Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Classe, V. Ordn. Parmänen. Taf. 11.
C. Winter-Parmänen.
210. Der birnförmige Apfel.

Dieser besonder gestaltete Apfel ist ein Gegenstück
vom Buteillenapfel. Oben an der Blume ist er platt
und abgestumpft, und von der Mitte an gegen den Stiel
hin macht er eine stumpfe Spitze, daß man ihn von ferne
am Baum für eine Birn ansehen könnte. Seine Brei-
te des obern Theils hat gegen 2 Zoll, die Länge aber
21/4 Zoll. Die Blume ist ganz klein und stehet gewöhn-
lich in einer weiten, flachen Einsenkung mit zarten Fält-
chen umgeben, die jedoch häufig einige flache Erhöhun-
gen über die Frucht verursachen. Der Stiel ist bald
kurz, bald länger, und stehet mitten in der Spitze gleich-
sam eingesteckt, in dem er in einem kleinen Grübchen sich
befindet, auch oft Fleischanwüchse an sich hat. -- Die
Schale wird im Liegen schön zitronengelb, und auf
der Sonnenseite mit schönen Carmosinstreifen gezieret,
manchmal sind sie geflammt. Puncte siehet man nicht,
aber bisweilen braune Rostflecken. -- Das Fleisch ist
sehr weiß, fein, etwas markig und von einem rein süßen,
zuckerhaften Geschmack mit einigem Rosenparfüm. --
Die Frucht reift im December und hält sich den Win-
ter durch.

Der Baum wächst lebhaft: macht lange, bräun-
lichrothe Sommertriebe, die ein Silberhäutchen
haben, aber wenige Puncten. Die Augen sind klein,
etwas länglich, roth und haben spitze Augenträger.
Das Blatt ist mittelmäßig groß, eyförmig, dunkel-
grün und stumpfspitz gezähnt.

III. Claſſe, V. Ordn. Parmänen. Taf. 11.
C. Winter-Parmänen.
210. Der birnförmige Apfel.

Dieſer beſonder geſtaltete Apfel iſt ein Gegenſtück
vom Buteillenapfel. Oben an der Blume iſt er platt
und abgeſtumpft, und von der Mitte an gegen den Stiel
hin macht er eine ſtumpfe Spitze, daß man ihn von ferne
am Baum für eine Birn anſehen könnte. Seine Brei-
te des obern Theils hat gegen 2 Zoll, die Länge aber
2¼ Zoll. Die Blume iſt ganz klein und ſtehet gewöhn-
lich in einer weiten, flachen Einſenkung mit zarten Fält-
chen umgeben, die jedoch häufig einige flache Erhöhun-
gen über die Frucht verurſachen. Der Stiel iſt bald
kurz, bald länger, und ſtehet mitten in der Spitze gleich-
ſam eingeſteckt, in dem er in einem kleinen Grübchen ſich
befindet, auch oft Fleiſchanwüchſe an ſich hat. — Die
Schale wird im Liegen ſchön zitronengelb, und auf
der Sonnenſeite mit ſchönen Carmoſinſtreifen gezieret,
manchmal ſind ſie geflammt. Puncte ſiehet man nicht,
aber bisweilen braune Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt
ſehr weiß, fein, etwas markig und von einem rein ſüßen,
zuckerhaften Geſchmack mit einigem Roſenparfüm. —
Die Frucht reift im December und hält ſich den Win-
ter durch.

Der Baum wächſt lebhaft: macht lange, bräun-
lichrothe Sommertriebe, die ein Silberhäutchen
haben, aber wenige Puncten. Die Augen ſind klein,
etwas länglich, roth und haben ſpitze Augenträger.
Das Blatt iſt mittelmäßig groß, eyförmig, dunkel-
grün und ſtumpfſpitz gezähnt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0328" n="280"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">III</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#aq">V</hi>. <hi rendition="#g">Ordn</hi>. <hi rendition="#g">Parmänen</hi>. Taf. 11.</fw><lb/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#aq">C</hi>. <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Parmänen</hi>.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head>210. <hi rendition="#g">Der birnförmige Apfel</hi>.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;er be&#x017F;onder ge&#x017F;taltete Apfel i&#x017F;t ein Gegen&#x017F;tück<lb/>
vom Buteillenapfel. Oben an der Blume i&#x017F;t er platt<lb/>
und abge&#x017F;tumpft, und von der Mitte an gegen den Stiel<lb/>
hin macht er eine &#x017F;tumpfe Spitze, daß man ihn von ferne<lb/>
am Baum für eine Birn an&#x017F;ehen könnte. Seine Brei-<lb/>
te des obern Theils hat gegen 2 Zoll, die Länge aber<lb/>
2¼ Zoll. Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t ganz klein und &#x017F;tehet gewöhn-<lb/>
lich in einer weiten, flachen Ein&#x017F;enkung mit zarten Fält-<lb/>
chen umgeben, die jedoch häufig einige flache Erhöhun-<lb/>
gen über die Frucht verur&#x017F;achen. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t bald<lb/>
kurz, bald länger, und &#x017F;tehet mitten in der Spitze gleich-<lb/>
&#x017F;am einge&#x017F;teckt, in dem er in einem kleinen Grübchen &#x017F;ich<lb/>
befindet, auch oft Flei&#x017F;chanwüch&#x017F;e an &#x017F;ich hat. &#x2014; Die<lb/><hi rendition="#g">Schale</hi> wird im Liegen &#x017F;chön zitronengelb, und auf<lb/>
der Sonnen&#x017F;eite mit &#x017F;chönen Carmo&#x017F;in&#x017F;treifen gezieret,<lb/>
manchmal &#x017F;ind &#x017F;ie geflammt. Puncte &#x017F;iehet man nicht,<lb/>
aber bisweilen braune Ro&#x017F;tflecken. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehr weiß, fein, etwas markig und von einem rein &#x017F;üßen,<lb/>
zuckerhaften Ge&#x017F;chmack mit einigem Ro&#x017F;enparfüm. &#x2014;<lb/>
Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im December und hält &#x017F;ich den Win-<lb/>
ter durch.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wäch&#x017F;t lebhaft: macht lange, bräun-<lb/>
lichrothe <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi>, die ein Silberhäutchen<lb/>
haben, aber wenige Puncten. Die <hi rendition="#g">Augen</hi> &#x017F;ind klein,<lb/>
etwas länglich, roth und haben &#x017F;pitze Augenträger.<lb/>
Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t mittelmäßig groß, eyförmig, dunkel-<lb/>
grün und &#x017F;tumpf&#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[280/0328] III. Claſſe, V. Ordn. Parmänen. Taf. 11. C. Winter-Parmänen. 210. Der birnförmige Apfel. Dieſer beſonder geſtaltete Apfel iſt ein Gegenſtück vom Buteillenapfel. Oben an der Blume iſt er platt und abgeſtumpft, und von der Mitte an gegen den Stiel hin macht er eine ſtumpfe Spitze, daß man ihn von ferne am Baum für eine Birn anſehen könnte. Seine Brei- te des obern Theils hat gegen 2 Zoll, die Länge aber 2¼ Zoll. Die Blume iſt ganz klein und ſtehet gewöhn- lich in einer weiten, flachen Einſenkung mit zarten Fält- chen umgeben, die jedoch häufig einige flache Erhöhun- gen über die Frucht verurſachen. Der Stiel iſt bald kurz, bald länger, und ſtehet mitten in der Spitze gleich- ſam eingeſteckt, in dem er in einem kleinen Grübchen ſich befindet, auch oft Fleiſchanwüchſe an ſich hat. — Die Schale wird im Liegen ſchön zitronengelb, und auf der Sonnenſeite mit ſchönen Carmoſinſtreifen gezieret, manchmal ſind ſie geflammt. Puncte ſiehet man nicht, aber bisweilen braune Roſtflecken. — Das Fleiſch iſt ſehr weiß, fein, etwas markig und von einem rein ſüßen, zuckerhaften Geſchmack mit einigem Roſenparfüm. — Die Frucht reift im December und hält ſich den Win- ter durch. Der Baum wächſt lebhaft: macht lange, bräun- lichrothe Sommertriebe, die ein Silberhäutchen haben, aber wenige Puncten. Die Augen ſind klein, etwas länglich, roth und haben ſpitze Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, eyförmig, dunkel- grün und ſtumpfſpitz gezähnt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/328
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/328>, abgerufen am 26.04.2024.