Sievers, Auguſt Heinrich Theodor,


* am 31. Dezember 1824 zu Heiligen-
hafen in Holſtein als der Sohn des
dortigen Geiſtlichen, kam in ſeinem
fünften Jahre, als der Vater ſtarb,
zu ſeinem Großvater, einem Orga-

*
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[431/0435] Sie Sie Sienkiewicz, Thusnelda, bekannt unter ihren Mädchennamen Thus- nelda Vortmann, wurde am 7. Juni 1846 in Trieſt geboren und in der Nähe dieſer Stadt auf dem Land- gute ihres Vaters in der Einſamkeit des Landlebens erzogen. Sehr jung nach Lemberg in Galizien verheira- tet, fand ſie in der Folge eine zweite geliebte Heimat in Wien, wo ſie ſich niederließ. Jn der heiteren Um- gebung daſelbſt fand ſie Anregung und lernte ſie Lebensfreude kennen. Jnfolge einer ſpäteren Überſiedelung nach Moskau wurde ſie von einer Lungenkrankheit befallen, die ſie erſt nach jahrelangem Aufenthalt in ſüd- lichen Kurorten verlor. Sie lebt jetzt als Gattin des Direktors S. in Meran. S: Erſte Gedichte, 1883. – Bergkri- ſtalle (Lyr. Dn.), 1890. – Nadelſtiche (Ge.), 1891. *Siercke, Adolſine, pſd. Ada Se- rano, geb. 1828, iſt die Tochter eines alten Militärs und Veteranen der Freiheitskriege, der ſpäter beim 2. Dragonerregiment diente und 1850 ſeinen Abſchied nahm. Er zog dann mit ſeiner Familie nach Frankfurt a. O., und hier lebt auch die Schrift- ſtellerin mit ihren Schweſtern noch jetzt. Obwohl ihre erſten ſchrift- ſtelleriſchen Verſuche bereitwilligſt Aufnahme fanden, ließ ſich ein glei- cher Erfolg bei ihren folgenden Ro- manen nicht verzeichnen, und ſo gab ſie denn bald die Schriftſtellerei ganz auf. S: Erinnerungen einer alten Frau (E.), 1874. – Das Braut- kleid (E.), 1875. Siering, Johann Emil, geb. am 11. Oktbr. 1841 zu Hamm i. W. als der Sohn eines Oberkanzliſten am Oberlandesgericht, abſolvierte das Pauliniſche Gymnaſium zu Münſter, ſtudierte dort 1861–63 Philoſophie und Theologie und vollendete ſeine Studien in Bonn. Jm Frühjahr 1864 trat er in das Prieſterſeminar in Limburg ein, erhielt Ende d. J. die Prieſterweihe und wirkte dann als Kaplan in Lahr und Frankfurt a. M. Jm Jahre 1870 wurde er Pfarrer in Rüdesheim und verwal- tete hier im Nebenamt ſeit 1884 das Kreisſchulinſpektorat für den unte- ren Rheingaukreis. Seit 1887 war er Stadtpfarrer in Höchſt a. Main und wurde hier auch zum Definitor des Landkapitels erwählt (1896). Er † dort am 12. März 1899. S: Ehren- preis auf die heilige Hildegard, 1879. – Pilgerfahrt nach Jeruſalem und Rom, 1882. – Lieder und Gedichte, 1897. *Sieß, Anna, geb. Fähndrich, wurde am 5. Auguſt 1854 in Berlin geboren, verlor in den Jahren 1866 bis 1867 bereits ihre Eltern u. wurde nun bei Verwandten in Frankfurt a. O., in Potsdam u. Wien erzogen. Jm Jahre 1881 vermählte ſie ſich mit dem aus Bayern ſtammenden Apothekenbeſitzer Karl Sieß in Ham- burg, den ſie indeſſen ſchon nach zwölfjähriger glücklicher Ehe (1893) durch den Tod verlor. Seitdem wid- mete ſie ſich der Erziehung ihrer Kin- der und der Beſchäftigung mit der Literatur und Kunſt, beſonders der Malerei. S: Ausgewählte Gedichte, 1896. Sievers, Johann Heinrich, Dr. phil., * am 17. Mai 1811 in Lübeck, widmete ſich dem Buchhandel und lebte als Buchhändler von 1844–52 in Wismar. Dann privatiſierte er und hielt ſich längere Zeit in der Schweiz, in Paris u. London auf u. lebte ſeit 1866 in Weimar. S: Kinder der Zeit (Ge.), 1843. – Zehn Lieder (Manuſkr. f. Freunde), 1844. – Wla- dyslav u. Diſſepli (Tſcherkeſſiſche E.), 1846. Sievers, Auguſt Heinrich Theodor, * am 31. Dezember 1824 zu Heiligen- hafen in Holſtein als der Sohn des dortigen Geiſtlichen, kam in ſeinem fünften Jahre, als der Vater ſtarb, zu ſeinem Großvater, einem Orga- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/435>, abgerufen am 30.04.2024.