Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Classe, Butterbirnen. Taf. 16.
sachte ab, und endet sich daselbst ohne Einbiegung ganz
stumpf. -- Die Blume ist klein, offen, und stehet
in einer seichten Einsenkung. Der Stiel aber ist sehr
characteristisch, da er 11/4 Zoll lang, dick und fleischig,
an der Frucht stark gewürstelt oder mit Fleischringeln
umgeben ist, und gerade aus stehet. -- Die Schale
ist grünlichgelb, oder fahlgrün, glatt und mit kleinen
grauen Puncten besäet, auf der Sonnenseite aber ist ein
Anflug von sanfter Röthe. Oefters siehet man auch
Rostflecken auf der Frucht. -- Das Fleisch ist weiß,
voll zuckerhaften Saftes, schmelzend und von einem deli-
katen Geschmack, mit einem sanften Muskatellerpar-
füm. -- Die Frucht reift im November, und dauert
bis in Februar.

Der Baum wird sehr fruchtbar, aber nicht sehr
groß, und seine Aeste hängen sich. Die Sommer-
triebe sind lang und schwank: die Augen dick und
rund: die Augenträger platt: das Blatt schmal, rin-
nenförmig, und gegen den Stiel so spitz zulaufend, als
gegen außen.

36. Die große Winter-Muskatenbirn. Gros
Muscat d'hyver.
Fig. 36.

Eine etwas rundliche, mehr als mittelmäßig große
Birne, von 23/4 Zoll hoch und eben so breit. Der Bauch
sitzt über der Mitte nach der Blume zu, da sie sich platt
einrundet, und gegen den Stiel macht sie schnell eine kurze
stumpfe Spitze. -- Die Blume ist stark und offen,
und liegt sternartig in einer seichten Einsenkung, mit

I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 16.
ſachte ab, und endet ſich daſelbſt ohne Einbiegung ganz
ſtumpf. — Die Blume iſt klein, offen, und ſtehet
in einer ſeichten Einſenkung. Der Stiel aber iſt ſehr
characteriſtiſch, da er 1¼ Zoll lang, dick und fleiſchig,
an der Frucht ſtark gewürſtelt oder mit Fleiſchringeln
umgeben iſt, und gerade aus ſtehet. — Die Schale
iſt grünlichgelb, oder fahlgrün, glatt und mit kleinen
grauen Puncten beſäet, auf der Sonnenſeite aber iſt ein
Anflug von ſanfter Röthe. Oefters ſiehet man auch
Roſtflecken auf der Frucht. — Das Fleiſch iſt weiß,
voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend und von einem deli-
katen Geſchmack, mit einem ſanften Muskatellerpar-
füm. — Die Frucht reift im November, und dauert
bis in Februar.

Der Baum wird ſehr fruchtbar, aber nicht ſehr
groß, und ſeine Aeſte hängen ſich. Die Sommer-
triebe ſind lang und ſchwank: die Augen dick und
rund: die Augenträger platt: das Blatt ſchmal, rin-
nenförmig, und gegen den Stiel ſo ſpitz zulaufend, als
gegen außen.

36. Die große Winter-Muskatenbirn. Gros
Muscat d'hyver.
Fig. 36.

Eine etwas rundliche, mehr als mittelmäßig große
Birne, von 2¾ Zoll hoch und eben ſo breit. Der Bauch
ſitzt über der Mitte nach der Blume zu, da ſie ſich platt
einrundet, und gegen den Stiel macht ſie ſchnell eine kurze
ſtumpfe Spitze. — Die Blume iſt ſtark und offen,
und liegt ſternartig in einer ſeichten Einſenkung, mit

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0478" n="430"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 16.</fw><lb/>
&#x017F;achte ab, und endet &#x017F;ich da&#x017F;elb&#x017F;t ohne Einbiegung ganz<lb/>
&#x017F;tumpf. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t klein, offen, und &#x017F;tehet<lb/>
in einer &#x017F;eichten Ein&#x017F;enkung. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> aber i&#x017F;t &#x017F;ehr<lb/>
characteri&#x017F;ti&#x017F;ch, da er 1¼ Zoll lang, dick und flei&#x017F;chig,<lb/>
an der Frucht &#x017F;tark gewür&#x017F;telt oder mit Flei&#x017F;chringeln<lb/>
umgeben i&#x017F;t, und gerade aus &#x017F;tehet. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi><lb/>
i&#x017F;t grünlichgelb, oder fahlgrün, glatt und mit kleinen<lb/>
grauen Puncten be&#x017F;äet, auf der Sonnen&#x017F;eite aber i&#x017F;t ein<lb/>
Anflug von &#x017F;anfter Röthe. Oefters &#x017F;iehet man auch<lb/>
Ro&#x017F;tflecken auf der Frucht. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t weiß,<lb/>
voll zuckerhaften Saftes, &#x017F;chmelzend und von einem deli-<lb/>
katen Ge&#x017F;chmack, mit einem &#x017F;anften Muskatellerpar-<lb/>
füm. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im November, und dauert<lb/>
bis in Februar.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird &#x017F;ehr fruchtbar, aber nicht &#x017F;ehr<lb/>
groß, und &#x017F;eine Ae&#x017F;te hängen &#x017F;ich. Die <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<lb/><hi rendition="#g">triebe</hi> &#x017F;ind lang und &#x017F;chwank: die <hi rendition="#g">Augen</hi> dick und<lb/>
rund: die Augenträger platt: das <hi rendition="#g">Blatt</hi> &#x017F;chmal, rin-<lb/>
nenförmig, und gegen den Stiel &#x017F;o &#x017F;pitz zulaufend, als<lb/>
gegen außen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>36. <hi rendition="#g">Die große Winter</hi>-<hi rendition="#g">Muskatenbirn</hi>. <hi rendition="#aq">Gros<lb/>
Muscat d'hyver.</hi> Fig. 36.</head><lb/>
                <p>Eine etwas rundliche, mehr als mittelmäßig große<lb/>
Birne, von 2¾ Zoll hoch und eben &#x017F;o breit. Der Bauch<lb/>
&#x017F;itzt über der Mitte nach der Blume zu, da &#x017F;ie &#x017F;ich platt<lb/>
einrundet, und gegen den Stiel macht &#x017F;ie &#x017F;chnell eine kurze<lb/>
&#x017F;tumpfe Spitze. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi> i&#x017F;t &#x017F;tark und offen,<lb/>
und liegt &#x017F;ternartig in einer &#x017F;eichten Ein&#x017F;enkung, mit<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[430/0478] I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 16. ſachte ab, und endet ſich daſelbſt ohne Einbiegung ganz ſtumpf. — Die Blume iſt klein, offen, und ſtehet in einer ſeichten Einſenkung. Der Stiel aber iſt ſehr characteriſtiſch, da er 1¼ Zoll lang, dick und fleiſchig, an der Frucht ſtark gewürſtelt oder mit Fleiſchringeln umgeben iſt, und gerade aus ſtehet. — Die Schale iſt grünlichgelb, oder fahlgrün, glatt und mit kleinen grauen Puncten beſäet, auf der Sonnenſeite aber iſt ein Anflug von ſanfter Röthe. Oefters ſiehet man auch Roſtflecken auf der Frucht. — Das Fleiſch iſt weiß, voll zuckerhaften Saftes, ſchmelzend und von einem deli- katen Geſchmack, mit einem ſanften Muskatellerpar- füm. — Die Frucht reift im November, und dauert bis in Februar. Der Baum wird ſehr fruchtbar, aber nicht ſehr groß, und ſeine Aeſte hängen ſich. Die Sommer- triebe ſind lang und ſchwank: die Augen dick und rund: die Augenträger platt: das Blatt ſchmal, rin- nenförmig, und gegen den Stiel ſo ſpitz zulaufend, als gegen außen. 36. Die große Winter-Muskatenbirn. Gros Muscat d'hyver. Fig. 36. Eine etwas rundliche, mehr als mittelmäßig große Birne, von 2¾ Zoll hoch und eben ſo breit. Der Bauch ſitzt über der Mitte nach der Blume zu, da ſie ſich platt einrundet, und gegen den Stiel macht ſie ſchnell eine kurze ſtumpfe Spitze. — Die Blume iſt ſtark und offen, und liegt ſternartig in einer ſeichten Einſenkung, mit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/478
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/478>, abgerufen am 26.04.2024.