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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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B. Herbst-Parmänen. Taf. 11.
B. Herbst-Parmänen.
208. Der Abrahamsapfel. Drue-Parmain.
Fig. 208.

Dieser sehr beliebte Apfel hat auch desfalls etwas
vorzügliches, und besonderes, daß er, ob er schon vom
Baum eßbar ist, sich doch gleichwohl sehr lange hält
und wohl bis Pfingsten noch gut, obschon nicht in seiner
ersten Vollkommenheit, und also Herbst- und Win-
t[er]rapfel zugleich ist. Seine Form ist rundlich, etwas
[i]onisch aussehend, aber gerippt, und hat seine größte
Breite an der Stielwölbung, und nimmt von da gegen
die Blume merklich ab. Seine Breite ist 3 Zoll und
seine Höhe 21/2 Zoll. -- Die Blume ist klein und sitzet
vertieft mit Falten umgeben, welche rippenartige Erhö-
hungen über die Frucht ziehen. Der Stiel ist etwas
lang, und stehet 1/4 Zoll über seine ausgeschweifte, ziem-
lich tiefe Höhle vor. -- Die Schale ist über und über
roth, nur schimmert besonders auf der Schattenseite eine
grüngelbe Farbe durch. Dabey ist sie mit starken, run-
den, nicht häufigen und wohl vertheilten weißen Punc-
ten wie gestirnt. -- Sein Fleisch ist gelblich, mild,
hinreichend saftig, von einem feinen, süßsäuerlichen Ge-
schmack: und kocht sich auch sehr gut. -- Die Frucht
zeitigt im September und October, und hält sich bis
in den Sommer.

Der Baum ist überaus tragbar und zu Hoch-

B. Herbſt-Parmänen. Taf. 11.
B. Herbſt-Parmänen.
208. Der Abrahamsapfel. Drue-Parmain.
Fig. 208.

Dieſer ſehr beliebte Apfel hat auch desfalls etwas
vorzügliches, und beſonderes, daß er, ob er ſchon vom
Baum eßbar iſt, ſich doch gleichwohl ſehr lange hält
und wohl bis Pfingſten noch gut, obſchon nicht in ſeiner
erſten Vollkommenheit, und alſo Herbſt- und Win-
t[er]rapfel zugleich iſt. Seine Form iſt rundlich, etwas
[i]oniſch ausſehend, aber gerippt, und hat ſeine größte
Breite an der Stielwölbung, und nimmt von da gegen
die Blume merklich ab. Seine Breite iſt 3 Zoll und
ſeine Höhe 2½ Zoll. — Die Blume iſt klein und ſitzet
vertieft mit Falten umgeben, welche rippenartige Erhö-
hungen über die Frucht ziehen. Der Stiel iſt etwas
lang, und ſtehet ¼ Zoll über ſeine ausgeſchweifte, ziem-
lich tiefe Höhle vor. — Die Schale iſt über und über
roth, nur ſchimmert beſonders auf der Schattenſeite eine
grüngelbe Farbe durch. Dabey iſt ſie mit ſtarken, run-
den, nicht häufigen und wohl vertheilten weißen Punc-
ten wie geſtirnt. — Sein Fleiſch iſt gelblich, mild,
hinreichend ſaftig, von einem feinen, ſüßſäuerlichen Ge-
ſchmack: und kocht ſich auch ſehr gut. — Die Frucht
zeitigt im September und October, und hält ſich bis
in den Sommer.

Der Baum iſt überaus tragbar und zu Hoch-

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[277/0325] B. Herbſt-Parmänen. Taf. 11. B. Herbſt-Parmänen. 208. Der Abrahamsapfel. Drue-Parmain. Fig. 208. Dieſer ſehr beliebte Apfel hat auch desfalls etwas vorzügliches, und beſonderes, daß er, ob er ſchon vom Baum eßbar iſt, ſich doch gleichwohl ſehr lange hält und wohl bis Pfingſten noch gut, obſchon nicht in ſeiner erſten Vollkommenheit, und alſo Herbſt- und Win- terrapfel zugleich iſt. Seine Form iſt rundlich, etwas ioniſch ausſehend, aber gerippt, und hat ſeine größte Breite an der Stielwölbung, und nimmt von da gegen die Blume merklich ab. Seine Breite iſt 3 Zoll und ſeine Höhe 2½ Zoll. — Die Blume iſt klein und ſitzet vertieft mit Falten umgeben, welche rippenartige Erhö- hungen über die Frucht ziehen. Der Stiel iſt etwas lang, und ſtehet ¼ Zoll über ſeine ausgeſchweifte, ziem- lich tiefe Höhle vor. — Die Schale iſt über und über roth, nur ſchimmert beſonders auf der Schattenſeite eine grüngelbe Farbe durch. Dabey iſt ſie mit ſtarken, run- den, nicht häufigen und wohl vertheilten weißen Punc- ten wie geſtirnt. — Sein Fleiſch iſt gelblich, mild, hinreichend ſaftig, von einem feinen, ſüßſäuerlichen Ge- ſchmack: und kocht ſich auch ſehr gut. — Die Frucht zeitigt im September und October, und hält ſich bis in den Sommer. Der Baum iſt überaus tragbar und zu Hoch-

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/325>, abgerufen am 26.04.2024.