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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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Cap. 3. Von Maassen und Gewigten etc.
rechnen. Dies sezt man zu Procenten des Gewichts
der Waare, und nennt es die Thara. Bei Fäs-
sern und Ballen von ungleicher Grösse kann dies
nach mathematischen Gründen nicht richtig gehen.
Wenn z. E. ein Pakken Waare einen Cubicfus groß
ist, und ein andrer eine Cubicelle, so wird die durch
das Pakleinen und Matten eingefaste Fläche nur
4mal so gros, das Gewicht der Waare aber 8mal
grösser. Die Thara sollte demnach für den grösse-
ren Pakken nur halb so viel Procente gerechnet wer-
den, als für den kleinen. Allein

1) differiren die Pakken und [...]Fässer für
einerlei Waare aus einerlei Gegend nicht so sehr an
Grösse, als es in diesem Exempel angenommen ist.

2) Versteht es sich, daß weniger Waare leichter
gepakt oder in schwächeren Gefässen und Gebinden
verführt werden könne, als ein schwereres Gewicht
von Waaren.

§. 5.

Die Thara wird in der Waarenhandlung an
jedem Ort nach der Erfahrung bestimmt. Hier in
Hamburg wird die nach Procenten bestimmte Thara
vom hundert gerechnet. Die Frage ist überflüssig,
ob man nicht sie richtiger aufs 100 rechnen sollte.

Cap. 3. Von Maaſſen und Gewigten ꝛc.
rechnen. Dies ſezt man zu Procenten des Gewichts
der Waare, und nennt es die Thara. Bei Faͤſ-
ſern und Ballen von ungleicher Groͤſſe kann dies
nach mathematiſchen Gruͤnden nicht richtig gehen.
Wenn z. E. ein Pakken Waare einen Cubicfus groß
iſt, und ein andrer eine Cubicelle, ſo wird die durch
das Pakleinen und Matten eingefaſte Flaͤche nur
4mal ſo gros, das Gewicht der Waare aber 8mal
groͤſſer. Die Thara ſollte demnach fuͤr den groͤſſe-
ren Pakken nur halb ſo viel Procente gerechnet wer-
den, als fuͤr den kleinen. Allein

1) differiren die Pakken und […]Faͤſſer fuͤr
einerlei Waare aus einerlei Gegend nicht ſo ſehr an
Groͤſſe, als es in dieſem Exempel angenommen iſt.

2) Verſteht es ſich, daß weniger Waare leichter
gepakt oder in ſchwaͤcheren Gefaͤſſen und Gebinden
verfuͤhrt werden koͤnne, als ein ſchwereres Gewicht
von Waaren.

§. 5.

Die Thara wird in der Waarenhandlung an
jedem Ort nach der Erfahrung beſtimmt. Hier in
Hamburg wird die nach Procenten beſtimmte Thara
vom hundert gerechnet. Die Frage iſt uͤberfluͤſſig,
ob man nicht ſie richtiger aufs 100 rechnen ſollte.

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[169/0191] Cap. 3. Von Maaſſen und Gewigten ꝛc. rechnen. Dies ſezt man zu Procenten des Gewichts der Waare, und nennt es die Thara. Bei Faͤſ- ſern und Ballen von ungleicher Groͤſſe kann dies nach mathematiſchen Gruͤnden nicht richtig gehen. Wenn z. E. ein Pakken Waare einen Cubicfus groß iſt, und ein andrer eine Cubicelle, ſo wird die durch das Pakleinen und Matten eingefaſte Flaͤche nur 4mal ſo gros, das Gewicht der Waare aber 8mal groͤſſer. Die Thara ſollte demnach fuͤr den groͤſſe- ren Pakken nur halb ſo viel Procente gerechnet wer- den, als fuͤr den kleinen. Allein 1) differiren die Pakken und Faͤſſer fuͤr einerlei Waare aus einerlei Gegend nicht ſo ſehr an Groͤſſe, als es in dieſem Exempel angenommen iſt. 2) Verſteht es ſich, daß weniger Waare leichter gepakt oder in ſchwaͤcheren Gefaͤſſen und Gebinden verfuͤhrt werden koͤnne, als ein ſchwereres Gewicht von Waaren. §. 5. Die Thara wird in der Waarenhandlung an jedem Ort nach der Erfahrung beſtimmt. Hier in Hamburg wird die nach Procenten beſtimmte Thara vom hundert gerechnet. Die Frage iſt uͤberfluͤſſig, ob man nicht ſie richtiger aufs 100 rechnen ſollte.

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/191>, abgerufen am 26.04.2024.