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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rös
in Erfurt und Schleusingen und stu-
dierte darauf in Gießen und Jena
Mathematik u. Naturwissenschaften.
Nachdem er danach als Lehrer an
einer Erziehungsanstalt in Ebers-
dorf und am Zenkerschen Jnstitut in
Jena unterrichtet hatte, wurde er
Ostern 1863 Lehrer an der Großen
Stadtschule (Gymnasium und Real-
schule) in Wismar, an der er, und
zwar seit 1894 als Professor, bis zu
seinem Übertritt in den Ruhestand
(Michael. 1901) tätig war. Dann
zog er nach Ratzeburg, und hier ist
er am 5. April 1906 gestorben.

S:


Mutter Dreiern ehr Geschichten (Ein
half Stieg Vertellsels ut Meckelborg),
1894.

Röse, Martha,

geb. am 20. Febr.
1863 als Tochter des evangel. Pfar-
rers R. in Rathebur bei Anklam in
Pommern, verlor den letzteren schon
1881 durch den Tod und bestand bald
darauf ihr Lehrerinnenexamen. Sie
ist seitdem als Erzieherin und Lehre-
rin tätig gewesen und wirkte als
solche 1898 in Rostock.

S:

Mein Vet-
ter, der Radfahrer (Radsportlicher
R. n. d. Engl.), 1897.

*Rosee, Adolf,

geb. am 12. März
1864 in Konstantinopel, besuchte das
griechische Gymnasium in Galatz und
kam 1873 nach Wien, wo er erst die
deutsche Sprache erlernte. Nach voll-
endeter Schulbildung wurde er Jour-
nalist; später genoß er bei Professor
Streben in Wien dramatischen Un-
terricht und ging dann zur Bühne;
aber schon nach einjährigem, höchst
abenteuerlichem Wirken entsagte er
dem Berufe des Schauspielers und
wandte sich nun der dramatischen
Schriftstellerei zu. Jn den Jahren
1888-95 bereiste er fast ganz Europa,
Teile von Asien und Afrika u. hielt
sich dauernd nur in Berlin, Paris,
London und Wien auf, wo er seine
Studien fortsetzte und nebenbei auch
schriftstellerisch tätig war, indem er
die Ergebnisse seiner Reisen feuille-
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Ros
tonistisch in verschiedenen Sprachen
-- er beherrscht deren sieben -- ver-
wertete. Seit 1895 hat er seinen
Wohnsitz vorwiegend in Berlin, seit
1905 in Dresden. Bekannt wurde
sein Name besonders durch seine
Schrift "Die Leihbibliotheken bei
Epidemien", die im Jnfluenzajahr
1890 erschien.

S:

Marksteine. Fünf
Tage preußischer Geschichte (Dr.),
1896. - Sein Skatabend (Schw.),
1898. - Der sterbende Ahasver. Ein
Stück Gegenwart (Dr.), 1898. - Ein
Mustergatte (Schw.), 1898. - Kismet!
(Arabisches Märchenspiel), 1900.

*Rosegger, Hans Ludwig,

ein
Sohn des bekannten Peter R. (s. d.
Folgenden!), wurde am 19. August
1880 in Krieglach (Steiermark) ge-
boren, besuchte in Graz die Volks-
schule und das Gymnasium und stu-
dierte danach in Leipzig und Graz
die Rechte. Nachdem er hier 1905
zum Dr. jur. promoviert worden,
ging er als Advokaturskandidat nach
Wien, setzte hier (1905-06), sowie
später in Zürich (1906) und Heidel-
berg (1906-08) seine sozial- und
staatswissenschaftlichen Studien fort
und ließ sich dann in seinem Geburts-
ort Krieglach nieder. Größere Reisen
haben ihn nach Frankreich, Jtalien,
der Schweiz, Egypten, durch Öster-
reich und Deutschland geführt. Seit
dem 1. Oktober 1910 ist er Schrift-
leiter der von seinem Vater gegrün-
deten und redigierten Monatsschrift
"Heimgarten". Außer einigen Fach-
schriften veröffentlichte er

S:

Die
Verbrecherkolonie (Ein Tagebuch),
1907. Neue A. u. d. T.: Lebens-
schicksal eines Einsamen, 1910. -
Chrysanthiem (Einakter, Manuskr.),
1907. - Gottlieb Alcibiades Pengrat
(Ein Lebensschicksal), 1908. - Der
Stegreifritter. Der Zug um 6 Uhr
10 (2 Nn.), 1909. - Die blutrote
Perle und andere Sonderbarkeiten
(Nn.), 1909. - Von Königen und
Jakobinern (Novellen), 1910. -

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Röſ
in Erfurt und Schleuſingen und ſtu-
dierte darauf in Gießen und Jena
Mathematik u. Naturwiſſenſchaften.
Nachdem er danach als Lehrer an
einer Erziehungsanſtalt in Ebers-
dorf und am Zenkerſchen Jnſtitut in
Jena unterrichtet hatte, wurde er
Oſtern 1863 Lehrer an der Großen
Stadtſchule (Gymnaſium und Real-
ſchule) in Wismar, an der er, und
zwar ſeit 1894 als Profeſſor, bis zu
ſeinem Übertritt in den Ruheſtand
(Michael. 1901) tätig war. Dann
zog er nach Ratzeburg, und hier iſt
er am 5. April 1906 geſtorben.

S:


Mutter Dreiern ehr Geſchichten (Ein
half Stieg Vertellſels ut Meckelborg),
1894.

Röſe, Martha,

geb. am 20. Febr.
1863 als Tochter des evangel. Pfar-
rers R. in Rathebur bei Anklam in
Pommern, verlor den letzteren ſchon
1881 durch den Tod und beſtand bald
darauf ihr Lehrerinnenexamen. Sie
iſt ſeitdem als Erzieherin und Lehre-
rin tätig geweſen und wirkte als
ſolche 1898 in Roſtock.

S:

Mein Vet-
ter, der Radfahrer (Radſportlicher
R. n. d. Engl.), 1897.

*Roſée, Adolf,

geb. am 12. März
1864 in Konſtantinopel, beſuchte das
griechiſche Gymnaſium in Galatz und
kam 1873 nach Wien, wo er erſt die
deutſche Sprache erlernte. Nach voll-
endeter Schulbildung wurde er Jour-
naliſt; ſpäter genoß er bei Profeſſor
Streben in Wien dramatiſchen Un-
terricht und ging dann zur Bühne;
aber ſchon nach einjährigem, höchſt
abenteuerlichem Wirken entſagte er
dem Berufe des Schauſpielers und
wandte ſich nun der dramatiſchen
Schriftſtellerei zu. Jn den Jahren
1888–95 bereiſte er faſt ganz Europa,
Teile von Aſien und Afrika u. hielt
ſich dauernd nur in Berlin, Paris,
London und Wien auf, wo er ſeine
Studien fortſetzte und nebenbei auch
ſchriftſtelleriſch tätig war, indem er
die Ergebniſſe ſeiner Reiſen feuille-
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Roſ
toniſtiſch in verſchiedenen Sprachen
— er beherrſcht deren ſieben — ver-
wertete. Seit 1895 hat er ſeinen
Wohnſitz vorwiegend in Berlin, ſeit
1905 in Dresden. Bekannt wurde
ſein Name beſonders durch ſeine
Schrift „Die Leihbibliotheken bei
Epidemien“, die im Jnfluenzajahr
1890 erſchien.

S:

Markſteine. Fünf
Tage preußiſcher Geſchichte (Dr.),
1896. – Sein Skatabend (Schw.),
1898. – Der ſterbende Ahasver. Ein
Stück Gegenwart (Dr.), 1898. – Ein
Muſtergatte (Schw.), 1898. – Kismet!
(Arabiſches Märchenſpiel), 1900.

*Roſegger, Hans Ludwig,

ein
Sohn des bekannten Peter R. (ſ. d.
Folgenden!), wurde am 19. Auguſt
1880 in Krieglach (Steiermark) ge-
boren, beſuchte in Graz die Volks-
ſchule und das Gymnaſium und ſtu-
dierte danach in Leipzig und Graz
die Rechte. Nachdem er hier 1905
zum Dr. jur. promoviert worden,
ging er als Advokaturskandidat nach
Wien, ſetzte hier (1905–06), ſowie
ſpäter in Zürich (1906) und Heidel-
berg (1906–08) ſeine ſozial- und
ſtaatswiſſenſchaftlichen Studien fort
und ließ ſich dann in ſeinem Geburts-
ort Krieglach nieder. Größere Reiſen
haben ihn nach Frankreich, Jtalien,
der Schweiz, Egypten, durch Öſter-
reich und Deutſchland geführt. Seit
dem 1. Oktober 1910 iſt er Schrift-
leiter der von ſeinem Vater gegrün-
deten und redigierten Monatsſchrift
„Heimgarten“. Außer einigen Fach-
ſchriften veröffentlichte er

S:

Die
Verbrecherkolonie (Ein Tagebuch),
1907. Neue A. u. d. T.: Lebens-
ſchickſal eines Einſamen, 1910. –
Chryſanthiem (Einakter, Manuſkr.),
1907. – Gottlieb Alcibiades Pengrat
(Ein Lebensſchickſal), 1908. – Der
Stegreifritter. Der Zug um 6 Uhr
10 (2 Nn.), 1909. – Die blutrote
Perle und andere Sonderbarkeiten
(Nn.), 1909. – Von Königen und
Jakobinern (Novellen), 1910. –

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[45/0049] Röſ Roſ in Erfurt und Schleuſingen und ſtu- dierte darauf in Gießen und Jena Mathematik u. Naturwiſſenſchaften. Nachdem er danach als Lehrer an einer Erziehungsanſtalt in Ebers- dorf und am Zenkerſchen Jnſtitut in Jena unterrichtet hatte, wurde er Oſtern 1863 Lehrer an der Großen Stadtſchule (Gymnaſium und Real- ſchule) in Wismar, an der er, und zwar ſeit 1894 als Profeſſor, bis zu ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (Michael. 1901) tätig war. Dann zog er nach Ratzeburg, und hier iſt er am 5. April 1906 geſtorben. S: Mutter Dreiern ehr Geſchichten (Ein half Stieg Vertellſels ut Meckelborg), 1894. Röſe, Martha, geb. am 20. Febr. 1863 als Tochter des evangel. Pfar- rers R. in Rathebur bei Anklam in Pommern, verlor den letzteren ſchon 1881 durch den Tod und beſtand bald darauf ihr Lehrerinnenexamen. Sie iſt ſeitdem als Erzieherin und Lehre- rin tätig geweſen und wirkte als ſolche 1898 in Roſtock. S: Mein Vet- ter, der Radfahrer (Radſportlicher R. n. d. Engl.), 1897. *Roſée, Adolf, geb. am 12. März 1864 in Konſtantinopel, beſuchte das griechiſche Gymnaſium in Galatz und kam 1873 nach Wien, wo er erſt die deutſche Sprache erlernte. Nach voll- endeter Schulbildung wurde er Jour- naliſt; ſpäter genoß er bei Profeſſor Streben in Wien dramatiſchen Un- terricht und ging dann zur Bühne; aber ſchon nach einjährigem, höchſt abenteuerlichem Wirken entſagte er dem Berufe des Schauſpielers und wandte ſich nun der dramatiſchen Schriftſtellerei zu. Jn den Jahren 1888–95 bereiſte er faſt ganz Europa, Teile von Aſien und Afrika u. hielt ſich dauernd nur in Berlin, Paris, London und Wien auf, wo er ſeine Studien fortſetzte und nebenbei auch ſchriftſtelleriſch tätig war, indem er die Ergebniſſe ſeiner Reiſen feuille- toniſtiſch in verſchiedenen Sprachen — er beherrſcht deren ſieben — ver- wertete. Seit 1895 hat er ſeinen Wohnſitz vorwiegend in Berlin, ſeit 1905 in Dresden. Bekannt wurde ſein Name beſonders durch ſeine Schrift „Die Leihbibliotheken bei Epidemien“, die im Jnfluenzajahr 1890 erſchien. S: Markſteine. Fünf Tage preußiſcher Geſchichte (Dr.), 1896. – Sein Skatabend (Schw.), 1898. – Der ſterbende Ahasver. Ein Stück Gegenwart (Dr.), 1898. – Ein Muſtergatte (Schw.), 1898. – Kismet! (Arabiſches Märchenſpiel), 1900. *Roſegger, Hans Ludwig, ein Sohn des bekannten Peter R. (ſ. d. Folgenden!), wurde am 19. Auguſt 1880 in Krieglach (Steiermark) ge- boren, beſuchte in Graz die Volks- ſchule und das Gymnaſium und ſtu- dierte danach in Leipzig und Graz die Rechte. Nachdem er hier 1905 zum Dr. jur. promoviert worden, ging er als Advokaturskandidat nach Wien, ſetzte hier (1905–06), ſowie ſpäter in Zürich (1906) und Heidel- berg (1906–08) ſeine ſozial- und ſtaatswiſſenſchaftlichen Studien fort und ließ ſich dann in ſeinem Geburts- ort Krieglach nieder. Größere Reiſen haben ihn nach Frankreich, Jtalien, der Schweiz, Egypten, durch Öſter- reich und Deutſchland geführt. Seit dem 1. Oktober 1910 iſt er Schrift- leiter der von ſeinem Vater gegrün- deten und redigierten Monatsſchrift „Heimgarten“. Außer einigen Fach- ſchriften veröffentlichte er S: Die Verbrecherkolonie (Ein Tagebuch), 1907. Neue A. u. d. T.: Lebens- ſchickſal eines Einſamen, 1910. – Chryſanthiem (Einakter, Manuſkr.), 1907. – Gottlieb Alcibiades Pengrat (Ein Lebensſchickſal), 1908. – Der Stegreifritter. Der Zug um 6 Uhr 10 (2 Nn.), 1909. – Die blutrote Perle und andere Sonderbarkeiten (Nn.), 1909. – Von Königen und Jakobinern (Novellen), 1910. – *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/49>, abgerufen am 30.04.2024.