Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

B. Herbstbirnen. Taf. 16.
und grünlichen Puncten übersäet, und meist um die
Blume etwas rostfärbig -- Das Fleisch ist gelblich-
weiß: um das Kernhaus sandig, voll Saft, schmelzend,
obgleich etwas feinkörnigt, und von einem zuckersüßen,
erhabenen Geschmack mit einigem Violenparfüm. Das
Kernhaus ist enge, hat aber doch viele vollkommene
langgespitzte und braune Kerne. -- Die Frucht reift
Ende October, und hält sich bis in den December.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine pyramidenförmige, schön belaubte und außerordent-
lich fruchtbare Krone. Nur ist der Baum auf den Frost
vor andern empfindlich. Seine Sommertriebe sind
nicht sehr lang, aber stark, dunkelolivengrün und mit
vielen rauen Puncten besetzt: die Augen sind klein,
spitz, etwas abstehend, und die Augenträger flach. Das
Blatt ist groß, langoval, rückwärts gebogen, dun-
kelgrün, glänzend und stumpfspitz gezähnt.

28. Die Markgräfin. Marquise. Fig. 28.

Dieses ist eine späte große Herbstfrucht, von sehr
butterhaftem und schmelzendem Fleisch, die viele Liebha-
ber hat: nur fehlt es ihr, wie der de la Motte, an Ge-
würz und Nachdruck. Ihre Größe ist beträchtlich. Sie
mißt 31/2 Zoll in die Höhe und gegen 3 Zoll in die Breite.
Ihre Form ist etwas länglich und dickbauchig, und ähn-
lichet viel der Colmar. Ihre gröste Dicke hat sie über
der Hälfte der Länge nach der Blume, und rundet sich
von da kurz zu. Nach dem Stiel biegt sich der Bauch
stark ein, und endiget sich schnell mit einer kurzen, stum-
pfen Spitze, und ist daselbst oft sehr ungleich und höcke-

B. Herbſtbirnen. Taf. 16.
und grünlichen Puncten überſäet, und meiſt um die
Blume etwas roſtfärbig — Das Fleiſch iſt gelblich-
weiß: um das Kernhaus ſandig, voll Saft, ſchmelzend,
obgleich etwas feinkörnigt, und von einem zuckerſüßen,
erhabenen Geſchmack mit einigem Violenparfüm. Das
Kernhaus iſt enge, hat aber doch viele vollkommene
langgeſpitzte und braune Kerne. — Die Frucht reift
Ende October, und hält ſich bis in den December.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine pyramidenförmige, ſchön belaubte und außerordent-
lich fruchtbare Krone. Nur iſt der Baum auf den Froſt
vor andern empfindlich. Seine Sommertriebe ſind
nicht ſehr lang, aber ſtark, dunkelolivengrün und mit
vielen rauen Puncten beſetzt: die Augen ſind klein,
ſpitz, etwas abſtehend, und die Augenträger flach. Das
Blatt iſt groß, langoval, rückwärts gebogen, dun-
kelgrün, glänzend und ſtumpfſpitz gezähnt.

28. Die Markgräfin. Marquise. Fig. 28.

Dieſes iſt eine ſpäte große Herbſtfrucht, von ſehr
butterhaftem und ſchmelzendem Fleiſch, die viele Liebha-
ber hat: nur fehlt es ihr, wie der de la Motte, an Ge-
würz und Nachdruck. Ihre Größe iſt beträchtlich. Sie
mißt 3½ Zoll in die Höhe und gegen 3 Zoll in die Breite.
Ihre Form iſt etwas länglich und dickbauchig, und ähn-
lichet viel der Colmar. Ihre gröſte Dicke hat ſie über
der Hälfte der Länge nach der Blume, und rundet ſich
von da kurz zu. Nach dem Stiel biegt ſich der Bauch
ſtark ein, und endiget ſich ſchnell mit einer kurzen, ſtum-
pfen Spitze, und iſt daſelbſt oft ſehr ungleich und höcke-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0469" n="421"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">B</hi>. <hi rendition="#g">Herb&#x017F;tbirnen</hi>. Taf. 16.</fw><lb/>
und grünlichen Puncten über&#x017F;äet, und mei&#x017F;t um die<lb/>
Blume etwas ro&#x017F;tfärbig &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t gelblich-<lb/>
weiß: um das Kernhaus &#x017F;andig, voll Saft, &#x017F;chmelzend,<lb/>
obgleich etwas feinkörnigt, und von einem zucker&#x017F;üßen,<lb/>
erhabenen Ge&#x017F;chmack mit einigem Violenparfüm. Das<lb/><hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t enge, hat aber doch viele vollkommene<lb/>
langge&#x017F;pitzte und braune Kerne. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi><lb/>
Ende October, und hält &#x017F;ich bis in den December.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß und macht<lb/>
eine pyramidenförmige, &#x017F;chön belaubte und außerordent-<lb/>
lich fruchtbare Krone. Nur i&#x017F;t der Baum auf den Fro&#x017F;t<lb/>
vor andern empfindlich. Seine <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind<lb/>
nicht &#x017F;ehr lang, aber &#x017F;tark, dunkelolivengrün und mit<lb/>
vielen rauen Puncten be&#x017F;etzt: die <hi rendition="#g">Augen</hi> &#x017F;ind klein,<lb/>
&#x017F;pitz, etwas ab&#x017F;tehend, und die Augenträger flach. Das<lb/><hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t groß, langoval, rückwärts gebogen, dun-<lb/>
kelgrün, glänzend und &#x017F;tumpf&#x017F;pitz gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>28. <hi rendition="#g">Die Markgräfin</hi>. <hi rendition="#aq">Marquise</hi>. Fig. 28.</head><lb/>
                <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t eine &#x017F;päte große Herb&#x017F;tfrucht, von &#x017F;ehr<lb/>
butterhaftem und &#x017F;chmelzendem Flei&#x017F;ch, die viele Liebha-<lb/>
ber hat: nur fehlt es ihr, wie der <hi rendition="#aq">de la Motte</hi>, an Ge-<lb/>
würz und Nachdruck. Ihre Größe i&#x017F;t beträchtlich. Sie<lb/>
mißt 3½ Zoll in die Höhe und gegen 3 Zoll in die Breite.<lb/>
Ihre Form i&#x017F;t etwas länglich und dickbauchig, und ähn-<lb/>
lichet viel der Colmar. Ihre grö&#x017F;te Dicke hat &#x017F;ie über<lb/>
der Hälfte der Länge nach der Blume, und rundet &#x017F;ich<lb/>
von da kurz zu. Nach dem Stiel biegt &#x017F;ich der Bauch<lb/>
&#x017F;tark ein, und endiget &#x017F;ich &#x017F;chnell mit einer kurzen, &#x017F;tum-<lb/>
pfen Spitze, und i&#x017F;t da&#x017F;elb&#x017F;t oft &#x017F;ehr ungleich und höcke-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[421/0469] B. Herbſtbirnen. Taf. 16. und grünlichen Puncten überſäet, und meiſt um die Blume etwas roſtfärbig — Das Fleiſch iſt gelblich- weiß: um das Kernhaus ſandig, voll Saft, ſchmelzend, obgleich etwas feinkörnigt, und von einem zuckerſüßen, erhabenen Geſchmack mit einigem Violenparfüm. Das Kernhaus iſt enge, hat aber doch viele vollkommene langgeſpitzte und braune Kerne. — Die Frucht reift Ende October, und hält ſich bis in den December. Der Baum wird mittelmäßig groß und macht eine pyramidenförmige, ſchön belaubte und außerordent- lich fruchtbare Krone. Nur iſt der Baum auf den Froſt vor andern empfindlich. Seine Sommertriebe ſind nicht ſehr lang, aber ſtark, dunkelolivengrün und mit vielen rauen Puncten beſetzt: die Augen ſind klein, ſpitz, etwas abſtehend, und die Augenträger flach. Das Blatt iſt groß, langoval, rückwärts gebogen, dun- kelgrün, glänzend und ſtumpfſpitz gezähnt. 28. Die Markgräfin. Marquise. Fig. 28. Dieſes iſt eine ſpäte große Herbſtfrucht, von ſehr butterhaftem und ſchmelzendem Fleiſch, die viele Liebha- ber hat: nur fehlt es ihr, wie der de la Motte, an Ge- würz und Nachdruck. Ihre Größe iſt beträchtlich. Sie mißt 3½ Zoll in die Höhe und gegen 3 Zoll in die Breite. Ihre Form iſt etwas länglich und dickbauchig, und ähn- lichet viel der Colmar. Ihre gröſte Dicke hat ſie über der Hälfte der Länge nach der Blume, und rundet ſich von da kurz zu. Nach dem Stiel biegt ſich der Bauch ſtark ein, und endiget ſich ſchnell mit einer kurzen, ſtum- pfen Spitze, und iſt daſelbſt oft ſehr ungleich und höcke-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/469
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/469>, abgerufen am 07.05.2024.