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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Rot
preußen), besuchte die Gymnasien in
Hohensalza und Bromberg und stu-
dierte seit 1898 Rechts- und Staats-
wissenschaft, im Nebenfach auch
Ästhetik und Naturwissenschaften.
Jm Jahre 1905 erwarb er sich in
Rostock die Würde eines Dr. jur. Aus-
gedehnte Reisen haben ihn bis nach
Norwegen und durch Jtalien geführt.
Gegenwärtig (1909) arbeitet er beim
Magistrat in Charlottenburg, um sich
für die Bürgermeisterlaufbahn vor-
zubereiten.

S:

Meine lieben vier
Wände (Ge. u. Aphorismen), 1909.

*Rothkirch und Panthen, Kurt
von,

pseud. Kurt von Neurode,
wurde am 3. März 1865 auf Schloß
Schön-Ellguth im Kreise Trebnitz
(Schlesien) als Sohn eines Leut-
nants, späteren Kommandeurs des
Gardekürassier-Regiments (u. 1893
gestorben) geboren, besuchte die Ka-
dettenanstalten in Oranienstein und
Groß Lichterfelde und trat 1884 als
Fähnrich in das damalige Neumärk.
Dragoner-Reg. Nr. 3 ein. Seit 1885
Offizier im 2. Schlesischen Dragoner-
Reg. Nr. 8, nahm er 1889 infolge
eines Sturzes mit dem Pferde seinen
Abschied, bereiste ein halbes Jahr
Österreich, ging dann nach Neuyork,
wo er zwei Jahre lang das Finanz-
wesen studierte und bereiste von hier
aus den Norden und Süden der
Verein. Staaten. Nachdem er sich
1892 in Neuyork vermählt hatte, trat
er im Herbst d. J. in Frankfurt am
Main wieder in das deutsche Heer
ein, wurde 1896 Oberleutnant und
im Sommer 1898 der kaiserlichen
Gesandtschaft in Kopenhagen atta-
chiert, wo er bis 1900 blieb. Dann
nahm er endgültig seinen Abschied u.
widmet sich seitdem der Bewirtschaf-
tung seiner Güter Massel, Schweinern
u. Neurode im Kreise Trebnitz (Schle-
sien).

S:

Anderer Leute Frauen (Sk.),
1906. - Das Spitzenneglige (Lsp.),
1906. - Moderne Diplomaten [Die
Spionin] (Lsp.), 1907. - Jhr Ab-
[Spaltenumbruch]

Rot
schied (Plauderei), 1908. - Ein
Ehrenwort (Dr.), 1908. - Potpourri
(Skizzen und Einakter), 1908. -
Die Nihilistin (Einakter), 1909. -
Jhr Abschied (Einakter), 1909. -
Reingefallen (Einakter), 1909. -
Außerhalb der großen Menge (Schsp.),
1910.

Rothschild, Ferdinand Baron
von,

ein Sohn des Leiters des Wie-
ner Bankhauses R., Frhrr. Anselm
Salomon von R., wurde am 17. De-
zember 1839 in Wien geboren. Er
überließ die Leitung des Wiener Hau-
ses seinem jüngeren Bruder Albert
u. ging 1860 nach England, wo er sich
naturalisieren ließ. Er vermählte sich
hier 1865 mit seiner Cousine Eve-
line, einer Tochter des Freiherrn
Lionel von R., der als erster Jsraelit
in das englische Unterhaus getreten
war; aber schon im Dezbr. 1866 ver-
lor er seine Gattin, zu deren Ge-
dächtnis er 1869 in London das
Eveline-Hospital für kranke Frauen
und Kinder stiftete, das er auch spä-
ter mit großen Summen unterstützte
und in seinem Testament mit 100 000
Pfd. Sterl. bedachte. Jm Jahre 1885
wurde er für Aylesbury Mitglied des
Parlaments und gehörte demselben
bis zu seinem Tode an. Auf seiner
Besitzung Waddesdon Manor erbaute
er sich einen großen Palast, wo er,
ein leidenschaftlicher Sammler von
Kunstsachen, eine Fülle der kostbar-
sten Schätze aufhäufte. Während
einer Reise durch Ägypten 1889 hatte
er sich ein Herzleiden zugezogen, dem
er auch später plötzlich erlag. Er
starb in Waddesdon Manor an sei-
nem Geburtstage, 17. Dezbr. 1898.

S:

Vroni (N.), 1879.

Rothwell, Bertha von,

geb.
Hillebrand, wurde am 7. August
1837 zu Freiburg im Breisgau ge-
boren. Sie brachte ihre Kindheit
meist in Einsamkeit zu, vertiefte sich
schon frühe in die Lektüre poetischer
Werke u. begann bereits im 12. Jahre

*


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Rot
preußen), beſuchte die Gymnaſien in
Hohenſalza und Bromberg und ſtu-
dierte ſeit 1898 Rechts- und Staats-
wiſſenſchaft, im Nebenfach auch
Äſthetik und Naturwiſſenſchaften.
Jm Jahre 1905 erwarb er ſich in
Roſtock die Würde eines Dr. jur. Aus-
gedehnte Reiſen haben ihn bis nach
Norwegen und durch Jtalien geführt.
Gegenwärtig (1909) arbeitet er beim
Magiſtrat in Charlottenburg, um ſich
für die Bürgermeiſterlaufbahn vor-
zubereiten.

S:

Meine lieben vier
Wände (Ge. u. Aphorismen), 1909.

*Rothkirch und Panthen, Kurt
von,

pſeud. Kurt von Neurode,
wurde am 3. März 1865 auf Schloß
Schön-Ellguth im Kreiſe Trebnitz
(Schleſien) als Sohn eines Leut-
nants, ſpäteren Kommandeurs des
Gardeküraſſier-Regiments (u. 1893
geſtorben) geboren, beſuchte die Ka-
dettenanſtalten in Oranienſtein und
Groß Lichterfelde und trat 1884 als
Fähnrich in das damalige Neumärk.
Dragoner-Reg. Nr. 3 ein. Seit 1885
Offizier im 2. Schleſiſchen Dragoner-
Reg. Nr. 8, nahm er 1889 infolge
eines Sturzes mit dem Pferde ſeinen
Abſchied, bereiſte ein halbes Jahr
Öſterreich, ging dann nach Neuyork,
wo er zwei Jahre lang das Finanz-
weſen ſtudierte und bereiſte von hier
aus den Norden und Süden der
Verein. Staaten. Nachdem er ſich
1892 in Neuyork vermählt hatte, trat
er im Herbſt d. J. in Frankfurt am
Main wieder in das deutſche Heer
ein, wurde 1896 Oberleutnant und
im Sommer 1898 der kaiſerlichen
Geſandtſchaft in Kopenhagen atta-
chiert, wo er bis 1900 blieb. Dann
nahm er endgültig ſeinen Abſchied u.
widmet ſich ſeitdem der Bewirtſchaf-
tung ſeiner Güter Maſſel, Schweinern
u. Neurode im Kreiſe Trebnitz (Schle-
ſien).

S:

Anderer Leute Frauen (Sk.),
1906. – Das Spitzennegligé (Lſp.),
1906. – Moderne Diplomaten [Die
Spionin] (Lſp.), 1907. – Jhr Ab-
[Spaltenumbruch]

Rot
ſchied (Plauderei), 1908. – Ein
Ehrenwort (Dr.), 1908. – Potpourri
(Skizzen und Einakter), 1908. –
Die Nihiliſtin (Einakter), 1909. –
Jhr Abſchied (Einakter), 1909. –
Reingefallen (Einakter), 1909. –
Außerhalb der großen Menge (Schſp.),
1910.

Rothſchild, Ferdinand Baron
von,

ein Sohn des Leiters des Wie-
ner Bankhauſes R., Frhrr. Anſelm
Salomon von R., wurde am 17. De-
zember 1839 in Wien geboren. Er
überließ die Leitung des Wiener Hau-
ſes ſeinem jüngeren Bruder Albert
u. ging 1860 nach England, wo er ſich
naturaliſieren ließ. Er vermählte ſich
hier 1865 mit ſeiner Couſine Eve-
line, einer Tochter des Freiherrn
Lionel von R., der als erſter Jſraelit
in das engliſche Unterhaus getreten
war; aber ſchon im Dezbr. 1866 ver-
lor er ſeine Gattin, zu deren Ge-
dächtnis er 1869 in London das
Eveline-Hoſpital für kranke Frauen
und Kinder ſtiftete, das er auch ſpä-
ter mit großen Summen unterſtützte
und in ſeinem Teſtament mit 100 000
Pfd. Sterl. bedachte. Jm Jahre 1885
wurde er für Aylesbury Mitglied des
Parlaments und gehörte demſelben
bis zu ſeinem Tode an. Auf ſeiner
Beſitzung Waddesdon Manor erbaute
er ſich einen großen Palaſt, wo er,
ein leidenſchaftlicher Sammler von
Kunſtſachen, eine Fülle der koſtbar-
ſten Schätze aufhäufte. Während
einer Reiſe durch Ägypten 1889 hatte
er ſich ein Herzleiden zugezogen, dem
er auch ſpäter plötzlich erlag. Er
ſtarb in Waddesdon Manor an ſei-
nem Geburtstage, 17. Dezbr. 1898.

S:

Vroni (N.), 1879.

Rothwell, Bertha von,

geb.
Hillebrand, wurde am 7. Auguſt
1837 zu Freiburg im Breisgau ge-
boren. Sie brachte ihre Kindheit
meiſt in Einſamkeit zu, vertiefte ſich
ſchon frühe in die Lektüre poetiſcher
Werke u. begann bereits im 12. Jahre

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/72>, abgerufen am 30.04.2024.