pariren, als Syr. d. hysopo, oxymele scillitico pulegio; Nachdem solches geschehen/ soll man zu dem beschädigten Theil sich wenden/ ehe man aber medicamenta auffleget/ soll man das Glied behen/ mit der Brühe vom decocto rutae, pulegij, calaminth, betonicae, mit Schwämmen überlegen eine Laugen/ welche Aquapendens sehr lobet. Die Zer- theilende und Dünnmachende sind/ Pech/ Hartz/ Terpentin/ Ochsen-Schmaltz und dergleichen. Vigierius rühmet sehr das Empl. de baccis lauri, item Empl. de ranis cum & sine rio Vigonis, und befiehlet alle Medicamina warm uber zulegen.
14. Was ist Atheroma für eine Geschwust?
Aquapen- dens.
Atheron ist ein grichisch Wort/ und heist so viel als ein Brey/ weil diese nicht schmertz- haffte Geschwulst in einer dünnen membro- nosischen Haut einen humorem dem Brey gleich/ verschlossen hat/ wann man sie mit Kennzeichen.dem Finger starck drucket/ kompt sie nicht geschwind wieder empor. Sie kömpt aus Ursach.einer kaltschleimigen materie, welche allge- mach in eine hohe Geschwulst wächst/ und so woll von innerlichen als äusserlichen Zu- fällen verursachet wird. Weil diese Ge- schwulst eine gar zähe und dicke materie hat/ kan sie nicht durch zertheilende Medicamen-
ta
Erſter Theil
pariren, als Syr. d. hyſopo, oxymele ſcillitico pulegio; Nachdem ſolches geſchehen/ ſoll man zu dem beſchaͤdigten Theil ſich wenden/ ehe man aber medicamenta auffleget/ ſoll man das Glied behen/ mit der Bruͤhe vom decocto rutæ, pulegij, calaminth, betonicæ, mit Schwaͤmmen uͤberlegen eine Laugen/ welche Aquapendens ſehr lobet. Die Zer- theilende und Duͤnnmachende ſind/ Pech/ Hartz/ Terpentin/ Ochſen-Schmaltz und dergleichen. Vigierius ruͤhmet ſehr das Empl. de baccis lauri, item Empl. de ranis cum & ſine ☿rio Vigonis, und befiehlet alle Medicamina warm uber zulegen.
14. Was iſt Atheroma fuͤr eine Geſchwuſt?
Aquapen- dens.
Atheron iſt ein grichiſch Wort/ und heiſt ſo viel als ein Brey/ weil dieſe nicht ſchmertz- haffte Geſchwulſt in einer duͤnnen membro- noſiſchen Haut einen humorem dem Brey gleich/ verſchloſſen hat/ wann man ſie mit Keñzeichen.dem Finger ſtarck drucket/ kompt ſie nicht geſchwind wieder empor. Sie koͤmpt aus Urſach.einer kaltſchleimigen materie, welche allge- mach in eine hohe Geſchwulſt waͤchſt/ und ſo woll von innerlichen als aͤuſſerlichen Zu- faͤllen verurſachet wird. Weil dieſe Ge- ſchwulſt eine gar zaͤhe und dicke materie hat/ kan ſie nicht durch zertheilende Medicamen-
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Erſter Theil
pariren, als Syr. d. hyſopo, oxymele ſcillitico
pulegio; Nachdem ſolches geſchehen/ ſoll
man zu dem beſchaͤdigten Theil ſich wenden/
ehe man aber medicamenta auffleget/ ſoll
man das Glied behen/ mit der Bruͤhe vom
decocto rutæ, pulegij, calaminth, betonicæ,
mit Schwaͤmmen uͤberlegen eine Laugen/
welche Aquapendens ſehr lobet. Die Zer-
theilende und Duͤnnmachende ſind/ Pech/
Hartz/ Terpentin/ Ochſen-Schmaltz und
dergleichen. Vigierius ruͤhmet ſehr das
Empl. de baccis lauri, item Empl. de ranis
cum & ſine ☿rio Vigonis, und befiehlet alle
Medicamina warm uber zulegen.
14. Was iſt Atheroma fuͤr eine
Geſchwuſt?
Atheron iſt ein grichiſch Wort/ und heiſt
ſo viel als ein Brey/ weil dieſe nicht ſchmertz-
haffte Geſchwulſt in einer duͤnnen membro-
noſiſchen Haut einen humorem dem Brey
gleich/ verſchloſſen hat/ wann man ſie mit
dem Finger ſtarck drucket/ kompt ſie nicht
geſchwind wieder empor. Sie koͤmpt aus
einer kaltſchleimigen materie, welche allge-
mach in eine hohe Geſchwulſt waͤchſt/ und
ſo woll von innerlichen als aͤuſſerlichen Zu-
faͤllen verurſachet wird. Weil dieſe Ge-
ſchwulſt eine gar zaͤhe und dicke materie hat/
kan ſie nicht durch zertheilende Medicamen-
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Keñzeichen.
Urſach.
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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/110>, abgerufen am 26.04.2024.
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