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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sil
Gesundheit ihre Bildung meist durch
Privatunterricht, und war es beson-
ders der Prediger Friedrichs, der
dem jungen Mädchen Jnteresse für
Geschichte und Literatur einflößte.
Jm Hause ihrer Schwester in Dres-
den machte sie sich mit der Leitung
des Hauswesens vertraut und war
dann später in Hamburg, in Erfurt
und auf einem pommerschen Ritter-
gute in leitenden Stellungen. Dann
kehrte sie in das Haus des Vaters
nach Stettin zurück, bis sie nach dem
Tode des letzteren (1887) mit der
Mutter nach Dresden übersiedelte.
Dort lebt die Schriftstellerin noch
jetzt.

S:

Familie Schrötter (Lebens-
bild f. junge Mädchen), 1889. 2. A.
1899. - Lotte (E. f. erwachs. Mädchen),
1892. - "Sie lebt!" (Ein Frauen-
schicksal), 1895. 2. A. 1897. - Heim-
gekommen (Eine Liebeskomödie),
1899. - Wandlungen (R.), 1901.

Sil Vara,

Pseud. für Georg
Silberer;
s. d.!

Silvester, Ewald,

Pseudon. für
Hans Karl Heide; s. d.!

Silvia, Pseudon.

für Mathilde
Ploch;
s. d.!

Simbürger, Jakob,

pseud. Fri-
[d]olin vom Freithal,
wurde am
12. Juli 1832 in Pusterwald (am
"Freitale" in Obersteiermark) gebo-
ren, absolvierte das Gymnasium in
Graz, studierte daselbst Theologie u.
empfing 1856 die Priesterweihe. Seit
1859 im Pfarramt, war er zuletzt
fürstbischöfl. geistlicher Rat, Dechant
und Pfarrer in Schöder bei Murau
(Steiermark) und starb als solcher
am 12. Novbr. 1903. Seine Schrif-
ten, lebendige Schilderungen des stei-
rischen Volkslebens in Novellenform.
trugen ihm den Namen "der katho-
lische Rosegger" ein. Seit 1889 war
er auch ein eifriges Mitglied des histo-
rischen Vereins für Steiermark.

S:


Katharina von Erlenbrunnen (E.),
1875. - Das Hochgericht im Birkach-
wald (Ein Kulturbild a. d. obersteir.
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Sim
Murtal), 1876. 3. A. 1902. - Bader
Heinrich (E.), 1877. - Vater Martins
Heimgang (E.), 1877. - Die Kohlrös-
lein beim Ordensee (E.), 1878. 2. A.
1904. - Das Vermächtnis des Ein-
legers (E.), 1883.

*Simiginowicz-Staufe oder
Staufe-Simiginowicz oder bloß
Staufe, Ludwig Adolf,

der erste
deutsche Poet der Bukowina, väter-
licherseits von ruthenischer, mütter-
licherseits von deutscher Abkunft,
wurde am 28. Mai 1832 zu Suczawa
in der Bukowina geboren, besuchte
die Unterrealschule in Czernowitz, wo
ihn der Ausbruch der Wiener Revo-
lution zu seinem ersten Gedicht be-
geisterte, das er unter dem Namen
Adolf Sand drucken ließ, und ging
dann nach Wien, wo er während eini-
ger Jahre als außerordentlicher Hö-
rer den Studien an der Universität
oblag. Als Lehramtskandidat kehrte
er 1850 an die Unterrealschule in
Czernowitz zurück, wurde 1851 Zei-
chenadjunkt an derselben Anstalt und
1852 Lehramtskandidat an der Schot-
tenfelder Realschule in Wien. Hier
setzte er seine Studien an der Uni-
versität fort, war aber gleichzeitig u.
zwar überwiegend journalistisch tätig.
Eine lange Reihe von Märchen, Ge-
dichten, Erzählungen und Novellen,
Tagesberichten, Theaterkritiken, Be-
sprechungen literarischer Erscheinun-
gen für die verschiedensten Wiener
Blätter charakterisieren seine Tätig-
keit nach dieser Seite hin. Jm Jahre
1855 kehrte er in die Heimat zurück,
gab von 1856-59 in Czernowitz die
"Familienblätter" heraus und nahm
dann eine Professur am römisch-ka-
tholischen Obergymnasium in Kron-
stadt in Siebenbürgen an. Nachdem
er sich 1876 an der Universität Klau-
senburg die Lehrbefähigung für Ge-
schichte, Geographie und Deutsch für
ungarische Mittelschulen erworben,
wurde er noch in demselben Jahre
Hauptlehrer an der k. k. Lehrer- und

*


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Sil
Geſundheit ihre Bildung meiſt durch
Privatunterricht, und war es beſon-
ders der Prediger Friedrichs, der
dem jungen Mädchen Jntereſſe für
Geſchichte und Literatur einflößte.
Jm Hauſe ihrer Schweſter in Dres-
den machte ſie ſich mit der Leitung
des Hausweſens vertraut und war
dann ſpäter in Hamburg, in Erfurt
und auf einem pommerſchen Ritter-
gute in leitenden Stellungen. Dann
kehrte ſie in das Haus des Vaters
nach Stettin zurück, bis ſie nach dem
Tode des letzteren (1887) mit der
Mutter nach Dresden überſiedelte.
Dort lebt die Schriftſtellerin noch
jetzt.

S:

Familie Schrötter (Lebens-
bild f. junge Mädchen), 1889. 2. A.
1899. – Lotte (E. f. erwachſ. Mädchen),
1892. – „Sie lebt!“ (Ein Frauen-
ſchickſal), 1895. 2. A. 1897. – Heim-
gekommen (Eine Liebeskomödie),
1899. – Wandlungen (R.), 1901.

Sil Vara,

Pſeud. für Georg
Silberer;
ſ. d.!

Silveſter, Ewald,

Pſeudon. für
Hans Karl Heide; ſ. d.!

Silvia, Pſeudon.

für Mathilde
Ploch;
ſ. d.!

Simbürger, Jakob,

pſeud. Fri-
[d]olin vom Freithal,
wurde am
12. Juli 1832 in Puſterwald (am
„Freitale“ in Oberſteiermark) gebo-
ren, abſolvierte das Gymnaſium in
Graz, ſtudierte daſelbſt Theologie u.
empfing 1856 die Prieſterweihe. Seit
1859 im Pfarramt, war er zuletzt
fürſtbiſchöfl. geiſtlicher Rat, Dechant
und Pfarrer in Schöder bei Murau
(Steiermark) und ſtarb als ſolcher
am 12. Novbr. 1903. Seine Schrif-
ten, lebendige Schilderungen des ſtei-
riſchen Volkslebens in Novellenform.
trugen ihm den Namen „der katho-
liſche Roſegger“ ein. Seit 1889 war
er auch ein eifriges Mitglied des hiſto-
riſchen Vereins für Steiermark.

S:


Katharina von Erlenbrunnen (E.),
1875. – Das Hochgericht im Birkach-
wald (Ein Kulturbild a. d. oberſteir.
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Sim
Murtal), 1876. 3. A. 1902. – Bader
Heinrich (E.), 1877. – Vater Martins
Heimgang (E.), 1877. – Die Kohlrös-
lein beim Ordenſee (E.), 1878. 2. A.
1904. – Das Vermächtnis des Ein-
legers (E.), 1883.

*Simiginowicz-Staufe oder
Staufe-Simiginowicz oder bloß
Staufe, Ludwig Adolf,

der erſte
deutſche Poet der Bukowina, väter-
licherſeits von rutheniſcher, mütter-
licherſeits von deutſcher Abkunft,
wurde am 28. Mai 1832 zu Suczawa
in der Bukowina geboren, beſuchte
die Unterrealſchule in Czernowitz, wo
ihn der Ausbruch der Wiener Revo-
lution zu ſeinem erſten Gedicht be-
geiſterte, das er unter dem Namen
Adolf Sand drucken ließ, und ging
dann nach Wien, wo er während eini-
ger Jahre als außerordentlicher Hö-
rer den Studien an der Univerſität
oblag. Als Lehramtskandidat kehrte
er 1850 an die Unterrealſchule in
Czernowitz zurück, wurde 1851 Zei-
chenadjunkt an derſelben Anſtalt und
1852 Lehramtskandidat an der Schot-
tenfelder Realſchule in Wien. Hier
ſetzte er ſeine Studien an der Uni-
verſität fort, war aber gleichzeitig u.
zwar überwiegend journaliſtiſch tätig.
Eine lange Reihe von Märchen, Ge-
dichten, Erzählungen und Novellen,
Tagesberichten, Theaterkritiken, Be-
ſprechungen literariſcher Erſcheinun-
gen für die verſchiedenſten Wiener
Blätter charakteriſieren ſeine Tätig-
keit nach dieſer Seite hin. Jm Jahre
1855 kehrte er in die Heimat zurück,
gab von 1856–59 in Czernowitz die
„Familienblätter“ heraus und nahm
dann eine Profeſſur am römiſch-ka-
tholiſchen Obergymnaſium in Kron-
ſtadt in Siebenbürgen an. Nachdem
er ſich 1876 an der Univerſität Klau-
ſenburg die Lehrbefähigung für Ge-
ſchichte, Geographie und Deutſch für
ungariſche Mittelſchulen erworben,
wurde er noch in demſelben Jahre
Hauptlehrer an der k. k. Lehrer- und

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[437/0441] Sil Sim Geſundheit ihre Bildung meiſt durch Privatunterricht, und war es beſon- ders der Prediger Friedrichs, der dem jungen Mädchen Jntereſſe für Geſchichte und Literatur einflößte. Jm Hauſe ihrer Schweſter in Dres- den machte ſie ſich mit der Leitung des Hausweſens vertraut und war dann ſpäter in Hamburg, in Erfurt und auf einem pommerſchen Ritter- gute in leitenden Stellungen. Dann kehrte ſie in das Haus des Vaters nach Stettin zurück, bis ſie nach dem Tode des letzteren (1887) mit der Mutter nach Dresden überſiedelte. Dort lebt die Schriftſtellerin noch jetzt. S: Familie Schrötter (Lebens- bild f. junge Mädchen), 1889. 2. A. 1899. – Lotte (E. f. erwachſ. Mädchen), 1892. – „Sie lebt!“ (Ein Frauen- ſchickſal), 1895. 2. A. 1897. – Heim- gekommen (Eine Liebeskomödie), 1899. – Wandlungen (R.), 1901. Sil Vara, Pſeud. für Georg Silberer; ſ. d.! Silveſter, Ewald, Pſeudon. für Hans Karl Heide; ſ. d.! Silvia, Pſeudon. für Mathilde Ploch; ſ. d.! Simbürger, Jakob, pſeud. Fri- dolin vom Freithal, wurde am 12. Juli 1832 in Puſterwald (am „Freitale“ in Oberſteiermark) gebo- ren, abſolvierte das Gymnaſium in Graz, ſtudierte daſelbſt Theologie u. empfing 1856 die Prieſterweihe. Seit 1859 im Pfarramt, war er zuletzt fürſtbiſchöfl. geiſtlicher Rat, Dechant und Pfarrer in Schöder bei Murau (Steiermark) und ſtarb als ſolcher am 12. Novbr. 1903. Seine Schrif- ten, lebendige Schilderungen des ſtei- riſchen Volkslebens in Novellenform. trugen ihm den Namen „der katho- liſche Roſegger“ ein. Seit 1889 war er auch ein eifriges Mitglied des hiſto- riſchen Vereins für Steiermark. S: Katharina von Erlenbrunnen (E.), 1875. – Das Hochgericht im Birkach- wald (Ein Kulturbild a. d. oberſteir. Murtal), 1876. 3. A. 1902. – Bader Heinrich (E.), 1877. – Vater Martins Heimgang (E.), 1877. – Die Kohlrös- lein beim Ordenſee (E.), 1878. 2. A. 1904. – Das Vermächtnis des Ein- legers (E.), 1883. *Simiginowicz-Staufe oder Staufe-Simiginowicz oder bloß Staufe, Ludwig Adolf, der erſte deutſche Poet der Bukowina, väter- licherſeits von rutheniſcher, mütter- licherſeits von deutſcher Abkunft, wurde am 28. Mai 1832 zu Suczawa in der Bukowina geboren, beſuchte die Unterrealſchule in Czernowitz, wo ihn der Ausbruch der Wiener Revo- lution zu ſeinem erſten Gedicht be- geiſterte, das er unter dem Namen Adolf Sand drucken ließ, und ging dann nach Wien, wo er während eini- ger Jahre als außerordentlicher Hö- rer den Studien an der Univerſität oblag. Als Lehramtskandidat kehrte er 1850 an die Unterrealſchule in Czernowitz zurück, wurde 1851 Zei- chenadjunkt an derſelben Anſtalt und 1852 Lehramtskandidat an der Schot- tenfelder Realſchule in Wien. Hier ſetzte er ſeine Studien an der Uni- verſität fort, war aber gleichzeitig u. zwar überwiegend journaliſtiſch tätig. Eine lange Reihe von Märchen, Ge- dichten, Erzählungen und Novellen, Tagesberichten, Theaterkritiken, Be- ſprechungen literariſcher Erſcheinun- gen für die verſchiedenſten Wiener Blätter charakteriſieren ſeine Tätig- keit nach dieſer Seite hin. Jm Jahre 1855 kehrte er in die Heimat zurück, gab von 1856–59 in Czernowitz die „Familienblätter“ heraus und nahm dann eine Profeſſur am römiſch-ka- tholiſchen Obergymnaſium in Kron- ſtadt in Siebenbürgen an. Nachdem er ſich 1876 an der Univerſität Klau- ſenburg die Lehrbefähigung für Ge- ſchichte, Geographie und Deutſch für ungariſche Mittelſchulen erworben, wurde er noch in demſelben Jahre Hauptlehrer an der k. k. Lehrer- und *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/441>, abgerufen am 30.04.2024.