Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

IV. Vor und nach dem
was sich von Glauben in mir findt
das wollst Du stärker machen:
Was Du gefangen an, vollführ
bis an das End, daß dort bey Dir
auf Glauben folg das Schauen.



Das Vierte.

HErr JEsu! gib mir Deinen heiligen Geist,
daß ich Dich von nun an herzlich lieb haben
könne bis in den Himmel hinein. Ich habe
heute den sichtbarlichen Beweis Deiner innig-
sten Liebe im heiligen Abendmahl empfan-
gen, weil Du mich Dein aus Liebe gekreutzig-
tes Fleisch und vergossenes Blut hast geniessen
lassen. So glaube ich nun noch vester, daß
Du mich zuerst geliebet habest, ehe ich noch in
Mutterleibe gebildet ward. Du hast angefan-
gen, mich als ein neu-gebohrnes Kind in der
heiligen Taufe Deiner Liebe theilhaftig zu ma-
chen, und hast mich derselben heute, als ei-
nen Gast an Deinem Tische, noch mehr ver-
sichert. Ich danke Dir herzlich. Mein
HErr und mein GOtt!
Du erkennest alle
Dinge, und weissest daß ich Dich lieb habe.
Ach lasse diese Liebe bey mir nicht erkalten;
und wenn ich die erste Liebe etwa verlassen woll-
te, so erinnere mich durch Deinen Geist, wo-
von ich gefallen sey, daß ich Busse thue, und die
ersten Werke thue, und laß mich alsdenn Dei-
ner vorigen Liebe wieder geniessen, bis Du
kommst am jüngsten Tage.

Gib

IV. Vor und nach dem
was ſich von Glauben in mir findt
das wollſt Du ſtaͤrker machen:
Was Du gefangen an, vollfuͤhr
bis an das End, daß dort bey Dir
auf Glauben folg das Schauen.



Das Vierte.

HErr JEſu! gib mir Deinen heiligen Geiſt,
daß ich Dich von nun an herzlich lieb haben
koͤnne bis in den Himmel hinein. Ich habe
heute den ſichtbarlichen Beweis Deiner innig-
ſten Liebe im heiligen Abendmahl empfan-
gen, weil Du mich Dein aus Liebe gekreutzig-
tes Fleiſch und vergoſſenes Blut haſt genieſſen
laſſen. So glaube ich nun noch veſter, daß
Du mich zuerſt geliebet habeſt, ehe ich noch in
Mutterleibe gebildet ward. Du haſt angefan-
gen, mich als ein neu-gebohrnes Kind in der
heiligen Taufe Deiner Liebe theilhaftig zu ma-
chen, und haſt mich derſelben heute, als ei-
nen Gaſt an Deinem Tiſche, noch mehr ver-
ſichert. Ich danke Dir herzlich. Mein
HErr und mein GOtt!
Du erkenneſt alle
Dinge, und weiſſeſt daß ich Dich lieb habe.
Ach laſſe dieſe Liebe bey mir nicht erkalten;
und wenn ich die erſte Liebe etwa verlaſſen woll-
te, ſo erinnere mich durch Deinen Geiſt, wo-
von ich gefallen ſey, daß ich Buſſe thue, und die
erſten Werke thue, und laß mich alsdenn Dei-
ner vorigen Liebe wieder genieſſen, bis Du
kommſt am juͤngſten Tage.

Gib
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <lg n="10">
                <pb facs="#f0322" n="256"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">IV.</hi> <hi rendition="#fr">Vor und nach dem</hi> </fw><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">was &#x017F;ich von Glauben in mir findt</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">das woll&#x017F;t Du &#x017F;ta&#x0364;rker machen:</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">Was Du gefangen an, vollfu&#x0364;hr</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">bis an das End, daß dort bey Dir</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#fr">auf Glauben folg das Schauen.</hi> </l>
              </lg>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Das Vierte.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">H</hi>Err JE&#x017F;u!</hi> gib mir Deinen heiligen Gei&#x017F;t,<lb/>
daß ich Dich von nun an herzlich lieb haben<lb/>
ko&#x0364;nne bis in den Himmel hinein. Ich habe<lb/>
heute den &#x017F;ichtbarlichen Beweis Deiner innig-<lb/>
&#x017F;ten Liebe im <hi rendition="#fr">heiligen Abendmahl</hi> empfan-<lb/>
gen, weil Du mich Dein aus Liebe gekreutzig-<lb/>
tes Flei&#x017F;ch und vergo&#x017F;&#x017F;enes Blut ha&#x017F;t genie&#x017F;&#x017F;en<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. So glaube ich nun noch ve&#x017F;ter, daß<lb/>
Du mich zuer&#x017F;t geliebet habe&#x017F;t, ehe ich noch in<lb/>
Mutterleibe gebildet ward. Du ha&#x017F;t angefan-<lb/>
gen, mich als ein neu-gebohrnes Kind in der<lb/>
heiligen Taufe Deiner Liebe theilhaftig zu ma-<lb/>
chen, und ha&#x017F;t mich der&#x017F;elben heute, als ei-<lb/>
nen Ga&#x017F;t an Deinem Ti&#x017F;che, noch mehr ver-<lb/>
&#x017F;ichert. Ich danke Dir herzlich. <hi rendition="#fr">Mein<lb/>
HErr und mein GOtt!</hi> Du erkenne&#x017F;t alle<lb/>
Dinge, und wei&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t daß ich Dich lieb habe.<lb/>
Ach la&#x017F;&#x017F;e die&#x017F;e Liebe bey mir nicht erkalten;<lb/>
und wenn ich die er&#x017F;te Liebe etwa verla&#x017F;&#x017F;en woll-<lb/>
te, &#x017F;o erinnere mich durch Deinen Gei&#x017F;t, wo-<lb/>
von ich gefallen &#x017F;ey, daß ich Bu&#x017F;&#x017F;e thue, und die<lb/>
er&#x017F;ten Werke thue, und laß mich alsdenn Dei-<lb/>
ner vorigen Liebe wieder genie&#x017F;&#x017F;en, bis Du<lb/>
komm&#x017F;t am ju&#x0364;ng&#x017F;ten Tage.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Gib</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0322] IV. Vor und nach dem was ſich von Glauben in mir findt das wollſt Du ſtaͤrker machen: Was Du gefangen an, vollfuͤhr bis an das End, daß dort bey Dir auf Glauben folg das Schauen. Das Vierte. HErr JEſu! gib mir Deinen heiligen Geiſt, daß ich Dich von nun an herzlich lieb haben koͤnne bis in den Himmel hinein. Ich habe heute den ſichtbarlichen Beweis Deiner innig- ſten Liebe im heiligen Abendmahl empfan- gen, weil Du mich Dein aus Liebe gekreutzig- tes Fleiſch und vergoſſenes Blut haſt genieſſen laſſen. So glaube ich nun noch veſter, daß Du mich zuerſt geliebet habeſt, ehe ich noch in Mutterleibe gebildet ward. Du haſt angefan- gen, mich als ein neu-gebohrnes Kind in der heiligen Taufe Deiner Liebe theilhaftig zu ma- chen, und haſt mich derſelben heute, als ei- nen Gaſt an Deinem Tiſche, noch mehr ver- ſichert. Ich danke Dir herzlich. Mein HErr und mein GOtt! Du erkenneſt alle Dinge, und weiſſeſt daß ich Dich lieb habe. Ach laſſe dieſe Liebe bey mir nicht erkalten; und wenn ich die erſte Liebe etwa verlaſſen woll- te, ſo erinnere mich durch Deinen Geiſt, wo- von ich gefallen ſey, daß ich Buſſe thue, und die erſten Werke thue, und laß mich alsdenn Dei- ner vorigen Liebe wieder genieſſen, bis Du kommſt am juͤngſten Tage. Gib

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/322
Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/322>, abgerufen am 09.05.2024.