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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Vierter Theil
bracht werden. Doch pflegen etzliche mit
Aufflegung starckklebenden Pflastern die
eingewichene Rippen wieder hinauff zu zie-
hen/ einen Versuch zu thun.

21. Wie geschicht die Verren-
ckung der Schulter?

Solche wird leicht verrenckt/ dieweil sie
nicht wie die Gewerb der Hufft inwendig
mit einer Sehn-Ader verbunden wird/ ent-
weder durch einen Fall oder Stoß/ in dem
der Arm etwan vorgeworffen und außge-
strecket wird/ und eine Gewalt dazu kompt/
welche den Boltzen auß seiner Pfannen/
entweder hinunterwerts oder vorwerts
treibet.

22. Wie sind diese Verrenckun-
gen zu tractieren?
Aliaemeine
Einrichtung.

Es sey die Verrenckung wo und wie sie
wolle/ so muß eine gebührliche Streckung
geschehen/ welche entweder bey den Zarten
und Schwachen/ mit den Händen/ oder
in den Stärckeren/ mit den Instrumenten
geschiehet; Wann solche Streckung ge-
schehen/ muß man/ in dem solche wieder
allgemach wird nachgelassen/ mit den Hän-
den das Bein an seinen Ort verhelffen; Es
geschicht auch gar offt/ daß/ wann das
Bein gestrecket und hervor gebracht wird/

die

Vierter Theil
bracht werden. Doch pflegen etzliche mit
Aufflegung ſtarckklebenden Pflaſtern die
eingewichene Rippen wieder hinauff zu zie-
hen/ einen Verſuch zu thun.

21. Wie geſchicht die Verren-
ckung der Schulter?

Solche wird leicht verrenckt/ dieweil ſie
nicht wie die Gewerb der Hufft inwendig
mit einer Sehn-Ader verbunden wird/ ent-
weder durch einen Fall oder Stoß/ in dem
der Arm etwan vorgeworffen und außge-
ſtrecket wird/ und eine Gewalt dazu kompt/
welche den Boltzen auß ſeiner Pfannen/
entweder hinunterwerts oder vorwerts
treibet.

22. Wie ſind dieſe Verrenckun-
gen zu tractieren?
Aliaemeine
Einrichtung.

Es ſey die Verrenckung wo und wie ſie
wolle/ ſo muß eine gebuͤhrliche Streckung
geſchehen/ welche entweder bey den Zarten
und Schwachen/ mit den Haͤnden/ oder
in den Staͤrckeren/ mit den Inſtrumenten
geſchiehet; Wann ſolche Streckung ge-
ſchehen/ muß man/ in dem ſolche wieder
allgemach wird nachgelaſſen/ mit den Haͤn-
den das Bein an ſeinen Ort verhelffen; Es
geſchicht auch gar offt/ daß/ wann das
Bein geſtrecket und hervor gebracht wird/

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[440/0462] Vierter Theil bracht werden. Doch pflegen etzliche mit Aufflegung ſtarckklebenden Pflaſtern die eingewichene Rippen wieder hinauff zu zie- hen/ einen Verſuch zu thun. 21. Wie geſchicht die Verren- ckung der Schulter? Solche wird leicht verrenckt/ dieweil ſie nicht wie die Gewerb der Hufft inwendig mit einer Sehn-Ader verbunden wird/ ent- weder durch einen Fall oder Stoß/ in dem der Arm etwan vorgeworffen und außge- ſtrecket wird/ und eine Gewalt dazu kompt/ welche den Boltzen auß ſeiner Pfannen/ entweder hinunterwerts oder vorwerts treibet. 22. Wie ſind dieſe Verrenckun- gen zu tractieren? Es ſey die Verrenckung wo und wie ſie wolle/ ſo muß eine gebuͤhrliche Streckung geſchehen/ welche entweder bey den Zarten und Schwachen/ mit den Haͤnden/ oder in den Staͤrckeren/ mit den Inſtrumenten geſchiehet; Wann ſolche Streckung ge- ſchehen/ muß man/ in dem ſolche wieder allgemach wird nachgelaſſen/ mit den Haͤn- den das Bein an ſeinen Ort verhelffen; Es geſchicht auch gar offt/ daß/ wann das Bein geſtrecket und hervor gebracht wird/ die

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/462>, abgerufen am 26.04.2024.