Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünffter Theil

Hierinnen ist nichts sonderliches zuhelf-
fen/ wann ein Glied also zerhauen daß seine
Ligamenta und Sehnen/ welche die Bewe-
gung machen sollen/ allerdings entzwey
seyn/ auch die zerhauene Beiner im Gläich
mit einem callo befestiget sind/ welches dann
die Unbewegligkeit verursachet; Wann aber
solche Wundung noch leidlich gewesen/ kan
man das Glied mit dem decocto von
Schaaff-Füssen/ auch flor: cham: altheae,
melilot
und der gleichen behen/ erweichende
Oehl und Sälblein brauchen/ so gemacht
von axung: human, gallinar, canum, ung:
dialtheae &c.
Das Schwinden ist auch
allerdings unheilbahr/ welches durch die
Zertrennung der grossen Adern und Arte-
rien verursachet wird/ in dem die Nahrung
dem Glied nicht mehr kan so häuffig zuge-
sühret werden/ wann aber sonsten solche
Schwindung durch Geschwulst verursa-
chet wird/ muß man solche erweichen und
zertheilen/ kompt sie aber aus mangel der
Nahrung/ muß man dieselbe durch mässiges
Reiben/ und hitzigen an sich ziehenden Sälb-
lein herzu locken/ wie schon zur gnüge ge-
meldet.

60. Was ist zu thun/ wann ein
Kampfrad in einer Mühl/
einem eine Hand erwischt/

und
Fuͤnffter Theil

Hierinnen iſt nichts ſonderliches zuhelf-
fen/ wann ein Glied alſo zerhauen daß ſeine
Ligamenta und Sehnen/ welche die Bewe-
gung machen ſollen/ allerdings entzwey
ſeyn/ auch die zerhauene Beiner im Glaͤich
mit einem callo befeſtiget ſind/ welches dann
die Unbewegligkeit verurſachet; Wann aber
ſolche Wundung noch leidlich geweſen/ kan
man das Glied mit dem decocto von
Schaaff-Fuͤſſen/ auch flor: cham: altheæ,
melilot
und der gleichen behen/ erweichende
Oehl und Saͤlblein brauchen/ ſo gemacht
von axung: human, gallinar, canum, ung:
dialtheæ &c.
Das Schwinden iſt auch
allerdings unheilbahr/ welches durch die
Zertrennung der groſſen Adern und Arte-
rien verurſachet wird/ in dem die Nahrung
dem Glied nicht mehr kan ſo haͤuffig zuge-
ſuͤhret werden/ wann aber ſonſten ſolche
Schwindung durch Geſchwulſt verurſa-
chet wird/ muß man ſolche erweichen und
zertheilen/ kompt ſie aber aus mangel der
Nahrung/ muß man dieſelbe durch maͤſſiges
Reiben/ und hitzigen an ſich ziehenden Saͤlb-
lein herzu locken/ wie ſchon zur gnuͤge ge-
meldet.

60. Was iſt zu thun/ wann ein
Kampfrad in einer Muͤhl/
einem eine Hand erwiſcht/

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0518" n="496"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Theil</hi> </fw><lb/>
          <p>Hierinnen i&#x017F;t nichts &#x017F;onderliches zuhelf-<lb/>
fen/ wann ein Glied al&#x017F;o zerhauen daß &#x017F;eine<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ligamenta</hi></hi> und Sehnen/ welche die Bewe-<lb/>
gung machen &#x017F;ollen/ allerdings entzwey<lb/>
&#x017F;eyn/ auch die zerhauene Beiner im Gla&#x0364;ich<lb/>
mit einem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">callo</hi></hi> befe&#x017F;tiget &#x017F;ind/ welches dann<lb/>
die Unbewegligkeit verur&#x017F;achet; Wann aber<lb/>
&#x017F;olche Wundung noch leidlich gewe&#x017F;en/ kan<lb/>
man das Glied mit dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">decocto</hi></hi> von<lb/>
Schaaff-Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ auch <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flor: cham: altheæ,<lb/>
melilot</hi></hi> und der gleichen behen/ erweichende<lb/>
Oehl und Sa&#x0364;lblein brauchen/ &#x017F;o gemacht<lb/>
von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">axung: human, gallinar, canum, ung:<lb/>
dialtheæ &amp;c.</hi></hi> Das Schwinden i&#x017F;t auch<lb/>
allerdings unheilbahr/ welches durch die<lb/>
Zertrennung der gro&#x017F;&#x017F;en Adern und Arte-<lb/>
rien verur&#x017F;achet wird/ in dem die Nahrung<lb/>
dem Glied nicht mehr kan &#x017F;o ha&#x0364;uffig zuge-<lb/>
&#x017F;u&#x0364;hret werden/ wann aber &#x017F;on&#x017F;ten &#x017F;olche<lb/>
Schwindung durch Ge&#x017F;chwul&#x017F;t verur&#x017F;a-<lb/>
chet wird/ muß man &#x017F;olche erweichen und<lb/>
zertheilen/ kompt &#x017F;ie aber aus mangel der<lb/>
Nahrung/ muß man die&#x017F;elbe durch ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;iges<lb/>
Reiben/ und hitzigen an &#x017F;ich ziehenden Sa&#x0364;lb-<lb/>
lein herzu locken/ wie &#x017F;chon zur gnu&#x0364;ge ge-<lb/>
meldet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">60. Was i&#x017F;t zu thun/ wann ein<lb/>
Kampfrad in einer Mu&#x0364;hl/<lb/>
einem eine Hand erwi&#x017F;cht/</hi><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">und</hi> </fw><lb/>
          </head>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[496/0518] Fuͤnffter Theil Hierinnen iſt nichts ſonderliches zuhelf- fen/ wann ein Glied alſo zerhauen daß ſeine Ligamenta und Sehnen/ welche die Bewe- gung machen ſollen/ allerdings entzwey ſeyn/ auch die zerhauene Beiner im Glaͤich mit einem callo befeſtiget ſind/ welches dann die Unbewegligkeit verurſachet; Wann aber ſolche Wundung noch leidlich geweſen/ kan man das Glied mit dem decocto von Schaaff-Fuͤſſen/ auch flor: cham: altheæ, melilot und der gleichen behen/ erweichende Oehl und Saͤlblein brauchen/ ſo gemacht von axung: human, gallinar, canum, ung: dialtheæ &c. Das Schwinden iſt auch allerdings unheilbahr/ welches durch die Zertrennung der groſſen Adern und Arte- rien verurſachet wird/ in dem die Nahrung dem Glied nicht mehr kan ſo haͤuffig zuge- ſuͤhret werden/ wann aber ſonſten ſolche Schwindung durch Geſchwulſt verurſa- chet wird/ muß man ſolche erweichen und zertheilen/ kompt ſie aber aus mangel der Nahrung/ muß man dieſelbe durch maͤſſiges Reiben/ und hitzigen an ſich ziehenden Saͤlb- lein herzu locken/ wie ſchon zur gnuͤge ge- meldet. 60. Was iſt zu thun/ wann ein Kampfrad in einer Muͤhl/ einem eine Hand erwiſcht/ und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/518
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/518>, abgerufen am 27.04.2024.