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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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A. Sommerbirnen. Taf. 18.
kleine Anflüge von rauem Rost, besonders stark um die
Blume. -- Das Fleisch ist außerordentlich zart, und
fast schmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften
angenehmen Geschmack, ob schon nicht müskirt. -- Die
Frucht zeitigt vom Ende August bis Michaelis, und
wird nicht gerne teig. Sie hält sich bis 3 Wochen auf
dem Lager, und wird schmackhafter und saftiger, wenn
man sie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei-
fen lässet.

Der Baum wird überaus groß und sehr frucht-
bar. Seine Sommertriebe sind lang, schlank, et-
was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerst
fein punctirt: die Augen sehr lang, rund und sehr
spitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten
Trägern. Das Blatt ist lang, schmal, vorne und
gegen den Stiel spitz zulaufend, mattgrün, gegen oben
etwas wollig, ganz ungezähnt und lang gestielt.

67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne.
Fig. 67.

Eine sehr schöne, delikate und auch für die Oeko-
nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger
Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und stark 2 Zoll dick. Ihre
Gestalt ist birnförmig. Ihre dickste Wölbung ist weit
oben, da sie sich um die Blume gefällig und etwas platt
zurundet. Nach dem Stiel zu macht sie eine starke Ein-
biegung, und endiget sich mit einer langen, kegelförmi-
gen Spitze. -- Die Blume sitzet meist flach und ist
mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung

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A. Sommerbirnen. Taf. 18.
kleine Anflüge von rauem Roſt, beſonders ſtark um die
Blume. — Das Fleiſch iſt außerordentlich zart, und
faſt ſchmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften
angenehmen Geſchmack, ob ſchon nicht müskirt. — Die
Frucht zeitigt vom Ende Auguſt bis Michaelis, und
wird nicht gerne teig. Sie hält ſich bis 3 Wochen auf
dem Lager, und wird ſchmackhafter und ſaftiger, wenn
man ſie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei-
fen läſſet.

Der Baum wird überaus groß und ſehr frucht-
bar. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, et-
was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerſt
fein punctirt: die Augen ſehr lang, rund und ſehr
ſpitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten
Trägern. Das Blatt iſt lang, ſchmal, vorne und
gegen den Stiel ſpitz zulaufend, mattgrün, gegen oben
etwas wollig, ganz ungezähnt und lang geſtielt.

67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne.
Fig. 67.

Eine ſehr ſchöne, delikate und auch für die Oeko-
nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger
Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und ſtark 2 Zoll dick. Ihre
Geſtalt iſt birnförmig. Ihre dickſte Wölbung iſt weit
oben, da ſie ſich um die Blume gefällig und etwas platt
zurundet. Nach dem Stiel zu macht ſie eine ſtarke Ein-
biegung, und endiget ſich mit einer langen, kegelförmi-
gen Spitze. — Die Blume ſitzet meiſt flach und iſt
mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung

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[465/0513] A. Sommerbirnen. Taf. 18. kleine Anflüge von rauem Roſt, beſonders ſtark um die Blume. — Das Fleiſch iſt außerordentlich zart, und faſt ſchmelzend, voller Saft, und hat einen zuckerhaften angenehmen Geſchmack, ob ſchon nicht müskirt. — Die Frucht zeitigt vom Ende Auguſt bis Michaelis, und wird nicht gerne teig. Sie hält ſich bis 3 Wochen auf dem Lager, und wird ſchmackhafter und ſaftiger, wenn man ſie vor der vollen Zeitigung abnimmt und nachrei- fen läſſet. Der Baum wird überaus groß und ſehr frucht- bar. Seine Sommertriebe ſind lang, ſchlank, et- was wollig, grünröthlich, hinten olivengrün, äußerſt fein punctirt: die Augen ſehr lang, rund und ſehr ſpitz, wollig, dunkelbraun, auf flachen, ungerippten Trägern. Das Blatt iſt lang, ſchmal, vorne und gegen den Stiel ſpitz zulaufend, mattgrün, gegen oben etwas wollig, ganz ungezähnt und lang geſtielt. 67. Die rothbackigte Sommer-Zuckerbirne. Fig. 67. Eine ſehr ſchöne, delikate und auch für die Oeko- nomie recht nützliche Sommerbirne, von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 9 Linien lang und ſtark 2 Zoll dick. Ihre Geſtalt iſt birnförmig. Ihre dickſte Wölbung iſt weit oben, da ſie ſich um die Blume gefällig und etwas platt zurundet. Nach dem Stiel zu macht ſie eine ſtarke Ein- biegung, und endiget ſich mit einer langen, kegelförmi- gen Spitze. — Die Blume ſitzet meiſt flach und iſt mit kleinen Höckern eingezwängt, die aber die Rundung 30

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/513>, abgerufen am 26.04.2024.