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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sim
Auszeichnung absolvierte und wid-
mete sich dann in Breslau, Halle und
Bonn philosophischen, historischen,
klassisch-philologischen u. literatur-
geschichtlichen Studien. Für seine
Bearbeitung der von der Bonner
Universität für das Jahr 1879-80
gestellten Preisaufgabe über "Die
Konzeption der Jdeenlehre im Phä-
drus etc." erhielt er den ausgesetzten
Preis und auf Grund dieser Arbeit
die Würde eines Dr. phil. Kränk-
lichkeit verhinderte ihn, ein bestimm-
tes Fach zu ergreifen, und lebte er
seitdem als Schriftsteller in seiner
Vaterstadt. Von seinen zahlreichen
novellistischen Arbeiten, die in allen
möglichen Zeitschriften zerstreut sind,
sind erst folgende in Buchform ver-
öffentlicht.

S:

Ein Verrat gegen
Friedrich den Großen (Hist. E.), 1898.
- Der Spion von Brieg (Hist. E.),
1898. - Fürst Blücher als Brautwer-
ber (Hist. E.), 1898. - Das Wappen
der Reichenstein (Hist. E.), 1900. -
Das Waldgeheimnis (Dorfgesch.),
1901. - Eine Vorherbestimmung (R.),
1902. - Unter schwerem Verdacht
(E.), 1902. - Der Hungerturm, oder:
Die Ratsherrn von Groß-Glogau
(Hist. E.), 1902. - Leidende Liebe
(Nn.), 2. A. 1903. - Assunta (Vene-
zian. N.), 1903. - Der Bauer am
Kreuz (E. a. d. Pustertale), 1911.

*Simson, Ewald Wilhelm,

pseu-
don. D. von Samiels, wurde am
28. Februar (a. St.) 1869 in Jurjew
(Dorpat) im Gouvernement Livland
(Rußland) geboren, besuchte seit 1879
das Gymnasium daselbst und bekun-
dete schon als Schüler eine besondere
Vorliebe für die deutsche Literatur.
Jm Januar 1886 bezog er die Uni-
versität Dorpat, die damals noch
vollständig den Charakter einer deut-
schen Hochschule hatte, um die Rechte
zu studieren, beschäftigte sich aber
ausschließlich mit Philosophie, Kunst-
geschichte, Literatur u. Naturwissen-
schaften. Krankheit nötigte ihn, 1887
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Sin
für ein Jahr seine Studien zu unter-
brechen; er verbrachte dasselbe auf
dem Lande in Estland. Jm Januar
1888 kehrte er nach Dorpat zurück u.
nahm nunmehr mit großem Eifer die
juristischen Studien auf, die er im
Dezember 1890 zum Abschluß brachte.
Während seiner Studienzeit hatte er
sich zweimal durch gelehrte Schriften
eine goldene Medaille erworben. Noch
im Dezbr. 1890 siedelte S. nach Pe-
tersburg über, wo er, um sich der
Gelehrten-Laufbahn zu widmen, sich
dem speziellen Studium des Völker-
rechts widmete, daneben aber auch
seiner Vorliebe für die Literatur der
verschiedensten Nationen huldigte.
Jm Jahre 1895 habilitierte er sich an
der Universität Petersburg als Pri-
vatdozent für Völkerrecht, unternahm
1896 eine große Reise durch Deutsch-
land, Frankreich, die Schweiz und
Österreich und gründete 1897 das
"Journal für Völker- und Staats-
recht", das in russischer Sprache unter
Beteiligung der Gelehrten der ganzen
Welt erschien. Jn demselben Jahre
erhielt S. seine Ernennung zum Sek-
tionschef im russischen Ministerium
des Auswärtigen, welchem er einige
Jahre vorher attachiert war. Als
Vertreter der russischen Regierung
wohnte er dann den internationalen
Kongressen im Haag (1898) und in
Paris (1900) bei.

S:

Der Bibliothe-
kar (E.), 1894. - Lieder und Gedichte,
1907. - Zwei Novellen (Heidekraut. -
Margot Durand), 1909. - Aus einer
kleinen Stadt (3 En.: Der Biblio-
thekar [s. o., in völliger Umarbeitung].
- Nur ein Hund. - Angelika), 1910.

Sincerus, Julius,

Pseudon. für
Jgnaz Lasker; s. d.!

*Singer, Friedrich,

psd. S. Fritz,
* am 14. Juni 1841 in Wien, wurde
von seinen Eltern für den Kauf-
mannsstand bestimmt, war viele
Jahre hindurch im Bankhause Roth-
schild beschäftigt und gehörte auch
später den Wiener Finanzkreisen an.

*


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Sim
Auszeichnung abſolvierte und wid-
mete ſich dann in Breslau, Halle und
Bonn philoſophiſchen, hiſtoriſchen,
klaſſiſch-philologiſchen u. literatur-
geſchichtlichen Studien. Für ſeine
Bearbeitung der von der Bonner
Univerſität für das Jahr 1879–80
geſtellten Preisaufgabe über „Die
Konzeption der Jdeenlehre im Phä-
drus ꝛc.“ erhielt er den ausgeſetzten
Preis und auf Grund dieſer Arbeit
die Würde eines Dr. phil. Kränk-
lichkeit verhinderte ihn, ein beſtimm-
tes Fach zu ergreifen, und lebte er
ſeitdem als Schriftſteller in ſeiner
Vaterſtadt. Von ſeinen zahlreichen
novelliſtiſchen Arbeiten, die in allen
möglichen Zeitſchriften zerſtreut ſind,
ſind erſt folgende in Buchform ver-
öffentlicht.

S:

Ein Verrat gegen
Friedrich den Großen (Hiſt. E.), 1898.
– Der Spion von Brieg (Hiſt. E.),
1898. – Fürſt Blücher als Brautwer-
ber (Hiſt. E.), 1898. – Das Wappen
der Reichenſtein (Hiſt. E.), 1900. –
Das Waldgeheimnis (Dorfgeſch.),
1901. – Eine Vorherbeſtimmung (R.),
1902. – Unter ſchwerem Verdacht
(E.), 1902. – Der Hungerturm, oder:
Die Ratsherrn von Groß-Glogau
(Hiſt. E.), 1902. – Leidende Liebe
(Nn.), 2. A. 1903. – Aſſunta (Vene-
zian. N.), 1903. – Der Bauer am
Kreuz (E. a. d. Puſtertale), 1911.

*Simſon, Ewald Wilhelm,

pſeu-
don. D. von Samiels, wurde am
28. Februar (a. St.) 1869 in Jurjew
(Dorpat) im Gouvernement Livland
(Rußland) geboren, beſuchte ſeit 1879
das Gymnaſium daſelbſt und bekun-
dete ſchon als Schüler eine beſondere
Vorliebe für die deutſche Literatur.
Jm Januar 1886 bezog er die Uni-
verſität Dorpat, die damals noch
vollſtändig den Charakter einer deut-
ſchen Hochſchule hatte, um die Rechte
zu ſtudieren, beſchäftigte ſich aber
ausſchließlich mit Philoſophie, Kunſt-
geſchichte, Literatur u. Naturwiſſen-
ſchaften. Krankheit nötigte ihn, 1887
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Sin
für ein Jahr ſeine Studien zu unter-
brechen; er verbrachte dasſelbe auf
dem Lande in Eſtland. Jm Januar
1888 kehrte er nach Dorpat zurück u.
nahm nunmehr mit großem Eifer die
juriſtiſchen Studien auf, die er im
Dezember 1890 zum Abſchluß brachte.
Während ſeiner Studienzeit hatte er
ſich zweimal durch gelehrte Schriften
eine goldene Medaille erworben. Noch
im Dezbr. 1890 ſiedelte S. nach Pe-
tersburg über, wo er, um ſich der
Gelehrten-Laufbahn zu widmen, ſich
dem ſpeziellen Studium des Völker-
rechts widmete, daneben aber auch
ſeiner Vorliebe für die Literatur der
verſchiedenſten Nationen huldigte.
Jm Jahre 1895 habilitierte er ſich an
der Univerſität Petersburg als Pri-
vatdozent für Völkerrecht, unternahm
1896 eine große Reiſe durch Deutſch-
land, Frankreich, die Schweiz und
Öſterreich und gründete 1897 das
„Journal für Völker- und Staats-
recht“, das in ruſſiſcher Sprache unter
Beteiligung der Gelehrten der ganzen
Welt erſchien. Jn demſelben Jahre
erhielt S. ſeine Ernennung zum Sek-
tionschef im ruſſiſchen Miniſterium
des Auswärtigen, welchem er einige
Jahre vorher attachiert war. Als
Vertreter der ruſſiſchen Regierung
wohnte er dann den internationalen
Kongreſſen im Haag (1898) und in
Paris (1900) bei.

S:

Der Bibliothe-
kar (E.), 1894. – Lieder und Gedichte,
1907. – Zwei Novellen (Heidekraut. –
Margot Durand), 1909. – Aus einer
kleinen Stadt (3 En.: Der Biblio-
thekar [ſ. o., in völliger Umarbeitung].
– Nur ein Hund. – Angelika), 1910.

Sincerus, Julius,

Pſeudon. für
Jgnaz Lasker; ſ. d.!

*Singer, Friedrich,

pſd. S. Fritz,
* am 14. Juni 1841 in Wien, wurde
von ſeinen Eltern für den Kauf-
mannsſtand beſtimmt, war viele
Jahre hindurch im Bankhauſe Roth-
ſchild beſchäftigt und gehörte auch
ſpäter den Wiener Finanzkreiſen an.

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[442/0446] Sim Sin Auszeichnung abſolvierte und wid- mete ſich dann in Breslau, Halle und Bonn philoſophiſchen, hiſtoriſchen, klaſſiſch-philologiſchen u. literatur- geſchichtlichen Studien. Für ſeine Bearbeitung der von der Bonner Univerſität für das Jahr 1879–80 geſtellten Preisaufgabe über „Die Konzeption der Jdeenlehre im Phä- drus ꝛc.“ erhielt er den ausgeſetzten Preis und auf Grund dieſer Arbeit die Würde eines Dr. phil. Kränk- lichkeit verhinderte ihn, ein beſtimm- tes Fach zu ergreifen, und lebte er ſeitdem als Schriftſteller in ſeiner Vaterſtadt. Von ſeinen zahlreichen novelliſtiſchen Arbeiten, die in allen möglichen Zeitſchriften zerſtreut ſind, ſind erſt folgende in Buchform ver- öffentlicht. S: Ein Verrat gegen Friedrich den Großen (Hiſt. E.), 1898. – Der Spion von Brieg (Hiſt. E.), 1898. – Fürſt Blücher als Brautwer- ber (Hiſt. E.), 1898. – Das Wappen der Reichenſtein (Hiſt. E.), 1900. – Das Waldgeheimnis (Dorfgeſch.), 1901. – Eine Vorherbeſtimmung (R.), 1902. – Unter ſchwerem Verdacht (E.), 1902. – Der Hungerturm, oder: Die Ratsherrn von Groß-Glogau (Hiſt. E.), 1902. – Leidende Liebe (Nn.), 2. A. 1903. – Aſſunta (Vene- zian. N.), 1903. – Der Bauer am Kreuz (E. a. d. Puſtertale), 1911. *Simſon, Ewald Wilhelm, pſeu- don. D. von Samiels, wurde am 28. Februar (a. St.) 1869 in Jurjew (Dorpat) im Gouvernement Livland (Rußland) geboren, beſuchte ſeit 1879 das Gymnaſium daſelbſt und bekun- dete ſchon als Schüler eine beſondere Vorliebe für die deutſche Literatur. Jm Januar 1886 bezog er die Uni- verſität Dorpat, die damals noch vollſtändig den Charakter einer deut- ſchen Hochſchule hatte, um die Rechte zu ſtudieren, beſchäftigte ſich aber ausſchließlich mit Philoſophie, Kunſt- geſchichte, Literatur u. Naturwiſſen- ſchaften. Krankheit nötigte ihn, 1887 für ein Jahr ſeine Studien zu unter- brechen; er verbrachte dasſelbe auf dem Lande in Eſtland. Jm Januar 1888 kehrte er nach Dorpat zurück u. nahm nunmehr mit großem Eifer die juriſtiſchen Studien auf, die er im Dezember 1890 zum Abſchluß brachte. Während ſeiner Studienzeit hatte er ſich zweimal durch gelehrte Schriften eine goldene Medaille erworben. Noch im Dezbr. 1890 ſiedelte S. nach Pe- tersburg über, wo er, um ſich der Gelehrten-Laufbahn zu widmen, ſich dem ſpeziellen Studium des Völker- rechts widmete, daneben aber auch ſeiner Vorliebe für die Literatur der verſchiedenſten Nationen huldigte. Jm Jahre 1895 habilitierte er ſich an der Univerſität Petersburg als Pri- vatdozent für Völkerrecht, unternahm 1896 eine große Reiſe durch Deutſch- land, Frankreich, die Schweiz und Öſterreich und gründete 1897 das „Journal für Völker- und Staats- recht“, das in ruſſiſcher Sprache unter Beteiligung der Gelehrten der ganzen Welt erſchien. Jn demſelben Jahre erhielt S. ſeine Ernennung zum Sek- tionschef im ruſſiſchen Miniſterium des Auswärtigen, welchem er einige Jahre vorher attachiert war. Als Vertreter der ruſſiſchen Regierung wohnte er dann den internationalen Kongreſſen im Haag (1898) und in Paris (1900) bei. S: Der Bibliothe- kar (E.), 1894. – Lieder und Gedichte, 1907. – Zwei Novellen (Heidekraut. – Margot Durand), 1909. – Aus einer kleinen Stadt (3 En.: Der Biblio- thekar [ſ. o., in völliger Umarbeitung]. – Nur ein Hund. – Angelika), 1910. Sincerus, Julius, Pſeudon. für Jgnaz Lasker; ſ. d.! *Singer, Friedrich, pſd. S. Fritz, * am 14. Juni 1841 in Wien, wurde von ſeinen Eltern für den Kauf- mannsſtand beſtimmt, war viele Jahre hindurch im Bankhauſe Roth- ſchild beſchäftigt und gehörte auch ſpäter den Wiener Finanzkreiſen an. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/446>, abgerufen am 30.04.2024.