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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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für die Welt, 1882. - Aus dieser Welt
der Komödie (Die Frau und die Ge-
sellschaft. - Umgang, Liebe, Leben. -
Der neue Sittenkodex), 1886-93. -
Das Menschenideal und seine Er-
füllung, 1886. - Die Menschenrechte,
1888. - Vom Baume der Erkenntnis.
Verbotene Früchte eines freien Gei-
stes (anonym), 1894. - Jm Kampfe
ums Dasein. Waffen des Geistes,
1895. - Die Moral der freien Man-
nesart, 1899. - Lebensweisheit eines
alten Sokratikers, 1899. - Der Sit-
tenkodex des neuen Jahrhunderts,
1900. - Gedanken und Meinungen
des ... Herrn Spielberg, Frhrn. von
Natur und von Gottes Gnaden sein
eigener König, 1902. - Der rechte
Weg ins Leben, oder: Die neue Ethik,
1903. - Unser Leben muß Religion
sein, 1904. - Die moralische Welt-
ordnung ohne Gott, 1904. - Der
alte Spielberg. Erbauungsbuch für
Selbstdenkende u. ihre eigenen Wege
Gehende (Gesamtausg. aller seit 1879
erschienenen Schriften), 1906. - Der
Philosoph von Heidelberg (Erbau-
ungsbuch f. freie Geister), 1908. 2. A.
1910.

Spielberg, Otto,

Pseudon. für
Walther Beck; s. d.!

*Spielhagen, Antonie Mar-
garete,

pseudon. Paul Robran,
wurde am 25. Oktober 1865 in Ber-
lin als jüngste der drei Töchter des
Schriftstellers Friedrich Sp. (s. d.!)
geboren und empfing im elterlichen
Hause neben einer vorzüglichen Er-
ziehung durch den geistigen Verkehr
hervorragender Männer nachhaltige
Eindrücke, die schließlich zu schriftstel-
lerischer Betätigung führen mußten.
Nach dem üblichen Bildungsgang der
höheren Töchterschule legte sie 1883
die Prüfung als Lehrerin für höhere
Töchterschulen ab und war in ihrem
Berufe bis 1908, zuletzt an der Mar-
garetenschule in Berlin, tätig. Ferien-
reisen führten sie bald hierhin, bald
dorthin; den Höhepunkt derselben
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bildete ein mehrmonatiger Aufent-
halt in Jtalien, speziell in Rom und
Florenz (1894). Nach dem Tode der
Mutter veranlaßte sie die zunehmende
Kränklichkeit ihres Vaters, ihren Be-
ruf aufzugeben u. sich ganz der Pflege
des oft und schwer Leidenden zu wid-
men. Jhr unerwarteter Tod -- sie
starb am 30. Oktbr. 1910 -- bereitete
dem alten Vater einen unersetzlichen
Verlust, und vier Monate später
folgte er ihr im Tode nach.

S:

Ab-
schied und andere Novellen, 1897.
(Jnhalt: Verschmähte Liebe. - Ab-
schied. - Unverzeihlich). - Das große
Schweigen u. andere Novellen, 1900.
- Kampf ums Glück (R.), 1902.

Spielhagen, Friedrich,

wurde
am 24. (nicht 20.) Februar 1829 zu
Magdeburg geboren. Da sein Vater
1835 als Regierungs- und Baurat
nach Stralsund versetzt wurde, so
folgte er diesem an das Meer, das
auf den empfänglichen Sinn des Her-
anreifenden einen dauernden Ein-
druck übte und in manchem seiner
Romane den landschaftlichen Hinter-
grund bildet. Jm Jahre 1847 bezog
S. die Universität Berlin, später
Bonn, um die Rechte zu studieren,
ging aber schon nach wenigen Se-
mestern zu philosophischen, philolo-
gischen u. literarischen Studien über,
denen er nachmals wieder in Berlin
und Greifswald oblag. Seit 1854
lebte er in Leipzig, wo er sich mit den
Vorbereitungen für die akademische
Laufbahn beschäftigte, u. wo er eine
Zeitlang als Gymnasiallehrer wirkte.
Der plötzliche Tod seines Vaters, der
S.s Verhältnisse wesentlich änderte,
und die schon seit Jahren gehegte
Vorliebe für schriftstellerische Tätig-
keit brachten ihn endlich auf die Bahn,
auf der er seitdem ausgeharrt hat.
Durch eine seit dem Jahre 1857 ver-
öffentlichte Reihe von Romanen hat
er sich den beliebtesten und geistreich-
sten Romandichtern der Gegenwart
beigesellt. Nachdem er von 1860 bis

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für die Welt, 1882. – Aus dieſer Welt
der Komödie (Die Frau und die Ge-
ſellſchaft. – Umgang, Liebe, Leben. –
Der neue Sittenkodex), 1886–93. –
Das Menſchenideal und ſeine Er-
füllung, 1886. – Die Menſchenrechte,
1888. – Vom Baume der Erkenntnis.
Verbotene Früchte eines freien Gei-
ſtes (anonym), 1894. – Jm Kampfe
ums Daſein. Waffen des Geiſtes,
1895. – Die Moral der freien Man-
nesart, 1899. – Lebensweisheit eines
alten Sokratikers, 1899. – Der Sit-
tenkodex des neuen Jahrhunderts,
1900. – Gedanken und Meinungen
des ... Herrn Spielberg, Frhrn. von
Natur und von Gottes Gnaden ſein
eigener König, 1902. – Der rechte
Weg ins Leben, oder: Die neue Ethik,
1903. – Unſer Leben muß Religion
ſein, 1904. – Die moraliſche Welt-
ordnung ohne Gott, 1904. – Der
alte Spielberg. Erbauungsbuch für
Selbſtdenkende u. ihre eigenen Wege
Gehende (Geſamtausg. aller ſeit 1879
erſchienenen Schriften), 1906. – Der
Philoſoph von Heidelberg (Erbau-
ungsbuch f. freie Geiſter), 1908. 2. A.
1910.

Spielberg, Otto,

Pſeudon. für
Walther Beck; ſ. d.!

*Spielhagen, Antonie Mar-
garete,

pſeudon. Paul Robran,
wurde am 25. Oktober 1865 in Ber-
lin als jüngſte der drei Töchter des
Schriftſtellers Friedrich Sp. (ſ. d.!)
geboren und empfing im elterlichen
Hauſe neben einer vorzüglichen Er-
ziehung durch den geiſtigen Verkehr
hervorragender Männer nachhaltige
Eindrücke, die ſchließlich zu ſchriftſtel-
leriſcher Betätigung führen mußten.
Nach dem üblichen Bildungsgang der
höheren Töchterſchule legte ſie 1883
die Prüfung als Lehrerin für höhere
Töchterſchulen ab und war in ihrem
Berufe bis 1908, zuletzt an der Mar-
garetenſchule in Berlin, tätig. Ferien-
reiſen führten ſie bald hierhin, bald
dorthin; den Höhepunkt derſelben
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bildete ein mehrmonatiger Aufent-
halt in Jtalien, ſpeziell in Rom und
Florenz (1894). Nach dem Tode der
Mutter veranlaßte ſie die zunehmende
Kränklichkeit ihres Vaters, ihren Be-
ruf aufzugeben u. ſich ganz der Pflege
des oft und ſchwer Leidenden zu wid-
men. Jhr unerwarteter Tod — ſie
ſtarb am 30. Oktbr. 1910 — bereitete
dem alten Vater einen unerſetzlichen
Verluſt, und vier Monate ſpäter
folgte er ihr im Tode nach.

S:

Ab-
ſchied und andere Novellen, 1897.
(Jnhalt: Verſchmähte Liebe. – Ab-
ſchied. – Unverzeihlich). – Das große
Schweigen u. andere Novellen, 1900.
– Kampf ums Glück (R.), 1902.

Spielhagen, Friedrich,

wurde
am 24. (nicht 20.) Februar 1829 zu
Magdeburg geboren. Da ſein Vater
1835 als Regierungs- und Baurat
nach Stralſund verſetzt wurde, ſo
folgte er dieſem an das Meer, das
auf den empfänglichen Sinn des Her-
anreifenden einen dauernden Ein-
druck übte und in manchem ſeiner
Romane den landſchaftlichen Hinter-
grund bildet. Jm Jahre 1847 bezog
S. die Univerſität Berlin, ſpäter
Bonn, um die Rechte zu ſtudieren,
ging aber ſchon nach wenigen Se-
meſtern zu philoſophiſchen, philolo-
giſchen u. literariſchen Studien über,
denen er nachmals wieder in Berlin
und Greifswald oblag. Seit 1854
lebte er in Leipzig, wo er ſich mit den
Vorbereitungen für die akademiſche
Laufbahn beſchäftigte, u. wo er eine
Zeitlang als Gymnaſiallehrer wirkte.
Der plötzliche Tod ſeines Vaters, der
S.s Verhältniſſe weſentlich änderte,
und die ſchon ſeit Jahren gehegte
Vorliebe für ſchriftſtelleriſche Tätig-
keit brachten ihn endlich auf die Bahn,
auf der er ſeitdem ausgeharrt hat.
Durch eine ſeit dem Jahre 1857 ver-
öffentlichte Reihe von Romanen hat
er ſich den beliebteſten und geiſtreich-
ſten Romandichtern der Gegenwart
beigeſellt. Nachdem er von 1860 bis

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[477/0481] Spi Spi für die Welt, 1882. – Aus dieſer Welt der Komödie (Die Frau und die Ge- ſellſchaft. – Umgang, Liebe, Leben. – Der neue Sittenkodex), 1886–93. – Das Menſchenideal und ſeine Er- füllung, 1886. – Die Menſchenrechte, 1888. – Vom Baume der Erkenntnis. Verbotene Früchte eines freien Gei- ſtes (anonym), 1894. – Jm Kampfe ums Daſein. Waffen des Geiſtes, 1895. – Die Moral der freien Man- nesart, 1899. – Lebensweisheit eines alten Sokratikers, 1899. – Der Sit- tenkodex des neuen Jahrhunderts, 1900. – Gedanken und Meinungen des ... Herrn Spielberg, Frhrn. von Natur und von Gottes Gnaden ſein eigener König, 1902. – Der rechte Weg ins Leben, oder: Die neue Ethik, 1903. – Unſer Leben muß Religion ſein, 1904. – Die moraliſche Welt- ordnung ohne Gott, 1904. – Der alte Spielberg. Erbauungsbuch für Selbſtdenkende u. ihre eigenen Wege Gehende (Geſamtausg. aller ſeit 1879 erſchienenen Schriften), 1906. – Der Philoſoph von Heidelberg (Erbau- ungsbuch f. freie Geiſter), 1908. 2. A. 1910. Spielberg, Otto, Pſeudon. für Walther Beck; ſ. d.! *Spielhagen, Antonie Mar- garete, pſeudon. Paul Robran, wurde am 25. Oktober 1865 in Ber- lin als jüngſte der drei Töchter des Schriftſtellers Friedrich Sp. (ſ. d.!) geboren und empfing im elterlichen Hauſe neben einer vorzüglichen Er- ziehung durch den geiſtigen Verkehr hervorragender Männer nachhaltige Eindrücke, die ſchließlich zu ſchriftſtel- leriſcher Betätigung führen mußten. Nach dem üblichen Bildungsgang der höheren Töchterſchule legte ſie 1883 die Prüfung als Lehrerin für höhere Töchterſchulen ab und war in ihrem Berufe bis 1908, zuletzt an der Mar- garetenſchule in Berlin, tätig. Ferien- reiſen führten ſie bald hierhin, bald dorthin; den Höhepunkt derſelben bildete ein mehrmonatiger Aufent- halt in Jtalien, ſpeziell in Rom und Florenz (1894). Nach dem Tode der Mutter veranlaßte ſie die zunehmende Kränklichkeit ihres Vaters, ihren Be- ruf aufzugeben u. ſich ganz der Pflege des oft und ſchwer Leidenden zu wid- men. Jhr unerwarteter Tod — ſie ſtarb am 30. Oktbr. 1910 — bereitete dem alten Vater einen unerſetzlichen Verluſt, und vier Monate ſpäter folgte er ihr im Tode nach. S: Ab- ſchied und andere Novellen, 1897. (Jnhalt: Verſchmähte Liebe. – Ab- ſchied. – Unverzeihlich). – Das große Schweigen u. andere Novellen, 1900. – Kampf ums Glück (R.), 1902. Spielhagen, Friedrich, wurde am 24. (nicht 20.) Februar 1829 zu Magdeburg geboren. Da ſein Vater 1835 als Regierungs- und Baurat nach Stralſund verſetzt wurde, ſo folgte er dieſem an das Meer, das auf den empfänglichen Sinn des Her- anreifenden einen dauernden Ein- druck übte und in manchem ſeiner Romane den landſchaftlichen Hinter- grund bildet. Jm Jahre 1847 bezog S. die Univerſität Berlin, ſpäter Bonn, um die Rechte zu ſtudieren, ging aber ſchon nach wenigen Se- meſtern zu philoſophiſchen, philolo- giſchen u. literariſchen Studien über, denen er nachmals wieder in Berlin und Greifswald oblag. Seit 1854 lebte er in Leipzig, wo er ſich mit den Vorbereitungen für die akademiſche Laufbahn beſchäftigte, u. wo er eine Zeitlang als Gymnaſiallehrer wirkte. Der plötzliche Tod ſeines Vaters, der S.s Verhältniſſe weſentlich änderte, und die ſchon ſeit Jahren gehegte Vorliebe für ſchriftſtelleriſche Tätig- keit brachten ihn endlich auf die Bahn, auf der er ſeitdem ausgeharrt hat. Durch eine ſeit dem Jahre 1857 ver- öffentlichte Reihe von Romanen hat er ſich den beliebteſten und geiſtreich- ſten Romandichtern der Gegenwart beigeſellt. Nachdem er von 1860 bis *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/481>, abgerufen am 30.04.2024.