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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
kig, saftig und von einem sanften, süßsäuerlichem Ge-
schmack. Das Kernhaus ist geräumig, und hat voll-
kommene, etwas rundliche Kerne, die zur Aussaat zu
Wildlingen für Baumschulen sehr gut sind. -- Die
Frucht reift Anfang Novembers und kann man sie
gleich nach dem Einheimsen gebrauchen und genießen.
Sie hält sich aber doch fast den Winter durch, und blei-
bet recht saftig.

Der Baum wird sehr groß, gesund und alt, und
macht eine ausgebreitete Krone, von einem oft ungeheu-
ren Umfang. Ohnstreitig ist er ein teutsches National-
gewächs und hat die deutlichsten Merkmale davon. Sei-
ne Triebe sind sehr dunkelbraun, wie schwarz, wol-
ligt, und fein punctirt: die Augen stark, lang, dick,
und haben starke, breite Augenträger. Das Blatt
ist nicht sonderlich groß, etwas blaulichgrün, wenn
man den ganzen Baum ansiehet, und unregelmäßig
gezähnt.

246. Der Rosenstreifling. Fig. 246.

Dieser ist vermuthlich ein Abkömmling des vorigen
und gleicht ihm an Gehalt, Gestalt und Größe, ob er
gleich mehrere Früchte hat, die etwas höher, als platt-
rund sind, und alsdenn gegen die Blume sich schmäler
abrunden, als gegen den Stiel: meist aber sind sie 2 Zoll
breit und 1 Zoll 8 Linien hoch. Ueber die Fläche der
Frucht bemerkt man nie Erhöhungen, und die Schale,
die zwar auch ein hohes Zitronengelb zur Grundfarbe
hat, ist viel stärker geröthet und öfters fast ganz, mit

IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12.
kig, ſaftig und von einem ſanften, ſüßſäuerlichem Ge-
ſchmack. Das Kernhaus iſt geräumig, und hat voll-
kommene, etwas rundliche Kerne, die zur Ausſaat zu
Wildlingen für Baumſchulen ſehr gut ſind. — Die
Frucht reift Anfang Novembers und kann man ſie
gleich nach dem Einheimſen gebrauchen und genießen.
Sie hält ſich aber doch faſt den Winter durch, und blei-
bet recht ſaftig.

Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt, und
macht eine ausgebreitete Krone, von einem oft ungeheu-
ren Umfang. Ohnſtreitig iſt er ein teutſches National-
gewächs und hat die deutlichſten Merkmale davon. Sei-
ne Triebe ſind ſehr dunkelbraun, wie ſchwarz, wol-
ligt, und fein punctirt: die Augen ſtark, lang, dick,
und haben ſtarke, breite Augenträger. Das Blatt
iſt nicht ſonderlich groß, etwas blaulichgrün, wenn
man den ganzen Baum anſiehet, und unregelmäßig
gezähnt.

246. Der Roſenſtreifling. Fig. 246.

Dieſer iſt vermuthlich ein Abkömmling des vorigen
und gleicht ihm an Gehalt, Geſtalt und Größe, ob er
gleich mehrere Früchte hat, die etwas höher, als platt-
rund ſind, und alsdenn gegen die Blume ſich ſchmäler
abrunden, als gegen den Stiel: meiſt aber ſind ſie 2 Zoll
breit und 1 Zoll 8 Linien hoch. Ueber die Fläche der
Frucht bemerkt man nie Erhöhungen, und die Schale,
die zwar auch ein hohes Zitronengelb zur Grundfarbe
hat, iſt viel ſtärker geröthet und öfters faſt ganz, mit

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[322/0370] IV. Cl. III. Ordn. plattrunde Aepfel. Taf. 12. kig, ſaftig und von einem ſanften, ſüßſäuerlichem Ge- ſchmack. Das Kernhaus iſt geräumig, und hat voll- kommene, etwas rundliche Kerne, die zur Ausſaat zu Wildlingen für Baumſchulen ſehr gut ſind. — Die Frucht reift Anfang Novembers und kann man ſie gleich nach dem Einheimſen gebrauchen und genießen. Sie hält ſich aber doch faſt den Winter durch, und blei- bet recht ſaftig. Der Baum wird ſehr groß, geſund und alt, und macht eine ausgebreitete Krone, von einem oft ungeheu- ren Umfang. Ohnſtreitig iſt er ein teutſches National- gewächs und hat die deutlichſten Merkmale davon. Sei- ne Triebe ſind ſehr dunkelbraun, wie ſchwarz, wol- ligt, und fein punctirt: die Augen ſtark, lang, dick, und haben ſtarke, breite Augenträger. Das Blatt iſt nicht ſonderlich groß, etwas blaulichgrün, wenn man den ganzen Baum anſiehet, und unregelmäßig gezähnt. 246. Der Roſenſtreifling. Fig. 246. Dieſer iſt vermuthlich ein Abkömmling des vorigen und gleicht ihm an Gehalt, Geſtalt und Größe, ob er gleich mehrere Früchte hat, die etwas höher, als platt- rund ſind, und alsdenn gegen die Blume ſich ſchmäler abrunden, als gegen den Stiel: meiſt aber ſind ſie 2 Zoll breit und 1 Zoll 8 Linien hoch. Ueber die Fläche der Frucht bemerkt man nie Erhöhungen, und die Schale, die zwar auch ein hohes Zitronengelb zur Grundfarbe hat, iſt viel ſtärker geröthet und öfters faſt ganz, mit

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/370>, abgerufen am 26.04.2024.