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Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792.

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Einleitung.
äussert. Der Gewinn zeigt sich in demselben, wenn
einer für Ein Product so viel von einem andern be-
kömmt, daß er bei abermaliger Veräusserung des
Eingetauschten mehr bekommen kann, als er wegge-
tauscht hat. Z. E. Paul vertauscht an Peter 10
Scheffel Rokken für Einen Ochsen, und ihm werden
für diesen Ochsen 12 Scheffel Rokken wieder ange-
boten, so ist durch dies blosse Bot schon sein Gewinn
entscheiden.

§. 3.

Der Gebrauch des Geldes hat den Tauschhan-
del fast ganz aus allen polizirten Völkern verdrängt.
Der aus jedem Handel entstehende Gewinn zeigt sich
so leicht und geschwind in dem Unterschiede des Gel-
des, welches einer für die erhandelte Waare gibt
und wieder empfängt, daß es keines Beispiels zur
Erläuterung davon bedarf. Doch ist das Geld noch
immer ein nicht ganz notwendiges Hülfsmittel und
auch nicht der eigentliche Gegenstand der Handlung.

§. 4.

Die natürliche Ordnung würde mich daher lei-
ten, zuvörderst von den Gegenständen aller Hand-
lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die
verschiedenen Arten der Handlung, sowol in allge-
meiner Rüksicht, wie sie von Volk zu Volk betrie-

Einleitung.
aͤuſſert. Der Gewinn zeigt ſich in demſelben, wenn
einer fuͤr Ein Product ſo viel von einem andern be-
koͤmmt, daß er bei abermaliger Veraͤuſſerung des
Eingetauſchten mehr bekommen kann, als er wegge-
tauſcht hat. Z. E. Paul vertauſcht an Peter 10
Scheffel Rokken fuͤr Einen Ochſen, und ihm werden
fuͤr dieſen Ochſen 12 Scheffel Rokken wieder ange-
boten, ſo iſt durch dies bloſſe Bot ſchon ſein Gewinn
entſcheiden.

§. 3.

Der Gebrauch des Geldes hat den Tauſchhan-
del faſt ganz aus allen polizirten Voͤlkern verdraͤngt.
Der aus jedem Handel entſtehende Gewinn zeigt ſich
ſo leicht und geſchwind in dem Unterſchiede des Gel-
des, welches einer fuͤr die erhandelte Waare gibt
und wieder empfaͤngt, daß es keines Beiſpiels zur
Erlaͤuterung davon bedarf. Doch iſt das Geld noch
immer ein nicht ganz notwendiges Huͤlfsmittel und
auch nicht der eigentliche Gegenſtand der Handlung.

§. 4.

Die natuͤrliche Ordnung wuͤrde mich daher lei-
ten, zuvoͤrderſt von den Gegenſtaͤnden aller Hand-
lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die
verſchiedenen Arten der Handlung, ſowol in allge-
meiner Ruͤkſicht, wie ſie von Volk zu Volk betrie-

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[4/0026] Einleitung. aͤuſſert. Der Gewinn zeigt ſich in demſelben, wenn einer fuͤr Ein Product ſo viel von einem andern be- koͤmmt, daß er bei abermaliger Veraͤuſſerung des Eingetauſchten mehr bekommen kann, als er wegge- tauſcht hat. Z. E. Paul vertauſcht an Peter 10 Scheffel Rokken fuͤr Einen Ochſen, und ihm werden fuͤr dieſen Ochſen 12 Scheffel Rokken wieder ange- boten, ſo iſt durch dies bloſſe Bot ſchon ſein Gewinn entſcheiden. §. 3. Der Gebrauch des Geldes hat den Tauſchhan- del faſt ganz aus allen polizirten Voͤlkern verdraͤngt. Der aus jedem Handel entſtehende Gewinn zeigt ſich ſo leicht und geſchwind in dem Unterſchiede des Gel- des, welches einer fuͤr die erhandelte Waare gibt und wieder empfaͤngt, daß es keines Beiſpiels zur Erlaͤuterung davon bedarf. Doch iſt das Geld noch immer ein nicht ganz notwendiges Huͤlfsmittel und auch nicht der eigentliche Gegenſtand der Handlung. §. 4. Die natuͤrliche Ordnung wuͤrde mich daher lei- ten, zuvoͤrderſt von den Gegenſtaͤnden aller Hand- lung, d. i. von den Waaren zu reden, darauf die verſchiedenen Arten der Handlung, ſowol in allge- meiner Ruͤkſicht, wie ſie von Volk zu Volk betrie-

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Zitationshilfe: Büsch, Johann Georg: Theoretisch-Praktische Darstellung der Handlung in deren mannigfaltigen Geschäften. Bd. 1. Hamburg, 1792, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buesch_handlung01_1792/26>, abgerufen am 26.04.2024.