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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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Cornellen. Taf. 24.
ten, was nemlich ihre Farben betrifft. Es gibt weiße,
gelbe, dunkelbraune, panaschirte, schwarzrothe, frühe
und späte etc.

Die gemeinste, schönste und nützlichste ist folgende:

200. Die hochrothe Cornel. Fig. 200.

Es ist diese Frucht eine länglichrunde, etwas wal-
zenförmige Beere, von der Größe einer mittelmäßigen
Kirsche, glatt, glänzend, corallenroth, mit einem kur-
zen, 2 bis 3 Linien langen Stielchen. Ihr Fleisch und
Mark ist weinsäuerlich, angenehm und gesund, und
sind am besten, wenn sie vom Baum abgefallen, und
auch wohl halb teig sind, da sie alsdann eine dunkelrothe
Farbe bekommen. In der Mitte haben sie 2 Kerne in
zwei Zellen. -- Die Frucht wird spät zeitig im Sep-
tember, obgleich ihre Blüthen, (eine vortreffliche frü-
heste Nahrung für die Bienen) oft schon im Februar,
bey langen Wintern im März, wenigstens vor dem Man-
delbaum, und lange vor seinen Blättern zum Vorschein
kommt, und von den ersten Frühlingsboten sind. Sie
kommen in Menge in Dolden kleiner gelblichgrünen Blu-
men zu 20 und mehr bey einander, an den Enden und
Seiten der Zweige hervor.

Der Baum wächst schnell, und erreichet eine
Höhe über 20 Fuß. Da er das Messer gut verträgt,
kann man ihm eine recht schöne Krone nach Gefallen an-
ziehen. Er ist anbey sehr dauerhaft, widerstehet der
grösten Kälte, und kommt überall fort, in jedem Bo-
den, wenn er auch mager ist, und in jeder Lage, sie sey

Cornellen. Taf. 24.
ten, was nemlich ihre Farben betrifft. Es gibt weiße,
gelbe, dunkelbraune, panaſchirte, ſchwarzrothe, frühe
und ſpäte ꝛc.

Die gemeinſte, ſchönſte und nützlichſte iſt folgende:

200. Die hochrothe Cornel. Fig. 200.

Es iſt dieſe Frucht eine länglichrunde, etwas wal-
zenförmige Beere, von der Größe einer mittelmäßigen
Kirſche, glatt, glänzend, corallenroth, mit einem kur-
zen, 2 bis 3 Linien langen Stielchen. Ihr Fleiſch und
Mark iſt weinſäuerlich, angenehm und geſund, und
ſind am beſten, wenn ſie vom Baum abgefallen, und
auch wohl halb teig ſind, da ſie alsdann eine dunkelrothe
Farbe bekommen. In der Mitte haben ſie 2 Kerne in
zwei Zellen. — Die Frucht wird ſpät zeitig im Sep-
tember, obgleich ihre Blüthen, (eine vortreffliche frü-
heſte Nahrung für die Bienen) oft ſchon im Februar,
bey langen Wintern im März, wenigſtens vor dem Man-
delbaum, und lange vor ſeinen Blättern zum Vorſchein
kommt, und von den erſten Frühlingsboten ſind. Sie
kommen in Menge in Dolden kleiner gelblichgrünen Blu-
men zu 20 und mehr bey einander, an den Enden und
Seiten der Zweige hervor.

Der Baum wächſt ſchnell, und erreichet eine
Höhe über 20 Fuß. Da er das Meſſer gut verträgt,
kann man ihm eine recht ſchöne Krone nach Gefallen an-
ziehen. Er iſt anbey ſehr dauerhaft, widerſtehet der
gröſten Kälte, und kommt überall fort, in jedem Bo-
den, wenn er auch mager iſt, und in jeder Lage, ſie ſey

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[647/0695] Cornellen. Taf. 24. ten, was nemlich ihre Farben betrifft. Es gibt weiße, gelbe, dunkelbraune, panaſchirte, ſchwarzrothe, frühe und ſpäte ꝛc. Die gemeinſte, ſchönſte und nützlichſte iſt folgende: 200. Die hochrothe Cornel. Fig. 200. Es iſt dieſe Frucht eine länglichrunde, etwas wal- zenförmige Beere, von der Größe einer mittelmäßigen Kirſche, glatt, glänzend, corallenroth, mit einem kur- zen, 2 bis 3 Linien langen Stielchen. Ihr Fleiſch und Mark iſt weinſäuerlich, angenehm und geſund, und ſind am beſten, wenn ſie vom Baum abgefallen, und auch wohl halb teig ſind, da ſie alsdann eine dunkelrothe Farbe bekommen. In der Mitte haben ſie 2 Kerne in zwei Zellen. — Die Frucht wird ſpät zeitig im Sep- tember, obgleich ihre Blüthen, (eine vortreffliche frü- heſte Nahrung für die Bienen) oft ſchon im Februar, bey langen Wintern im März, wenigſtens vor dem Man- delbaum, und lange vor ſeinen Blättern zum Vorſchein kommt, und von den erſten Frühlingsboten ſind. Sie kommen in Menge in Dolden kleiner gelblichgrünen Blu- men zu 20 und mehr bey einander, an den Enden und Seiten der Zweige hervor. Der Baum wächſt ſchnell, und erreichet eine Höhe über 20 Fuß. Da er das Meſſer gut verträgt, kann man ihm eine recht ſchöne Krone nach Gefallen an- ziehen. Er iſt anbey ſehr dauerhaft, widerſtehet der gröſten Kälte, und kommt überall fort, in jedem Bo- den, wenn er auch mager iſt, und in jeder Lage, ſie ſey

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/695>, abgerufen am 26.04.2024.