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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Hachis Hackem
Italiänische Sprache aus dem
Grunde, war über dieses in der Phi-
losophie
sehr erfahren, und hatte
nebst Lesung der Heiligen Schrifft
viel Zeit, die Patres zu durchwan-
dern, angewendet. Dannenhero
sie eine Auslegung des Symboli A
thanasiani,
ingleichen einen Tractat
vom Gebete und von denen Sacra-
mentis,
wie nicht weniger einen
Catechißmum verfertiget. Sie ist
A. 1633. den 26. Decembr. To-
dtes verblichen. Vid. Henning Wit-
te Tom. I. Diarii Biograph. ad An.
1633. lit. Gg. col.
2.

Hachis,

Ist eine klein gehackte Speise, die
abgewürtzt und in gewisse Essen ge-
than und gefüllet wird, wie an ie-
dem gehörigen Orte bey denen
Speisen wird zu finden seyn.

Hacke-Beil, oder Fleisch-
Beil,

Ist ein breites und geschärfftes
Eisen, an einen höltzernen Stiel
befestiget, womit das Fleisch zuha-
cket wird.

Hacke-Bret,

Ist ein grosses und breites mit
einem hohen Rand umgebenes
Bret, worauff die Victualien klein
gehacket werden.

Hacke im Strumpff,

Heisset dem Frauenzimmer im
Stricken, der unterste Hintertheil
des Strumpffs, worein die Ferse
von dem Fuß zu sitzen kömmt.

Hacke-Messer,

Ist ein lang und sehr breites ge-
[Spaltenumbruch]

Hacken Hände
schärfftes Messer, womit man in
den Küchen Petersilie und andere
Sachen, so man klein haben muß,
klar und klein hacket. Wann die
Schneide davon rund gebogen ist,
werden zwey Handhaben daran ge-
macht, und heisset solches ein
Schneide-Messer.

Hacken, siehe. Wand-
Schrauben.
Hacke-Stock,

Ist ein tichter, runder Klotz auff
drey Füssen stehend, worauff das
Fleisch i[n] Stücken zerhauen wird,
wird durch Bedeckung eines höl-
tzernen Deckels rein und sauber
gehalten.

Hacquart,

Francisca, war eine berühmte
Hexe und Zauberisches Weibes-
Bild.

Hadassa, siehe. Esther.
Häcklein am Spinnerad,

Ist ein von Drat krumm geboge-
ner und am Spinnerad herabhan-
gender Hacken, womit das Weibes-
Volck das Ende des im Spinnen
gerissenen Fadens durch die Spuh-
le wiederum herausziehet.

Häfftlein, siehe. Stecke-
Nadeln.
Hälsgen, siehe. Uberschlag.
Hände dem Kindlein ge-
ben,

Bedeutet denen kleinen Win-
delkindern die Händlein, so man
sonsten mit einzuwickeln pfleget,

nach

[Spaltenumbruch]

Hachis Hackem
Italiaͤniſche Sprache aus dem
Grunde, war uͤber dieſes in der Phi-
loſophie
ſehr erfahren, und hatte
nebſt Leſung der Heiligen Schrifft
viel Zeit, die Patres zu durchwan-
dern, angewendet. Dannenhero
ſie eine Auslegung des Symboli A
thanaſiani,
ingleichen einen Tractat
vom Gebete und von denen Sacra-
mentis,
wie nicht weniger einen
Catechißmum verfertiget. Sie iſt
A. 1633. den 26. Decembr. To-
dtes verblichen. Vid. Henning Wit-
te Tom. I. Diarii Biograph. ad An.
1633. lit. Gg. col.
2.

Hachis,

Iſt eine klein gehackte Speiſe, die
abgewuͤrtzt und in gewiſſe Eſſen ge-
than und gefuͤllet wird, wie an ie-
dem gehoͤrigen Orte bey denen
Speiſen wird zu finden ſeyn.

Hacke-Beil, oder Fleiſch-
Beil,

Iſt ein breites und geſchaͤrfftes
Eiſen, an einen hoͤltzernen Stiel
befeſtiget, womit das Fleiſch zuha-
cket wird.

Hacke-Bret,

Iſt ein groſſes und breites mit
einem hohen Rand umgebenes
Bret, worauff die Victualien klein
gehacket werden.

Hacke im Strumpff,

Heiſſet dem Frauenzimmer im
Stricken, der unterſte Hintertheil
des Strumpffs, worein die Ferſe
von dem Fuß zu ſitzen koͤmmt.

Hacke-Meſſer,

Iſt ein lang und ſehr breites ge-
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Hacken Haͤnde
ſchaͤrfftes Meſſer, womit man in
den Kuͤchen Peterſilie und andere
Sachen, ſo man klein haben muß,
klar und klein hacket. Wann die
Schneide davon rund gebogen iſt,
werden zwey Handhaben daran ge-
macht, und heiſſet ſolches ein
Schneide-Meſſer.

Hacken, ſiehe. Wand-
Schrauben.
Hacke-Stock,

Iſt ein tichter, runder Klotz auff
drey Fuͤſſen ſtehend, worauff das
Fleiſch i[n] Stuͤcken zerhauen wird,
wird durch Bedeckung eines hoͤl-
tzernen Deckels rein und ſauber
gehalten.

Hacquart,

Franciſca, war eine beruͤhmte
Hexe und Zauberiſches Weibes-
Bild.

Hadaſſa, ſiehe. Eſther.
Haͤcklein am Spinnerad,

Iſt ein von Drat krum̃ geboge-
ner und am Spinnerad herabhan-
gender Hacken, womit das Weibes-
Volck das Ende des im Spinnen
geriſſenen Fadens durch die Spuh-
le wiederum herausziehet.

Haͤfftlein, ſiehe. Stecke-
Nadeln.
Haͤlsgen, ſiehe. Uberſchlag.
Haͤnde dem Kindlein ge-
ben,

Bedeutet denen kleinen Win-
delkindern die Haͤndlein, ſo man
ſonſten mit einzuwickeln pfleget,

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[0382] Hachis Hackem Hacken Haͤnde Italiaͤniſche Sprache aus dem Grunde, war uͤber dieſes in der Phi- loſophie ſehr erfahren, und hatte nebſt Leſung der Heiligen Schrifft viel Zeit, die Patres zu durchwan- dern, angewendet. Dannenhero ſie eine Auslegung des Symboli A thanaſiani, ingleichen einen Tractat vom Gebete und von denen Sacra- mentis, wie nicht weniger einen Catechißmum verfertiget. Sie iſt A. 1633. den 26. Decembr. To- dtes verblichen. Vid. Henning Wit- te Tom. I. Diarii Biograph. ad An. 1633. lit. Gg. col. 2. Hachis, Iſt eine klein gehackte Speiſe, die abgewuͤrtzt und in gewiſſe Eſſen ge- than und gefuͤllet wird, wie an ie- dem gehoͤrigen Orte bey denen Speiſen wird zu finden ſeyn. Hacke-Beil, oder Fleiſch- Beil, Iſt ein breites und geſchaͤrfftes Eiſen, an einen hoͤltzernen Stiel befeſtiget, womit das Fleiſch zuha- cket wird. Hacke-Bret, Iſt ein groſſes und breites mit einem hohen Rand umgebenes Bret, worauff die Victualien klein gehacket werden. Hacke im Strumpff, Heiſſet dem Frauenzimmer im Stricken, der unterſte Hintertheil des Strumpffs, worein die Ferſe von dem Fuß zu ſitzen koͤmmt. Hacke-Meſſer, Iſt ein lang und ſehr breites ge- ſchaͤrfftes Meſſer, womit man in den Kuͤchen Peterſilie und andere Sachen, ſo man klein haben muß, klar und klein hacket. Wann die Schneide davon rund gebogen iſt, werden zwey Handhaben daran ge- macht, und heiſſet ſolches ein Schneide-Meſſer. Hacken, ſiehe. Wand- Schrauben. Hacke-Stock, Iſt ein tichter, runder Klotz auff drey Fuͤſſen ſtehend, worauff das Fleiſch in Stuͤcken zerhauen wird, wird durch Bedeckung eines hoͤl- tzernen Deckels rein und ſauber gehalten. Hacquart, Franciſca, war eine beruͤhmte Hexe und Zauberiſches Weibes- Bild. Hadaſſa, ſiehe. Eſther. Haͤcklein am Spinnerad, Iſt ein von Drat krum̃ geboge- ner und am Spinnerad herabhan- gender Hacken, womit das Weibes- Volck das Ende des im Spinnen geriſſenen Fadens durch die Spuh- le wiederum herausziehet. Haͤfftlein, ſiehe. Stecke- Nadeln. Haͤlsgen, ſiehe. Uberſchlag. Haͤnde dem Kindlein ge- ben, Bedeutet denen kleinen Win- delkindern die Haͤndlein, ſo man ſonſten mit einzuwickeln pfleget, nach

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/382>, abgerufen am 26.04.2024.