Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite


[Spaltenumbruch]

Rup
selben unter Sorgen und Mühen eine
vorzügliche Erziehung und Bildung
zuteil werden ließ. Der Wunsch
Mariens, sich zur Lehrerin ausbilden
zu dürfen, scheiterte an der Mittel-
losigkeit der Mutter. Letztere mochte
sich überhaupt nicht von ihren Kin-
dern trennen, und so lebt die Familie
noch jetzt vereint in Stuttgart.

S:

Jn
der Mühle (E.), 1882.

Ruppius, Otto,

geb. am 1. Febr.
1819 zu Glauchau, erhielt seinen
Schulunterricht in Langensalza, wo-
hin sein Vater als Beamter versetzt
worden war, und trat dann als Lehr-
ling in ein kaufmännisches Geschäft
zu Erfurt, wo es ihm indes so wenig
gefiel, daß er seinen Beruf verließ u.
1838 Militärdienste nahm. Aber auch
das Soldatenleben befriedigte ihn
auf die Dauer nicht. Er wurde Buch-
händler, ging 1845 nach Berlin, grün-
dete hier den "Norddeutschen Volks-
schriftenverein" und gab 1848 die
"Bürger- und Bauernzeitung" her-
aus. Ein Artikel in derselben über
die Auflösung d. preußisch. National-
versammlung trug ihm Verurteilung
zu neunmonatiger Festungsstrafe
ein. Er entzog sich derselben durch
die Flucht nach Amerika und ließ sich
erst in Nashville und 1851 in Louis-
ville nieder. Hier verwertete er zu-
nächst seine Kenntnisse in der Musik.
Als Musiklehrer und Dirigent einer
Orchesterkapelle, die weit und breit
Konzerte gab, erwarb er sich Besitz-
tum und Vermögen, das er aber durch
einen Brand plötzlich wieder verlor.
Er wandte sich nun nach Milwaukee
(1853), wo er als Schriftsteller wirkte,
trat dann als Redakteur in die "Neu-
yorker Staatszeitung" und gründete
später in St. Louis (1859) ein Unter-
haltungsjournal "Westliche Blätter".
Der amerikanische Bürgerkrieg und
die inzwischen in Preußen erlassene
Amnestie führten ihn 1861 in sein
Vaterland zurück. Er ließ sich zunächst
in Leipzig nieder, wo er für die Gar-
[Spaltenumbruch]

Rusch
tenlaube seine amerikanischen Novel-
len schrieb. Später begründete er in
Berlin das zur "Volkszeitung" ge-
hörende "Sonntagsblatt", starb aber
bereits am 25. Juni 1864.

S:

Ge-
sammelte Werke; VI, 1874 [Jnhalt:
Der Pedlar (R. a. d. amerikan. Leben,
1857). - Das Vermächtnis des Ped-
lars (R., 1859). - Heimchen (E.). -
Die drei Vagabonden (R.). - Der
Prärieteufel (R., 1861). - Ein deut-
scher Pferdedieb (E., 1861). - Eine
Karriere in Amerika (E., 1861). -
Ein Deutscher (R., 1862). - Zwei
Welten (R., 1863). - Aus dem Schul-
lehrerleben im Westen (E., 1861). -
Jm Westen (En., 1862: Mary Kreu-
zer. - Buschlerche. - Auf Regierungs-
lande. - Vermißt. - Unter Fremden).
- Die Nachbarn (E., 1863). - Der
erste Ball in Milwaukee (E., 1861). -
Geld und Geist (R., 1860). - Schlamm
und fester Boden (E., 1862). - Prie-
ster und Bauer (E., 1862). - Eine
Weberfamilie (E., 1862). - Wie ich
im Westen hängen blieb (E., 1861). -
Ein Stück deutsches Bauernleben (E.,
1862). - Drei Tage aus dem Leben
eines Schullehrers (E., 1862). -
Traumkönig u. der reiche Schneider
(E., 1862). - Bill Hammer (E., 1863).
- Eine Spekulation (E., 1863). -
Waldspinne (Genrebild, 1856)]. -
Gesammelte Werke; XV, 1889.

*Ruschka, Adalbert,

geb. am 18.
April 1838 zu Hosterschlag bei Neu-
haus in Böhmen, besuchte erst die
Ortsschule daselbst, seit 1850 das k. k.
Staatsgymnasium in Neuhaus und
bezog 1858 die Universität Prag, an
der er sich philosophischen, philolo-
gischen und historischen Studien wid-
mete. Nachdem er 1863 sein Staats-
examen in obigen Wissenschaften ab-
gelegt und die Würde eines Dr. phil.
erlangt hatte, absolvierte er sein
Probejahr an der 1. Staatsoberreal-
schule in Prag, wurde 1864 Professor
am Gymnasium in Klattau, 1867 an
der deutschen Oberrealschule in Bud-

*


[Spaltenumbruch]

Rup
ſelben unter Sorgen und Mühen eine
vorzügliche Erziehung und Bildung
zuteil werden ließ. Der Wunſch
Mariens, ſich zur Lehrerin ausbilden
zu dürfen, ſcheiterte an der Mittel-
loſigkeit der Mutter. Letztere mochte
ſich überhaupt nicht von ihren Kin-
dern trennen, und ſo lebt die Familie
noch jetzt vereint in Stuttgart.

S:

Jn
der Mühle (E.), 1882.

Ruppius, Otto,

geb. am 1. Febr.
1819 zu Glauchau, erhielt ſeinen
Schulunterricht in Langenſalza, wo-
hin ſein Vater als Beamter verſetzt
worden war, und trat dann als Lehr-
ling in ein kaufmänniſches Geſchäft
zu Erfurt, wo es ihm indes ſo wenig
gefiel, daß er ſeinen Beruf verließ u.
1838 Militärdienſte nahm. Aber auch
das Soldatenleben befriedigte ihn
auf die Dauer nicht. Er wurde Buch-
händler, ging 1845 nach Berlin, grün-
dete hier den „Norddeutſchen Volks-
ſchriftenverein“ und gab 1848 die
„Bürger- und Bauernzeitung“ her-
aus. Ein Artikel in derſelben über
die Auflöſung d. preußiſch. National-
verſammlung trug ihm Verurteilung
zu neunmonatiger Feſtungsſtrafe
ein. Er entzog ſich derſelben durch
die Flucht nach Amerika und ließ ſich
erſt in Naſhville und 1851 in Louis-
ville nieder. Hier verwertete er zu-
nächſt ſeine Kenntniſſe in der Muſik.
Als Muſiklehrer und Dirigent einer
Orcheſterkapelle, die weit und breit
Konzerte gab, erwarb er ſich Beſitz-
tum und Vermögen, das er aber durch
einen Brand plötzlich wieder verlor.
Er wandte ſich nun nach Milwaukee
(1853), wo er als Schriftſteller wirkte,
trat dann als Redakteur in die „Neu-
yorker Staatszeitung“ und gründete
ſpäter in St. Louis (1859) ein Unter-
haltungsjournal „Weſtliche Blätter“.
Der amerikaniſche Bürgerkrieg und
die inzwiſchen in Preußen erlaſſene
Amneſtie führten ihn 1861 in ſein
Vaterland zurück. Er ließ ſich zunächſt
in Leipzig nieder, wo er für die Gar-
[Spaltenumbruch]

Ruſch
tenlaube ſeine amerikaniſchen Novel-
len ſchrieb. Später begründete er in
Berlin das zur „Volkszeitung“ ge-
hörende „Sonntagsblatt“, ſtarb aber
bereits am 25. Juni 1864.

S:

Ge-
ſammelte Werke; VI, 1874 [Jnhalt:
Der Pedlar (R. a. d. amerikan. Leben,
1857). – Das Vermächtnis des Ped-
lars (R., 1859). – Heimchen (E.). –
Die drei Vagabonden (R.). – Der
Prärieteufel (R., 1861). – Ein deut-
ſcher Pferdedieb (E., 1861). – Eine
Karriere in Amerika (E., 1861). –
Ein Deutſcher (R., 1862). – Zwei
Welten (R., 1863). – Aus dem Schul-
lehrerleben im Weſten (E., 1861). –
Jm Weſten (En., 1862: Mary Kreu-
zer. – Buſchlerche. – Auf Regierungs-
lande. – Vermißt. – Unter Fremden).
– Die Nachbarn (E., 1863). – Der
erſte Ball in Milwaukee (E., 1861). –
Geld und Geiſt (R., 1860). – Schlamm
und feſter Boden (E., 1862). – Prie-
ſter und Bauer (E., 1862). – Eine
Weberfamilie (E., 1862). – Wie ich
im Weſten hängen blieb (E., 1861). –
Ein Stück deutſches Bauernleben (E.,
1862). – Drei Tage aus dem Leben
eines Schullehrers (E., 1862). –
Traumkönig u. der reiche Schneider
(E., 1862). – Bill Hammer (E., 1863).
– Eine Spekulation (E., 1863). –
Waldſpinne (Genrebild, 1856)]. –
Geſammelte Werke; XV, 1889.

*Ruſchka, Adalbert,

geb. am 18.
April 1838 zu Hoſterſchlag bei Neu-
haus in Böhmen, beſuchte erſt die
Ortsſchule daſelbſt, ſeit 1850 das k. k.
Staatsgymnaſium in Neuhaus und
bezog 1858 die Univerſität Prag, an
der er ſich philoſophiſchen, philolo-
giſchen und hiſtoriſchen Studien wid-
mete. Nachdem er 1863 ſein Staats-
examen in obigen Wiſſenſchaften ab-
gelegt und die Würde eines Dr. phil.
erlangt hatte, abſolvierte er ſein
Probejahr an der 1. Staatsoberreal-
ſchule in Prag, wurde 1864 Profeſſor
am Gymnaſium in Klattau, 1867 an
der deutſchen Oberrealſchule in Bud-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0091" n="87"/><lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Rup</hi></fw><lb/>
&#x017F;elben unter Sorgen und Mühen eine<lb/>
vorzügliche Erziehung und Bildung<lb/>
zuteil werden ließ. Der Wun&#x017F;ch<lb/>
Mariens, &#x017F;ich zur Lehrerin ausbilden<lb/>
zu dürfen, &#x017F;cheiterte an der Mittel-<lb/>
lo&#x017F;igkeit der Mutter. Letztere mochte<lb/>
&#x017F;ich überhaupt nicht von ihren Kin-<lb/>
dern trennen, und &#x017F;o lebt die Familie<lb/>
noch jetzt vereint in Stuttgart. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Jn<lb/>
der Mühle (E.), 1882.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Ruppius,</hi> Otto,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 1. Febr.<lb/>
1819 zu Glauchau, erhielt &#x017F;einen<lb/>
Schulunterricht in Langen&#x017F;alza, wo-<lb/>
hin &#x017F;ein Vater als Beamter ver&#x017F;etzt<lb/>
worden war, und trat dann als Lehr-<lb/>
ling in ein kaufmänni&#x017F;ches Ge&#x017F;chäft<lb/>
zu Erfurt, wo es ihm indes &#x017F;o wenig<lb/>
gefiel, daß er &#x017F;einen Beruf verließ u.<lb/>
1838 Militärdien&#x017F;te nahm. Aber auch<lb/>
das Soldatenleben befriedigte ihn<lb/>
auf die Dauer nicht. Er wurde Buch-<lb/>
händler, ging 1845 nach Berlin, grün-<lb/>
dete hier den &#x201E;Norddeut&#x017F;chen Volks-<lb/>
&#x017F;chriftenverein&#x201C; und gab 1848 die<lb/>
&#x201E;Bürger- und Bauernzeitung&#x201C; her-<lb/>
aus. Ein Artikel in der&#x017F;elben über<lb/>
die Auflö&#x017F;ung d. preußi&#x017F;ch. National-<lb/>
ver&#x017F;ammlung trug ihm Verurteilung<lb/>
zu neunmonatiger Fe&#x017F;tungs&#x017F;trafe<lb/>
ein. Er entzog &#x017F;ich der&#x017F;elben durch<lb/>
die Flucht nach Amerika und ließ &#x017F;ich<lb/>
er&#x017F;t in Na&#x017F;hville und 1851 in Louis-<lb/>
ville nieder. Hier verwertete er zu-<lb/>
näch&#x017F;t &#x017F;eine Kenntni&#x017F;&#x017F;e in der Mu&#x017F;ik.<lb/>
Als Mu&#x017F;iklehrer und Dirigent einer<lb/>
Orche&#x017F;terkapelle, die weit und breit<lb/>
Konzerte gab, erwarb er &#x017F;ich Be&#x017F;itz-<lb/>
tum und Vermögen, das er aber durch<lb/>
einen Brand plötzlich wieder verlor.<lb/>
Er wandte &#x017F;ich nun nach Milwaukee<lb/>
(1853), wo er als Schrift&#x017F;teller wirkte,<lb/>
trat dann als Redakteur in die &#x201E;Neu-<lb/>
yorker Staatszeitung&#x201C; und gründete<lb/>
&#x017F;päter in St. Louis (1859) ein Unter-<lb/>
haltungsjournal &#x201E;We&#x017F;tliche Blätter&#x201C;.<lb/>
Der amerikani&#x017F;che Bürgerkrieg und<lb/>
die inzwi&#x017F;chen in Preußen erla&#x017F;&#x017F;ene<lb/>
Amne&#x017F;tie führten ihn 1861 in &#x017F;ein<lb/>
Vaterland zurück. Er ließ &#x017F;ich zunäch&#x017F;t<lb/>
in Leipzig nieder, wo er für die Gar-<lb/><cb/><lb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Ru&#x017F;ch</hi></fw><lb/>
tenlaube &#x017F;eine amerikani&#x017F;chen Novel-<lb/>
len &#x017F;chrieb. Später begründete er in<lb/>
Berlin das zur &#x201E;Volkszeitung&#x201C; ge-<lb/>
hörende &#x201E;Sonntagsblatt&#x201C;, &#x017F;tarb aber<lb/>
bereits am 25. Juni 1864. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p>Ge-<lb/>
&#x017F;ammelte Werke; <hi rendition="#aq">VI,</hi> 1874 [Jnhalt:<lb/>
Der Pedlar (R. a. d. amerikan. Leben,<lb/>
1857). &#x2013; Das Vermächtnis des Ped-<lb/>
lars (R., 1859). &#x2013; Heimchen (E.). &#x2013;<lb/>
Die drei Vagabonden (R.). &#x2013; Der<lb/>
Prärieteufel (R., 1861). &#x2013; Ein deut-<lb/>
&#x017F;cher Pferdedieb (E., 1861). &#x2013; Eine<lb/>
Karriere in Amerika (E., 1861). &#x2013;<lb/>
Ein Deut&#x017F;cher (R., 1862). &#x2013; Zwei<lb/>
Welten (R., 1863). &#x2013; Aus dem Schul-<lb/>
lehrerleben im We&#x017F;ten (E., 1861). &#x2013;<lb/>
Jm We&#x017F;ten (En., 1862: Mary Kreu-<lb/>
zer. &#x2013; Bu&#x017F;chlerche. &#x2013; Auf Regierungs-<lb/>
lande. &#x2013; Vermißt. &#x2013; Unter Fremden).<lb/>
&#x2013; Die Nachbarn (E., 1863). &#x2013; Der<lb/>
er&#x017F;te Ball in Milwaukee (E., 1861). &#x2013;<lb/>
Geld und Gei&#x017F;t (R., 1860). &#x2013; Schlamm<lb/>
und fe&#x017F;ter Boden (E., 1862). &#x2013; Prie-<lb/>
&#x017F;ter und Bauer (E., 1862). &#x2013; Eine<lb/>
Weberfamilie (E., 1862). &#x2013; Wie ich<lb/>
im We&#x017F;ten hängen blieb (E., 1861). &#x2013;<lb/>
Ein Stück deut&#x017F;ches Bauernleben (E.,<lb/>
1862). &#x2013; Drei Tage aus dem Leben<lb/>
eines Schullehrers (E., 1862). &#x2013;<lb/>
Traumkönig u. der reiche Schneider<lb/>
(E., 1862). &#x2013; Bill Hammer (E., 1863).<lb/>
&#x2013; Eine Spekulation (E., 1863). &#x2013;<lb/>
Wald&#x017F;pinne (Genrebild, 1856)]. &#x2013;<lb/>
Ge&#x017F;ammelte Werke; <hi rendition="#aq">XV,</hi> 1889.</p><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Ru&#x017F;chka,</hi> Adalbert,</persName>
        </head>
        <p> geb. am 18.<lb/>
April 1838 zu Ho&#x017F;ter&#x017F;chlag bei Neu-<lb/>
haus in Böhmen, be&#x017F;uchte er&#x017F;t die<lb/>
Orts&#x017F;chule da&#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;eit 1850 das k. k.<lb/>
Staatsgymna&#x017F;ium in Neuhaus und<lb/>
bezog 1858 die Univer&#x017F;ität Prag, an<lb/>
der er &#x017F;ich philo&#x017F;ophi&#x017F;chen, philolo-<lb/>
gi&#x017F;chen und hi&#x017F;tori&#x017F;chen Studien wid-<lb/>
mete. Nachdem er 1863 &#x017F;ein Staats-<lb/>
examen in obigen Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften ab-<lb/>
gelegt und die Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi><lb/>
erlangt hatte, ab&#x017F;olvierte er &#x017F;ein<lb/>
Probejahr an der 1. Staatsoberreal-<lb/>
&#x017F;chule in Prag, wurde 1864 Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
am Gymna&#x017F;ium in Klattau, 1867 an<lb/>
der deut&#x017F;chen Oberreal&#x017F;chule in Bud-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0091] Rup Ruſch ſelben unter Sorgen und Mühen eine vorzügliche Erziehung und Bildung zuteil werden ließ. Der Wunſch Mariens, ſich zur Lehrerin ausbilden zu dürfen, ſcheiterte an der Mittel- loſigkeit der Mutter. Letztere mochte ſich überhaupt nicht von ihren Kin- dern trennen, und ſo lebt die Familie noch jetzt vereint in Stuttgart. S: Jn der Mühle (E.), 1882. Ruppius, Otto, geb. am 1. Febr. 1819 zu Glauchau, erhielt ſeinen Schulunterricht in Langenſalza, wo- hin ſein Vater als Beamter verſetzt worden war, und trat dann als Lehr- ling in ein kaufmänniſches Geſchäft zu Erfurt, wo es ihm indes ſo wenig gefiel, daß er ſeinen Beruf verließ u. 1838 Militärdienſte nahm. Aber auch das Soldatenleben befriedigte ihn auf die Dauer nicht. Er wurde Buch- händler, ging 1845 nach Berlin, grün- dete hier den „Norddeutſchen Volks- ſchriftenverein“ und gab 1848 die „Bürger- und Bauernzeitung“ her- aus. Ein Artikel in derſelben über die Auflöſung d. preußiſch. National- verſammlung trug ihm Verurteilung zu neunmonatiger Feſtungsſtrafe ein. Er entzog ſich derſelben durch die Flucht nach Amerika und ließ ſich erſt in Naſhville und 1851 in Louis- ville nieder. Hier verwertete er zu- nächſt ſeine Kenntniſſe in der Muſik. Als Muſiklehrer und Dirigent einer Orcheſterkapelle, die weit und breit Konzerte gab, erwarb er ſich Beſitz- tum und Vermögen, das er aber durch einen Brand plötzlich wieder verlor. Er wandte ſich nun nach Milwaukee (1853), wo er als Schriftſteller wirkte, trat dann als Redakteur in die „Neu- yorker Staatszeitung“ und gründete ſpäter in St. Louis (1859) ein Unter- haltungsjournal „Weſtliche Blätter“. Der amerikaniſche Bürgerkrieg und die inzwiſchen in Preußen erlaſſene Amneſtie führten ihn 1861 in ſein Vaterland zurück. Er ließ ſich zunächſt in Leipzig nieder, wo er für die Gar- tenlaube ſeine amerikaniſchen Novel- len ſchrieb. Später begründete er in Berlin das zur „Volkszeitung“ ge- hörende „Sonntagsblatt“, ſtarb aber bereits am 25. Juni 1864. S: Ge- ſammelte Werke; VI, 1874 [Jnhalt: Der Pedlar (R. a. d. amerikan. Leben, 1857). – Das Vermächtnis des Ped- lars (R., 1859). – Heimchen (E.). – Die drei Vagabonden (R.). – Der Prärieteufel (R., 1861). – Ein deut- ſcher Pferdedieb (E., 1861). – Eine Karriere in Amerika (E., 1861). – Ein Deutſcher (R., 1862). – Zwei Welten (R., 1863). – Aus dem Schul- lehrerleben im Weſten (E., 1861). – Jm Weſten (En., 1862: Mary Kreu- zer. – Buſchlerche. – Auf Regierungs- lande. – Vermißt. – Unter Fremden). – Die Nachbarn (E., 1863). – Der erſte Ball in Milwaukee (E., 1861). – Geld und Geiſt (R., 1860). – Schlamm und feſter Boden (E., 1862). – Prie- ſter und Bauer (E., 1862). – Eine Weberfamilie (E., 1862). – Wie ich im Weſten hängen blieb (E., 1861). – Ein Stück deutſches Bauernleben (E., 1862). – Drei Tage aus dem Leben eines Schullehrers (E., 1862). – Traumkönig u. der reiche Schneider (E., 1862). – Bill Hammer (E., 1863). – Eine Spekulation (E., 1863). – Waldſpinne (Genrebild, 1856)]. – Geſammelte Werke; XV, 1889. *Ruſchka, Adalbert, geb. am 18. April 1838 zu Hoſterſchlag bei Neu- haus in Böhmen, beſuchte erſt die Ortsſchule daſelbſt, ſeit 1850 das k. k. Staatsgymnaſium in Neuhaus und bezog 1858 die Univerſität Prag, an der er ſich philoſophiſchen, philolo- giſchen und hiſtoriſchen Studien wid- mete. Nachdem er 1863 ſein Staats- examen in obigen Wiſſenſchaften ab- gelegt und die Würde eines Dr. phil. erlangt hatte, abſolvierte er ſein Probejahr an der 1. Staatsoberreal- ſchule in Prag, wurde 1864 Profeſſor am Gymnaſium in Klattau, 1867 an der deutſchen Oberrealſchule in Bud- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/91
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/91>, abgerufen am 30.04.2024.