Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Abend mus ein Leckermal bescheren;
Ein Mal, erheitert durch Gespräch und Wein.
Da mag das Herz vol guter Dinge seyn;
Nur mus der Kopf des Rausches sich erwehren.
Was für ein Wunsch zu guter Nacht sich schikt,
Das brauch' ich nicht erst lang und breit zu sagen.
Ein Weibchen mus man mit zu Bette tragen,
Das jede Nacht, wie eine Braut, entzükt.
Sagt, Freunde, schlendert nicht ein solches Leben,
Gar artig und gemächlich seinen Gang?
Seit mir die Lieb' Amalien gegeben,
Besiz' ich alles, was ich eben sang.



Der
Der Abend mus ein Leckermal beſcheren;
Ein Mal, erheitert durch Geſpraͤch und Wein.
Da mag das Herz vol guter Dinge ſeyn;
Nur mus der Kopf des Rauſches ſich erwehren.
Was fuͤr ein Wunſch zu guter Nacht ſich ſchikt,
Das brauch’ ich nicht erſt lang und breit zu ſagen.
Ein Weibchen mus man mit zu Bette tragen,
Das jede Nacht, wie eine Braut, entzuͤkt.
Sagt, Freunde, ſchlendert nicht ein ſolches Leben,
Gar artig und gemaͤchlich ſeinen Gang?
Seit mir die Lieb’ Amalien gegeben,
Beſiz’ ich alles, was ich eben ſang.



Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0192" n="123"/>
            </l>
            <lg n="4">
              <l>Der Abend mus ein Leckermal be&#x017F;cheren;</l><lb/>
              <l>Ein Mal, erheitert durch Ge&#x017F;pra&#x0364;ch und Wein.</l><lb/>
              <l>Da mag das Herz vol guter Dinge &#x017F;eyn;</l><lb/>
              <l>Nur mus der Kopf des Rau&#x017F;ches &#x017F;ich erwehren.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Was fu&#x0364;r ein Wun&#x017F;ch zu guter Nacht &#x017F;ich &#x017F;chikt,</l><lb/>
              <l>Das brauch&#x2019; ich nicht er&#x017F;t lang und breit zu &#x017F;agen.</l><lb/>
              <l>Ein Weibchen mus man mit zu Bette tragen,</l><lb/>
              <l>Das jede Nacht, wie eine Braut, entzu&#x0364;kt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Sagt, Freunde, &#x017F;chlendert nicht ein &#x017F;olches Leben,</l><lb/>
              <l>Gar artig und gema&#x0364;chlich &#x017F;einen Gang?</l><lb/>
              <l>Seit mir die Lieb&#x2019; Amalien gegeben,</l><lb/>
              <l>Be&#x017F;iz&#x2019; ich alles, was ich eben &#x017F;ang.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Der</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[123/0192] Der Abend mus ein Leckermal beſcheren; Ein Mal, erheitert durch Geſpraͤch und Wein. Da mag das Herz vol guter Dinge ſeyn; Nur mus der Kopf des Rauſches ſich erwehren. Was fuͤr ein Wunſch zu guter Nacht ſich ſchikt, Das brauch’ ich nicht erſt lang und breit zu ſagen. Ein Weibchen mus man mit zu Bette tragen, Das jede Nacht, wie eine Braut, entzuͤkt. Sagt, Freunde, ſchlendert nicht ein ſolches Leben, Gar artig und gemaͤchlich ſeinen Gang? Seit mir die Lieb’ Amalien gegeben, Beſiz’ ich alles, was ich eben ſang. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/192
Zitationshilfe: Bürger, Gottfried August: Gedichte. Göttingen, 1778, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buerger_gedichte_1778/192>, abgerufen am 26.04.2024.