Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Classe, zarte, saftige Birnen. Taf. 18.

Der Baum wird mittelmäßig stark und bildet
eine Krone, die sich in Form einer Pyramide erhebt,
gut und fleißig trägt. Die Sommertriebe sind lang
und dünne. Das Blatt ist länglich und hat eine
scharfe Spitze: ist dunkelgrün und nicht gezähnt, son-
dern nur gerändelt.

84. Die grüne Osterzuckerbirne.

Sie ist eine nur mittelmäßig große, aber köstliche
Birne, 21/2 Zoll lang und 21/4 Zoll breit. Ihre Gestalt
ist rund eyförmig. Ihr Bauch ist über der Mitte nach
der Blume hin, um welche sie sich schön zurundet, und
nur eine kleine Fläche macht, in welcher die kleine, oft
ganz verschwindende Blume in einiger Einsenkung sitzt.
Nach dem Stiel hin macht sie eine kurze, abgestumpfte
Spitze, in welcher ein ansehnlich starker Stiel von
11/4 Zoll lang eingesteckt scheint, der mit feinen Falten
umgeben ist. -- Die Schale wird bey der völligen
Lagerreife im Frühjahr gelblichgrün, da sie bis dahin
grasgrün bleibt. Roth nimmt sie nie an, aber mit fei-
nen grauen Puncten ist sie ganz übersäet, auch kleine
Rostflecken, zumal um die Blume, siehet man. --
Das Fleisch ist mattweiß, etwas körnig, saftvoll,
fast schmelzend, von einem zuckerhaft süßen Muskateller-
Geschmack. -- Die Frucht reift im März und April,
und hält sich wohl bis May.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine sperrhafte Krone, wird aber ganz außerordentlich
fruchtbar. Die Sommertriebe sind lang und stark,

II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 18.

Der Baum wird mittelmäßig ſtark und bildet
eine Krone, die ſich in Form einer Pyramide erhebt,
gut und fleißig trägt. Die Sommertriebe ſind lang
und dünne. Das Blatt iſt länglich und hat eine
ſcharfe Spitze: iſt dunkelgrün und nicht gezähnt, ſon-
dern nur gerändelt.

84. Die grüne Oſterzuckerbirne.

Sie iſt eine nur mittelmäßig große, aber köſtliche
Birne, 2½ Zoll lang und 2¼ Zoll breit. Ihre Geſtalt
iſt rund eyförmig. Ihr Bauch iſt über der Mitte nach
der Blume hin, um welche ſie ſich ſchön zurundet, und
nur eine kleine Fläche macht, in welcher die kleine, oft
ganz verſchwindende Blume in einiger Einſenkung ſitzt.
Nach dem Stiel hin macht ſie eine kurze, abgeſtumpfte
Spitze, in welcher ein anſehnlich ſtarker Stiel von
1¼ Zoll lang eingeſteckt ſcheint, der mit feinen Falten
umgeben iſt. — Die Schale wird bey der völligen
Lagerreife im Frühjahr gelblichgrün, da ſie bis dahin
grasgrün bleibt. Roth nimmt ſie nie an, aber mit fei-
nen grauen Puncten iſt ſie ganz überſäet, auch kleine
Roſtflecken, zumal um die Blume, ſiehet man. —
Das Fleiſch iſt mattweiß, etwas körnig, ſaftvoll,
faſt ſchmelzend, von einem zuckerhaft ſüßen Muskateller-
Geſchmack. — Die Frucht reift im März und April,
und hält ſich wohl bis May.

Der Baum wird mittelmäßig groß und macht
eine ſperrhafte Krone, wird aber ganz außerordentlich
fruchtbar. Die Sommertriebe ſind lang und ſtark,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0532" n="484"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">II</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">zarte</hi>, <hi rendition="#g">&#x017F;aftige Birnen</hi>. Taf. 18.</fw><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig &#x017F;tark und bildet<lb/>
eine Krone, die &#x017F;ich in Form einer Pyramide erhebt,<lb/>
gut und fleißig trägt. Die <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind lang<lb/>
und dünne. Das <hi rendition="#g">Blatt</hi> i&#x017F;t länglich und hat eine<lb/>
&#x017F;charfe Spitze: i&#x017F;t dunkelgrün und nicht gezähnt, &#x017F;on-<lb/>
dern nur gerändelt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>84. <hi rendition="#g">Die grüne O&#x017F;terzuckerbirne</hi>.</head><lb/>
                <p>Sie i&#x017F;t eine nur mittelmäßig große, aber kö&#x017F;tliche<lb/>
Birne, 2½ Zoll lang und 2¼ Zoll breit. Ihre Ge&#x017F;talt<lb/>
i&#x017F;t rund eyförmig. Ihr Bauch i&#x017F;t über der Mitte nach<lb/>
der Blume hin, um welche &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;chön zurundet, und<lb/>
nur eine kleine Fläche macht, in welcher die kleine, oft<lb/>
ganz ver&#x017F;chwindende <hi rendition="#g">Blume</hi> in einiger Ein&#x017F;enkung &#x017F;itzt.<lb/>
Nach dem Stiel hin macht &#x017F;ie eine kurze, abge&#x017F;tumpfte<lb/>
Spitze, in welcher ein an&#x017F;ehnlich &#x017F;tarker <hi rendition="#g">Stiel</hi> von<lb/>
1¼ Zoll lang einge&#x017F;teckt &#x017F;cheint, der mit feinen Falten<lb/>
umgeben i&#x017F;t. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Schale</hi> wird bey der völligen<lb/>
Lagerreife im Frühjahr gelblichgrün, da &#x017F;ie bis dahin<lb/>
grasgrün bleibt. Roth nimmt &#x017F;ie nie an, aber mit fei-<lb/>
nen grauen Puncten i&#x017F;t &#x017F;ie ganz über&#x017F;äet, auch kleine<lb/>
Ro&#x017F;tflecken, zumal um die Blume, &#x017F;iehet man. &#x2014;<lb/>
Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t mattweiß, etwas körnig, &#x017F;aftvoll,<lb/>
fa&#x017F;t &#x017F;chmelzend, von einem zuckerhaft &#x017F;üßen Muskateller-<lb/>
Ge&#x017F;chmack. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im März und April,<lb/>
und hält &#x017F;ich wohl bis May.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß und macht<lb/>
eine &#x017F;perrhafte Krone, wird aber ganz außerordentlich<lb/>
fruchtbar. Die <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind lang und &#x017F;tark,<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[484/0532] II. Claſſe, zarte, ſaftige Birnen. Taf. 18. Der Baum wird mittelmäßig ſtark und bildet eine Krone, die ſich in Form einer Pyramide erhebt, gut und fleißig trägt. Die Sommertriebe ſind lang und dünne. Das Blatt iſt länglich und hat eine ſcharfe Spitze: iſt dunkelgrün und nicht gezähnt, ſon- dern nur gerändelt. 84. Die grüne Oſterzuckerbirne. Sie iſt eine nur mittelmäßig große, aber köſtliche Birne, 2½ Zoll lang und 2¼ Zoll breit. Ihre Geſtalt iſt rund eyförmig. Ihr Bauch iſt über der Mitte nach der Blume hin, um welche ſie ſich ſchön zurundet, und nur eine kleine Fläche macht, in welcher die kleine, oft ganz verſchwindende Blume in einiger Einſenkung ſitzt. Nach dem Stiel hin macht ſie eine kurze, abgeſtumpfte Spitze, in welcher ein anſehnlich ſtarker Stiel von 1¼ Zoll lang eingeſteckt ſcheint, der mit feinen Falten umgeben iſt. — Die Schale wird bey der völligen Lagerreife im Frühjahr gelblichgrün, da ſie bis dahin grasgrün bleibt. Roth nimmt ſie nie an, aber mit fei- nen grauen Puncten iſt ſie ganz überſäet, auch kleine Roſtflecken, zumal um die Blume, ſiehet man. — Das Fleiſch iſt mattweiß, etwas körnig, ſaftvoll, faſt ſchmelzend, von einem zuckerhaft ſüßen Muskateller- Geſchmack. — Die Frucht reift im März und April, und hält ſich wohl bis May. Der Baum wird mittelmäßig groß und macht eine ſperrhafte Krone, wird aber ganz außerordentlich fruchtbar. Die Sommertriebe ſind lang und ſtark,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/532
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/532>, abgerufen am 26.04.2024.