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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Ros
sechziger Jahre ergriff sie eine sich ihr
darbietende Gelegenheit und ließ sich
in Bromberg als Buchhändlerin nie-
der. Doch florierte der Buchhandel
nicht sonderlich, und so begann sie,
sich ganz der schriftstellerischen Tätig-
keit zu widmen. Sie schrieb vorzugs-
weise Novellen, von denen die "Un-
politischen Geschichten" wohl am be-
kanntesten geworden sein dürften, da
der erste Band derselben gleich nach
Erscheinen mit Beschlag belegt ward
und der Verfasserin eine Anklage ein-
trug. die jedoch mit Freisprechung
endete. Seit 1862 lebte Marie von
R. mit einer greisen, schon viele Jahre
an das Krankenlager gefesselten Mut-
ter und einer jüngeren Schwester,
Emmy v. R., die sich auch als Jugend-
schriftstellerin versucht hat, teils in
Berlin, teils in Steglitz bei Berlin,
und siedelte nach etwa zwanzig Jah-
ren nach Hamburg über, wo sie im
Oktober 1889 im Marien-Kranken-
hause an den Folgen einer Operation
starb.

S:

Polnische Mütter (Histor.
Nn.), 1860. - Aus Korsika (Hist. En.);
II, 1861. - Wege zum Glück, 1862. -
Alte Jungfern (Stille Gesch.), 1862.
- Noch ist Polen nicht verloren (R.),
1863. - Von nah und fern (Nn. u.
En.), 1863. - Nach anderthalb Jah-
ren (E.), 1863. - General Rapp und
die Belagerung von Danzig (E.), 1867.
- Weit über Land und Meer (R.); IV,
1868. - Unpolitische Geschichten; II,
1869 (Jnhalt: I. Der Wanderlehrer.
- Eine Konzession. - Ein Hilferuf. -
II. Klein-Germania. - Mit der
Schleife). - Stralsund und Ölper (E.),
1870. - Der tolle Matthis (E.), 1870.
- Ein Kleeblatt (3 Nn.), 1875. Neue
Ausg. u. d. T.: Der böse Blick (Nn.),
1879. - Auf dem Maidsprung (N.),
1876. - Die Seejungfer (N.), 1878. -
Die Grafenbraut (N.), Köln o. J. -
Jm Strudel der Hauptstadt (R.),
1886. - Ein Sohn Polens (R.), 1886.
- Vannina (Eine korsische N.), 1886.
- Verschiedene Jugendschriften.

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Rös
Rösler, Paula,

geboren am 27.
August 1875 in Schlierbach (Prov.
Hessen-Nassau) als Tochter des Stein-
gutfabrikanten, Kommerzienrats Max
R., erhielt ihre Bildung durch Haus-
lehrer und verblieb im elterlichen
Hause bis 1902. Dann ging sie nach
München, wo sie sich bis 1906 auf
der Damenakademie zur Malerin
ausbildete und seitdem als ausübende
Künstlerin dort selbständig wirkt.

S:


Falter (Lr.), 1905. - Fahana (Neue
Lr.), 1906. - Jm Zwischenreich (Ein
Schattenspiel), 1908. - Karfreitag
(Ge. 1906-09), 1909.

*Rösler, Robert,

pseud. Julius
Mühlfeld
od. Julius Rösler-
Mühlfeld,
wurde am 6. Januar
1840 zu Köthen geboren, besuchte da-
selbst die Realschule und das Gym-
nasium und wandte sich frühzeitig der
Schriftstellerei zu, die er neben seiner
Beschäftigung als Buchhändler seit
1857 betrieb, bis er sich später gänz-
lich dem literarischen Berufe widmete.
Jm Jahre 1861 ging er nach Leipzig,
lebte daselbst teils lernend, teils pro-
duzierend, u. trat 1863 in die Redak-
tion der "Mitteldeutsch. Volkszeitung"
ein, die er nach A. Peters' Tode, von
1864-66 selbst redigierte. Von 1867
bis 1870 lebte er literarisch tätig teils
in Köthen, teils im Bade Kösen, und
einige Sommermonate von 1869 in
Frankfurt a. M., ging 1870 als Redak-
teur des "Wächter" nach Bielefeld u.
im Januar 1872 einem ehrenvollen
Rufe folgend als Chefredakteur der
"Hartungschen Zeitung" nach Königs-
berg in Preußen. Gesundheitsrück-
sichten bewogen ihn, am 1. Januar
1877 aus dieser Stellung zu scheiden.
Er ging nach Sondershausen, wo er
eine Zeitlang die Zeitschrift "Der
Deutsche" redigierte, bis ihn ein
Nervenleiden nötigte, dies Unter-
nehmen in andere Hände zu geben.
Er kehrte im Herbst 1880 nach Königs-
berg zurück und starb hier am 18. Mai
1881. Außer einigen historischen u.

*


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Ros
ſechziger Jahre ergriff ſie eine ſich ihr
darbietende Gelegenheit und ließ ſich
in Bromberg als Buchhändlerin nie-
der. Doch florierte der Buchhandel
nicht ſonderlich, und ſo begann ſie,
ſich ganz der ſchriftſtelleriſchen Tätig-
keit zu widmen. Sie ſchrieb vorzugs-
weiſe Novellen, von denen die „Un-
politiſchen Geſchichten“ wohl am be-
kannteſten geworden ſein dürften, da
der erſte Band derſelben gleich nach
Erſcheinen mit Beſchlag belegt ward
und der Verfaſſerin eine Anklage ein-
trug. die jedoch mit Freiſprechung
endete. Seit 1862 lebte Marie von
R. mit einer greiſen, ſchon viele Jahre
an das Krankenlager gefeſſelten Mut-
ter und einer jüngeren Schweſter,
Emmy v. R., die ſich auch als Jugend-
ſchriftſtellerin verſucht hat, teils in
Berlin, teils in Steglitz bei Berlin,
und ſiedelte nach etwa zwanzig Jah-
ren nach Hamburg über, wo ſie im
Oktober 1889 im Marien-Kranken-
hauſe an den Folgen einer Operation
ſtarb.

S:

Polniſche Mütter (Hiſtor.
Nn.), 1860. – Aus Korſika (Hiſt. En.);
II, 1861. – Wege zum Glück, 1862. –
Alte Jungfern (Stille Geſch.), 1862.
– Noch iſt Polen nicht verloren (R.),
1863. – Von nah und fern (Nn. u.
En.), 1863. – Nach anderthalb Jah-
ren (E.), 1863. – General Rapp und
die Belagerung von Danzig (E.), 1867.
– Weit über Land und Meer (R.); IV,
1868. – Unpolitiſche Geſchichten; II,
1869 (Jnhalt: I. Der Wanderlehrer.
– Eine Konzeſſion. – Ein Hilferuf. –
II. Klein-Germania. – Mit der
Schleife). – Stralſund und Ölper (E.),
1870. – Der tolle Matthis (E.), 1870.
– Ein Kleeblatt (3 Nn.), 1875. Neue
Ausg. u. d. T.: Der böſe Blick (Nn.),
1879. – Auf dem Maidſprung (N.),
1876. – Die Seejungfer (N.), 1878. –
Die Grafenbraut (N.), Köln o. J. –
Jm Strudel der Hauptſtadt (R.),
1886. – Ein Sohn Polens (R.), 1886.
– Vannina (Eine korſiſche N.), 1886.
– Verſchiedene Jugendſchriften.

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Rös
Rösler, Paula,

geboren am 27.
Auguſt 1875 in Schlierbach (Prov.
Heſſen-Naſſau) als Tochter des Stein-
gutfabrikanten, Kommerzienrats Max
R., erhielt ihre Bildung durch Haus-
lehrer und verblieb im elterlichen
Hauſe bis 1902. Dann ging ſie nach
München, wo ſie ſich bis 1906 auf
der Damenakademie zur Malerin
ausbildete und ſeitdem als ausübende
Künſtlerin dort ſelbſtändig wirkt.

S:


Falter (Lr.), 1905. – Fahana (Neue
Lr.), 1906. – Jm Zwiſchenreich (Ein
Schattenſpiel), 1908. – Karfreitag
(Ge. 1906–09), 1909.

*Rösler, Robert,

pſeud. Julius
Mühlfeld
od. Julius Rösler-
Mühlfeld,
wurde am 6. Januar
1840 zu Köthen geboren, beſuchte da-
ſelbſt die Realſchule und das Gym-
naſium und wandte ſich frühzeitig der
Schriftſtellerei zu, die er neben ſeiner
Beſchäftigung als Buchhändler ſeit
1857 betrieb, bis er ſich ſpäter gänz-
lich dem literariſchen Berufe widmete.
Jm Jahre 1861 ging er nach Leipzig,
lebte daſelbſt teils lernend, teils pro-
duzierend, u. trat 1863 in die Redak-
tion der „Mitteldeutſch. Volkszeitung“
ein, die er nach A. Peters’ Tode, von
1864–66 ſelbſt redigierte. Von 1867
bis 1870 lebte er literariſch tätig teils
in Köthen, teils im Bade Köſen, und
einige Sommermonate von 1869 in
Frankfurt a. M., ging 1870 als Redak-
teur des „Wächter“ nach Bielefeld u.
im Januar 1872 einem ehrenvollen
Rufe folgend als Chefredakteur der
„Hartungſchen Zeitung“ nach Königs-
berg in Preußen. Geſundheitsrück-
ſichten bewogen ihn, am 1. Januar
1877 aus dieſer Stellung zu ſcheiden.
Er ging nach Sondershauſen, wo er
eine Zeitlang die Zeitſchrift „Der
Deutſche“ redigierte, bis ihn ein
Nervenleiden nötigte, dies Unter-
nehmen in andere Hände zu geben.
Er kehrte im Herbſt 1880 nach Königs-
berg zurück und ſtarb hier am 18. Mai
1881. Außer einigen hiſtoriſchen u.

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[55/0059] Ros Rös ſechziger Jahre ergriff ſie eine ſich ihr darbietende Gelegenheit und ließ ſich in Bromberg als Buchhändlerin nie- der. Doch florierte der Buchhandel nicht ſonderlich, und ſo begann ſie, ſich ganz der ſchriftſtelleriſchen Tätig- keit zu widmen. Sie ſchrieb vorzugs- weiſe Novellen, von denen die „Un- politiſchen Geſchichten“ wohl am be- kannteſten geworden ſein dürften, da der erſte Band derſelben gleich nach Erſcheinen mit Beſchlag belegt ward und der Verfaſſerin eine Anklage ein- trug. die jedoch mit Freiſprechung endete. Seit 1862 lebte Marie von R. mit einer greiſen, ſchon viele Jahre an das Krankenlager gefeſſelten Mut- ter und einer jüngeren Schweſter, Emmy v. R., die ſich auch als Jugend- ſchriftſtellerin verſucht hat, teils in Berlin, teils in Steglitz bei Berlin, und ſiedelte nach etwa zwanzig Jah- ren nach Hamburg über, wo ſie im Oktober 1889 im Marien-Kranken- hauſe an den Folgen einer Operation ſtarb. S: Polniſche Mütter (Hiſtor. Nn.), 1860. – Aus Korſika (Hiſt. En.); II, 1861. – Wege zum Glück, 1862. – Alte Jungfern (Stille Geſch.), 1862. – Noch iſt Polen nicht verloren (R.), 1863. – Von nah und fern (Nn. u. En.), 1863. – Nach anderthalb Jah- ren (E.), 1863. – General Rapp und die Belagerung von Danzig (E.), 1867. – Weit über Land und Meer (R.); IV, 1868. – Unpolitiſche Geſchichten; II, 1869 (Jnhalt: I. Der Wanderlehrer. – Eine Konzeſſion. – Ein Hilferuf. – II. Klein-Germania. – Mit der Schleife). – Stralſund und Ölper (E.), 1870. – Der tolle Matthis (E.), 1870. – Ein Kleeblatt (3 Nn.), 1875. Neue Ausg. u. d. T.: Der böſe Blick (Nn.), 1879. – Auf dem Maidſprung (N.), 1876. – Die Seejungfer (N.), 1878. – Die Grafenbraut (N.), Köln o. J. – Jm Strudel der Hauptſtadt (R.), 1886. – Ein Sohn Polens (R.), 1886. – Vannina (Eine korſiſche N.), 1886. – Verſchiedene Jugendſchriften. Rösler, Paula, geboren am 27. Auguſt 1875 in Schlierbach (Prov. Heſſen-Naſſau) als Tochter des Stein- gutfabrikanten, Kommerzienrats Max R., erhielt ihre Bildung durch Haus- lehrer und verblieb im elterlichen Hauſe bis 1902. Dann ging ſie nach München, wo ſie ſich bis 1906 auf der Damenakademie zur Malerin ausbildete und ſeitdem als ausübende Künſtlerin dort ſelbſtändig wirkt. S: Falter (Lr.), 1905. – Fahana (Neue Lr.), 1906. – Jm Zwiſchenreich (Ein Schattenſpiel), 1908. – Karfreitag (Ge. 1906–09), 1909. *Rösler, Robert, pſeud. Julius Mühlfeld od. Julius Rösler- Mühlfeld, wurde am 6. Januar 1840 zu Köthen geboren, beſuchte da- ſelbſt die Realſchule und das Gym- naſium und wandte ſich frühzeitig der Schriftſtellerei zu, die er neben ſeiner Beſchäftigung als Buchhändler ſeit 1857 betrieb, bis er ſich ſpäter gänz- lich dem literariſchen Berufe widmete. Jm Jahre 1861 ging er nach Leipzig, lebte daſelbſt teils lernend, teils pro- duzierend, u. trat 1863 in die Redak- tion der „Mitteldeutſch. Volkszeitung“ ein, die er nach A. Peters’ Tode, von 1864–66 ſelbſt redigierte. Von 1867 bis 1870 lebte er literariſch tätig teils in Köthen, teils im Bade Köſen, und einige Sommermonate von 1869 in Frankfurt a. M., ging 1870 als Redak- teur des „Wächter“ nach Bielefeld u. im Januar 1872 einem ehrenvollen Rufe folgend als Chefredakteur der „Hartungſchen Zeitung“ nach Königs- berg in Preußen. Geſundheitsrück- ſichten bewogen ihn, am 1. Januar 1877 aus dieſer Stellung zu ſcheiden. Er ging nach Sondershauſen, wo er eine Zeitlang die Zeitſchrift „Der Deutſche“ redigierte, bis ihn ein Nervenleiden nötigte, dies Unter- nehmen in andere Hände zu geben. Er kehrte im Herbſt 1880 nach Königs- berg zurück und ſtarb hier am 18. Mai 1881. Außer einigen hiſtoriſchen u. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/59>, abgerufen am 30.04.2024.