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Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

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Fünffter Theil
lich ist zu wissen/ daß nun/ wann alles woll
stehet/ man den Bruch vor dem funffzehen-
den Tag nicht aufflösen darff.

20. Was ist zu thun/ wann ei-
ner einen Bruch hätte/
aber kein Warm- oder
Dörr-Band oder Pfla-
ster leiden könte?

Es bezeuget es die Erfahrung/ daß offt-
mahls so widerwärtige Naturen gefunden
werden/ welche gantz und gar kein Pflaster/
Salben oder dergleichen vertragen können:
Nun ist nicht ohne/ daß eintzig und allein die
Natur bey Erwachsung des Calli das beste
thun muß/ nichts desto weniger kan und soll
man solchen widerspenstigen Brüchen helf-
fen/ mit eusserlichen Wassern und decoctis
von den Ingredientien/ welche sonsten zu den
Bruch-Pflastern gebrauchet werden. Hil-
danus
rühmet auch/ so woll innerlich als
eusserlich/ den lapidem osteocollae, welcher
den Callum sehr befodert/ doch muß man sol-
chen behutsam und mehrentheils nur alten
Leuthen gebrauchen/ denn in den jungen
und starcken Leibern/ verursachet er einen
gar zu grossen callum.

21. Was ist für ein Pflaster zu
gebrauchen/ damit ein je-

der

Fuͤnffter Theil
lich iſt zu wiſſen/ daß nun/ wann alles woll
ſtehet/ man den Bruch vor dem funffzehen-
den Tag nicht auffloͤſen darff.

20. Was iſt zu thun/ wann ei-
ner einen Bruch haͤtte/
aber kein Warm- oder
Doͤrꝛ-Band oder Pfla-
ſter leiden koͤnte?

Es bezeuget es die Erfahrung/ daß offt-
mahls ſo widerwaͤrtige Naturen gefunden
werden/ welche gantz und gar kein Pflaſter/
Salben oder dergleichen vertragen koͤnnen:
Nun iſt nicht ohne/ daß eintzig und allein die
Natur bey Erwachſung des Calli das beſte
thun muß/ nichts deſto weniger kan und ſoll
man ſolchen widerſpenſtigen Bruͤchen helf-
fen/ mit euſſerlichen Waſſern und decoctis
von den Ingredientien/ welche ſonſten zu den
Bruch-Pflaſtern gebrauchet werden. Hil-
danus
ruͤhmet auch/ ſo woll innerlich als
euſſerlich/ den lapidem oſteocollæ, welcher
den Callum ſehr befodert/ doch muß man ſol-
chen behutſam und mehrentheils nur alten
Leuthen gebrauchen/ denn in den jungen
und ſtarcken Leibern/ verurſachet er einen
gar zu groſſen callum.

21. Was iſt fuͤr ein Pflaſter zu
gebrauchen/ damit ein je-

der
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[472/0494] Fuͤnffter Theil lich iſt zu wiſſen/ daß nun/ wann alles woll ſtehet/ man den Bruch vor dem funffzehen- den Tag nicht auffloͤſen darff. 20. Was iſt zu thun/ wann ei- ner einen Bruch haͤtte/ aber kein Warm- oder Doͤrꝛ-Band oder Pfla- ſter leiden koͤnte? Es bezeuget es die Erfahrung/ daß offt- mahls ſo widerwaͤrtige Naturen gefunden werden/ welche gantz und gar kein Pflaſter/ Salben oder dergleichen vertragen koͤnnen: Nun iſt nicht ohne/ daß eintzig und allein die Natur bey Erwachſung des Calli das beſte thun muß/ nichts deſto weniger kan und ſoll man ſolchen widerſpenſtigen Bruͤchen helf- fen/ mit euſſerlichen Waſſern und decoctis von den Ingredientien/ welche ſonſten zu den Bruch-Pflaſtern gebrauchet werden. Hil- danus ruͤhmet auch/ ſo woll innerlich als euſſerlich/ den lapidem oſteocollæ, welcher den Callum ſehr befodert/ doch muß man ſol- chen behutſam und mehrentheils nur alten Leuthen gebrauchen/ denn in den jungen und ſtarcken Leibern/ verurſachet er einen gar zu groſſen callum. 21. Was iſt fuͤr ein Pflaſter zu gebrauchen/ damit ein je- der

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Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/494>, abgerufen am 26.04.2024.