Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692.

Bild:
<< vorherige Seite
Chirurgischer
14. Was sind an sich ziehende
Mittel?
Attrahentia

Diese sind den repellentiis entgegen ge-
setzet/ dann gleich wie die repellentia die
Materie vom centro zu dem ümblauf trei-
ben/ also ziehen die attrahentia von der pe-
ripheria
oder Umblauff/ zu dem centro, und
sind folgende: Biehnen-Hartz/ dictamus
und fast alle gummata, der Senpff/ der
Bertram/ aristologia, sal armoniacum eu-
phorbium,
Pech/ Terpentin und alle Hartze.
Unter den compositis welche bekant seyn/
ist das Empl. oxicroceum, empl. e baccis
lauri, empl. ex alio; e fermento. empl. dia-
chyl: cum gummis.

15. Welche sind kühlende Ar-
tzeneyen?
Refrigiran-
tia.

Nicht allein Hippocrates, sondern auch
die Natur selbst lehret uns/ daß wir denen
Gebrechen des Leibes mit den contrariis zu
hülffe kommen sollen/ wie dann auch deß-
wegen in den einfachen inflammationibus
zu weilen aber auch in dem Rothlauff und
herpete kühlende Artzeneyen gebrauchet
werden/ wiewol die heutigen Chirurgi in
applicirung derselben/ sonderlich im Roth-
lauff gar zu furchtsam seyn/ vielleicht weil
sie den locum Galeni woselbsten er saget/

daß
Chirurgiſcher
14. Was ſind an ſich ziehende
Mittel?
Attrahentia

Dieſe ſind den repellentiis entgegen ge-
ſetzet/ dann gleich wie die repellentia die
Materie vom centro zu dem uͤmblauf trei-
ben/ alſo ziehen die attrahentia von der pe-
ripheria
oder Umblauff/ zu dem centro, und
ſind folgende: Biehnen-Hartz/ dictamus
und faſt alle gummata, der Senpff/ der
Bertram/ ariſtologia, ſal armoniacum eu-
phorbium,
Pech/ Terpentin und alle Hartze.
Unter den compoſitis welche bekant ſeyn/
iſt das Empl. oxicroceum, empl. e baccis
lauri, empl. ex alio; è fermento. empl. dia-
chyl: cum gummis.

15. Welche ſind kuͤhlende Ar-
tzeneyen?
Refrigiran-
tia.

Nicht allein Hippocrates, ſondern auch
die Natur ſelbſt lehret uns/ daß wir denen
Gebrechen des Leibes mit den contrariis zu
huͤlffe kommen ſollen/ wie dann auch deß-
wegen in den einfachen inflammationibus
zu weilen aber auch in dem Rothlauff und
herpete kuͤhlende Artzeneyen gebrauchet
werden/ wiewol die heutigen Chirurgi in
applicirung derſelben/ ſonderlich im Roth-
lauff gar zu furchtſam ſeyn/ vielleicht weil
ſie den locum Galeni woſelbſten er ſaget/

daß
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0590" n="568"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chirurgi&#x017F;cher</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">14. Was &#x017F;ind an &#x017F;ich ziehende<lb/>
Mittel?</hi> </head><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#aq">Attrahentia</hi> </note>
            <p>Die&#x017F;e &#x017F;ind den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">repellentiis</hi></hi> entgegen ge-<lb/>
&#x017F;etzet/ dann gleich wie die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">repellentia</hi></hi> die<lb/>
Materie vom <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">centro</hi></hi> zu dem u&#x0364;mblauf trei-<lb/>
ben/ al&#x017F;o ziehen die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">attrahentia</hi></hi> von der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pe-<lb/>
ripheria</hi></hi> oder Umblauff/ zu dem <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">centro,</hi></hi> und<lb/>
&#x017F;ind folgende: Biehnen-Hartz/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">dictamus</hi></hi><lb/>
und fa&#x017F;t alle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">gummata,</hi></hi> der Senpff/ der<lb/>
Bertram/ <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ari&#x017F;tologia, &#x017F;al armoniacum eu-<lb/>
phorbium,</hi></hi> Pech/ Terpentin und alle Hartze.<lb/>
Unter den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">compo&#x017F;itis</hi></hi> welche bekant &#x017F;eyn/<lb/>
i&#x017F;t das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Empl. oxicroceum, empl. e baccis<lb/>
lauri, empl. ex alio; è fermento. empl. dia-<lb/>
chyl: cum gummis.</hi></hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">15. Welche &#x017F;ind ku&#x0364;hlende Ar-<lb/>
tzeneyen?</hi> </head><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#aq">Refrigiran-<lb/>
tia.</hi> </note>
            <p>Nicht allein <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hippocrates,</hi></hi> &#x017F;ondern auch<lb/>
die Natur &#x017F;elb&#x017F;t lehret uns/ daß wir denen<lb/>
Gebrechen des Leibes mit den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">contrariis</hi></hi> zu<lb/>
hu&#x0364;lffe kommen &#x017F;ollen/ wie dann auch deß-<lb/>
wegen in den einfachen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">inflammationibus</hi></hi><lb/>
zu weilen aber auch in dem Rothlauff und<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">herpete</hi></hi> ku&#x0364;hlende Artzeneyen gebrauchet<lb/>
werden/ wiewol die heutigen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Chirurgi</hi></hi> in<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">applici</hi></hi>rung der&#x017F;elben/ &#x017F;onderlich im Roth-<lb/>
lauff gar zu furcht&#x017F;am &#x017F;eyn/ vielleicht weil<lb/>
&#x017F;ie den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">locum Galeni</hi></hi> wo&#x017F;elb&#x017F;ten er &#x017F;aget/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">daß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[568/0590] Chirurgiſcher 14. Was ſind an ſich ziehende Mittel? Dieſe ſind den repellentiis entgegen ge- ſetzet/ dann gleich wie die repellentia die Materie vom centro zu dem uͤmblauf trei- ben/ alſo ziehen die attrahentia von der pe- ripheria oder Umblauff/ zu dem centro, und ſind folgende: Biehnen-Hartz/ dictamus und faſt alle gummata, der Senpff/ der Bertram/ ariſtologia, ſal armoniacum eu- phorbium, Pech/ Terpentin und alle Hartze. Unter den compoſitis welche bekant ſeyn/ iſt das Empl. oxicroceum, empl. e baccis lauri, empl. ex alio; è fermento. empl. dia- chyl: cum gummis. 15. Welche ſind kuͤhlende Ar- tzeneyen? Nicht allein Hippocrates, ſondern auch die Natur ſelbſt lehret uns/ daß wir denen Gebrechen des Leibes mit den contrariis zu huͤlffe kommen ſollen/ wie dann auch deß- wegen in den einfachen inflammationibus zu weilen aber auch in dem Rothlauff und herpete kuͤhlende Artzeneyen gebrauchet werden/ wiewol die heutigen Chirurgi in applicirung derſelben/ ſonderlich im Roth- lauff gar zu furchtſam ſeyn/ vielleicht weil ſie den locum Galeni woſelbſten er ſaget/ daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um e… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/590
Zitationshilfe: Bürger, Peter: Candidatus Chirurgiae. Königsberg, 1692, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_candidatus_1692/590>, abgerufen am 26.04.2024.