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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
194. Der Rosen-Pepping. Peppin Rose.

Auch ein kleiner und sehr dauerhafter, guter Tafel-
Apfel, und zugleich für die Oekonomie schätzbar. Seine
Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors-
dörfers, ist aber bald hochaussehend, bald etwas platt,
jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge-
wöhnlich 2 Zoll breit, und 13/4 Zoll hoch. -- Die
Blume ist weißwollig und sitzet in einer tiefen, geräu-
migen Einsenkung, die mit vielen feinen Fältchen besetzet
ist, welche zum Theil in sichtbaren feinen Rippen über
die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel
ist 1 Zoll lang und stehet in einer glatten, tiefen Höhle. --
Die Schale wird auf dem Lager schön zitronengelb
und auf der Sonnenseite roth, mit dunklen abgebroche-
nen Carmosinstreifen von oben bis unten bezeichnet. Die
Puncte sind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis-
weilen finden sich auch kleine Rostflecken. -- Das
Fleisch ist weiß, fein, sehr vest, saftig und von einem
angenehmen, gewürzhaften Geschmack mit einem Ro-
senparfüm. Auch riecht die Frucht schon äußerlich vio-
lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern,
darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be-
findlich sind. -- Die Frucht reift im Januar und
hält sich auch tief in den Sommer. Sie kommt sehr
hart vom Baum, und schadet ihr ein erster Frost, wenn
man sie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht
leicht etwas.

Der Baum wächst lebhaft und bauet eine pyra-
midenförmige Krone. Er ist sehr fruchtbar und trägt

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C. Winter-Peppinge. Taf. 10.
194. Der Roſen-Pepping. Peppin Rose.

Auch ein kleiner und ſehr dauerhafter, guter Tafel-
Apfel, und zugleich für die Oekonomie ſchätzbar. Seine
Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors-
dörfers, iſt aber bald hochausſehend, bald etwas platt,
jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge-
wöhnlich 2 Zoll breit, und 1¾ Zoll hoch. — Die
Blume iſt weißwollig und ſitzet in einer tiefen, geräu-
migen Einſenkung, die mit vielen feinen Fältchen beſetzet
iſt, welche zum Theil in ſichtbaren feinen Rippen über
die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel
iſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer glatten, tiefen Höhle. —
Die Schale wird auf dem Lager ſchön zitronengelb
und auf der Sonnenſeite roth, mit dunklen abgebroche-
nen Carmoſinſtreifen von oben bis unten bezeichnet. Die
Puncte ſind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis-
weilen finden ſich auch kleine Roſtflecken. — Das
Fleiſch iſt weiß, fein, ſehr veſt, ſaftig und von einem
angenehmen, gewürzhaften Geſchmack mit einem Ro-
ſenparfüm. Auch riecht die Frucht ſchon äußerlich vio-
lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern,
darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be-
findlich ſind. — Die Frucht reift im Januar und
hält ſich auch tief in den Sommer. Sie kommt ſehr
hart vom Baum, und ſchadet ihr ein erſter Froſt, wenn
man ſie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht
leicht etwas.

Der Baum wächſt lebhaft und bauet eine pyra-
midenförmige Krone. Er iſt ſehr fruchtbar und trägt

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[257/0305] C. Winter-Peppinge. Taf. 10. 194. Der Roſen-Pepping. Peppin Rose. Auch ein kleiner und ſehr dauerhafter, guter Tafel- Apfel, und zugleich für die Oekonomie ſchätzbar. Seine Größe und Form gleicht der eines mittelmäßigen Bors- dörfers, iſt aber bald hochausſehend, bald etwas platt, jedoch immer etwas abnehmend gegen die Blume: ge- wöhnlich 2 Zoll breit, und 1¾ Zoll hoch. — Die Blume iſt weißwollig und ſitzet in einer tiefen, geräu- migen Einſenkung, die mit vielen feinen Fältchen beſetzet iſt, welche zum Theil in ſichtbaren feinen Rippen über die Frucht bis zur Stielhöhle hinlaufen. Der Stiel iſt 1 Zoll lang und ſtehet in einer glatten, tiefen Höhle. — Die Schale wird auf dem Lager ſchön zitronengelb und auf der Sonnenſeite roth, mit dunklen abgebroche- nen Carmoſinſtreifen von oben bis unten bezeichnet. Die Puncte ſind häufig, aber ganz fein und gelblich. Bis- weilen finden ſich auch kleine Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt weiß, fein, ſehr veſt, ſaftig und von einem angenehmen, gewürzhaften Geſchmack mit einem Ro- ſenparfüm. Auch riecht die Frucht ſchon äußerlich vio- lenartig. Das Kernhaus hat geräumige Kammern, darinnen in jeder auch 3, oft 4 vollkommene Kerne be- findlich ſind. — Die Frucht reift im Januar und hält ſich auch tief in den Sommer. Sie kommt ſehr hart vom Baum, und ſchadet ihr ein erſter Froſt, wenn man ſie zu ihrem Vortheil lange hängen läßt, nicht leicht etwas. Der Baum wächſt lebhaft und bauet eine pyra- midenförmige Krone. Er iſt ſehr fruchtbar und trägt 17

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/305>, abgerufen am 26.04.2024.